Gürtelrose behandeln: Ursache, Symptome und Verlauf
Last Updated on: 30th Mai 2022, 03:26 pm
Du hattest als Kind die Windpocken? Dann trägst du die Erreger der Gürtelrose in dir. Ausbrechen kann die Viruserkrankung alias Herpes Zoster, sobald dein Immunsystem schlapp macht. Typische Symptome sind Bläschen auf gerötetem Untergrund und brennende Schmerzen, die auch nach der Erkrankung noch anhalten können. Wir verraten, wie du Gürtelrose erkennen kannst, wie die Behandlung aussieht, und ob die Krankheit ansteckend ist. Außerdem verraten wir dir, wo du dich in Wien gegen Gürtelrose impfen lassen kannst.
Gürtelrose – was ist das?
Kinderkrankheiten macht man einmal durch und die Sache hat sich. Stimmt im Normalfall, gilt aber nicht für die per Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten oder Sprechen) übertragenen Feuchtblattern (Schafblattern, Windpocken, Wasserpocken, Varizellen). Denn das Varicella-Zoster-Virus (VZV), das diese Infektion auslöst, nistet sich lebenslang in Spinalganglien (Nervenknötchen entlang des Rückenmarks) oder auch Hirnnervenganglien in einer Art Ruhezustand (Latenz) ein. Und später kann es durch verschiedene Faktoren (auch andere Krankheiten) reaktiviert werden.
Gürtelrose – warum bekommt das?
Es sind in erster Linie Beeinträchtigungen des Immunsystems (z.B. hohes Lebensalter, HIV/Aids usw.) die dazu führen, dass das Varicella-Zoster-Virus wieder aktiv wird und bei den Betroffenen eine Gürtelrose verursacht. Eine intakte Immunabwehr hält den Krankheitserreger normalerweise in Schach. Neben einer Abwehrschwäche gelten folgende Faktoren als mögliche Auslöser der schmerzhaften Erkrankung:
- immunsuppressive Therapien (die Abwehr unterdrückende Medikamente) z.B. bei schweren Allergien, Autoimmunerkrankungen oder nach Organtransplantationen (zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen)
- Krebsleiden bzw. Chemotherapien zur Bekämpfung derselben
- Infekte
- Stress oder langandauernde physische und/oder psychische Überlastungen
- chemische oder physikalische Reize (z. B. Traumata, Operationen)
- die UV-Strahlung (z. B. Sonnenbrand)
- bestimmte Medikamente wie TNF-Hemmer, die sich gegen den Tumornekrosefaktor (TNF) richten und damit Entzündungen eindämmen
Weiters werden Erbfaktoren als Ursache der Gürtelrose in Betracht gezogen, da es Familien gibt, in denen viele Mitglieder einen Herpes Zoster entwickeln. Die Ursache der Reaktivierung der Viren lässt sich allerdings nicht immer aufspüren.
Jedenfalls kann es sich lohnen, bei einer Gürtelrose nach Krankheiten zu fahnden, die eine Abwehrschwäche hervorrufen (z. B. Krebs). Ratsam ist beispielsweise, eine HIV-Infektion auszuschließen, wenn Patienten mit Herpes Zoster jünger als fünfzig Jahre alt sind.
Gürtelrose Symptome
Die Gürtelrose beginnt mit einer Vorläuferphase (Prodromalphase), in der wenige Tage dauernde, in individuell unterschiedlich starker Ausprägung vorhandene, grippeähnliche Symptome auftreten. Das sind
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche
- leichtes Fieber
- Kopf- oder Gliederschmerzen
- Lymphknotenschwellungen
- allgemeines Krankheitsgefühl
Diesen unspezifischen Anzeichen folgen häufig Missempfindungen auf der Haut, wie zum Beispiel:
- Parästhesien (Empfindungsstörungen), zum Beispiel Taubheitsgefühl oder Kribbeln
- ein starker Juckreiz
- pochende/pulsierende bis stechende Schmerzempfindungen im vom befallenen Nerven versorgten Dermatom (Hautbereich)
Klassische Gürtelrose Symptome
In der darauffolgenden Akutphase zeigt sich aufgrund der Wanderung der Erreger entlang der Nervenbahnen hin zur Hautoberfläche ein örtlich begrenzter Hautausschlag mit Schwellungen. Charakteristische Anzeichen sind erbsengroßen Blasen oder Pusteln, die sich, zum Teil rosettenförmig, aneinanderreihen. Da sie sich auf entzündeter Haut befinden, sind die Pusteln schon bei leichten Berührungen äußerst schmerzempfindlich. Sie enthalten eine klare, sich später eintrübende Flüssigkeit, manchmal auch Blut.
