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Feed me! Fleischfressende Pflanzen für Zuhause (+Liste)

Fleischfressende Pflanzen ahoi! Kannst du dich noch daran erinnern, wie Audrey II in “Little Shop of Horrors” (1986) den Lachgas-süchtigen Zahnarzt alias Steve Martin verschlang? Spätestens seitdem begeistern sich Hobbygärtner weltweit für diese pflanzlichen Karnivoren, die ihre tierische Beute mit klebrigen Blättern fangen und langsam verdauen. Wir verraten dir, wo du fleischfressende Pflanzen kaufen kannst, welche Arten es gibt und was du tun musst, damit sie gut gedeihen.

Was sind fleischfressende Pflanzen?

Die Blume mit dem Appetit auf Fleisch: Die fleischfressende Pflanze ist ein bemerkenswertes Mischwesen aus einfacher Grünpflanze und effizientem Raubtier. Im Gegensatz zu ihren vegetarischen Geschwistern ziehen sich Sonnentau, Venusfliegenfalle & Co ihre Nährstoffe nicht nur aus dem Erdboden, sondern fügen ihrem Speiseplan eine gute Portion tierisches Eiweiß hinzu. Die kleinen und größeren Beutetiere werden mithilfe von klebrigen Blättern oder großen Kannen und Trichtern gefangen und durch ein körpereigenes Sekret der Pflanze bei lebendigem Leibe verdaut.

Übrigens: Diesem besonderen Beuteverhalten verdanken fleischfressende Pflanzen auch ihre wissenschaftliche Bezeichnung Karnivoren bzw. Insektivoren.

Wo wachsen fleischfressende Pflanzen?

Fleischfressende Pflanzen gibt es überall. Neben den Vertretern aus Afrika, Australien und dem gesamten amerikanischen Kontinent sind auch in Europa einige Arten heimisch (u.a. verschiedene Sonnentau-Arten, das Fettkraut und der Gemeine Wasserschlauch). Am besten gedeiht die fleischfressende Pflanze an sehr hellen Standorten, da die Fangblätter viel Sonne brauchen, um genügend Energie über Photosynthese erzeugen zu können.

Da fleischfressende Pflanzen sehr langsam wachsen, werden sie an nährstoffreichen Standorten häufig von anderen, schneller wachsenden Pflanzen verdrängt. Aus diesem Grund findet man die pflanzlichen Fleischfresser sehr häufig dort, wo andere Pflanzen nicht wachsen können: in Mooren, Regenwäldern, auf Felsen oder auf sandigem Untergrund.

Warum gibt es fleischfressende Pflanzen?

Warum haben manche Pflanzen eigentlich Appetit auf Fleisch? Ganz einfach: Weil ihr Standort sie nicht mit genügend Nährstoffen versorgt. Pflanzen brauchen zum Leben vor allem Stickstoff. Aber die bevorzugten Standorte von Venusfliegenfalle, Sonnentau & Co. sind stickstoffarme Böden, weil die Pflanzen nur hier konkurrenzfähig sind. Um trotzdem über die Runden zu kommen, braucht die fleischfressende Pflanze also eine weitere Nahrungsquelle: Insekten, Spinnen und, je nach Größe der Pflanze und ihrer Falle, manchmal sogar Frösche.

Fun Fact: Die pflanzlichen Karnivoren würden sich auch mit Käse zufriedengeben. Aber da selten jemand in den Mooren herumläuft und Käsespieße an hungrige Pflanzen verteilt, haben sie sich stattdessen auf das Einfangen von kleinen Tieren spezialisiert. Und das machen sie verdammt gut.

