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Der Albtraum aller Eltern: Ihr Baby oder Kind ringt plötzlich nach Luft, kann kaum noch richtig husten oder antworten. Weil es sich beim Essen oder Trinken verschluckt oder irgendein Objekt in den Mund gesteckt hat, das nun die Atemwege verlegt. Dann heißt es richtig handeln, um die Luftröhre wieder frei zu bekommen und den Nachwuchs vor dem Ersticken zu bewahren. Aber auch Fremdkörper in der Speiseröhre können zu Schluck- und Atembeschwerden sowie Brechreiz oder Atemnot führen. Dann sollte man ebenso wissen, welche Erste Hilfe Maßnahmen nun angebracht sind.
Erforschen Babys und kleine Kinder die Welt, tun sie das mit ihren Händen, oft aber auch mit ihrem Mund. In diesem landen daher gern Gegenstände, die dort nicht hingehören. Und in den “falschen Hals“, sprich in die Luftröhre statt in die Speiseröhre, gehören sie schon gar nicht. Das passiert bei Kindern leichter als bei Erwachsenen, weil ihr Kehlkopfdeckel höher liegt, die Kleinen oft noch keine Backenzähne haben, um Nahrung ausreichend zu zerkauen oder sie beim Essen zu große Bissen runterschlingen.
Dann beginnen die Kinder plötzlich zu husten oder auch zu würgen und/oder ringen nach Luft, sind eventuell heiser oder tun sich schwer zu antworten, haben starken Speichelfluss oder unklares Erbrechen, Schmerzen im Hals bzw. hinter dem Brustbein oder Bauchschmerzen, Atemnebengeräusche (Pfeifen, Brummen, Keuchen, Rasseln) oder atemabhängige Einziehungen an Hals oder Brust. Besteht akute Atemnot, kann das betroffene Kind blau anlaufen (Lippen!) oder auch bewusstlos werden.
Die Bandbreite an Dingen, die vor allem von Knaben vorzugsweise im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren verschluckt bzw. ungewollt inhaliert werden, ist groß: Lebensmittel wie z.B. Erdnüsse, Weintrauben, Hülsenfrüchte oder Karottenstücke, Münzen, Spielzeugteile, Murmeln, Perlen, Ringe, Schrauben, Knopfbatterien u.v.a.m. Ergebnis einer solchen Fremdkörperaspiration: Würg- und Hustenreiz, eventuell auch Luftnot. Und Panik – beim Kind und meist auch bei seinem Betreuer.
Verkeilen sich verschluckte größere, unregelmäßig geformte, spitze oder scharfrandige Objekte (z.B. Glas- oder Knochensplitter, offene Sicherheitsnadel) in der Speiseröhre, können diese Verletzungen bis hin zur Organperforation (Durchbohrung), Blutungen und Entzündungen verursachen oder auch den Kehlkopf und/oder die Luftröhre einengen und so Atembeschwerden auslösen. Je länger ein Fremdkörper an einer Stelle steckenbleibt, desto größer ist die Gefahr, dass sich solche Schäden entwickeln. Oder auch Komplikationen wie z.B. eine Lungenentzündung.
Selten, aber doch können sich Fremdkörper im Blinddarm verfangen und dort Reizungen oder Entzündungen hervorrufen. Oder sich im Enddarm festsetzen, was starke Bauchschmerzen oder auch einen Darmverschluss verursacht.
Doch auch, wenn “nur“ altersgerechte Kost in den kindlichen Mund gelangt, ist noch nicht jede Gefahr gebannt, denn ein sich Verschlucken schaffen schon Babys beim Trinken der Muttermilch oder Fläschchennahrung, auch wenn sie während der Schwangerschaft schon “üben“ und Fruchtwasser schlucken. Das hat mit der Weichheit ihrer Atem- und Speisewege zu tun und legt sich meist mit der Zeit. Oder das Verschlucken ist die Folge einer ungünstigen Trinktechnik der Babys.
Ob Fremdkörper gefährlich werden oder nicht, hängt außer von ihrer Größe auch von ihrer Beschaffenheit ab. So rutschen etwa Erdnüsse bei Kindern besonders leicht in die Lunge und richten dort auch nach ihrer Entfernung noch Schaden an, weil ihr Öl die Schleimhaut reizt.
Mit Luftnot und Panik endet allerdings Gott sei Dank bei weitem nicht jedes Verschlucken (Ingestion) bei einem Baby oder Kleinkind. Denn die meisten versehentlich verschluckten kleinen Gegenstände passieren problemlos (Faustregel: Münzen mit einem Durchmesser bis etwa 2 cm) den Verdauungstrakt, ohne diesen zu verletzen, und werden – unterstützt durch faserreiche Nahrung und reichliche Flüssigkeitszufuhr – mit dem Stuhl innerhalb kurzer Zeit auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Allerdings können weiche Dinge wie Saugerteile oder konzentrisch liegende Ringe lange unbemerkt in der Speiseröhre verbleiben.
Stillkinder wiederum verfügen in der Regel über einen gut ausgeprägten Würgereflex, der das Risiko, dass tatsächlich Muttermilch in die Luftwege kommt, minimiert. Sollte das dennoch geschehen, dann richten kleine Mengen Muttermilch dort im Normalfall kaum Schaden an.
