Nie mehr Winterreifen: wie lange Ganzjahresreifen halten und was sie kosten. Foto: Shutterstock, (c) malkovkosta
Ganzjahresreifen gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Verständlich, denn das Wechseln der Reifen zweimal im Jahr kann schon nervig sein. Was diese Allwetterreifen bei hohen Temperaturen im Sommer und bei Schnee und Eis im Winter im Vergleich zu den Spezialisten können, haben wir in einem Überblick zusammengestellt. Beratung zu diesen Fragen erhältst du natürlich auch beim Reifenhändler in deiner Nähe.
Ganzjahresreifen oder Allwetterreifen stellen einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar. Gummimischung, Profil und Reifenkontur sind so konzipiert, dass sie sowohl im Winter als auch im Sommer zum Einsatz kommen können. Die Fahreigenschaften sind dabei natürlich nicht so gut, wie bei einem perfekt auf das Wetter abgestimmten Reifen. Da die Abstriche aber zum Teil nur gering ausfallen, eignen sich die Reifen besonders für Menschen, die vor allem in Städten und deren Umgebung unterwegs sind.
Allwetterreifen sind speziell gekennzeichnet. In den meisten Fällen werden sie mit dem Symbol M+S („Matsch und Schnee“ bzw. “mud and snow”) versehen. Einige Ganzjahresreifen sind zusätzlich mit drei Gipfeln und einer Schneeflocke (Alpine-Symbol) markiert. Eine weitere Art der Kennzeichnung ist die Aufschrift „All Season“ auf der Reifenflanke.
Ganzjahresreifen sind vor allem in Gegenden verbreitet, in denen nur geringe Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten bestehen. In Alpenländern mit tief winterlichen Verhältnissen und häufig auftretenden Temperaturen unter dem Gefrierpunkt werden eher die klassischen Winterreifen verwendet. Besonders in den westlichen Bundesländern solltest du deinen PKW daher lieber mit Winterreifen ausstatten.
Laut europäischer Richtlinie 92/23/EWG sind bei winterlichen Straßenverhältnissen nur Reifenmodelle zulässig, die als M+S-Reifen gekennzeichnet sind. Du kannst also auch in Österreich im Winter mit den Allwetterreifen fahren, solange sie das M+S-Symbol aufweisen. Um hochwertige Ganzjahresreifen sicher zu erkennen, sollte man beim Reifenkauf jedoch zusätzlich auf das Schneeflocken-Symbol achten.
Die wesentlichen Unterschiede sind in Profil, Gummimischung, Reifenkontur und zulässiger Höchstgeschwindigkeit zu finden:
Lamellen sind feine, meist zickzackförmige Einschnitte in den Profilblöcken. Die Reifenkontur bezeichnet den Profilumriss und bestimmt die Kontaktfläche mit der Fahrbahn und somit Haftung des Reifens. Wenn man das Profil von vorn betrachtet, kann man die Reifenkontur erkennen.
Ganzjährliche Reifen bringen vor allem Vorteile in Hinblick auf Zeitaufwand und Kostenersparnis:
Allwetterreifen sind als Kompromiss zu sehen und können daher die Spitzenleistungen von Winter- und Sommerreifen nicht zur Gänze erreichen:
Die richtige Reifenwahl hängt vom Fahrverhalten und den Temperaturschwankungen der Wohngegend ab:
Man muss in jedem Fall beim Kauf darauf achten, für welche Maximalgeschwindigkeit die Reifen ausgelegt sind. Die günstigen Varianten sind bis 120 km/h fahrbar. Wer allerdings schneller fahren möchte, der muss sich in den oberen Preisklassen umsehen. Welcher Geschwindigkeitsindex bei Ganzjahresreifen relevant ist, kann der Reifenbezeichnung entnommen werden, die sich auf dem Reifen befindet. Die Zahlenreihe 205/55 R16 91H ist zum Beispiel ist wie folgt zu interpretieren: Reifenbreite = 205 mm, Reifenhöhe = 55 Prozent der Reifenbreite, Radial = R, Felgendurchmesser = 16 Zoll, Tragfähigkeit = 91 (entspricht laut Tragfähigkeitsindex 615 kg), Höchstgeschwindigkeit = H (entspricht laut Geschwindigkeitsindex 210 km/h).
Die DOT-Nummer ist eine Ziffernfolge, die an mindestens einer Reifenflanke eingepresst wurde. Sie gibt unter anderem Auskunft darüber, in welcher Kalenderwoche welchen Jahres der Reifen gefertigt wurde. Zum Beispiel steht die Zahlenreihe 1016 für die 10. Kalenderwoche des Jahres 2016. Da auch fünf Jahre alte Reifen noch als neu verkauft werden dürfen, ist beim Reifenalter Vorsicht geboten: Reifenspezialisten des ÖAMTC gehen davon aus, dass sich die Fahreigenschaften von Reifen spätestens drei Jahre nach der Herstellung zu verschlechtern beginnen.