Welche fleischfressenden Pflanzen gibt es? Liste

Insgesamt gibt es mehr als 1.000 Arten fleischfressender Pflanzen, wovon aber nur 15 in Mitteleuropa heimisch sind. Zu den beliebtesten Karnivoren für Garten und Fensterbank gehören:

  • Kannenpflanze (Nepenthes)
  • Sonnentau (Drosera)
  • Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula)
  • Schlauchpflanze (Sarracenia)
  • Zwergkrug (Cephalotus follicularis)
  • Fettkräuter (Pinguicula)
  • Hakenblatt (Triphyophyllum peltatum)
  • Regenbogenpflanzen (Byblis)
  • Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa)

Wie funktionieren fleischfressende Pflanzen?

Fleischfressende Pflanzen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich Größe und Aussehen voneinander, sondern auch ihre Fangtechniken variieren je nach Art. Die Venusfliegenfalle beispielsweise nutzt eine Klappfalle, während Sonnentau und Fettkraut mit Klebefäden arbeiten. Um ihre Beute anzulocken, produziert die fleischfressende Pflanze ein duftendes Sekret, das an Nektar erinnert.

Auffällig ist außerdem die leuchtende Färbung der meisten fleischfressenden Gewächse: Die Schattierungen in Grün-, Rot- und Lilatönen erinnern an wildwachsendes Obst und wirken daher einladend auf diverse Beutetiere. Je nachdem, ob sich die Pflanzen beim Fangprozess bewegen oder nicht, lassen die Arten sich zusätzlich in aktive und passive fleischfressende Pflanzen unterteilen.

Wie fangen fleischfressende Pflanzen ihre Beute?

Grundsätzlich gibt es bei Insekti- und Karnivoren fünf verschiedene Typen von Fallen, in denen kleinere Beutetiere, wie Insekten, aber auch größere, wie Frösche, Raupen und diverse Nager ihr trauriges Ende finden. Wir verraten, wie diese Fallen funktionieren.

Klebefalle (Sonnentau & Co)

Fleischfressende Pflanzen mit Klebefalle sondern über Drüsen auf den Blättern oder die Spitzen kleiner Tentakel ein duftendes Sekret ab, woran das Beutetier kleben bleibt. Aktive Arten unterstützen diesen Prozess durch Bewegungen ihrer Fangblätter, passive Arten bewegen sich gar nicht. Das Beutetier wird entweder mithilfe von Enzymen verdaut oder von sog. “Kommensalen” (v.a. Wanzen) ausgesaugt. Bekannte Vertreter von pflanzlichen Karnivoren mit klebrigen Fallen sind der Sonnentau, die Fettkräuter, Regenbogenpflanzen, Wanzen– und Schusspflanzen sowie das Taublatt.

Die Klebefalle ist die gängigste und einfachste unter den Fallen der fleischfressenden Pflanzen. Foto: Adobe Stock, (c) Henri Koskinen

Klappfalle (Venusfliegenfalle)

Die Klappfalle ist vielleicht die berühmteste unter den Fallen der pflanzlichen Karnivoren, weil einer ihrer Vertreter die berühmteste fleischfressende Pflanze überhaupt ist: die Venusfliegenfalle. Und so funktionieren sie: Die Blatthälften von Klappfallen sind mit Fühlhaaren bestückt. Werden diese innerhalb von 30 Sekunden mehrmals berührt, klappen die Blatthälften aktiv zu und schließen das Beutetier im Inneren ein. Dort wird es mithilfe von Enzymen acht Tage lang verdaut. Anschließend öffnen die Blätter sich wieder und geben die unverdauten Überreste frei. Ein weiteres Beispiel für Klappfallen ist die Wasserfalle.

Die Venusfliegenfalle ist die wohl berühmteste fleischfressende Pflanze. Nicht zuletzt, weil sie sich auch als Zimmerpflanze eignet. Adobe Stock, (c) Madleen

Saugfalle (Wasserschläuche)

Das Saugprinzip funktioniert nur unter Wasser oder unter der Erde, daher gibt es nicht viele Arten, die diese Sorte von Falle anwenden. Bei der Saugfalle fängt die Pflanze das Beutetier mittels Unterdruck: Dieser baut sich im Inneren der Pflanze auf und gleicht sich bei Berührung schlagartig aus, wodurch die Beute wortwörtlich eingesaugt wird und die Pflanze nicht mehr aus eigener Kraft verlassen kann. Die Saugfalle gehört ebenfalls zu den aktiven fleischfressenden Pflanzen. Die bekanntesten Vertreter sind die Wasserschläuche.

