Nicht nur eine Frage der Zeit: Für manche Paare ist die künstliche Befruchtung der einzige Weg, ein Kind zu bekommen. Foto: Adobe Stock, (c) Abulkhanov
Nicht nur eine Frage der Zeit: Für manche Paare ist die künstliche Befruchtung der einzige Weg, ein Kind zu bekommen. Foto: Adobe Stock, (c) Abulkhanov
Zyklus, Eisprung, Fruchtbarkeit und die Sache mit dem richtigen Zeitpunkt: Die Schwangerschaft gilt nicht umsonst als größtes Wunder der Natur. Aber was, wenn es mit der natürlichen Empfängnis nicht klappen will? Ist die künstliche Befruchtung für österreichische Paare eine Alternative? Wir haben uns die Familienplanung aus dem Labor einmal genauer angesehen und alles über Voraussetzungen, Methoden, Ablauf, Kosten und entsprechende Anlaufstellen recherchiert.
Unter einer künstlichen Befruchtung versteht man die nicht-natürliche Befruchtung einer Eizelle außerhalb oder innerhalb des Körpers. Die beiden gängigen Verfahren sind die In-Vitro-Fertilisation (IVF) und die Intraplasmatische Insemination (ICSI). Ein ebenfalls im Rahmen der Kinderwunschbehandlung angewandtes Verfahren ist die sogenannte Kryokonservierung, besser bekannt als das Einfrieren von Eizellen.
In Österreich ist eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) bzw. eine Intraplasmatische Insemination (ICSI) bei unerfülltem Kinderwunsch nur für Eheleute und Paare zulässig, die in einer Lebensgemeinschaft oder einer eingetragenen Partnerschaft leben. Voraussetzungen für die Übernahme der Kosten sind:
Häufig sind mehrere Versuche notwendig, damit die Einnistung Erfolg hat. Aus diesem Grund finanzieren die österreichischen Krankenversicherungsträger mehrere Eingriffe. Bei den meisten Krankenkassen werden kinderlosen Paaren vier künstliche Befruchtungen bezahlt. Genauere Informationen erfragst du idealerweise direkt bei deiner zuständigen Krankenkassa.
Kommt eine Schwangerschaft auf nicht-natürlichem Wege zustande, ist dies grundsätzlich mit gewissen Risiken verbunden. Zu den Risiken oder Komplikationen, die im Zuge einer künstlichen Befruchtung auftreten können, zählen:
Das erste durch In-Vitro-Fertilisation (lat. für Befruchtung im Glas) gezeugte Kind wurde 1978 geboren. Die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers ist eine Möglichkeit für Paare, bei denen die Empfängnis trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs ausbleibt.
Im Vorfeld der In-Vitro-Fertilisation erfolgt eine Hormonbehandlung. Hierfür wird der natürliche Zyklus mithilfe eines Hormonpräparats einen Monat lang unterdrückt und anschließend über einen Zeitraum von zwei Wochen stimuliert. Auf diese Weise reifen während des folgenden Zyklus fünf bis fünfzehn Eizellen heran. Sobald diese eine bestimmte Größe erreicht haben, wird der Eisprung durch ein weiteres Hormonpräparat ausgelöst. Die Entnahme der Eizellen dauert ca. 15 Minuten und erfolgt unter Vollnarkose.
Der Arzt entnimmt die Eizellen mithilfe einer langen Kanüle durch die Scheidenwand. Anschließend werden die Eizellen mit den Spermien (etwa 100.000 Stück pro IVF-Zyklus) zusammengebracht. Die künstliche Befruchtung ist geglückt, wenn sich nach 18 Stunden die sog. “Vorkerne” der Eizellen bilden. Unter diesen wählt der Experte maximal drei aus, die sich nun in der Petrischale zu Embryonen weiterentwickeln.
Die befruchtete Eizelle gilt als Embryo, sobald sie sich das erste Mal teilt. Nach zwei bis fünf Tagen werden zwei oder drei der Embryos durch einen dünnen Schlauch in die Gebärmutter eingesetzt. Ob die Einnistung erfolgreich war und eine Schwangerschaft entstanden ist, steht nach weiteren zwei Wochen fest.
