Lymphödeme vorbeugen oder zusätzlich selbst behandeln. Foto: Adobe Stock; (c) 7activestudio
Ein Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Gewebe. Es ist entweder bedingt durch ein angeborenes Nichtvorhandensein oder die Unterentwicklung von Lymphgefäßen (= primäre Lymphödeme). Oder es entsteht durch Entzündungen oder Tumore, die die Lymphgefäße verletzen. Die häufigste Ursache von Lymphödemen sind aber operative Eingriffe (z.B. Krebsoperationen) und/oder eine Strahlentherapie, wobei die Lymphgefäßsysteme verletzt bzw. durchtrennt werden (= sekundäre Lymphödeme). In der Folge kann nicht mehr ausreichend Flüssigkeit aus dem Gewebe über das Lymphgefäßsystem abtransportiert werden, wobei es zur Ansammlung von Flüssigkeit (Ödem) und Abbauprodukten des Stoffwechsels im Gewebe kommt. Der Rückstau von Eiweißstoffen induziert eine zunehmende Verhärtung des Gewebes, wodurch sich die Abflusssituation weiter verschlechtert. Wird das Lymphödem nicht behandelt, können sich Infektionen leichter ausbreiten, es entwickeln sich chronische Entzündungen; es kommt zu Vernarbungsprozessen und Verhärtungen.
Sekundäre Lymphödeme treten zum einen an den Armen und Beinen (Extremitäten-Lymphödem), z.B. nach einer Tumorentfernung bei Brust-, Prostata- oder Hodenkarzinom aufgrund Lymphknotenentnahme oder Bestrahlung auf. Sehr oft greifen sie auf den Rumpf und auch die Genitalien über. Zum anderen entstehen sie auch an Gesicht und Hals, wenn es sich um einen Tumor im Kopfbereich handelte (Kopf-Hals-Lymphödem).
Ein Lymphödem stellt für den Betroffenen nicht nur eine erhebliche Behinderung im Alltag dar, sondern ist oft auch mit Schmerzen verbunden. Bleibt ein Lymphödem unbehandelt, nimmt das Volumen der betroffenen Extremität nimmt zu, und eine Verhärtung tritt ein. In weiterer Folge kann es zu schwerwiegenden Infektionen, aber auch bösartigen, lebensbedrohenden Erkrankungen kommen (Angiosarkom).
Da die beschädigten Lymphbahnen ihre Aufgabe nicht mehr oder nur unzureichend wahrnehmen können, muss der Lymphabfluss von außen unterstützt werden. Eine wesentliche Maßnahme ist daher eine regelmäßige, manuelle Lymphdrainage, die vom Therapeuten durchgeführt und je nach Lymphödemstadium dosiert wird. Unmittelbar danach muss das betroffene Areal komprimiert werden, damit die Lymphe sich nicht erneut ansammelt. Dazu werden je nach Situation Bandagen oder Kompressionsstrümpfe verwendet. Zusammengefasst wird diese Behandlung als kombinierte physikalische Entstauungstherapie „KPE“ bezeichnet.
Neben der therapeutischen Betreuung ist es unbedingt notwendig, dass auch der Patient selbst etwas für sich tut. Zur Lymphödem Selbstbehandlung gehören eine sorgfältige Hautpflege und die Teilnahme an einem Gymnastikprogramm, da Bewegung die Muskelpumpe und damit den Lymphabfluss unterstützt.
Untersuchungen bei Patienten mit Krebsoperationen im Kopf-Bereich zeigen, dass sich eine ausreichende Selenversorgung vorbeugend auf die Schwere eines Lymphödems auswirkt. Es ist deshalb sinnvoll, seinen Selenspiegel schon vor der Operation oder Bestrahlung entsprechend zu normalisieren.
Intensive Hautpflege
Die Haut im Bereich des Lymphödems neigt mehr zur Austrocknung als gesunde Haut. Zusätzlich wird der Haut durch die Kompressionsmaterialien Feuchtigkeit und Fett entzogen, die wieder zugeführt werden müssen.
Speziell bei Lymphödemrisiko am Arm:
Speziell bei Lymphödemrisiko am Bein:
In Lymphödemgebieten neigt die Haut zum Austrocknen. Dies zeigt sich zunächst in einer Schuppenbildung. Die Haut bekommt verstärkte Fältelungen, später wird sie rissig. Verstärkte Schuppung kann auch ein Hinweis auf eine Pilzerkrankung sein. à Hautpflege intensivieren!
Sie treten als lokale Unverträglichkeitsreaktion auf, insbesondere nach Verwendung von Salben oder Cremes. Ist die Ursache ein Insektenstich, sofort desinfizieren.
Hier handelt es sich um ein entzündlich-infektiöses Geschehen, meist ein Erysipel (Rotlauf oder Wundrose). Es beginnt plötzlich und kann sehr schmerzhaft und mit Fieber und Krankheitsgefühl verbunden sein. Ärztliche Beratung notwendig!
Sie kommen häufig bei älteren Lymphödemen vor und weisen auf fortgeschrittene Veränderungen im Gewebe hin.
Sie sind auch ein Hinweis auf längerfristige Gewebeveränderungen, Indurationen oder Fibrosen genannt. Therapie intensivieren!
Hier ist Gefahr in Verzug, es könnte ein Hinweis sein, dass das Grundleiden fortschreitet oder sich in neue Regionen und Gewebe ausbreitet. Den Arzt aufsuchen!
Thrombose- oder Embolieverdacht. Treten meist am Bein auf, seltener am Arm. Ärztliche Beratung unbedingt erforderlich!
a) Möglicher Hinweis auf eine Herpesinfektion (Gürtelrose).
b) Durch Druckanstieg im Gewebe (Zysten- oder Fistelbildung, evtl. mit Austritt von Flüssigkeit). Ärztliche Abklärung dringend notwendig!
Man findet sie schwerkraftbedingt eher bei Beinödemen durch den Flüssigkeitsdruck. Sie sind meist harmlos, aber ein Hinweis eine fortgeschrittene Lymphödemerkrankung.
Diese feinen Verästelungen treten nach Bestrahlungen auf, können aber auch ein Hinweis auf mechanischen Stau sein. Gleiches gilt für spontane Blutergüsse. Ärztliche Abklärung ist erforderlich!
Sie treten bei fortgeschrittenen Lymphödemen wegen der lokal unterschiedlichen Hautstruktur an manchen Stellen vermehrt auf, können aber auch ein Hinweis auf zu enge Bekleidung oder eine nicht adäquate Passform des Kompressionsstrumpfes sein.
Für den Text verantwortlich:
Dr. Renato Kasseroller, 5020 Salzburg
Email : rgk@drkasseroller.at
Web: www.drkasseroller.at
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