Fallgrubenfallen (Kannenpflanzen & Co)

Fallgrubenfallen funktionieren mithilfe eines Hohlraums, der von den Blättern gebildet wird. Das Insekt oder ein anderes Beutetier fällt hinein und kann sich aufgrund der glatten Wände und des kleinen Raums nicht wieder befreien. Bei den Fallgrubenfallen gibt es zwei Untergruppen: die Krugpflanzen (z.B. Zwergkrug, Sumpfkrug und Kannenpflanzen) und die Schlauchpflanzen. Fallgrubenfallen sind passiv.

Reusenfallen

Bei Reusenfallen werden die Beutetiere durch Lockstoffe ins Innere geleitet, wobei Ihnen der Rückweg durch Sperrhaare verschlossen bleibt. Bei manchen Arten findet die Verdauung durch Enzyme direkt im Schlauchinneren statt. Bei anderen Arten werden die Tiere bis in eine Art Magen gelockt, wo sie dann verdaut werden. Bekannte Vertreter: die gesamte Gattung der Reusenfallen, Papageien-Schlauchplanze und die beiden Moosgattungen Colura und Pleurozia.

Was fressen fleischfressende Pflanzen?

Die meisten fleischfressenden Pflanzenarten ernähren sich von Insekten, Obstfliegen und kleinen Käfern. Je größer die Pflanzen sind, desto größer werden auch die Beutetiere. Aus diesem Grund kommen Venusfliegenfallen beispielsweise mit kleinen Beutetieren aus dem Insektenreich aus, während die tropischen Kannenpflanzen auch Frösche und kleine Nagetiere verspeisen.

Muss ich fleischfressende Pflanzen füttern?

Klare Antwort: Du musst nicht. Aber du darfst! Fleischfressende Pflanzen auf deinem Küchentisch oder deiner Fensterbank finden ausreichend Nahrung, denn Obstfliegen, Spinnen und Eintagsfliegen gibt es in jeder Wohnung. Außerdem ist das Karnivoren-Substrat mit deutlich mehr Nährstoffen angereichert, als die Pflanzen in der Natur zur Verfügung haben. Zufüttern solltest du lediglich, wenn du deinen fleischfressenden Untermieter in einem (geschlossenen) Terrarium hältst.

Was dürfen fleischfressende Pflanzen fressen?

Natürlich hält sich niemand eine Venusfliegenfalle, weil die Killerpflanzen so hübsch aussehen. Die gute Nachricht: Du darfst deine fleischfressenden Pflanzen füttern. Aber du musst es richtig machen:

  1. Lebende Insekten: Fallgruben- und Klebefallen reagieren zwar auch auf “totes” Fleisch, können es aber nicht so gut verdauen. Es ist also besser, es gar nicht erst zu versuchen.
  2. “Echtes” Futter: Verarbeitete Produkte, wie Hamburgerfleisch oder Produkte mit Zusatzstoffen, gehören NICHT auf den Speiseplan von Sonnentau & Co.
  3. Kleine Portionen: Zu große Portionen können nicht vollständig verdaut werden und fangen an, im Pflanzeninneren zu verschimmeln. Meistens verschimmelt die Pflanze dann direkt mit. Richtwert: Das Futter für Venusfliegenfallen sollte etwa 1/3 so groß sein wie die Klappfalle.
  4. Nicht überfordern: Die Fangblätter der Venusfliegenfalle können maximal 7 x hintereinander zuschnappen. Wenn du sie zu oft reizt bzw. das Beutetier zu groß ist, stirbt das Blatt einfach ab.
  5. Nicht zu viele Insekten: Schon eine einzige Fliege reicht als Nahrung für mehrere Tage aus!

