Mensch & Tier

Katze niest? Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten

Deine Katze niest oft? Dann könnten Bakterien oder Viren verantwortlich sein. Hier die 10 häufigsten Katzenkrankheiten und ihre Symptome. Adobe Stock, (c) Africa Studio

Wenn deine Katze niest, dann ist das noch kein Grund zur Sorge. Häufig sind es nur Staubpartikel, die die empfindlichen Schleimhäute der Nase reizen. Und in diesem Fall brauchst du keinen Tierarzt, sondern einen Hausputz. 😉 Kann dein Stubentiger aber gar nicht mehr zu niesen aufhören, zieht sich immer mehr zurück oder verliert an Gewicht, ist es an der Zeit für einen Expertenrat. Für eine erste Orientierung haben wir die 10 häufigsten Krankheiten bei Katzen und ihre Symptome für dich zusammengefasst.

Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten und ihre Symptome

1. Katzenschnupfen (Katzenrhinitis)

Wenn deine Katze niest, können Allergien oder ein Erkältung Schuld sein. Eine Erkältung ist aber nicht zu verwechseln mit dem Katzenschnupfen (Felines Herpesvirus-1, Calicivirus), der durch Viren und Bakterien übertragen wird und vor allem bei jungen und ungeimpften Katzen auftritt. Katzenschnupfen ist eine hochansteckende Krankheit und verläuft tödlich, wenn er nicht möglichst früh erkannt und behandelt wird. Bakteriellen Katzenschnupfen behandelt der Tierarzt mit Antibiotika. Viraler Katzenschnupften lässt sich am besten vorbeugen, indem du deine Katze impfen und diese Impfung einmal jährlich auffrischen lässt.

Katzenschnupfen Symptome

  • Niesen über einen längeren Zeitraum hinweg
  • Ausfluss aus einem oder beiden Nasenlöchern
  • Verklebte, gerötete oder tränende Augen
  • Fieber, Appetitlosigkeit

2. Katzenseuche / Katzenstaupe

Katzenseuche oder Katzenstaupe wird ebenfalls durch einen Virus ausgelöst und kann ohne entsprechende Behandlung tödlich verlaufen. Genau wie Katzenschnupfen gehört die Staupe zu den hochansteckenden Katzenkrankheiten, weshalb selbst kleinste Anzeichen umgehend durch den Tierarzt abgeklärt werden sollten. Behandelt wird die Katzenseuche mittels Interferonen und Serum-Antikörpern. Gegen den hohen Flüssigkeitsverlust bekommt dein Kätzchen Infusionen. Damit es gar nicht erst soweit kommt, solltest du deine Katze schon als Baby gegen Staupe impfen lassen.

Katzenseuche Symptome

  • langanhaltendes, hohes Fieber
  • starke Müdigkeit, Bewegungsunlust
  • Katze frisst nicht
  • Erbrechen

3. Chronische Niereninsuffizienz

Die chronische Niereninsuffizienz entwickelt sich schleichend über mehrere Jahre, weshalb sie häufig erst bei älteren Katzen diagnostiziert wird. Treten die typischen Symptome auf, sind in der Regel bereits 75% des Nierengewebes zerstört. Die Niereninsuffizienz gehört zu den nicht heilbaren Katzenkrankheiten, da die Nierenfunktion so lange weiter abnimmt, bis die Katze an Nierenversagen stirbt. Der Tierarzt kann an Niereninsuffizienz erkrankte Katzen also nicht heilen, er kann den Krankheitsprozess aber verlangsamen und deiner Samtpfote durch verschiedene Medikamente Linderung verschaffen.

Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz

  • Erbrechen und Gewichtsverlust über einen längeren Zeitraum
  • Lethargie, Müdigkeit, Desinteresse an der Umwelt
  • stumpfes Fell, blasse Schleimhäute
  • Katze frisst nicht
  • starker Durst und verstärktes Urinieren
  • süßlicher Geruch aus dem Maul

4. Befall durch Ektoparasiten (äußere Parasiten)

Ein Parasitenbefall ist zwar keine Katzenkrankheit im engsten Sinne, aber manche Parasiten können entsprechende Krankheiten auslösen (Ohrräude beispielsweise entsteht durch einen Befall mit Ohrmilben). Zu den häufigsten Parasiten, die Katzen befallen, zählen:

Flohmittel und Zeckenzangen erhältst du im Fachhandel für Katzenbedarf. Um einem erneuten Befall vorzubeugen, gibt es sogenannte Spot-on-Präparate, die Flöhe und Zecken durch bestimmte Geruchsstoffe abschrecken. Ohrmilben hingegen sind immer ein Fall für den Tierarzt, da unbehandelte Ohrräude zu schweren Entzündungen, Gleichgewichtsstörungen und bei älteren oder immunschwachen Tieren sogar zum Tode führen kann. Im Blogartikel “Ohrmilben bei Hunden und Katzen” erfährst du, welche Symptome auf einen Befall mit Ohrmilben schließen lassen.