Wenn sich das Baby oder Kleinkind verschluckt und die oben beschriebenen Symptomen auftreten, ist das ein Notfall, der ehebaldigst ärztlicher Hilfe bedarf. Es muss also die Rettung (Tel.: 144) alarmiert werden, von deren Mitarbeitern man auch entsprechende telefonische Anweisungen und Antworten bekommt, wie man sich richtig verhält. Inklusive Angabe, welches Objekt (Größe, Material, Form, Oberflächenbeschaffenheit) wann vom Baby oder Kind verschluckt wurde, damit sich der Notarzt ein Bild machen kann, was für Maßnahmen angesagt sind.
Bis zum Eintreffen des Notarztes sollten bei Kindern bis zu zwei Jahren folgende Sofortmaßnahmen, (die man in einem Erste Hilfe Kurs erlernen kann) getroffen werden:
Bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr verspricht der – allerdings umstrittene, da unter Umständen zu inneren Verletzungen führende – Heimlich-Handgriff (ebenfalls erlernbar in einem Erste Hilfe Kurs) gute Erfolgsaussichten, einen verschluckten Fremdkörper wieder loszuwerden:
Würgt ein Kind, kann aber immer noch husten oder hustet es ohnehin, ist es richtig, das Kind husten zu lassen bzw. es aufzufordern, kräftig zu husten, denn der Hustenreflex dient von Natur aus dazu, die Atemwege von potentiell schädlichen Substanzen zu befreien.
Keinesfalls sollte man versuchen, bei einem Baby oder Kind, das sich verschluckt hat, ein Erbrechen herbeizuführen, denn das kann Verletzungen durch den verschluckten Fremdkörper bewirken. Ähnliches gilt für die Gabe eines Abführmittels.
Atmet ein Baby oder Kind nach Verschlucken eines Objekts nicht, sind sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen angesagt, d.h. im Wechsel miteinander je 30 schnelle Herzdruckmassagen (einen Fingerbreit unterhalb einer gedachten Linie zwischen den Brustwarzen mit dem Zeige- und Mittelfinger einer Hand zwei bis vier Zentimeter tief drücken; Tipp: laut mitzählen) und 2 Atemspenden (Mund des Helfers stülpt sich über den Mund oder die Nase und den Mund des Kindes, um sanft zu pusten), bis das Kind wieder zu atmen beginnt bzw. der Arzt eintrifft.
Gelingt es nicht, durch forciertes Husten das verschluckte Objekt hervorzuholen bzw. stellt sich – auch wenn ein Gegenstand abgehustet wurde – ein bleibender Husten ein, sollte ein Arzt Nachforschungen über dessen Ursache anstellen. Dann muss oft ein störendes Objekt z.B. per Röntgenaufnahmen – aufgespürt und je nach seinem Sitz mit einer Zange, einem Katheter oder einem flexiblen Endoskop (in Vollnarkose) entfernt werden. Allerdings stellen sich einige Fremdkörper (z.B. Glassplitter, Fischgräten) auf nativen Röntgenbildern nicht dar, sodass Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel, eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig werden können.
Es gibt Dinge, bei denen keinesfalls auf ihr Erscheinen gewartet werden darf. Auch wenn sie (noch) keine Beschwerden verursachen. Sondern auf jeden Fall ärztlich entfernt werden müssen wie
Im Enddarm befindliche Fremdkörper lassen sich meist mit einem Einlauf einfach und schmerzfrei entfernen.
Sonst kann man davon ausgehen, dass, sobald ein Fremdkörper die Speiseröhre verlässt, dieser den Magen– Darmtrakt problemlos passiert. Somit kann bei Objekten im Magen unter Umständen sogar bis zu vier Wochen zugewartet werden, bevor sie endoskopisch entfernt werden. Außer sie sind sehr groß oder scharfkantig.
Bis zu einem gewissen Grad ja.
Verschluckt sich z.B. ein Baby häufig beim Trinken an der Mutterbrust, kann schon eine Erhöhung der Häufigkeit der Stillmahlzeiten helfen. Und das Anbieten nur einer Brust pro Mahlzeit. Denn dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die beim Milchspendereflex freigegeben wird.
Da auch das Trinkverhalten beeinflusst, ob sich ein Baby verschluckt, empfiehlt es sich, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren. Außerdem das Baby zu stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Dann wird es wahrscheinlich nicht so intensiv saugen, wie wenn es ganz wach und hungrig ist. Auch gilt es, eine sogenannte Saugverwirrung zu vermeiden. Sie entsteht gern, wenn ein Baby abwechselnd aus Brust und Flasche, die jeweils eine andere Trinktechnik erfordern, trinkt. Denn so kann das Kleine unter Umständen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar kommen. Und mit der falschen Methode an der Brust saugen, hektisch werden, sich verschlucken bzw. viel Luft schlucken. Schlimmstenfalls lehnt es aus Frustration die Brust sogar ab. In puncto geeignete Stilltechniken bieten Stillberaterinnen (z.B. der La Leche Liga) kompetente Beratung.
Künstliche Sauger und Schnuller lassen ein Baby hungrig bleiben, sodass es beim Stillen mit umso mehr Kraft saugt.
Bei Kleinkindern helfen gewisse Regeln bzw. Vorsichtsmaßnahmen, das Risiko für ein Verschlucken zu minimieren:
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