Gesundheit & Wohlbefinden

Hitze: Erste Hilfe bei Schwindel, Übelkeit & Kreislaufproblemen

Sommer, Sonne, Sonnenschein – wer freut sich nicht auf die warme Jahreszeit? Doch bei aller Freude ist auch Vorsicht angesagt. Denn Tage mit Temperaturen im Bereich über 30 Grad stellen eine enorme Belastung für unseren Kreislauf dar. Extreme Temperaturen und plötzliche Temperaturschwankungen können selbst gesunden Menschen Probleme machen.

Schwindel und Übelkeit bei Hitze

Die wärmebedingte Erweiterung der Blutgefäße kann zu Blutdruckabfall, Antriebsarmut, Müdigkeit und schweren Beinen, sowie zu reduzierter Durchblutung im Kopf führen. Hält die Überlastung einige Zeit an, kommt es zum Hitzekollaps (Hitzeerschöpfung). Häufige Symptome sind blasse, feuchte und kühle Haut, Frösteln, Schwindel, schwacher, schneller Puls, gelegentlich auch Kopfschmerzen oder Übelkeit.

Kennzeichen eines akuten Hitzestaus sind unter anderem:

  • starker Durst
  • gerötete Haut
  • extremes Schwitzen
  • Schwindelgefühl
  • Flimmern vor den Augen
  • Zittern
  • Muskelkrämpfe

Achtung: Unbehandelt wird aus einem Hitzestau ein Hitzschlag. Erkennbar an Symptomen wie hohem Fieber, heißer, trockener Haut, starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Verwirrtheitszuständen, schlimmstenfalls auch Bewusstlosigkeit und Schock. Darum ist im Falle eines Hitzschlags unverzüglich ärztliche Versorgung (Notruf: 144) erforderlich.

Erste Hilfe bei Kreislaufproblemen durch Hitze

1. Überhitzung

Zeigen sich milde Anzeichen einer Überhitzung, lauten die Empfehlungen: Raus aus der Sonne, ab in den Schatten und viel trinken! Ebenfalls möglich ist eine Kühlung der Haut durch Wasser. Doch tritt keine Besserung ein, ist ärztliche Hilfe gefragt.

Saftiges Obst und Gemüse (Wassermelonen, Gurken) führen dem Körper zusätzlich verloren gegangene Flüssigkeit zu. Foto: Adobe Stock; (c) PR Image Factory

2. Hitzekollaps

Im Falle eines Hitzekollapses sollte man den Betroffenen an einen kühlen Ort bringen und seine Beine hochlagern um den Kreislauf zu stabilisieren. Ebenfalls sollte ihm schluckweise Flüssigkeit zugeführt werden. Das geschieht am besten in Form mineralstoffhaltiger Getränke wie Mineralwasser oder Sportgetränken. Wenn keine Besserung eintritt, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen, denn es können auch Infusionen nötig werden.

3. Hitzschlag

Ein Hitzschlag erfordert in jedem Fall eine notärztliche Versorgung. Nimm Kontakt mit der Rettung auf! Bis zu ihrem Eintreffen gilt es, den Patienten im Schatten mit erhöhtem Oberkörper zu lagern, ihn vorsichtig zu kühlen, regelmäßig seine Atmung und sein Bewusstsein zu kontrollieren. Außerdem musst du bei Bedarf Erste Hilfe leisten.

6 wichtige Infos & Tipps gegen die Hitze

Für einen ungestörten (und ungefährlichen) Genuss der sommerlichen Temperaturen sollten stets gewisse Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden:

  1. Vorsicht: Aufenthalte in direkter Sonne sollten vermieden werden, eine Kopfbedeckung ist Pflicht.
  2. Abkühlen: Zur Kühlung zwischendurch können feuchte Tücher auf Stirn, Nacken oder Füßen dienen.
  3. Trinken, trinken, trinken: Um den Flüssigkeitsverlust von mehreren Litern (Schweiß) auszugleichen, sollte ausreichend stilles Wasser (oder auch ungesüßte Frucht- und Kräutertees, verdünnte Fruchtsäfte) zugeführt werden. Nur ein gut hydrierter Körper ist in der Lage, für den Temperaturausgleich zu sorgen. Besonders wichtig ist die Flüssigkeitsversorgung bei Säuglingen, Kleinkindern, Senioren und chronisch Kranken.
  4. Gut zu wissen: Durstlöscher sollten niemals eiskalt konsumiert werden. Auch auf Alkohol solltest du bei großer Hitze lieber verzichten – er entzieht dir zusätzlich Flüssigkeit. Ebenso auf Kaffee. Denn er hat eine harntreibende und natriumausscheidende Wirkung.
  5. Ernährung: Leichte Kost statt schwere Mahlzeiten verzehren erspart dem Organismus zusätzlichen Energieaufwand zum Verdauen. Saftiges Obst (z. B. Wassermelone) und Gemüse (z. B. Gurken) führen uns außerdem verloren gegangene Mineralstoffe und Flüssigkeit zu.
  6. Entspannen: Um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten, ist auf körperliche Anstrengungen (z. B. Sport in der Mittagszeit) zu verzichten. Auch lockere, luftige Kleidung hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Warum schwitzen wir bei Hitze?

