Reifenwechsel: Kosten & Anbieter

Last Updated on: 7th Juli 2020, 09:54 am

Reifenwechsel
Alles rund ums Thema Reifenwechsel findest du hier. Foto: Adobe Stock, (c) Coloures-Pic

In die Kurve driften und die Reifen ordentlich quietschen lassen: Wer solche Manöver öfters durchführt, wird sich bald Gedanken über einen Reifenwechsel machen müssen. Aber auch ohne Action hinter dem Steuer haben deine Autoreifen eine natürliche Lebensdauer, die du im Auge behalten solltest. In diesem Beitrag erfährst du, wo du einen Reifenwechsel durchführen lassen kannst, was dich der komplette Service kostet und worauf du sonst noch als Kfz-Lenker achten solltest.

Reifenwechsel: von A bis Z

Im Alltag werde die Begriffe Reifenwechsel und Radwechsel oft synonym verwendet, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Dinge handelt:

  • Reifenwechsel = Felgen werden neu bereift
  • Radwechsel = komplettes Rad wird gewechselt

Einen Radwechsel kannst du mit etwas Übung selber vornehmen oder in einer Werkstätte preiswert von Profis durchführen lassen. Beim Wechsel der Reifen lohnt es sich in jedem Fall, für einen Service Termin in die Kfz-Werkstatt zu fahren.

Wie teuer ist ein Reifenwechsel in der Werkstatt?

Ein Radwechsel (Umstecken von Kompletträdern) kostet dich in der Werkstatt € 25 – 40  für alle vier Räder. Optional können die Räder noch ausgewuchtet werden, was sich positiv auf das Fahrverhalten der Reifen und den Energieverbrauch auswirkt. Der Reifenwechsel (Felgen neu bereifen) ist in der Regel etwas teurer, da hier noch die Demontage der alten Reifen von den Felgen hinzukommt:

 LeistungPreis
Demontage€ 5
Aufziehen/Wuchten€ 10 – 20
Reifen montieren€ 5 – 15
Gesamtpreis/Rad€ 20 – 40

Was kostet Reifen wechseln mit Auswuchten?

Die Kosten für das Auswuchten betragen circa € 5 – 10 pro Reifen. Es empfiehlt sich beim Reifenwechsel auch eine Auswuchtung vornehmen zu lassen. Viele Werkstätten bieten einen kompletten Reifenservice für dein Fahrzeug zu Pauschalpreisen von € 40 – 50 an.

Gut bewertete Reifendienste in Wien

Reifenwechsel
Hol dir mehrere Angebote ein und mach dir einen Service Termin beim Profi. Foto: Adobe Stock, (c) thawornnurak

Der Reifenservice in der Werkstatt bringt gegenüber einer Montage in Eigenregie einige Vorteile mit sich. Die Verfahren sind standardisiert und darauf ausgerichtet, Probleme am Reifen zu erkennen und auszubessern. Es geht um Sicherheit im Straßenverkehr. Für gewöhnlich beinhaltet der Service in der Werkstatt deshalb folgende Punkte:

  • Profilmessung
  • Reifendruck
  • Reifenzustand wird geprüft
  • Reifenalter wird kontrolliert
  • Rad wird mit richtigem Drehmoment montiert
  • Reifendruckkontrollsystem (falls vorhanden)
  • Beratung hinsichtlich möglicher Verbesserungen
Info: 75% der Reifenpannen entstehen durch zu geringen Luftdruck.

Wie lange dauert ein Reifenwechsel?

Wenn du lose Gummireifen auf die Felgen montierst bzw. montieren lässt, dauert das 45 – 60 Minuten. Das Wechseln von Kompletträdern lässt sich in nur 15 – 20 Minuten bewerkstelligen. Das hängt natürlich davon ab, wie geübt du mit einem Drehmomentschlüssel umgehen kannst.

Wann ist ein Reifenwechsel notwendig?

Reifen sollten prinzipiell gewechselt werden, sobald das Profil abgefahren wurde. Unabhängig vom Verschleiß durch das Fahren haben Autoreifen eine Mindesthaltbarkeit: Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Autoreifens beträgt etwa 10 Jahre. Experten raten dazu, Reifen generell nicht länger als 6-8 Jahre zu verwenden, wobei 8 Jahre bereits die Obergrenze sind.

Wie sollten Reifen gelagert werden?

Reifen ohne Felgen lagerst du am besten aufrecht geschlichtet. Kompletträder hingegen solltest du niemals stehend lagern. Diese können übereinander auf einem sogenannten Felgenbaum gestapelt werden. Der Aufbewahrungsort sollte idealerweise dunkel, kühl und trocken sein. Garagen oder Kellerabteile sind beliebte Lagerorte für Autoreifen. Die Reifen sollten außerdem nicht mit Benzin, Öl und Fetten in Kontakt geraten. Nicht vergessen: Die Reifenposition mit Kreide kennzeichnen!