Für den Wintereinsatz sind Allwetterreifen mit dem Schneeflocken-Symbol die sicherere Variante im Vergleich zu jenen, die lediglich den M+S-Schriftzug aufweisen. Das Schneeflockensymbol wird von der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) an alle Autoreifen vergeben, die in Tests eine überdurchschnittliche Traktion auf Eis und Schnee erreichen.
Reifen beeinflussen den Kraftstoffverbrauch. Beim Kauf von Allwetterreifen sollte man daher auch auf die Kraftstoffeffizienzklasse („A“ bis „G“) achten. Je weiter der Buchstabe im Alphabet, desto höher ist der Benzin- oder Dieselverbrauch. Zu einem Fünftel tragen die Reifen zum Kraftstoffverbrauch bei. Wenn man Allwetterreifen kauft, sollte man daher auch auf die sieben verschiedenen Kraftstoffeffizienzklassen achten.
Eine guter Anhaltspunkt, um die besten Reifen für alle Wetterbedingungen zu finden, stellt der Ganzjahresreifen-Test des ÖAMTC dar. Der ÖAMTC testet dabei regelmäßig Ganzjahresreifen nach strengen Kriterien durch. Im Jahr 2020 standen Reifen für SUVs und Transporter auf dem Prüfstand, für kleinere PKW sind daher die Ergebnisse des Tests von 2018 (Dimension 175/65 R14) relevanter.
2018 schnitten im Test die folgenden vier Modelle am besten ab:
Zwischen 2,6 und 3,5 bewertet der ÖAMTC Reifen als empfehlenswert. ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel erklärt jedoch: “Auch wenn das Ergebnis besser ausfällt, als in der 2016 getesteten, größeren Dimension, kann der ÖAMTC keine generelle Empfehlung für Ganzjahresreifen aussprechen”. (Quelle: oeamtc.at) Er rät Interessierten, sich ganz genau mit den Reifen und ihren Eigenschaften in den möglichen Fahrsituationen auseinanderzusetzen.
Die detaillierten Ergebnisse des Ganzjahresreifen-Tests 2018 findest du auf der Seite des ÖAMTC.
Ein Reifen kostet je nach Qualität zwischen € 40,- und € 100,-. Vergleicht man den Einzelpreis von Allwetterreifen mit gleichwertigen Sommer- und Winterreifen, dann sind Sommerreifen zwar etwas günstiger als Allwetterreifen, Winterreifen jedoch in der Regel etwas teurer. Somit liegen zwischen den unterschiedlichen Reifentypen keine großen Preisunterschiede. Auch hinsichtlich der Laufleistung können Ganzjahresreifen inzwischen sehr gut mit Sommer- und Winterreifen mithalten. Grundsätzlich sollte man mehrere Angebote von Reifenhändlern einholen, hier ein Beispiel von Michelin:
In der Regel geht man bei Allwetterreifen von 40.000 bis 60.000 km Laufleistung und einer Lebensdauer von drei bis fünf Jahren aus, sofern man einen gemäßigten Fahrstil hat. Sportliche Fahrer sollten allerdings mit einem höheren Verschleiß rechnen. Letztlich ist jedoch die Profiltiefe maßgebend, die nach den europäischen Vorgaben bei mindestens 1,6 mm liegen muss. Wenn du die Ganzjahresreifen auch im Winter bei Schneelage verwenden möchtest, muss die Profiltiefe deiner Reifen bei mindestens 4 mm liegen. Sind die Profile geringer, dann müssen die Reifen gewechselt werden. Der Reifen-Lebensdauer Kalkulator kann hier hilfreich sein.
Da Allwetterreifen so vielen unterschiedlichen Wetterbedingungen genügen müssen, sind sie natürlich nicht spezialisiert. Ein Winterreifen wird bei Schnee und Glätte immer mehr Grip haben und ein Sommerreifen bei warmem Wetter immer geräuschärmer und leichter sein als ein Ganzjahresreifen. Die Frage nach der richtigen Bereifung ist letztlich eine Frage des eigenen Fahrverhaltens und der Wohngegend. So ist die Verwendung von Allwetterreifen bei Extremwetterlagen zwar gesetzlich zulässig, aber nicht für jeden zu empfehlen.
Für welchen Autoreifen du dich auch immer entscheidest, der Reifenhändler deines Vertrauens hilft dir bestimmt gerne weiter.
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