Menschenfressende Pflanze?

Für die einen beruhigend, für die anderen enttäuschend: Außerhalb von Hollywood existieren menschenfressende Pflanzen nur in Volkssagen, Mythen und fiktiven Abenteuer-Berichten à la Jules Verne. Selbst die Venusfliegenfalle auf deiner Fensterbank oder die Wasserfalle in deinem Garten können dir nichts anhaben. Gerätst du mit dem Finger “aus Versehen” zwischen die Fangblätter, ziehst du ihn einfach wieder heraus.

Fleischfressende Pflanzen in der Wohnung

Zu den fleischfressenden Pflanzen, die du problemlos in deiner Wohnung halten kannst, zählt die Venusfliegenfalle, der subtropische Sonnentau (z.B. der Drosera capensis, Drosera aliciae oder Drosera spatulata), viele Schlauchpflanzenarten und Fettkräuter. Wenn deine Wohnung sehr dunkel ist und sich kein durchgehend sonniger Standort findet, solltest du dir für deine fleischfressenden Pflanzen ein Terrarium anschaffen, wo du sie zusätzlich beleuchten kannst.

Was brauchen fleischfressende Pflanzen für Erde?

Für ein optimales Anwachsen und eine optimale Versorgung solltest du deine Pflanzen in spezielle Karnivorenerde oder ungedüngten Weißtorf pflanzen. Schlauchpflanzen bevorzugen eine Mischung aus Weißtorf (6 Teile), Perlite (2 Teile) und einem Teil Quarzsand. Normale Blumenerde ist NICHT geeignet. Da die Karnivorenerde mit deutlich mehr Nährstoffen angereichert ist, als die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung zur Verfügung haben, brauchen fleischfressende Pflanzen, die du in der Wohnung hältst, in der Regel weniger Nahrung.

Fleischfressende Pflanzen richtig pflegen

Dass fleischfressende Pflanzen besonders pflegeintensiv sind, ist ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich brauchen sie sehr wenig Pflege. Dafür aber die richtige:

  • Standort: Fleischfressende Pflanzen brauchen sehr viel Sonnenlicht. Idealer Standort ist also die Fensterbank eines großen Ost-, West- oder Südfensters.
  • Bewässerung: Kalkhaltiges Wasser ist tödlich für fleischfressende Pflanzen. Zum Gießen darfst du daher ausschließlich weiches Wasser (z.B. Regenwasser, destilliertes oder demineralisiertes Wasser) verwenden. Wenn du in einem Bezirk mit sehr kalkhaltigem Wasser wohnst, kannst du über die Anschaffung einer Entkalkungsanlage nachdenken.
  • Fleischfressende Pflanzen gießen: Fleischfressende Pflanzen sollten auf großen Tellern bzw. in großen Übertöpfen stehen und mittels Anstaubewässerung gegossen werden.
  • Luftfeuchtigkeit: Fleischfressende Pflanzen fühlen sich bei einer normalen Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 % wohl. Heizungsluft vertragen sie daher nicht besonders gut.
  • NICHT Düngen: Dünger führt bei fleischfressenden Pflanzen zu Wachstumsstopps. Im schlimmsten Fall sterben ganze Triebe ab.

