Last Updated on: 14th Juli 2021, 11:58 am

Psoriasis:
Ursache, Formen und Behandlung

Psoriasis oder Schuppenflechte an der Hand

Psoriasis (= Schuppenflechte) ist eine chronische Hauterkrankung. Sie ist bis dato zwar nicht heilbar, aber Betroffene sind auch nicht ansteckend! Foto: Adobe Stock, (c) Ban

Entzündlich gerötete Hautstellen mit starker Schuppenbildung: So präsentiert sich eine klassische Psoriasis, die auch Schuppenflechte genannt wird. Die Psoriasis ist jedoch weit mehr als eine unschöne Hauterkrankung. Sie kann beispielsweise auch Entzündungen in Gelenken auslösen. Bei uns erhältst du alle wichtigen Informationen zu den Ausprägungen und Formen der Erkrankung sowie zu den gängigsten Möglichkeiten der Behandlung.

Was ist Psoriasis?

Die Psoriasis (= Schuppenflechte) ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, die in unseren Breiten zu den häufigsten Hautleiden überhaupt gehört. Was viele nicht wissen: Sie kann auch andere Organe (zum Beispiel die Gelenke oder auch das Herz) befallen. Normalerweise zeigt die Erkrankung sich erstmals im jungen Erwachsenenalter oder ab dem 40. Lebensjahr. Derzeit leben zwischen zwei und drei Prozent aller Österreicher mit Psoriasis. Die Erkrankung verläuft bei jedem Patienten sehr individuell. Zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen dafür, dass es sich bei Psoriasis um eine derzeit nicht heilbare Autoimmunerkrankung handelt. Allerdings kann sie heutzutage aufgrund moderner Behandlungsmethoden sehr gut therapiert werden.

Übrigens: Manche Betroffene haben ihr Leben lang nur einen einzigen Schub, andere erleben wechselweise Phasen mit starker und geringer Aktivität. Manchmal zeichnet die Schuppenflechte sich allerdings auch durch ein kontinuierliches Fortschreiten mit schubweiser Verschlechterung und dem Befall immer ausgedehnterer Hautbezirke aus.

Symptome: Wo beginnt Psoriasis?

Die Palette an Hautveränderungen reicht von einzelnen kleinen Herden bis zum Befall der gesamten Hautoberfläche. Viele Betroffene empfinden diese Hautveränderungen nicht nur als kosmetisch störend, sondern fühlen sich durch sie massiv in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Im Extremfall kann die Schuppenflechte sogar einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Der Schweregrad ist neben der Größe der betroffenen Hautfläche auch davon abhängig, wo sich am Körper die erkrankten Stellen befinden. Der Schweregrad kann zum Beispiel mit dem PASI-Score ermittelt werden.

Ist Psoriasis ansteckend?

Nein. Psoriasis ist nicht ansteckend. Der Grund dafür ist, dass die Erkrankung nicht durch Viren, Pilze, Bakterien oder Parasiten übertragen wird, sondern einer genetischen Veranlagung bedarf, um auszubrechen. Wenn jemand die Veranlagung für Psoriasis hat (es also Betroffene in der Familie gibt), kann die Hautkrankheit jederzeit durch bestimmte Triggerfaktoren (siehe Erläuterung weiter unten) ausgelöst werden.

Psoriasis: Ursachen für die Schuppenflechte

Auch wenn die genauen Psoriasis Ursachen noch im Dunkeln liegen, eines ist sicher: Die Krankheit beruht auf einer erblichen Veranlagung. Man weiß zwar noch nicht, ob die Neigung, eine Schuppenflechte zu entwickeln, dominant oder rezessiv vererbt wird, aber klar ist, dass das Erkrankungsrisiko mit der Zahl der betroffenen Blutsverwandten steigt. Auch das Immunsystem scheint in Sachen Schuppenflechte eine wichtige Rolle zu spielen. Denn aus bisher unbekannten Gründen geht die Krankheit mit einer dauerhaft erhöhten Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine, darunter v. a. des Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha) einher.

Diese natürlichen Botenstoffe helfen dem Immunsystem, Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zu besiegen. Nach Bekämpfung einer Infektion wird ihre Produktion normalerweise gedrosselt – nicht aber bei Psoriasis Patienten. Es handelt sich also quasi um eine chronische Entzündungsreaktion.

Psoriasis, Schuppenflechte Symptome
Bei Psoriasis läuft die Erneuerung der Zellen mit hoher Geschwindigkeit ab, weshalb die einzelnen Hautschichten nicht ausreifen können. Adobe Stock, (c) ellepigrafica

Wann tritt eine Schuppenflechte auf?