Eine Hitzewelle bedeutet harte Arbeit für das Wärmeregulationssystem unseres Organismus. Denn um die Körpertemperatur in solchen Extremsituationen möglichst konstant zu halten, schwitzen wir. Das Verdunsten des Schweißes kühlt die Haut.

Diese Kühlwirkung breitet sich über den Blutkreislauf im Körper aus. Doch die “körpereigene Klimaanlage“ hat auch einen Nachteil. Denn durch Schweiß verliert der Organismus Flüssigkeit und Salze.

Wie viel Wasser bei Hitze trinken?

Durch den Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlust drohen Austrocknung, Überwärmung und ein Absinken des Blutdrucks sowie eine Abnahme des Blutvolumens. Denn dann wird das Blut dickflüssiger, womit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme steigt.

Ein zu hoher Wasserverlust kann die Organdurchblutung sogar so stark beeinträchtigen, dass potenziell tödliche Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen die Folge sind.

Das warme Wetter erfreut Seele und Gemüt. Aber für unseren Kreislauf kann es zur Belastung werden. Foto: Adobe Stock, (c) Dron

Abgesehen davon kommt es bei hohen Temperaturen neben der Schweißproduktion als weiterer Regulationsmechanismus zu einer verstärkten Durchblutung der Haut, die sonst zu den weniger intensiv durchbluteten Körperteilen gehört. Diese Umverteilung des Blutvolumens führt zu einer vermehrten Beanspruchung des Kreislaufs. Dadurch steigt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme.

Hitzestau im Körper: Vorsicht bei schwülem Wetter

Besonders gefährlich ist schwüles Wetter. Denn dabei übersteigt die Außentemperatur die Körpertemperatur bei gleichzeitig sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Die feuchte Luft erschwert die Schweiß-Verdunstung und kann das Kühlsystem der Haut überlasten. Die Folge ist ein sogenannter Wärme- oder Hitzestau.

Was tun gegen Hitze in der Wohnung?

Nicht jeder besitzt eine Klimaanlage für zuhause, die die Raumtemperatur an heißen Sommertagen auf angenehme 18-22° C abkühlt. Die meisten Menschen müssen sich mit anderen Hausmitteln, Tipps und Tricks zu helfen wissen.

Wohnung kühlen ohne Klimaanlage

Wer keine Klimaanlage besitzt und womöglich auch noch in einer schlecht gedämmten Wohnung lebt, sollte trotzdem nicht verzagen. Mit folgenden Tipps kannst du die Wohnung ohne Klimaanlage kühlen:

  • Lüften in den Morgenstunden: Um die Innentemperatur zu senken, ist richtiges Lüften von essentieller Bedeutung. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass es in der Nacht am kühlsten ist. In Wirklichkeit ist die Außentemperatur aber bei Sonnenaufgang meistens am kühlsten. Das liegt daran, dass zu diesem Zeitpunkt die längste Zeit keine Sonne mehr schien. Wenn du deine Wohnung also abkühlen möchtest, solltest du bei Sonnenaufgang alle Fenster öffnen und die Wohnung so richtig durchziehen lassen.
  • Lüften bei Regenschauern: Auch kurze Sommergewitter kühlen die Außentemperatur stark ab. Sollte es an heißen Tagen also kurz regnen, kannst du ebenfalls ordentlich durchlüften.
  • Nicht Lüften bei Außentemperaturen über 25° C: Man kann beim Lüften aber auch einiges falsch machen. Wer bei Temperaturen über 25°C lüftet, lässt meist nur noch wärmere Luft in die Wohnung.
  • Sonnenschutzanlagen: Das Eindringen von warmer Außenluft ist jedoch nur ein Grund für heiße Raumtemperaturen. Der zweite Grund ist direkte Sonneneinstrahlung. Um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, helfen Sonnenschutzanlagen wie Markisen (für den Balkon), Vorhänge, Raffstoren oder Rollläden. Sobald die Sonne etwas höher steht, sollte das Lüften beendet und allen vorhanden Sonnenschutzanlagen aktiviert werden um die Wohnung abzudunkeln.
  • Ventilatoren tagsüber: Ventilatoren sind ein heikles Thema, denn sie kühlen die Luft nicht, sondern sie bewegen die Luft. Bewegte Luft wird von uns Menschen als kühler wahrgenommen, da sie die Verdunstung des Schweißes begünstigt. Wenn du hingegen nicht zuhause bist, solltest du den Ventilator tagsüber abschalten, denn theoretisch erwärmt ein Ventilator die Luft sogar geringfügig.
  • Ventilatoren nachts: Nachts können Ventilatoren aber gute Dienste leisten, denn in Kombination mit richtigem Lüften, können sie wahre Wunder bewirken. Stell den Ventilator ans Fenster, zunächst mit dem Rücken zu dir, damit er die heiße Luft herausblasen kann. Später drehst du den Ventilator und lässt ihn die kühle Luft im Zimmer verteilen.
  • Elektrogeräte nicht einschalten: Elektrogeräte wie Fernseher, Computer, Waschmaschinen und Geschirrspüler erzeugen bei Inbetriebnahme ebenfalls Wärme. Wenn die Wohnung also bereits stark aufgeheizt ist, solltest du nicht unbedingt benötigte Elektrogeräte lieber ausgeschaltet lassen.

Herold Redaktion

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