Venusfliegenfalle, Sonnentau & Nepenthes: Pflege

Die meisten Österreicher entscheiden sich für Sonnentau, Venusfliegenfalle und Nepenthes (Kannenpflanze), wenn es um einen fleischfressenden Zuwachs fürs grüne Wohnzimmer geht. Damit sich die bunten Karnivoren bei dir wohlfühlen, ist die richtige Pflege sehr wichtig:

PflegehinweiseNepenthes (Kannenpflanze)VenusfliegenfalleSonnentau
Standortheller Standort, aber nicht zu viel direkte Sonne (sonst verbrennen die dünnwandigen “Kannen”)braucht viel direktes Sonnenlicht; kann ganz-jährig im Freien gehalten werden (Moorbeet)sonniger Platz an einem Südfenster oder auch im Garten/ am Balkon; verträgt kühlere Nachttemperaturen problemlos
Temperaturgedeihen ganzjährig bei 20-30°C, halten keinen Winterschlaf und benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit (mind. 70 %)im Sommer 23-27°C, optimaler Bereich zwischen 20-32°C; braucht im Winter kühle Temperaturen (Winterschlaf)hält Winterschlaf und sollte während der kalten Monate bei 5-10°C gehalten werden; in dieser Zeit das Substrat nur leicht feucht halten
Bewässerungkein kalkhaltiges Wasser verwenden; Substrat sollte stets feucht gehalten werden; Pflanze nicht direkt bewässern, sondern Wasser auf den Unterteller (Übertopf) gebenkein kalkhaltiges Wasser verwenden; im Sommer Anstaubewässerung; im Winter die Erde stets ein wenig feucht halten (Pflanze darf nicht austrocknen)mag es feucht und eignet sich gut für Anstaubewässerung; kein kalkhaltiges Wasser verwenden
Pflegenicht düngen; Staunässe vermeiden; gelegentlich mit Wasser besprühen; idealerweise im Terrarium halten (wegen Luftfeuchtigkeit)hohe Luftfeuchtigkeit (50-60 %); nicht düngennicht düngen; fühlt sich in einem Terrarium genau so wohl wie auf der Fensterbank

Fleischfressende Pflanzen überwintern

Da fleischfressende Pflanzen regelrechte Sonnenanbeter sind, ist der Winter ein Problem. Der perfekte Standort zum Überwintern für fleischfressender Pflanzen ist hell, aber kühl (zwischen 5 bis 10°C). Leichter Frost ist für die meisten Arten kein Problem. Besonders wichtig ist die Ruhezeit während des Winters für Schlauchpflanzen. Übrigens: Fleischfressende Pflanzen reagieren mit Wachstumsstopp und Blattverlust auf die kalte Jahreszeit. Sehen deine Gewächse im Winter also etwas traurig ist, ist dies normalerweise kein Grund zur Sorge.

Tipp: Wem Winterschlaf haltende Pflanzen zu anstrengend sind, der kann es mit Fettkräutern oder tropischen Kannenpflanzen probieren. Fettkraut gedeiht auch an dunkleren Plätzen und nimmt auch keinen Schaden, wenn es das ganze Jahr über warmgehalten wird. Kannenpflanzen halten grundsätzlich keinen Winterschlaf und brauchen es das ganze Jahr über warm und feucht.

Fleischfressende Pflanzen im Terrarium?

Ein Terrarium ist nur dann notwendig, wenn es in deiner Wohnung keinen Standort gibt, der hell genug ist. In diesem Fall solltest du deine fleischfressenden Mitbewohner in einem Terrarium mit Tageslichtlampen ansiedeln, die du in gut sortierten Zoofachgeschäften kaufen kannst. Die einzige fleischfressende Pflanze, für die das Terrarium ein Muss ist, ist die Kannenpflanze.

Da dieses sensible Gewächs ganzjährig viel Licht, hohe Temperaturen und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70% braucht, kann sie in der Wohnung ausschließlich im Terrarium überleben. Arten, die sich für zu Hause eignen, sind z.B. Nepenthes alata, Nepenthes ventricosa, Nepenthes maxima und sämtliche Hybride, die du im Baumarkt oder in Gärtnereien findest.