Damit die Flechte in Erscheinung tritt, müssen zur erblichen Veranlagung noch sogenannte Provokations- oder Triggerfaktoren hinzukommen. Zu solchen Auslösern von Krankheitsschüben zählen zum Beispiel Umwelteinflüsse wie etwa:

  • akute oder chronische Infektionen, z. B. bakterielle Infekte (v. a. durch Streptokokken bedingte Halsentzündungen bei jüngeren Menschen)
  • (mechanische) Reizungen der Haut wie Verletzungen, Sonnenbrände oder Reibung (Köbner-Phänomen, isomorpher Reizeffekt)
  • lokale Hautschäden
  • bestimmte Präparate wie z. B. Betablocker, ACE-Hemmer, Antimalariamittel, Tetracycline (= Antibiotika), NSAR (= Schmerzmittel)
  • physische (z. B. Operation) oder psychische Belastungssituationen (z. B. Tod eines nahen Angehörigen)
  • starke hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Pubertät)
  • Kosmetika, v. a., wenn sie die Haut austrocknen (z. B. alkoholhaltige Lotionen) oder chemisch irritieren (z. B. Rasierschaum, Haarspray)
Übrigens: Bei den meisten Betroffenen mehren sich die Krankheitsschübe im Herbst und im Winter, da die trockene Heizungsluft und das nasskalte Klima die Haut zusätzlich reizen. Auch durch Übergewicht, Nikotin- oder Alkoholmissbrauch und Stress kann die Psoriasis sich verschlechtern.

Typische Symptome eines Psoriasis Schubs

Ein akuter Krankheitsschub ist in erster Linie durch massive Hautveränderungen gekennzeichnet. Genau genommen liegt im Falle eine Störung des normalen Erneuerungsprozesses der Haut vor. Hervorgerufen wird diese Störung wahrscheinlich durch das Immunsystem, das körpereigenes Gewebe als fremd einstuft. Die Folge ist eine Entzündungsreaktion mit entsprechenden Mediatoren, den sogenannten Zytokinen, die ihrerseits die Zellteilung der Hautzellen anregen. In der Folge kommt es zu einer starken Steigerung der Zellteilung in der Oberhaut (Epidermis). Das Ergebnis ist eine beschleunigte (mit vier- bis siebenfacher Geschwindigkeit) bzw. überschießende Hauterneuerung.

Bei gesunder Haut läuft die Zellerneuerung so ab, dass die “frischen” Zellen aus den unteren Schichten der Epidermis langsam an die Oberfläche wandern, wo sie zu Oberhautzellen umgewandelt werden. Für diesen Verhornungsprozess brauchen die Zellen normalerweise rund 28 Tage. Danach sterben die Zellen ab und werden als (mit bloßem Auge nicht wahrnehmbare) Schuppen abgestoßen. Im Falle von Psoriasis jedoch durchwandern die vermehrt produzierten Hautzellen die Epidermis innerhalb von drei bis vier Tagen und enden als sichtbare Schuppen. 

Dieser schnelle Transit führt dazu, dass die Haut ihre normale Barrierefunktion (Schutz vor Flüssigkeitsverlust, vor mechanischen Einwirkungen und vor dem Eindringen von Krankheitserregern) nicht wirksam erfüllen kann. Dies wiederum hat entzündliche Prozesse in der darunter liegenden Lederhaut (Dermis) und krankhafte Veränderungen an den kleinsten Blutgefäßen zur Folge.

Wie sieht Psoriasis aus? Symptome

Das klinische Erscheinungsbild der Schuppenflechte gestaltet sich vielfältig. Die für Schuppenflechte typischen Hautveränderungen können stark jucken, Schmerzen verursachen, oder auch vollkommen symptomlos bleiben. Psoriasisherde können auch nach therapiebedingtem Abheilen immer wieder neu aufflammen bzw. kann die Krankheit sich schubweise immer mehr verschlechtern. Die einzelnen Schübe können unterschiedlich lange dauern. Für Psoriasis typische Symptome sind:

  • leicht erhabene, scharf begrenzte Krankheitsherde (punktförmig bis hin zu handtellergroßen Plaques)
  • starke Rötung (entsteht aufgrund des vermehrten Wachstums und der starken Durchblutung der Hautzellen darunter)
  • sibrig-weiße, grob-lamellöse Schuppen, die die Herde bedecken und sich leicht ablösen lassen (talgartige Konsistenz, die Kerzenwachs ähnelt)
  • bei der Schuppenablösung löst sich auch die Haut darunter (gilt als nahezu beweisend für Schuppenflechte)
  • punktförmige Blutungen nach Ablösen der Schuppen (Phänomen des blutigen Taus, Auspitz-Phänomen)
  • Mikroabszesse unter der Hornschicht (verursacht durch das Eindringen von neutrophilen Granulozyten, d.h. weißen Blutzellen)
  • je nach Ausprägung Schmerzen oder auch starker Juckreiz
Psoriasis, Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Psoriasis tritt sehr oft auf der Kopfhaut auf und kann in besonders schlimmen Fällen sogar chronischen Haarausfall zur Folge haben. Adobe Stock, (c) Ilia

Wo kann Psoriasis auftreten?