Nach rund einer Woche platzen die Bläschen, entleeren ihre als Lymphe bezeichnete eitrige Flüssigkeit, trocknen aus und verkrusten zu einem gräulich-braunen Schorf. Diesen kratzt man besser nicht auf, da sonst (v.a. an der empfindlichen Kopfhaut) dauerhafte Narben, kahle Stellen, Pigmentstörungen, Einschmelzungen, Einblutungen oder bakterielle Superinfektionen (Entzündungen, schlimmstenfalls bis hin zu einer Blutvergiftung) entstehen können.
Symptomloser Zoster
Manchmal geht die Gürtelrose auch ohne jegliche sichtbare Krankheitszeichen, das heißt ohne Ausschlag einher (Zoster sine herpete). Das erschwert die richtige und frühzeitige Erkennung der Viruserkrankung. Doch auch ein symptomloser Zoster ist mit einem Verbleiben der Erreger in den Nervenbahnen verbunden und kann ebenfalls zu Komplikationen führen.
Ist Gürtelrose ansteckend?
Ja, Gürtelrose ist ansteckend. Allerdings kann ein an Gürtelrose Erkrankter niemand anderen mit einer Gürtelrose anstecken, da diese Erkrankung nur dann ausbrechen kann, wenn das Varicella-Zoster-Virus bereits im Körper eingenistet war und reaktiviert wird. Aber jemand, der Gürtelrose hat, kann einen gesunden Menschen mit Windpocken infizieren.
Anders als bei der Übertragung von Windpocken, wofür bereits eine Tröpfcheninfektion genügt, braucht es bei der Gürtelrose aber den direkten Kontakt mit dem Ausschlag (genauer: der in den Bläschen enthaltenen Flüssigkeit), damit das Windpocken-Virus übertragen wird. Seltener, aber durchaus möglich, ist eine Infektion durch indirekten Kontakt durch Viren auf der Oberfläche von Gegenständen.
Gürtelrose – wer kann sich anstecken?
Ein an Gürtelrose erkrankter Patient kann andere Menschen zwar nicht mit einer Gürtelrose, aber mit Windpocken (Feuchtblattern) infizieren. Anstecken kann sich jeder, der als Kind NICHT die Windpocken hatte und auch nicht dagegen geimpft ist. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Wie lange ist Gürtelrose ansteckend?
Solange die kleinen Hautblasen noch nicht vollständig verkrustet sind und zu verheilen beginnen, können Gürtelrose-Patienten theoretisch andere Menschen anstecken. Die Gürtelrose ist also weniger ansteckend als Windpocken, da diese sich bereits einige Tage vor Bildung der typischen Bläschen übertragen können. Der Hautausschlag heilt normalerweise innerhalb weniger Wochen ab.
Gürtelrose – wo kann sie auftreten?
Typischerweise kommt es bei einer Gürtelrose meist am Oberkörper zu streng einseitigem, gürtelförmigen Hautausschlag, der am Rücken beginnt und nach vorne verläuft. Seltener stellen sich ebenfalls einseitig, groß- oder kleinflächig auftretende, gruppen- aber nicht gürtelförmig angeordnete, stecknadelkopfgroße Bläschen an den Beinen, Füßen, Armen oder Händen ein, denn dort verlaufen die Nervenbahnen nicht gürtelförmig. In seltenen Fällen erstreckt sich der Herpes Zoster auf beide Körperhälften (Zoster bilateralis).
Gürtelrose im Gesicht und am Kopf
Auch im Gesicht bzw. auf der Kopfhaut kann sich der schmerzhafte Ausschlag entwickeln (Gesichts- oder Kopfrose). Häufig bereits am Haaransatz, wo sich zusätzlich kleine Knötchen (unvollständig entwickelte Pusteln) zeigen. Da hier die Erreger meist den fünften Hirnnerv (Trigeminus) heimsuchen, können sie Migräne (besonders an den Schläfen bis hin zum gesamten Oberkopf) und ein drückendes Gefühl am Hinterkopf auslösen.
Wie gefährlich ist die Gürtelrose?