Fleischfressende Pflanzen im Garten

Für den Garten eignen sich in unseren Breitengraden vor allem die recht unempfindlichen fleischfressenden Schlauchpflanzen (genauer: Rote, Grüne, Gelbe, Blasse und Geflügelte Schlauchpflanzen). Die Weiße und die Papageien-Schlauchpflanze solltest du während der kalten Jahreszeit mit Laub oder Zweigen abdecken. Damit die gefräßigen Pflanzen im Garten überleben, musst du dich beim Anpflanzen an gewisse Regeln halten.

Fleischfressende Pflanzen richtig anpflanzen

Fleischfressende Pflanzen im Garten zu kultivieren, ist etwas anspruchsvoller, als sie in der Wohnung zu halten. Mit guter Planung und etwas Arbeitsaufwand ist es aber durchaus möglich:

  • Standort: Der perfekte Standort ist hell, sonnig und geschützt.
  • Verteilung: Damit jede Pflanze ausreichend viel Sonnenlicht bekommt, solltest du die niedrigeren Arten vorn und die größeren hinten anordnen.
  • Nährboden: Ideales Substrat für fleischfressende Pflanzen im Garten ist ungedüngter Weißtorf.
  • Pflanzgefäße: Um die Wurzeln vor Frost zu schützen, solltest du fleischfressende Pflanzen in frostfeste Kübel aus Kunststoff pflanzen. Die Kübel sollten mind. 40 cm hoch sein, einen Durchmesser von ebenfalls 40 cm besitzen und mit einer Wasserüberlaufvorrichtung ausgestattet sein.
  • Frostschutz: Für zusätzlichen Frostschutz kannst du die Pflanzgefäße im Garten eingraben.

Moorbeet für Schlauchpflanzen anlegen

Da Schlauchpflanzen sehr viel Wasser brauchen, bietet sich ein Moorbeet an. Hierfür gräbst du zunächst ein ca. 80 cm tiefes Loch und legst dieses mit Teichfolie aus. Anschließend stellst du Kunststoffeimer mit Löchern im Boden umgedreht auf den Boden des Beets. Diese Eimer dienen den Pflanzen später als Wasserspeicher. Über die Eimer gibst du eine Schicht aus Weißtorf (bei Bedarf mit 30 % Kokosfasern strecken) und pflanzt die Fleischfresser hinein.

Wenn es regnet, fließt das Wasser durch den Torf in die Speicher. Trocknet der Nährboden aus, kann er sich (und damit die Pflanzen) aus den Speichern mit Wasser versorgen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem “Inselmoor”.

Fleischfressende Pflanzen kaufen

Tatsächlich lassen sich fleischfressende Pflanzen erstaunlich leicht kultivieren. Du kannst also davon ausgehen, dass jene Arten, die du in Österreich über eine Gärtnerei oder spezielle Züchter beziehst, in unseren Breitengraden bei richtiger Pflege problemlos gedeihen. Arten, die in der flirrenden Savanne oder den dampfenden Tropen zu Hause sind und sich in westlichen Wohnungen alles andere als wohlfühlen, bekommst du hierzulande höchstens über Online-Händler mit zweifelhafter Reputation. Österreichweit kannst du fleischfressende Pflanzen u.a. bei folgenden Anbietern kaufen:

Fleischfressende Pflanzen selbst ziehen: Samen kaufen

Im Baumarkt, Gartenbaucenter und in Gärtnereien kannst du normalerweise nur Pflanzen kaufen, die bereits eine gewisse Größe haben. Wenn du deine fleischfressenden Pflanzen lieber selbst ziehen möchtest, kannst du aber auch entsprechende Samen kaufen. Für Einsteiger empfiehlt sich eine fertige Anzuchtstation mit zweierlei Samen (Sonnentau und Venusfliegenfalle), Substrat, Pipette usw. Zu kaufen gibt es diesen Experimentierkasten der besonderen Art z.B. bei Conrad Electronic.

Die bestbewerteten Gärtnereien in deinem Bundesland:

Herold Redaktion

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