Die verschiedenen Formen der Erkrankung unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Lokalisation als auch der Größe der Herde. Betroffen sind vor allem die Kopfhaut und oft gedehnte Hautpartien wie zum Beispiel an den Knien, Ellenbogen oder Waden. Auch mechanisch gestresste Zonen wie unter dem Gürtel, dem BH oder “versteckte“ Stellen wie der Bauchnabel oder die Gehörgänge sind besonders gefährdet. Manchmal wandern die Herde auch nach Innen und es kommt zu rheumatischen Entzündungen der Gelenke (Psoriasis Arthritis) Sehnen oder der Wirbelsäule, manchmal auch des Darms oder der Regenbogenhaut der Augen.

Bei etwa der Hälfte der Patienten kommt es auch zu Veränderungen der Nägel. Ein massiver Befall der Kopfhaut kann einen inselförmigen Haarausfall (Alopecia psoriatica) zur Folge haben. Es gibt außerdem einige Sonderformen der Schuppenflechte, die einen besonders schweren Verlauf nehmen können.

Warum juckt Psoriasis? Was hilft gegen den Juckreiz?

Bei etwa 80 Prozent aller Betroffenen geht die Schuppenflechte mit einem dauerhaften starken Juckreiz einher. Dieser Juckreiz entsteht zunächst durch die vielen kleinen Mikro-Entzündungen der Haut. Durch das Kratzen kommt es zur Hypertrophie (= Nervenenden in der Haut vergrößern sich), was die Psoriasis Haut noch empfindlicher macht und den Juckreiz intensiviert. Zugleich wird das Gehirn darauf trainiert, besonders sensibel selbst auf kleinste äußerliche Reize zur reagieren. Die starke mechanische Beanspruchung der Haut (durch das Kratzen) führt außerdem zu Verletzungen, die wiederum neue Psoriasis-Plaques hervorrufen: Der Teufelskreis beginnt von vorne. Gegen einen stark ausgeprägten Schuppenflechten-Juckreiz kannst du folgendes tun:

  • Hautpflege: Rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fetthaltige Cremes ohne Duft- und Konservierungsstoffe unterstützen die natürliche Schutzfunktion der Haut. Inhaltsstoffe wie Harnstoff (Urea) oder Glyzerin, Hyaluronsäure, Vitamin E oder Kollagen sind für die Pflege von Psoriasis Haut gut geeignet, da sie ein Austrocknen verhindern.
  • Baden/Duschen: Ausgedehnte heiße Bäder und/oder Duschen sind zu unterlassen, da sie der Haut Fett und Feuchtigkeit entziehen. Nach dem Waschen die Haut vorsichtig trocken tupfen statt abrubbeln, um Hautreizungen zu vermeiden.
  • mechanische Barriere: Um unbewusstes Kratzen während des Schlafs zu vermeiden, sollten Betroffene nachts dünne Baumwollhandschuhe tragen.
  • Kühlen: Kalte Umschläge (zum Beispiel mit Apfelessig) lindern den Juckreiz. Außerdem empfiehlt es sich, atmungsaktive Kleidung zu tragen.
  • Ernährung/Genussgifte: Bei einem Verzicht auf Koffein, Alkohol, Nikotin und histaminhaltige Lebensmittel bessert sich der Psoriasis Juckreiz in vielen Fällen.
Psoriasis Juckreiz Schuppenflechte
Bei den meisten Psoriasis Patienten sind die Hautveränderungen von einem starken, chronischen Juckreiz begleitet. Foto: Adobe Stock, (c) Ольга Тернавская

Welche Formen von Psoriasis gibt es?

Psoriasis vulgaris

Psoriasis vulgaris, auch Plaque-Psoriasis genannt, ist die gängigste Art der Schuppenflechte. Hier unterscheidet man zwei Typen. Typ I, der bei bis zu 70 % der Fälle vorkommt, tritt in der Regel VOR dem 40. Lebensjahr und familiär gehäuft in Erscheinung. Mit ihm verbunden sind meistens bestimmte Histokompatibilitätsantigene, das heißt auf allen Geweben im Organismus vorkommende Glykoproteine, die im Rahmen der Abwehr von Infekten und Tumoren der Unterscheidung zwischen eigenem und fremdem Gewebe dienen und mit bestimmten Erkrankungen assoziiert sein können.

Diese Form von Schuppenflechte verläuft normalerweise über viele Jahre fortschreitend, wobei die Herde langsam größer werden. Am häufigsten betroffene Körperstellen sind die Ellenbogen und Knie, die Kreuzbeingegend und der Kopf (Psoriasis capilitii, Psoriasis capitis). Die Herde sind deutlich erhaben und schuppen oft stark. Diese Art von Psoriasis spricht auf die Behandlung in vielen Fällen nur recht langsam an.

Typ II dieser Form manifestiert sich häufig erst nach dem 40. Lebensjahr, zeigt keine familiäre Häufung und eine nur geringe HLA-Koppelung. Er nimmt zumeist einen leichteren Verlauf als der Typ I, geht jedoch häufig mit einer Nagelpsoriasis oder Gelenkbeschwerden (Psoriasis-Arthritis) einher.

