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Tränende Augen, rinnende Nasen, juckende Hautausschläge oder gar Anfälle von Atemnot beweisen es: Allergien sind im Vormarsch. Auch und gerade bei Kindern. Heuschnupfen, Asthma und Co. belasten bereits rund ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen. Was Eltern da tun können? Einiges, um der Entwicklung von Allergien bei ihrem Nachwuchs vorzubeugen. Und Wirkungsvolles, wenn sich dennoch allergische Symptome einstellen.
Das menschliche Immunsystem ist fähig, zwischen körpereigenen und fremden Substanzen (Antigene), mit denen es in Kontakt kommt, zu unterscheiden. Erkennt es fremde Stoffe wie z.B. Krankheitserreger als schädlich, versucht es, die potenziellen Übeltäter zu vernichten. Harmloses Material aber toleriert der Organismus normalerweise. Zum Glück. Sonst würde beispielsweise jedes Luftholen oder jede Mahlzeit zum Problem.
Anders bei Allergikern: Bei ihnen führt der Erstkontakt mit einem an sich ungefährlichen Stoff wie z.B. Blütenpollen oder Tierhaaren zunächst zu einer Sensibilisierung (Aufbau einer Immunantwort) der Abwehr. Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen (Substanz, die über das Immunsystem allergische Reaktionen auslösen kann) kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Heuschnupfen, Asthma, Hautausschlägen u. a. m., wie es inzwischen bei bis zu 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen geschieht.
Die Bereitschaft, eine allergische Reaktion zu entwickeln, wird zu einem erheblichen Teil vererbt. Demnach besitzt ein Neugeborenes ein umso höheres Allergierisiko, je mehr Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister) an Allergien leiden. Dieses Risiko beträgt bei Kindern nicht allergischer Eltern rund 15 Prozent, steigt auf 20 bis 40 Prozent, wenn ein Elternteil Allergiker ist und auf 60 bis 80 Prozent, wenn beide Eltern mit Allergien kämpfen. Hierbei lässt sich jedoch nicht voraussagen, welche Form von Allergie das Kind aufweisen wird.
Was das Auftreten allergischer Symptome außerdem beeinflusst, sind – teilweise vermeidbare – Umweltbedingungen und Faktoren wie
Wahrscheinlich führt auch eine zu sterile, d.h. keimarme Umgebung (kaum Wurmbefall, relativ wenig Kontakt mit Bakterien und Viren) zu Allergien. Als Folge einer “Unterbeschäftigung“ des Immunsystems, das sich daraufhin gegen “falsche Feinde“ richtet. Für diese Hygiene-These spricht, dass Kinder mit häufigen viralen Atemwegsinfekten im ersten Lebensjahr und/oder mehr als zwei Geschwistern sowie solche in Kinderkrippen seltener Asthma entwickeln. Und auf Bauernhöfen aufgewachsene Kinder nur halb so häufig Asthma bekommen wie andere aus dem gleichen Dorf, die ohne Aufenthalte im Stall leben. Das dürfte an den erhöhten Konzentrationen von Endotoxinen (Bakteriengiften) liegen, die sich im Stallstaub und den Matratzen der Bauernhofkinder finden und sich anscheinend positiv auf die Entwicklung des Immunsystems auswirken.
Im Verlauf einer allergischen Reaktion kommt es zur Freisetzung hoch wirksamer biochemischer Substanzen (wie z.B. Histamin), die zu allerlei Veränderungen an verschiedenen Organen führen. An den Atemwegen beispielsweise zur allergischen Rhinitis bzw. Rhinokonjunktivitis mit juckenden, tränenden, geröteten und verschwollenen Augen, laufender Nase und Niesreiz. Häufige Auslöser der perennialen (ganzjährigen) allergischen Rhinitis sind Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Tierhaare. Für die saisonale allergische Rhinitis zeichnen Pollen und da insbesondere Gräserpollen verantwortlich. Daher spricht man auch von Heuschnupfen. Oder es entwickelt sich allergisches Asthma, das die gleichen Auslöser wie die allergische Rhinitis aufweist und sich zu dieser hinzugesellen kann. Hierfür wird gern, aber eigentlich nicht ganz richtig, der Ausdruck Etagenwechsel gebraucht.
An der Haut zeigt sich eine allergische Reaktion z.B. in Form von Rötungen, Ekzemen oder Quaddeln (“Nesselausschlag“) und im Verdauungstrakt z.B. mit Durchfällen. Schlimmstenfalls entwickelt sich – vor allem bei einer Bienen- oder Wespengiftallergie – ein so genannter anaphylaktischer Schock mit akuter Atemnot und Herz-Kreislauf-Versagen.
