Foto: Adobe Stock, (c) Yakobchuk Olena
Kehlkopfkrebs kommt zwar insgesamt eher selten vor, doch einmal eingetreten und zu spät therapiert führt die Erkrankung oft zur operativen Entfernung des Kehlkopfs. Dadurch kommt es zum Verlust der normalen Atemweise und Sprechfunktion. Frühzeitig verdächtige Symptome erkennen und ernst nehmen ist eine Möglichkeit, diesem Horrorszenario zu entgehen. Eine andere ist, Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs zu vermeiden – vor allem das Rauchen.
Der Kehlkopf (Larynx) ist ein Gerüst von mehreren, durch Bänder und Muskeln miteinander verbundenen Knorpelplatten und sitzt am Übergang des Rachens zur Luft- und Speiseröhre. Er verhindert, dass beim Essen Nahrung in die Luftröhre gerät, indem sich beim Schlucken der Kehldeckel (Epiglottis) schließt, sodass die Nahrung in die Speise- und nicht in die Luftröhre rutscht. Zudem dient er – durch Spannung und Entspannung seiner Stimmlippen, d.h. Öffnung und Schließung der Stimmritze – der Atmung und Stimmbildung.
An verschiedenen Stellen des Organs kann sich ein bösartiger Tumor entwickeln, ein Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom, Kehlkopfkarzinom). Dieser macht die Hälfte aller Krebsarten im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich aus. Der Kehlkopfkrebs tritt meistens zwischen dem 65. und 69. Lebensjahr auf, mit einer Bevorzugung des männlichen Geschlechts.
Rauchen stellt die Hauptursache für die Entwicklung eines Kehlkopfkrebs dar. Umso mehr, je höher die Anzahl der Zigaretten und je größer der Teergehalt der Glimmstängel ist. Als weitere Risikofaktoren gelten
Alkoholgenuss in Kombination mit Tabakkonsum vervielfacht das Kehlkopfkrebsrisiko.
Auf einen Kehlkopfkrebs hinweisen können Symptome wie
Die Art der Symptome liefert bis zu einem gewissen Grad Anhaltspunkte, wo der Kehlkopfkrebs vermutlich sitzt. Heiserkeit, welche durch die eingeschränkte Elastizität der Stimmbänder entsteht, ein Kratzen im Hals, ein Räusperzwang und chronischer Husten sind ein Anzeichen für ein Karzinom im Bereich der Glottis (Stimmritze). Diese ist mit über 60 Prozent die häufigste Art von Kehlkopfkrebs. Im fortgeschrittenen Stadium treten zudem Atembeschwerden (inklusive hörbarem Atemgeräusch) bis hin zur Luftnot auf.
Ein supraglottischer Krebs (oberhalb der Stimmritze) macht rund 30 Prozent aller Kehlkopftumoren aus und zeigt sich in Form von Schluckstörungen, Schmerzen und einem Fremdkörpergefühl. Er bildet aufgrund eines dichten Lymphgefäßgeflechts frühzeitig Tochtergeschwülste in den Lymphknoten.
Das sehr seltene subglottische Karzinom (unterhalb der Stimmritze) bleibt oft lange unbemerkt. Bis es so groß geworden ist, dass es Atembeschwerden oder – infolge einer Stimmlippenfixierung – eine Heiserkeit verursacht. Zudem bildet es Metastasen in den Lymphknoten entlang der Luftröhre und den tiefen Halslymphknoten.
Zudem kann ein Kehlkopfkrebs mit einem raschen Gewichtsverlust, plötzlichen Leistungsknick, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche oder einer Raumforderung am Hals einhergehen.
Ob ein Larynxkarzinom vorliegt, prüft ein Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten nach einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte und Abtastung des Halses mit einer Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie), bei Bedarf inklusive Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) eines verdächtigen Gewebes für eine mikroskopische Begutachtung. Hiervon gibt es verschiedene Arten:
Ein Halsultraschall, eine Computer- oder Kernspintomografie und Laboruntersuchungen (Blutbild, Leberwerte etc.) dienen dazu, die Lage und Größe des Tumors festzustellen und eventuelle Metastasen (Absiedlungen von Tumorzellen in Lymphknoten oder anderen Organen) aufzuspüren. Eine Stroboskopie (Stimmdiagnostik) bzw. Videostroboskopie stellt das Schwingungsmuster der Stimmlippen dar, indem in schnell flackerndem Licht einzelne Bewegungsabschnitte der Stimmlippen erkenn- und analysierbar werden. Sie kann im Rahmen einer Lupenlaryngoskopie erfolgen.