Psoriasis guttata

Bei der Psoriasis guttata handelt es sich um eine seltenere Form der Schuppenflechte, die vor allem bei sehr jungen Menschen (meistens Kinder und Jugendliche) auftritt. Hier bilden sich am ganzen Körper kleine, tropfenförmige Herde , die einem Ausschlag ähneln. Die Herde entstehen (erstmalig) nach dem Einwirken von Triggerfaktoren wie bestimmten Arzneien oder Streptokokkeninfektionen (z.B. der oberen Luftwege).  Die Psoriasis guttata spricht oft sehr rasch auf therapeutische Maßnahmen an und verschwindet in vielen Fällen sogar von selbst. Sie kann aber auch chronisch verlaufen und sich zu einer Psoriasis vulgaris entwickeln. Ist dies der Fall, wird die medikamentöse Bekämpfung schwierig.

Psoriasis inversa

Es gibt ein paar Sonderformen der Schuppenflechte, die sich zum Teil stark vom herkömmlichen Erscheinungsbild der Schuppenflechte unterscheiden und relativ harmlos, allerdings sehr therapieresistent sind. Die Psoriasis inversa beispielsweise tritt nicht an den für Psoriasis üblichen Hautstellen, sondern an intertriginösen Arealen (= wo sich gegenüberliegende Hautflächen berühren), sowie in Körperbeugen oder Hautfalten wie zum Beispiel im Nabel, in der Leiste, den Achselhöhlen oder der Gesäßfalte auf. Eine weitere eher harmlose Form der Erkrankung ist die Psoriasis palmarum. Darunter versteht man den Befall der Handinnenflächen und Fußsohlen. Sie ist mit massiven, fest haftenden Schuppenauflagerungen und schmerzhaften Hautrissen (Rhagaden) verbunden.

Psoriasis Arthritis

Als Psoriasis Arthritis bezeichnet man eine Gelenkbeteiligung bei verschiedenen Formen der Schuppenflechte. Diese Form betrifft vor allem Finger- und Zehengelenke. Manchmal sind aber auch alle Gelenke eines Fingers (“Wurstfinger“) bzw. einer Zehe (“Wurstzehe“) betroffen. In seltenen Fällen geht die Krankheit auch auf die Wirbelsäule (genauer: den Lendenbereich) oder auf große Gelenke wie die Knie über. Die Psoriasis Arthritis  nimmt in den meisten Fällen eine chronischen Verlauf, ohne das betreffende Gelenk zu zerstören. Es ist allerdings möglich, dass es bei unzureichender Behandlung zu dauerhaften Gelenkversteifungen kommt. Diese Form wird von Rheumatologen behandelt.

Psoriasis pustulosa

Eine Psoriasis pustulosa generalisata, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann, ist recht selten. Wenn sie sich entwickelt, dann normalerweise erst ab dem 50. Lebensjahr. Typische Anzeichen sind ein gehäuftes Vorkommen von HLA-B27, Fieberschüben, ein Anstieg der weißen Blutkörperchen und ein Absinken des Calcium- und Albuminspiegels im Blut, sowie eine Pustelbildung auf der Haut. Diese Pusteln (Eiterbläschen) entstehen innerhalb weniger Stunden zuerst an Hautarealen, die Kontakt miteinander haben (z.B. unter der Brust). Später entwickeln sich überall flächige Erytheme (Hautrötungen) mit Eiterbläschen, die auch zusammenfließen können.

Manchmal sind hiervon auch die Schleimhäute im Mund, in den oberen Atemwegen und Genitalien betroffen. Das schwere, potenziell lebensbedrohliche Krankheitsbild der Psoriasis pustulosa erfordert eine sofortige intensive systemische Therapie.

Nagel-Psoriasis

Die Nagel-Psoriasis ist eine häufige Begleiterscheinung vieler Formen von Schuppenflechte und lässt sich meistens nur schwer behandeln. Je nach Schweregrad und Psoriasis-Form kann die Nagel-Psoriasis unterschiedliche Erscheinungsformen haben:

  • Tüpfelnägel (Grübchennägel, Nagelmatrix-Psoriasis): stecknadelkopfgroße Eindellungen
  • Ölflecke: gelblich-bräunliche Verfärbungen durch einen Nagelbettbefall
  • eine distale Onycholyse (Nagelbett-Psoriasis): Ablösung der Nägel vom freien Rand her
  • Krümelnägel (subunguale Onychodystrophie): Nagelverdickungen (Onychauxis) und Zerstörung der Nagelplatte, eventuell mit Akroosteolyse (Knochenauflösung an Finger- oder Zehenendgliedern)
Psoriasis Formen von Schuppenflechte
Psoriasis wird normalerweise durch den Hautarzt behandelt. Bei Psoriasis Arthritis ist jedoch der Rheumatologe zuständig. Adobe Stock, (c) Основные RGB