Grundsätzlich liegt die Erfolgsquote der In-Vitro-Fertilisation bei 15 bis 50%. Wie hoch sie genau sind, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie dem Alter der Frau, ihrer psychisch-seelischen Verfassung und der Anzahl der eingesetzten Embryonen ab. Für die meisten Paare sind mehrere IVF-Zyklen notwendig, bevor sich der Kinderwunsch erfüllt.
Bei der Intraplasmatischen Insemination handelt es sich ebenfalls um eine Befruchtung außerhalb des Körpers. Anders als bei der IVF werden die Eizellen hier jedoch nicht mit mehreren tausend Spermien, sondern jeweils nur mit einem einzigen Samen zusammengebracht. Dieser wird direkt in die Eizelle injiziert. Die Intraplasmatische Insemination eignet sich für Paare, deren Kinderwunsch aufgrund niedriger Spermienqualität (z.B. zu geringe Menge oder Beweglichkeit) unerfüllt bleibt.
Damit die künstliche Befruchtung Erfolg hat, muss die Frau zunächst den gleichen hormonellen Stimulationsprozess durchlaufen wie bei der In-Vitro-Fertilisation. Nach Entnahme der Eizellen injiziert der Experte je ein Spermium in jede reife Eizelle. Nach erfolgreicher Befruchtung und Zellteilung werden, wie bei der IVF, zwei bis drei entwicklungsfähige Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt und der Rest kryokonserviert.
Da das Spermium bei der Intraplasmatischen Insemination nicht aus eigener Kraft in die Eizelle eindringen muss, sind die Erfolgschancen größer als bei der herkömmlichen Künstlichen Befruchtung. Aus diesem Grund wird die IVF in Österreich häufig direkt mit einer ICSI verbunden, um die Erfolgschancen des ersten Behandlungszyklus zu erhöhen. Die Intraplasmatische Insemination birgt die gleichen Risiken wie die In-Vitro-Fertilisation, da auch hier eine Hormonbehandlung und eine Vollnarkose notwendig sind und mehrere entwicklungsfähige Embryos in die Gebärmutter eingebracht werden.
Bei der Insemination findet die Befruchtung innerhalb des Körpers, allerdings auf nicht-natürlichem Wege statt. Bei dieser Methode werden die Spermien über einen feinen Katheder direkt in die Gebärmutter eingebracht. Diese Form der Kinderwunschbehandlung eignet sich für Paare, deren Kinderwunsch aufgrund niedriger Spermienqualität (geringe Beweglichkeit oder zu viele beschädigte Zellen) unerfüllt bleibt. Die Insemination kann auch nötig sein, wenn der Muttermundschleim der Partnerin Antikörper aufweist, die ein Absterben der Samenzellen verursachen.
Die Insemination kann entweder innerhalb des natürlichen Zyklus stattfinden oder mittels einer Hormonpräparates “geplant” werden. Beim Eingriff werden die aufbereiteten Samenzellen über einen sehr feinen Katheder direkt in die Gebärmutterhöhle eingespritzt. Die Insemination dauert wenige Minuten und ist vollkommen schmerzfrei. In der Regel werden die Samenzellen des Partners verwendet (homologe Insemination). Im Falle einer vollständigen Zeugungsunfähigkeit kann der Experte aber auch auf Spendersamen zurückgreifen (heterologe Insemination).
Das Einspritzen von Samenzellen in die Gebärmutter ist NICHT durch den IVF-Fond gedeckt. In manchen Fällen werden die Kosten jedoch von der Krankenkasse übernommen. Idealerweise erkundigst du dich direkt bei deiner zuständigen Krankenkasse, ob die Insemination innerhalb des Leistungsspektrums liegt.
Im Rahmen der Reproduktionsmedizin bezeichnet Kryokonservierung das Einfrieren von Eizellen, Spermien und Embryonen in flüssigem Stickstoff. Bei der sog. Vitrifizierung werden die Zellen in Sekundenbruchteilen bei -196°C schockgefrostet, wodurch sämtliche Stoffwechselprozesse zum Erliegen kommen. Das bedeutet, dass der natürliche Alterungsprozess gestoppt wird und die Vitalität der Zellen nahezu unbegrenzt erhalten bleibt.
Anschließend können die Zellen auf unbestimmte Zeit in flüssigem Stickstoff eingelagert und der Frau zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. nach erfolgreicher Chemotherapie) mittels IVF wieder eingesetzt werden. Die Lagerung findet in sog. Kryobanken statt.