Im Frühstadium von Kehlkopfkrebs werden organerhaltende chirurgische Eingriffe (minimal-invasive Operationen) oder eine primäre Strahlentherapie eingesetzt. Oft handelt es sich dabei um Mikrochirurgie, d.h. Entfernung des erkrankten Gewebes per in den Mund eingeführtem Laryngoskop, eventuell mit Laser (Laser-Mikrochirurgie, endolaryngeale Laserchirurgie).
In fortgeschrittenem Stadium hingegen wird meist – je nach Ausdehnung und Lage des Tumors – eine teilweise (Teilresektion) oder totale Entfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie) von außen über einen Schnitt am Hals erforderlich. Oft mit nachfolgender Strahlentherapie, um operativ nicht erfasstes Tumorgewebe zu zerstören.
Der Verlust des Kehlkopfs führt zur Notwendigkeit einer künstlichen Trennung von Atem- (Mund, Nase) und Luftwegen (Luftröhre, Lunge) mithilfe von eigenem Muskelgewebe (z.B. vom Brustmuskel), damit keine Nahrung in die Luftwege gelangt. Nach einer Laryngektomie muss – da keine normale Atmung mehr möglich ist – eine künstliche Atemöffnung (Tracheostoma) angelegt (Tracheotomie, Luftröhrenschnitt) werden. Ebenso ist nach einer Kehlkopfoperation kein normales Sprechen mehr möglich. Selbst nach ausgedehnten Eingriffen besteht jedoch die Option, das Schluck- und Sprechvermögen so weit wie möglich zu optimieren.
Lässt das Tumorstadium eine Metastasierung (Streuung von Tumorgewebe) in die benachbarten Lymphknoten erwarten, müssen außer dem Kehlkopf sämtliche Lymphknoten einer oder beider Halsseiten entfernt werden (radikale Halsausräumung, Neck dissection). Das ist in der Regel mit dem Verlust an Muskel- und Nervengewebe verbunden, sodass nach der Operation mit einer Bewegungseinschränkung im Kopf- und Schulterbereich zu rechnen ist.
Bei fortgeschrittenem inoperablem Kehlkopfkrebs findet eine Chemotherapie – eventuell kombiniert mit einer Strahlentherapie (Radiochemotherapie) – statt.
Egal welche Therapie durchgeführt wurde, ist jedenfalls eine Nachsorge angesagt, d.h. Kontrolluntersuchungen wie Laborchecks und bildgebende Verfahren. Vor allem nach einer Laryngektomie ist auch eine psychologische Betreuung wichtig, denn die Konsequenzen eines solchen Eingriffs können die Betroffenen sehr belasten.
Das Schluck- und Sprechvermögen kann nach einer Operation am Kehlkopf mit folgenden Mitteln verbessert werden:
Da das Larynxkarzinom gewöhnlich nicht über Nacht entsteht und schon Vorstufen und früheste Stadien diagnostiziert werden können, ist es besonders wichtig, erste Hinweise auf die Erkrankung ernst zu nehmen, um nicht das Organ und somit seine Funktionen einzubüßen. Denn kleine Kehlkopfkarzinome haben gute Aussichten (90 Prozent) auf Heilung.
Bei fortgeschritteneren Tumoren hängen die Heilungschancen davon ab, ob es gelingt, den Krebs und eventuell von ihm befallene Halslymphknoten vollständig zu entfernen, wobei eine zusätzliche Strahlen- und/oder Chemotherapie die Genesungsaussichten verbessern.
Da vor allem langjähriger Konsum von Tabak den Hauptrisikofaktor für Kehlkopfkrebs darstellt, ist ein Rauchverzicht an erster Stelle zu nennen, geht es darum, ein Larynxkarzinom zu verhindern. Ähnliches gilt für übermäßigen Alkoholkonsum.
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