Wie wird Psoriasis diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Psoriasis ist der Hautarzt die richtige Anlaufstelle. Die Diagnose erfolgt in der Regel anhand der typischen Haut- und/oder Nagelveränderungen. Ergänzend wird häufig auch eine Blutuntersuchung durchgeführt, bei der Entzündungsparameter (CRP), die Blutsenkung, Immunglobuline und der Rheumafaktor, manchmal auch der HLAB27- oder Harnsäure-Wert, bestimmt werden. Bei untypischem Erscheinungsbild ist die Diagnose schwieriger. In solchen Fällen führt der Arzt eine Biopsie (Gewebeentnahme) durch, um andere Hautleiden wie z.B. einen Pilzbefall auszuschließen. Möglich sind auch Abstriche von Hautstellen zwecks mikroskopischer Begutachtung. Zur Diagnosesicherung einer Psoriasis Arthritis dienen Röntgenaufnahmen oder auch ein MRT.

Da es im Rahmen des Hautleidens auch zu Entzündungsreaktionen in anderen Organen kommen kann, wird bei der Abklärung auch ein Augenmerk auf Erkrankungen gelegt, die die Flechte in vielen Fällen begleiten (z.B. Herz-Kreislauf-Probleme, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Diabetes oder eine Fettleber).

Schuppenflechte behandeln

Die Behandlung zielt auf eine weitgehende Erscheinungsfreiheit und gute Lebensqualität ab. Hierzu dienen in erster Linie Lokaltherapeutika (Salben, Lotionen, Shampoos). Reicht die Lokaltherapie nicht aus, können Bestrahlungen angewendet werden. Die letzte Instanz in der Psoriasis Therapie sind systemische Medikamente. Welche Form von Therapie zum Einsatz kommt, hängt vom Schweregrad und der Ausprägung der Krankheitserscheinungen ab.

Psoriasis Spezialisten: Wer behandelt Psoriasis?

Mit Ausnahme der Psoriasis mit Gelenksbeteiligung (Psoriasis Arthritis), die von einem Rheumatologen (hier die besten für Wien, Linz, Graz, Salzburg & Innsbruck) behandelt werden sollte, ist die Erkrankung ein Fall für den Hautarzt. Aufgrund der komplexen Symptomatik und der Tatsache, dass Psoriasis als chronische Erkrankung eine lebenslange Therapie erfordert, solltest du deinen Arzt sehr sorgfältig auswählen. Entsprechende Informationen erhältst du beispielsweise von deinem Hausarzt.

In Österreich gibt es derzeit eine Handvoll an Hautärzten, die sich auf die Behandlung von Psoriasis Patienten spezialisiert haben:

Juvenis Medical Center in 1010 Wien

Im Team des Juvenis Medical Centers im ersten Wiener Gemeindebezirk befinden sich zwei Expertinnen auf dem Gebiet der Psoriasis Therapie: Frau Dr. Tamara Kopp und Frau Dr. Christine Bangert haben im August 2018 einen Artikel über die Therapie von Psoriasis veröffentlicht, der mit dem Heinrich Auspitz Preis ausgezeichnet wurde (Preis der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie). Den Artikel kannst du u.a. über die Website des Juvenis Medical Centers runterladen.

KontaktJuvenis Medical Center in 1010 Wien

DDr. Martin Torzicky in 1010 Wien

DDr. Martin Torzicky im ersten Wiener Gemeindebezirk hat während seiner Tätigkeit an der Universitätsklinik Wien mehrere klinische Studien zum Thema Psoriasis betreut und hat sich auch in seiner eigenen Ordination auf die Behandlung von Schuppenflechte, insbesondere mit schwerem Verlauf, spezialisiert.

KontaktDDr. Martin Torzicky in 1010 Wien

Dr. Johanna Latzka in 1060 Wien

Bei der Ordination von Frau Dr. Johanna Latzka im sechsten Wiener Gemeindebezirk bildet die Psoriasis Therapie einen der Schwerpunkte. Drau Dr. Latzka ist auf die Behandlung mittels Medikamenten und Biologika spezialisiert, berät jedoch auch zum Thema lokale Therapie.

KontaktDr. Johanna Latzka in 1060 Wien

Tipp: Im Artikel Hautarzt in Wien gesucht? findest du eine Liste mit 10 Hautärzten und Hautärztinnen, die sich durch eine besondere Spezialisierung und/oder durch besonders gute Empfehlungen von PatientInnen auszeichnen. Im Artikel sind sowohl Wahlärzte als auch Dermatologen mit Kassenvertrag angeführt.