In Österreich ist die Konservierung von Spermien, Eizellen oder Embryonen, anders als das sog. “Social Freezing“, nur bei medizinischer Indikation möglich. Das bedeutet, es muss ein medizinischer Grund vorliegen, der die (spätere) Empfängnis eines Kindes beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen würde. Medizinische Indikationen dieser Art können sein:
Frauen, die von Geburt an unter einer chronischen Krankheit leiden oder bei denen später eine schwerwiegende Erkrankung diagnostiziert wird, sollten sich umgehend an einen qualifizierten Frauenarzt wenden. Der Gynäkologe kann dir genau sagen, was die Erkrankung für deine Fruchtbarkeit bedeutet und wie deine Chancen stehen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Wenn du es wünschst, berät er oder sie dich anschließend über deine Möglichkeiten.
In welchen Fällen die Kosten für eine Kryokonservierung übernommen werden, ist für Österreich im sog. Fortpflanzungsmedizingesetz geregelt. Grundsätzlich ist eine Kostenübernahme nur bei bewiesener medizinischer Indikation möglich (z.B. bei drohender Unfruchtbarkeit durch eine Krebstherapie). Ebenfalls eingeschlossen ist die Kryokonservierung zusätzlicher Embryos, die im Rahmen einer IVF/ICSI-Behandlung entstehen.
Einschließlich aller Arzneimittel, Beratungsgespräche, Ultraschall- und Laboruntersuchungen sowie der Nachbehandlung betragen die Kosten für eine künstliche Befruchtung in Österreich (IVF bzw. ICSI) zwischen 2.500 und 3.000 Euro. Pro weiterem Versuch reduzieren sich die Kosten, da in der Regel kryokonservierte Embryonen aus dem ersten Zyklus eingesetzt werden. Die Kosten für eine Kinderwunschbehandlung in privaten Kliniken sind übrigens (beinahe) deckungsgleich mit den Kosten in öffentlichen Krankenanstalten.
Zusätzliche Kosten können anfallen, wenn die Gewinnung von Samenzellen aus den Hoden notwendig ist. Sollte die Behandlung aus medizinischen Gründen abgebrochen werden, reduzieren sich die Kosten entsprechend. Bei Abbruch auf eigenen Wunsch sind die Kosten jedoch vollständig zu tragen.
Behandlungsart | In-Vitro-Fertilisation | Intraplasmatische Insemination |
---|---|---|
Frauen bis 35 Jahre | ca. € 2.500 | ca. € 2.800 |
Frauen bis 35 bis 40 Jahre | ca. € 2.700 | ca. € 3.000 |
Dank Kryokonservierung ist es für Frauen zwar möglich, auch jenseits ihrer fruchtbaren Jahre ein Kind zu empfangen, doch der Zeitpunkt der Entnahme und das Alter das Frau bei anschließender In-vitro-Fertilisation spielen dennoch eine entscheidende Rolle. So sollte die Patientin zum Zeitpunkt der Entnahme nicht älter als 35 sein und die Schwangerschaft nicht über ihr 46. Lebensjahr hinausschieben. Bei Frauen über 30 sinkt die Qualität des genetischen Materials und Schwangerschaften jenseits der 40 gelten offiziell als Risikoschwangerschaften.
In Österreich werden die Kosten für eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) bzw. eine Intraplasmatische Insemination (ICSI), bis auf einen Selbstbehalt von 40 Prozent, vom österreichischen IVF Fonds getragen. Dies gilt allerdings nur, wenn die Kinderwunschlinik einen entsprechenden IVF-Fonds-Vertrag hat. Genauere Informationen hierzu findest du auf der Website des IVF Fonds.
In diesen Kinderwunschliniken in Wien und Österreich werden die Behandlungskosten (bis auf den Selbstbehalt in üblicher Höhe) vom österreichischen IVF Fonds übernommen, sofern sämtliche Voraussetzungen für die Kostenübernahme erfüllt sind:
Kinderwunschklinik Wien – Kontakt
Künstliche Befruchtung Niederösterreich – Kontakt
Kinderwunschklinik Salzburg – Kontakt
Künstliche Befruchtung Steiermark – Kontakt
Kinderwunschklinik Kärnten – Kontakt
Künstliche Befruchtung Tirol – Kontakt
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