Wie viel beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe?

Die Profiltiefe der Reifen ist ein wichtiger Indikator für die Funktionstüchtigkeit des Reifens. Bei Sommerreifen liegt die gesetzliche Mindesprofiltiefe bei 1,6 Millimeter. Solange solltest du jedoch nicht warten! Experten empfehlen in Hinblick auf die Verkehrssicherheit einen Wechsel der Sommerreifen bei 2 bis 2,5 Millimeter. Winterreifen musst du bei einer Restprofiltiefe von 4 Millimeter wechseln lassen.

  • Sommerreifen: mindestens 1,6 mm Profiltiefe
  • Winterreifen: 4 mm bei Radialreifen, 5 mm bei Diagonalreifen
  • Ganzjahresreifen: Hier gelten die gesetzlichen Bestimmungen für Winterreifen

Wenn deine Winterreifen die Mindesprofiltiefe bereits erreicht haben oder sogar darunter liegen, kannst du sie prinzipiell noch als Sommerreifen weiterverwenden. Selbstverständlich müssen sie weiterhin eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter haben. Aus Gründen der Straßenverkehrssicherheit ist es jedoch immer besser, die eigens für die Saison entwickelten Reifen zu verwenden.

Was bedeuten Reifendimensionen?

Reifendimensionen sind die Produktbeschreibung eines Autoreifens. Wie du im unteren Bild erkennen kannst, bestehen sie aus einer bestimmten Folge von Ziffern und Buchstaben: 245/45 R18 100Y

  • 254 – Reifenbreite in Millimeter
  • 45 – Reifenquerschnitt in % (Verhältnis Höhe zu Breite)
  • R – Bauart des Reifens (Radialreifen)
  • 18 – Innendurchmesser in Zoll
  • 100 – Index, wie viele Kg der Reifen tragen kann (hier: 800 Kilogramm)
  • Y – Geschwindigkeitsindex (hier: 300 km/h)
Reifenwechsel
Die Dimensionen des Reifens müssen der Bauweise der Felgen entsprechen. Foto: Adobe Stock, (c) Nischaporn

Winterreifenpflicht in Österreich

Autofahrer müssen zweimal im Jahr einen Radwechsel durchführen, sofern sie keine Ganzjahresreifen verwenden. Von 1. November bis zum 15. April gilt in Österreich die gesetzliche (situative) Winterreifenpflicht. Während sich Winterreifen im Sommer zu stark abnützen würden, sind Sommerreifen im Winter schlichtweg eine Gefahr im täglichen Straßenverkehr. Aus diesem Grund solltest du die Winterreifenpflicht und den saisonalen Radwechsel ernst nehmen!

Faustregel: Von O bis O: Von Ostern bis Oktober verwendest du Sommerreifen!

Die praxisnahe 7-Grad-Regel besagt, dass ein Radwechsel notwendig ist, sobald die Außentemperatur konstant über einen längeren Zeitraum unter 7° Celsius liegt. Umgekehrt gilt natürlich: Liegt die Temperatur über 7° Celsius, wird es Zeit für die Sommerpneus.

Reifenwechsel: wie geht das?

Wenn du deine Reifen lieber selber wechseln möchtest, kannst du deine Kfz-Fähigkeiten mit diesem Anleitungsvideo auffrischen:

Vor- und Nachteile von Ganzjahresreifen

Allwetter- und Ganzjahresreifen werden bei Autofahrern zunehmend beliebter. Sie verbinden Eigenschaften beider Reifenarten und sind sowohl bei extremer Hitze als auch bei extremer Kälte voll funktionstüchtig. Am Ende bleibt es jedoch eine Geschmacksfrage, ob man sich für den Allrounder entscheidet oder nicht. Denn Sommerpneus haben nichtsdestotrotz den besseren Grip in Kurven und sind auch gegen Aquaplaning besser gewappnet. Auch Winterreifen bleiben im Zweifelsfall die verlässlicheren Partner bei winterlichen Verhältnissen. In Gegenden mit einem milden Winter können Ganzjahresreifen wiederum die passende Wahl sein.

Ausführliche Informationen über die richtige Wahl von Reifen und Räder bekommst du bei jedem Reifendienst bzw. Kfz-Werkstatt.

Hier findest du die zuverlässigsten Reifendienste in deiner Nähe:

HEROLD Blog Team

Herold Redaktion