Lokaltherapie gegen Psoriasis

Die Lokaltherapie meint die örtliche Behandlung mittels speziellen Salben, Lotionen und Shampoos. Sie bietet sich vor allem bei leichten Verläufen an. Da sie weitgehend nebenwirkungsfrei ist, sollte der lokalen Therapie so lange wie möglich der Vorzug vor Bestrahlungen und/oder systemischen Medikamenten gegeben werden. Damit eine Lokaltherapie wirken kann, müssen die dafür verwendeten Substanzen ungehindert in die Haut eindringen können. Starke Schuppen-Auflagerungen auf den Herden können das allerdings verhindern. Darum stehen bei der örtlichen Behandlung zuallererst Maßnahmen zur Abschuppung am Plan.

Dies gelingt zum Beispiel mit wirkstofffreien, aber erweichenden und schuppenablösenden Pflegesalben (= indifferente Lokaltherapeutika), 2- bis 10%igen Zubereitungen mit Salicylsäure oder Salben mit Harnstoff oder Milchsäure. Nach der Abschuppung finden antiinflammatorisch (entzündungshemmend) und antiproliferativ (Hemmung der gesteigerten Zellteilung der Hautzellen) wirkende Salben Anwendung.

Psoriasis Schuppenflechte Therapie
Wenn Symptome wie schuppende Hautstellen auftreten, lautet die Diagnose meistens Psoriasis. Adobe Stock, (c) osmar01

Entzündungshemmende Lokaltherapeutika

Dithranol (Cignolin, Anthralin)

Dithranol eignet sich vor allem zur Behandlung der chronisch-stationären Form der Schuppenflechte (Plaque-Psoriasis) und bewirkt bei konsequenter, wochenlanger Anwendung häufig ein vollständiges, aber meist nur vorübergehendes Abheilen der Herde. Eine zu lange Einwirkdauer oder ein unterlassenes Abbaden kann jedoch zu schweren Hautreizungen mit Blasenbildung führen. Auch können seine Oxidationsprodukte die Haut und Kleidung/Wäsche verfärben. Nun gibt es besondere Zubereitungsformen ohne diese Nachteile bzw. die Minutentherapie: Dithranol wird nur wenige Minuten auf die erkrankten Stellen aufgetragen und dann abgewaschen.

Steinkohlenteer

Steinkohlenteer ist ein Gemisch aus 10.000 verschiedenen Substanzen (z.B. Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoff, Wasser). Es bremst die Zellteilung und lindert den Juckreiz. Sein genauer Wirkungsmechanismus bei der Psoriasis ist nicht bekannt. Viele seiner Zubereitungen riechen unangenehm und schmutzen. Doch gibt es auch entfärbte oder desodorierte, d.h. weniger geruchsintensive Präparate, die bei der Behandlung der akut-exanthematischen Psoriasis zum Einsatz kommen. Allerdings sehr eingeschränkt, da Teer-Stoffe inzwischen als krebsfördernd gelten.

Corticosteroide (Kortison)

Kortison findet besonders bei akuter Psoriasis, kleineren Einzelherden und befallenen Stellen an der Kopfhaut, im Gesicht, im Hals- und Genitalbereich Anwendung. Die Therapie kann mit Nebenwirkungen wie einer Hautverdünnung oder Ausweitung von Hautgefäßen sowie einem rascheren Wiederauftreten der Psoriasis-Herde nach dem Behandlungsende behaftet sein. Kombiniert mit Vitamin D bleiben diese Komplikationen bei Behandlung einer Kopfhaut-Psoriasis laut einer Untersuchung aber aus.

Vitamin-D-Abkömmlinge (Vitamin-D-Analoga)

Vitamin D fördert die Differenzierung der Hautzellen und kommt daher bei chronischen und pustulösen Verlaufsformen zum Einsatz. Gelegentlich verursachen sie geringe Hautreizungen. Je nach Präparat darf man damit nur bis höchstens 30 % der Körperoberfläche auf einmal behandeln.

Calcineurininhibitoren (Calcineurin-Antagonisten)

Calcineurin-Antagonisten hemmen die Bildung und Freisetzung von Entzündungsmediatoren und die Entzündungszellen und wirken gut bei Herden im Gesicht und bei der Psoriasis inversa.

Bestrahlung gegen Psoriasis (Phototherapie)

Unter der Phototherapie (UV-Lichttherapie) versteht man die Behandlung der Haut mit Anteilen der natürlichen UV-Strahlung oder mit synthetisch hergestellten Psoralenen (= Stoffe, die Gewebe lichtempfindlich machen), kombiniert mit künstlicher UVA-Strahlung (PUVA). Elektronisch gesteuerte Bestrahlungssysteme mit speziellen medizinischen Fluoreszenz-Leuchtstoffröhren oder Halogenstrahlern erzeugen diese therapeutisch genutzten UV-Strahlen. Das Psoralen wird entweder eingenommen (orale PUVA), auf die Haut aufgetragen (Creme-PUVA) oder es dient als Lösung definierter Konzentration zum Baden. Eine vorangehende 20- bis 30minütige Badetherapie in einer stark solehaltigen Lösung, genannt Balneo-Phototherapie oder Sole-Photo-Therapie, verstärkt den phototherapeutischen Effekt.