Doch ist es keineswegs so, dass sich allergische Symptome auf ein Organ oder Organsystem beschränken müssen oder nicht wechseln können. Vielmehr durchleben viele Kinder mehrere allergische Beschwerdebilder, machen sozusagen eine “Allergiker-Karriere“. Dabei herrschen im Säuglingsalter meist Nahrungsmittelallergien (v.a. gegen Kuhmilch, Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen oder Nüsse) und eine Neurodermitis vor, die sich im Laufe der Jahre zum überwiegenden Teil wieder verlieren. Bis zum Schul- und Teenageralter findet dann allerdings oft eine Sensibilisierung gegenüber Katzenhaaren, Hausstaubmilben und Pollen und die Entwicklung von Inhalationsallergien (Heuschnupfen, Asthma) statt.
Das lässt sich ohne beweisende medizinische Diagnostik oft nur schwer sagen, denn längst nicht immer zeigt sich ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen dem Auslöser und den Krankheitszeichen (z.B. Asthmaanfall nach Katzenkontakt). Je nachdem, wie viel Zeit zwischen dem Kontakt mit dem Allergen und der allergischen Reaktion vergeht, unterscheidet man nämlich zwischen Allergien vom “Soforttyp“ (wenige Sekunden bis Minuten) und solchen vom “Spättyp“ (bis zu mehreren Tagen, z.B. bei Kontakt- oder einigen Medikamentenallergien).
Jedenfalls sollten bestimmte Beschwerden Eltern aufhorchen und das Kind zum Allergologen bringen lassen, weil sie auf eine allergische Erkrankung hindeuten können wie
Die ärztliche Diagnosestellung einer Allergie beruht auf
Je nach Beschwerdebild, vermutetem Typ von Allergie und erwartetem Auslöser derselben kommt zur Anwendung:
Eine allergische Reaktion auf das verabreichte Allergen (Allergieauslöser) zeigt sich beim Pricktest, Intrakutantest und Epikutantest als Quaddel und/oder Hautrötung, beim Provokationstest in Form allergischer Beschwerden. Als Allergen fungieren viele Substanzen. Am häufigsten sind es aber Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Nahrungsmittel und Insektengifte, die Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
Jedoch: Das Testergebnis allein reicht nicht aus, um mit unumstößlicher Sicherheit den Auslöser zu identifizieren. Denn einerseits sind Symptome wie Juckreiz, Quaddeln etc. kein fixer Beweis für eine Allergie bzw. bilden sich manchmal Antikörper, ohne dass entsprechende Symptome vorliegen. Andererseits kann ein Allergietest auch negativ ausfallen, obwohl der getestete Stoff eine Allergie auslöst. Erbringen aber mehrere Tests positive Reaktionen bzw. das gleiche Ergebnis, ist eine Allergie als sehr wahrscheinlich anzusehen.
Kinder leiden nicht nur an den Symptomen ihrer Allergie, sondern auch an dadurch bedingten sozialen Einschränkungen. Auch können Allergien die Schulleistungen beeinträchtigten. Das schaffen leider auch Medikamente zur Unterdrückung allergischer Symptome wie etwa manche Antihistaminika, die als Nebenwirkung Müdigkeit verursachen können.
Erklärtes Therapieziel bei einer Allergie ist daher eine weitgehende Beschwerdefreiheit. Außerdem: Erfolgt keine adäquate Behandlung, können sich die Beschwerden verstärken. So wird etwa des Öfteren aus anfänglich “nur“ Heuschnupfen letztlich allergisches Asthma.
Daher basiert die Behandlung einer Allergie auf 3 Säulen. Sie lauten
Begleitend können Atemübungen und eine psychologische Unterstützung Hilfe bieten.
Neugeborene besitzen noch kein voll ausgereiftes Immunsystem. Ihre Abwehr muss erst nach und nach lernen, den Körper gegen eine Vielzahl körperfremder Stoffe zu schützen. Darum ist es sinnvoll, vorbeugende Maßnahmen bereits in dieser Lebensphase zu treffen. Ein übertriebenes Reinlichkeitsverhalten und das Vermeiden von Schmutz bilden allerdings keine erfolgreiche Strategie, um die Entstehung von Allergien hintanzuhalten.
Vielmehr gilt es, schon vor der Geburt und während der Stillzeit ein Kind möglichst wenigen Allergie begünstigenden Faktoren auszusetzen. Das gelingt, wenn
Übrigens: Impfungen dürften weder als Verursacher noch als Verhinderer von Allergien eine Rolle spielen, denn für beides gibt es keine wissenschaftlich haltbaren Beweise.
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