Die Gürtelrose gilt als sehr gefährliche Krankheit, weil es in ihrem Verlauf zu einer Reihe von Komplikationen kommen kann. Das liegt daran, dass die Gürtelrose sich in manchen Fällen nicht auf die Hautsymptome beschränkt, sondern auch innere Organe und das zentrale Nervensystem befallen kann. Dies ist vor allem bei Kopfrosen (Gürtelrose im Gesicht/auf der Kopfhaut) zu befürchten, da die feinen Verästelungen der Nerven am Kopf die Verteilung der Viren erleichtern. Werden die Hirnnerven in Mitleidenschaft gezogen, können folgende gefährliche Komplikationen auftreten:
- Entwicklung einer Polyneuropathie
- Entwicklung eines Guillain-Barré-Syndroms (von den Beinen aufsteigende Muskelschwäche bis hin zu Extremitätenlähmungen oder einer Atemlähmung)
- Gesichtsnervenlähmung (Facialisparese) bei Befall des Facialis (7. Hirnnerv)
- Hör- und Gleichgewichtsstörungen
- Sehstörungen und/oder starke Lidschwellungen
- Hornhaut- und Bindehautentzündung
- Ertaubung durch Herpes oticus (Gürtelrose mit Ohrbefall bzw. Entzündung des Hörnervs)
- Erblindung durch Herpes opthalmicus (Gürtelrose mit Augenbefall)
- Hirnhaut- und Hirnentzündungen
- Rückenmarksentzündung
- Verlust des Geschmackssinns
Gürtelrose in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kann eine Infektion der Mutter mit dem VZV vor der 24. Schwangerschaftswoche oder kurz vor der Geburt zu einer Fehlgeburt führen. Selbst, wenn die Mutter sich erst kurz nach der Geburt infiziert, ist die Gürtelrose der Mutter für das Kind lebensgefährlich, da die Mutter aufgrund der frischen Infektion noch nicht über Antikörper verfügt, die sie normalerweise über die Muttermilch an das Baby weitergeben würde. Die Infektion würde bei dem Kind, dessen eigenes Immunsystem noch nicht ausgereift ist, daher einen sehr schweren Verlauf nehmen und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar tödlich enden.
Post Zoster Neuralgie
In manchen Fällen hält das schmerzhafte Pulsieren der befallenen Nerven (“Zoster-Schmerz“) auch nach der Abheilung der Gürtelrose, im schlimmsten Fall ein Leben lang, noch andauern. Diese sogenannte Post-Zoster-Neuralgie (PZN) mit ihrem brennenden, bohrenden Dauerschmerz, plötzlich einschießenden Schmerzattacken oder heftigen Berührungsschmerzen, die sich häufig in benachbarte Hautregionen ausbreiten, kommt am häufigsten nach einem Herpes Zoster im Kopfbereich vor und bedeutet eine starke Einschränkung der Lebensqualität. Das Risiko für PZN steigt mit dem Alter, bei über 70-Jährigen liegt es bei 50 % (Quelle: Impfplan Österreich 2021).
Wer behandelt Gürtelrose?
Wenn du die für Gürtelrose typischen Hautveränderungen bemerkst und diese bereits sehr schwerwiegend sind oder große Bereiche des Körper bedecken, solltest du dich an deinen Hautarzt wenden. Bei eher unspezifischen Symptomen (recht häufig während der Prodromalphase) kann es auch sinnvoll sein, zunächst den Hausarzt zurate zu ziehen, damit dieser andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen (z. B. Schmerzen und generelles Missempfinden) ausschließen kann. Bei normalem Verlauf reicht es übrigens auch aus, die Erkrankung bis zur Heilung vom Hausarzt behandeln zu lassen.
Wenn jedoch Komplikationen auftreten, empfiehlt es sich, auch bei Ärzten anderer Fachrichtungen vorstellig zu werden. Bei Nervenschädigungen bzw. bei Entwicklung einer Post-Zoster-Neuralgie ist der Neurologe zuständig. Und wenn es in Folge der Gürtelrose zu einer Beeinträchtigung des Gleichgewichts und/oder des Innenohrs kommt, ist der HNO-Arzt aufzusuchen.
Wie wird Gürtelrose diagnostiziert?