Die Phototherapie bewirkt eine Umstimmung des fehlgesteuerten Immunsystems. Im Rahmen der PUVA-Therapie verbindet sich durch die UVA-Strahlung das verwendete Psoralen mit Bestandteilen der Hautzellen. Dadurch vermindert sich die Zellteilungsgeschwindigkeit. Normalerweise braucht es 15 bis 24 Behandlungen, bis sich die Hautveränderungen vollständig zurückbilden.

Übrigens: Damit die Haut möglichst wenig Schaden nimmt, wird im Vorfeld diejenige Lichtdosis ermittelt, die eine minimale Hautrötung hervorruft (sog. minimale Erythem-Dosis). Die anfängliche Bestrahlungsdosis liegt unter diesem Wert, wird aber ab der zweiten Behandlungswoche schrittweise gesteigert. Die Phototherapie findet im Krankenhaus statt. Sie darf jedoch nur zeitlich begrenzt erfolgen, weil sie sonst das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs erhöht und die natürliche Hautalterung beschleunigt.

Systemische Medikamente gegen Schuppenflechte

Bei einer Psoriasis wendet sich das Immunsystem gegen Strukturen des eigenen Körpers. Bei besonders schweren und/oder therapieresistenten (Versagen lokaler und lichttherapeutischer Maßnahmen) Psoriasisschüben oder einer Gelenkbeteiligung kommen daher systemische Medikamente zum Einsatz. Entsprechende Tabletten, Spritzen oder Infusionen hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems, haben aber auch gewisse Nebenwirkungen. Dazu zählen:

  • Retinoide: Sie fördern die Zelldifferenzierung und hemmen die Vermehrung der Lymphozyten (bestimmte weiße Blutzellen). Vor allem bei pustulösen und erythrodermatischen Psoriasis-Formen. Nachteil: Fruchtbare Frauen müssen konsequent verhüten, da Retinoide bis zu zwei Jahre nach der Behandlung zu Missbildungen bei ungeborenen Kindern führen können.
  • Fumarate: Fumarsäure verändert die Aktivität verschiedener Immunzellen sowie die Bildung und Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen. Dadurch hemmen die Tabletten Entzündungsvorgänge und die unkontrollierte Vermehrung der Hautzellen.
  • Phosphodiesterase-Hemmer (PDE4-Inhibitoren): Sogenannte small molecule Präparate in Tablettenform bewirken eine verminderte Ausschüttung bestimmter Entzündungsmediatoren.
  • Zytostatika & Immunsuppressiva: Sie bremsen oder unterdrücken gar das Immunsystem und wirken daher auch bei schwerer Psoriasis vulgaris, bei Gelenksbeteiligung und der Psoriasis pustulosa. Doch bergen sie die Gefahr ernster Nebenwirkungen und lassen oft die Psoriasis nach ihrem Absetzen wieder aufflammen.
  • systemisches Kortison: Es wird bei Psoriasis nur in Ausnahmefällen eingesetzt, da es nach seinem Absetzen in vielen Fällen zu einem – oft sogar deutlich stärkeren – Wiederauftreten der Psoriasis kommt (Rebound-Effekt).

Biologika gegen Psoriasis

Bleiben die anderen Therapien erfolglos oder ist die Gabe bestimmter Arzneien medizinisch nicht vertretbar, gibt es noch die Möglichkeit, die Erkrankung mit sogenannten Biologika (Biologic Response Modifiers) zu behandeln. Diese biotechnologisch hergestellten Medikamente wurden eigentlich zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen hergestellt und greifen gezielt ins immunologische Geschehen ein. Sie finden daher ausschließlich bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis Anwendung. Die Entscheidung, welches Biologikum eingesetzt wird, hängt von Faktoren wie einer Gelenksbeteiligung, Begleiterkrankungen, Lebensumständen u.a.m. ab. Folgende Biologika können gegen Psoriasis eingesetzt werden:

  • gegen TNF-alpha gerichtete Antikörper
  • ein löslicher TNF-alpha-Rezeptor
  • ein gegen die Interleukine IL-12 und IL-23 (aktivieren Immunzellen) gerichteter Antikörper
  • monoklonale, gegen Interleukin-17A (= Entzündungsbotenstoff) gerichtete Antikörper

Nebenwirkungen von Biologika

Biologika dürfen nicht oral eingenommen werden, da sie sonst von der Magensäure zerstört werden. Sie werden daher entweder infundiert, was zu Reaktionen wie Kopfschmerzen, Juckreiz, Nesselausschlag, Übelkeit und Fieber führen kann, oder subkutan gespritzt. Dies kann Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome auslösen. Im Falle von Krebserkrankungen oder einer Schwangerschaft dürfen die meisten Biologika nicht eingesetzt werden, da sie das Infektionsrisiko erhöhen können.