Ohrräude gehört zu jenen Katzenkrankheiten, die unbehandelt einen sehr schweren Verlauf nehmen können. Foto: Adobe Stock, (c) bmf-foto.de

5. Befall durch Endoparasiten (innere Parasiten)

Endoparasiten gelangen über Beutetiere (zum Beispiel Mäuse oder Ratten) oder deren Kot in den Dünndarm der Katze, wo sie unter anderem erhebliche Stoffwechselprobleme verursachen. Auch eine Übertragung über die Muttermilch ist möglich. Innere Parasiten wie Spul-, Band- und Hakenwürmer sind ungefähr fünf bis zehn Zentimeter lang und ernähren sich in erster Linie vom Blut deiner Katze. Gesundheitliche Schäden treten normalerweise erst bei einem massiven Befall beziehungsweise bei einem unbehandelten Befall über längere Zeit auf.

Der entstehende Blutverlust kann besonders für kleine Kätzchen lebensbedrohlich sein, zumal sich der Befall auch schädigend auf das Immunsystem auswirkt. Der Tierarzt geht mit einer Wurmkur gegen Endoparasiten vor. Eine solche Kur kann (und sollte!) grundsätzlich auch präventiv durchgeführt werden.

Innere Parasiten Symptome

  • Erbrechen (häufig mit weißem Schaum oder Blut)
  • Durchfall und Gewichtsverlust bis zur Abmagerung
  • struppiges, glanzloses Fell
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Appetitlosigkeit

6. Katzenleukämie

Die Katzenleukämie wird durch einen Virus (Felinen-Leukämie-Virus oder FeLV) ausgelöst, was bedeutet, dass andere Katzen sich mit diesem Erreger anstecken können. Folgen einer Infektion ist eine Störung der Blutzellbildung, was mit der Bildung von Tumoren einhergeht. Eine Katzenleukämie ist schwer zu erkennen, weil die Symptome von leichter Abgeschlagenheit bis hin zu massivem Gewichtsverlust und Lethargie reichen können. Leukämie ist bei Katzen zwar nicht heilbar, aber der Tierarzt kann durch eine entsprechende Behandlung dafür sorgen, dass dein Fellknäuel trotzdem noch ein langes und schmerzfreies Leben führen kann. Junge Tiere sollten gegen das Virus geimpft werden, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Katzenleukämie Symptome

  • allgemeine Müdigkeit, Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Katze frisst nicht
  • Gewichtsverlust
  • Fieber

7. Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die bei Katzen durch Parasiten im Darm ausgelöst wird. Besonders gefährdet sind Freigänger, die kleine Nager erlegen und fressen. Obwohl viele Katzen keine Symptome und auch keine gesundheitliche Beeinträchtigung zeigen, solltest du deinen Stubentiger bei Verdacht auf die Krankheit zum Tierarzt bringen. Toxoplasmose gehört nämlich zu jenen Krankheiten, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Besonders gefährlich ist eine Ansteckung für schwangere Frauen, da die Krankheit die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen kann. Bei Katzen wird Toxoplasmose mittels Antibiotika behandelt.

Toxoplasmose Symptome (treten nicht bei allen Katzen auf)

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Atemstörungen (Katze schnappt nach Luft oder schnauft)

8. Diabetes mellitus (Katzendiabetes)

Der Katzendiabetes entsteht, genau wie beim Menschen, wenn die Bauchspeicheldrüse gar kein oder nicht mehr ausreichend viel Insulin produziert. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel, wodurch das Immunsystem geschwächt und Gefäßerkrankungen begünstigt werden. Unbehandelt führt der Katzendiabetes früher oder später zum Tod. Handelst du jedoch rechtzeitig, kann der Tierarzt dich bezüglich einer Ernährungsumstellung und Medikamentengabe beraten. Genau wie beim Menschen wird das Insulin auch beim Katzendiabetes normalerweise mithilfe von Spritzen zugeführt.