Zur Diagnosesicherung eines Herpes Zoster kann im Zweifelsfall ein direkter Immunfluoreszenztest oder eine PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion: molekularbiologisches Verfahren) zum Nachweis der Erreger oder ihres Erbguts aus Abstrichmaterial von der Haut oder aus vom Arzt per Lumbalpunktion gewonnenem Liquor (Nervenwasser) oder ein indirekter Virusnachweis per Antikörpertest im Blut beitragen.
Wie Gürtelrose behandeln?
Die Behandlung einer Gürtelrose sollte so früh wie möglich beginnen, idealerweise noch vor dem Auftreten der Hauterscheinungen. Da die Krankheitszeichen in der Anfangsphase jedoch häufig auf einen grippalen Infekt schließen lassen, ist eine frühzeitige Behandlung leider oft nicht möglich.
Die Therapie des Herpes Zoster zielt darauf ab, die Ausdehnung und Dauer des Hautausschlags sowie Schmerzen einzudämmen und Komplikationen zu verhindern. Haben sich bereits die charakteristischen Zoster-Bläschen gebildet, konzentriert sich die Behandlung auf den Hautausschlag.
Die Therapie der Gürtelrose sieht sowohl eine innere Behandlung mit Medikamenten als auch eine äußere Behandlung vor. Es kommen folgende Medikamente zum Einsatz:
- Analgetika (Schmerzmittel)
- Virostatika (virenhemmende Mittel): vor allem bei über 50-Jährigen, Immungeschwächten (HIV, Krebs), schwerem Krankheitsverlauf oder einer Gürtelrose im Gesicht oder am Hals. Die Medikamente (oral oder in schweren Fällen intravenös verabreicht) hemmen die Vermehrung und Ausbreitung der Viren.
Bei jüngeren Patienten mit mildem Krankheitsverlauf oder Schwangeren mit Gürtelrose wird üblicherweise von einer antiviralen Therapie Abstand genommen. Gegen die Haut- und Schmerzsymptome kommen Maßnahmen zum Einsatz, die den Schmerz lindern und den Heilungsprozess fördern:
- Auftragen einer Zinkschüttelmixtur
- Aufbringen austrocknender und antiseptischer Lösungen
- Eincremen mit Zinksalben oder -pasten
- Akupunkturanwendungen
- Anlegen feuchter Umschläge oder eines Puder-Watte-Verbands
- ätherische Öle (z.B. Rosengeranie)
Auch die Einnahme von Zink, Lysin und Vitamin-B oder homöopathischen Präparaten soll das Verschwinden der Symptome beschleunigen. Eventuell unterstützt durch therapeutische Hypnose. Auf jeden Fall ist es wichtig, dem Körper eine Erholungsphase zu gönnen und die entzündete Haut sorgfältig zu pflegen.
Gürtelrose – was hilft gegen Juckreiz?
Von Behandlungen der Gürtelrose-Symptome mit Hausmitteln wie Eiswürfeln oder Backpulver, die den Juckreiz kurzfristig lindern, die Haut jedoch reizen oder austrocknen können, lässt man besser die Finger, um keine Verschlechterung der Beschwerden zu riskieren. Fällt die Wahl auf Honig, sollte es bedenkenlos auf offene Stellen aufbringbarer, medizinischer Honig sein.
Dem Melissenextrakt oder -tee nachgesagte antivirale Wirkungen gelten ausschließlich für Herpes simplex-Erreger (Verursacher eines Herpes labialis = Fieberblasen oder Herpes genitalis), konnten für Varicella-Zoster-Viren jedoch NICHT nachgewiesen werden.
Wie oft kann man Gürtelrose bekommen?
Vor allem bei einer chronischen Immunschwäche kann die Gürtelrose wiederholt vorkommen. Zudem besteht bei einer starken Beeinträchtigung des Immunsystems das Risiko eines disseminierten (generalisierten) Herpes Zoster (Zoster generalisatus), bei dem sich der Ausschlag auf die gesamte Hautfläche des Körpers, seltener zusätzlich auf innere Organe (z. B. Lungen- oder Leberentzündung) ausbreitet.
Wie lange Schmerzen nach der Gürtelrose?
Im Schnitt dauert die Abheilung einer Gürtelrose zwei bis vier Wochen. Das schmerzhafte Pulsieren der von der Infektion befallenen Nerven (“Zoster-Schmerz“) kann, vor allem bei älteren Menschen, aber auch danach noch andauern. In seltenen Fällen entwickelt sich aus einer Gürtelrose auch eine Post-Zoster-Neuralgie (siehe oben).