Darüber hinaus sind manche Biologika (v. a. die TNF-alpha-Blocker) imstande, bestimmte Erkrankungen zu reaktivieren. Zu diesen Erkrankungen zählen etwa Infektionen wie Hepatitis oder Tuberkulose sowie Autoimmunkrankheiten wie Lupus erythematodes oder Multiple Sklerose. Infektionen (zum Beispiel Erkältungen, Lungenentzündungen und Harnwegsinfekte) können unter ihrem Einfluss schwerer verlaufen.

Psoriasis, alternative Therapie gegen Schuppenflechte
Knabberfische helfen gegen Psoriasis, indem sie die oberste Schuppenschicht abfressen. Anschließend wird die Haut eingecremt. Adobe Stock, (c) Heiko Barth

Was kann man selbst gegen Psoriasis tun?

Psoriasis – Was darf ich essen, was nicht?

Es gibt zwar keine spezifische Psoriasis-Diät, aber es gibt Lebensmittel, die von Natur aus entzündungshemmende Eigenschaften haben. Hierzu zählen vor allem Lebensmittel, die reich an Antioxidantien wie Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C sind. Auch Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Meeresfischen (Lachs, Makrele, Hering) und pflanzlichen Ölen vorkommen, wirken entzündungshemmend. Als Lieferanten von für das Immunsystem wichtigen Proteinen dienen am besten pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, weil sie weniger und tendenziell gesündere Fette enthalten als tierische Eiweiße.

Da bei manchen Psoriatikern bestimmte Lebensmittel eine Verstärkung der Beschwerden hervorrufen, also als Trigger wirken, kann es sinnvoll sein, mehrere Wochen lang ein Ernährungstagebuch zu führen, um die Übeltäter herauszufiltern. Idealerweise lässt du dich hier von einem qualifizierten Ernährungsberater unterstützen.

Wodurch Entzündungen gefördert werden

Während manche Lebensmittel Entzündungen eindämmen können, werden sie durch andere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verstärkt. Hierzu zählen zum Beispiel Nikotin- und Alkoholkonsum sowie ein stressiger Lebensstil. Auch Übergewicht kann eine Psoriasis verschärfen, da es die Bildung von Entzündungsbotenstoffen im Fettgewebe fördert. Betroffene sollten außerdem regelmäßig Sport treiben, da Bewegung nicht nur den Stresslevel reduziert, sondern auch den Stoffwechsel positiv beeinflusst. Und dies wiederum wirkt sich positiv auf die Entstehung von stoffwechselbedingten Begleiterkrankungen der Flechte aus. Besonders gut geeignet sind hier Ausdauersportarten wie Joggen oder, bei Psoriasis Arthritis, Schwimmen oder Nordic Walking.

Da die Krankheit für die Patienten seelische Belastungen (z. B. gesellschaftliche Isolation, Depressionen) mit sich bringt und negative psychische Einflüsse eine Psoriasis verschlechtern können, ist es sinnvoll, Stress nach Möglichkeit zu vermeiden. Hier können unter anderem Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Meditation helfen.

Bild von entzündungshemmenden Lebensmitteln gegen Psoriasis.
Lebensmittel wie grünes Blattgemüse können gegen Psoriais helfen. Weitere Informationen erhältst du bei deinem Arzt. Adobe Stock, (c) jchizhe

Alternative Therapien gegen Psoriasis

Lokaltherapie, Bestrahlung, systemische Medikation und Biologika sind zwar die geläufigen, aber nicht die einzigen Therapieformen gegen Psoriasis. Alternative Methoden sind zum Beispiel physikalische Therapien wie Kälte- oder Stromanwendungen, die vor allem bei Gelenksbeteiligung Linderung verschaffen. Die sogenannte Klimatherapie ist eine Kombination aus Baden in Salzwasser und Heliotherapie (Sonnenbestrahlung). Bei der Elektrotherapie wird die Zellerneuerung durch Interferenzstrom gebremst und die Lasertherapie erzielt diesen Effekt durch den gezielten Einsatz von Licht in hohen Dosen. Auch die Therapie mit blauem LED-Licht (UV-frei) reduziert die Vermehrung bestimmter Hautzellen.

Bei der sogenannten Fischtherapie baden Psoriasis Patienten drei Wochen lang etwa zwei Stunden täglich mit ca. 200 Saugbarben (Garra rufa, Kangalfische, Knabberfische) in speziellen Therapiewannen. Die Fische entfernen die Hautschuppen der Patienten. Im Anschluss daran findet eine kurze UV-Bestrahlung und dann ein Eincremen der Haut statt. Auch alternative Therapieformen wie die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), traditionelle chinesische Medizin (TCM) oder Schüßler-Salze können helfen. Erstere beispielsweise mit Salben, Cremes oder Bädern, die Inhaltsstoffe aus der Aloe vera, Kamille oder Ringelblume enthalten. Sie wirken antientzündlich und juckreizlindernd.

In der TCM werden Akupunktur, Heilkräutertherapie, Massagen sowie Ernährungs- und Bewegungslehre gegen Psoriasis eingesetzt.

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HEROLD Blog Team

Herold Redaktion

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