Katzendiabetes Symptome

  • Katze trinkt sehr viel
  • Katze nimmt ab, obwohl sie gut frisst
  • allgemeine Müdigkeit und schnelle Erschöpfung

9. Feline infektiöse Peritonitis oder FIP

FIP ist eine Infektionskrankheit, die vor allem Jungkatzen betrifft und durch das sogenannte Coronavirus ausgelöst wird. Dieses Virus, das zirka 80% aller Katzen in sich tragen, wird über Kot oder Speichel auf andere Tiere (häufig die eigenen Jungtiere) übertragen und löst bei intaktem Immunsystem normalerweise maximal etwas Schnupfen oder Durchfall aus. Versagt die Immunabwehr jedoch, weil das Kätzchen zum Beispiel unter Stress steht, vermehren sich die Viren rasend und können mutieren (= FIP entsteht).

Bei FIP unterscheidet man zwischen der trockenen und der nassen Form. Bei der nassen FIP kommt es zu einer Bauchfellentzündung, bei der der Bauchraum der Katze sich mit Flüssigkeit füllt. Die trockene Form der FIP ist deutlich schwieriger zu diagnostizieren und wird häufig erst nach dem Tod der Katze im Zuge der Obduktion festgestellt. Die Feline infektiöse Peritonitis gehört zu jenen Katzenkrankheiten, die nicht heilbar sind und immer tödlich verlaufen. Der Tierarzt kann jedoch die Symptome lindern.

FIP Symptome

  • aufgeblähter Körper/Wasser im Bauch (nasse FIP)
  • Katze frisst nicht
  • Müdigkeit, Lethargie
  • Gewichtsverlust

10. Schilddrüsenüberfunktion

Genau wie Menschen können auch Katzen eine Überfunktion der Schilddrüse entwickeln. Bleibt diese unbehandelt, sind erhebliche körperliche Schäden an inneren Organen wie Herz und Nieren die Folge. Der Tierarzt behandelt eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen normalerweise mit Medikamenten oder einer Radiojodtherapie, bei welcher das kranke Gewebe zerstört und die reguläre Funktion wieder hergestellt wird. Auch operative Behandlungsmethoden sind möglich. Wenn du mehrere der folgenden Symptome bei deiner Katze wahrnimmst, solltest du sie auf eine entsprechende Erkrankung untersuchen lassen:

Schilddrüsenüberfunktion Symptome

  • Katze nimmt ab, obwohl sie gut frisst
  • Durchfall
  • Katze erbricht
  • stumpfes und glanzloses Fell
  • Atembeschwerden (Katze hechelt oder schnappt nach Luft)

Welche Katzenkrankheiten sind auf Menschen übertragbar?

Es gibt ein paar Katzenkrankheiten, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Diese auf Menschen übertragbaren Katzenkrankheiten nennt man auch “Zoonosen“. Hierzu zählen neben Tollwut und Toxoplasmose auch der Befall mit inneren und äußeren Parasiten. Tollwut beziehungsweise das Rhabdovirus kann sich durch den Biss oder den Kratzer einer tollwütigen Katze übertragen. Die Toxoplasmose-Erreger werden normalerweise über die Haut aufgenommen (zum Beispiel bei Kontakt mit dem Kot oder dem Speichel einer infizierten Katze).

Toxoplasmose ist vor allem für schwangere Frauen, Kinder und Jugendliche gefährlich. Während sehr junge Menschen häufig eine Hirnhautentzündung bekommen, können Schwangere eine Fehlgeburt erleiden. Die Toxoplasmose kann sich auch auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken, das dann unter Umständen mit Behinderungen zur Welt kommt. Katzenflöhe können als Zwischenwirte fungieren und mit ihrem Biss zum Beispiel Bandwürmer auf den Menschen übertragen. Ein solcher Befall kann beim Menschen unter anderen zu schweren Leberschäden führen.

Auf den Menschen übertragbare Katzenkrankheiten lassen sich durch Vorbeugung und eine gute Hygiene vermeiden. Adobe Stock, (c) Andrey Kuzmin

Wie beuge ich einer Ansteckung vor?

Um einer Ansteckung mit Katzenkrankheiten vorzubeugen, solltest du deine Katze so früh wie möglich gegen Tollwut und Toxoplasmose impfen lassen und dafür sorgen, dass der Impfschutz immer aktuell bleibt. Außerdem solltest du darauf achten, dass deine Samtpfote regelmäßig entwurmt wird und durch entsprechenden Spot-on-Präparaten grundsätzlich gegen Flöhe und Zecken geschützt ist. Eine Ansteckung mit Toxoplasmose kann in der Regel durch entsprechende hygienische Vorkehrungen verhindert werden. So sollte das Katzenklo beispielsweise täglich (und unter Verwendung von Plastikhandschuhen!) gereinigt werden. Kinder und schwangere Frauen sollten die Reinigung vorsichtshalber Familienmitgliedern überlassen, für die eine Ansteckung nicht gefährlich ist.

Hier findest du die besten Tierärzte in deinem Bundesland:

Herold Redaktion

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