Post-Zoster-Neuralgie behandeln
Bei einer Post-Zoster-Neuralgie rühren die Schmerzen nicht von einem Entzündungsprozess her, sondern es handelt sich um Nervenschmerzen, die eine spezielle Therapie erfordern. Wie diese Therapie genau aussieht, muss von Fall zu Fall individuell beurteilt werden. Verfahren beziehungsweise Medikamente und Wirkstoffe, die häufig angewendet werden, sind zum Beispiel Opioide, Antidepressiva, Antiepileptika (dämpfen die Erregbarkeit von Nervenzellen) und Akupunktur.
Ebenfalls wirksam sind Elektrotherapie (TENS = transkutane elektrische Nervenstimulation), Neuraltherapie, lokal schmerzstillende Präparate auf Capsaicin-Basis (Bestandteil des Chili-Pfeffers, der starkes Brennen auslöst, was die “Schmerzfühler“ in der Haut stilllegt), örtlich betäubende Lidocain-Creme oder auch eine begleitende Psychotherapie. Der richtige Ansprechpartner ist in jedem Fall der Neurologe.
Wie lange Krankenstand nach Gürtelrose?
Dass du bei einer akuten Herpes-Zoster-Infektion in den Krankenstand gehst, ist aus zwei Gründen wichtig: Erstens brauchst du eine Zeit lang Ruhe, damit die Erkrankung ausheilen und dein Immunsystem sich erholen kann. Zweitens ist es wichtig, dass du keine anderen Menschen ansteckst. Krankgeschrieben wirst du normalerweise schon bei dem Verdacht auf eine Gürtelrose. Der Zeitraum beträgt in der Regel zwischen sieben und zehn Tagen. Du bleibst auf jeden Fall im Krankenstand, solange du ansteckend bist.
Gürtelrose Impfung
In Österreich steht seit 2018 ein Impfstoff gegen Herpes Zoster zur Verfügung, der aus abgetöteten Erregern besteht und einen neuen Wirkverstärker enthält. Für die Impfung sind zwei Dosen des Wirkstoffes im Abstand von zwei bis sechs Monaten nötig. Nur durch beide Stiche entwickelt der Wirkstoff seine volle Blüte. Studien zufolge zeigt der Impfstoff eine Wirksamkeit von über 90 % in Bezug auf die Gürtelrose-Vorbeugung – und das bei allen Altersgruppen ab 50 Jahren. Auch das Risiko für Post-Zoster-Neuralgie wird durch diesen Impfstoff stark gesenkt (ebenfalls über 90 %; Quelle: Presseinfo v. gürtelrose-info.at). Tritt die Erkrankung trotz Impfung auf, nimmt sie einen deutlich milderen Verlauf mit weniger Symptomen als bei nicht geimpften Personen.
Dieser Totimpfstoff war in Österreich lange Zeit nicht erhältlich, konnte aber bei Bedarf aus dem Ausland bestellt werden. Seit September 2021 gibt es diesen Totimpfstoff (“Shingrix”) jedoch auch in Österreich. Vom ebenfalls zugelassenen Lebendimpfstoff wird abgeraten, da dieser relativ schnell seine Wirksamkeit verliert bzw. unter bestimmten Umständen nicht angewendet werden darf. Hatte man bereits eine Impfung mit dem Lebendimpfstoff und möchte sich nun mit dem Totimpfstoff impfen lassen, sollte man mindestens ein Jahr warten.
Gürtelrose Impfung Wien
Du willst es gar nicht erst riskieren, eines Tages die Diagnose “Herpes Zoster” zu bekommen? In diesem Falle solltest du dich impfen lassen. In den meisten Ordinationen kostet die Gürtelrose Impfung zwischen € 150 und € 230. Wir haben recherchiert, wo du dich in Wien gegen Herpes Zoster impfen lassen kannst:
- Institut für Reise- und Tropenmedizin, 1080 Wien
- Dr. Albert Syen, 1220 Wien
- Dr. Wolfgang und Dr. Ivana Molnar, Gruppenpraxis 1020 Wien
- Dr. Johannes Bisschoff, 1100 Wien
- Dr. Miro Urlicic, 1200 Wien
Gürtelrose – wer sollte sich impfen lassen?
Eine Impfung gegen Gürtelrose ist empfehlenswert für Personen ab dem 50. Lebensjahr. Ebenfalls sinnvoll ist die Impfung bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, HIV etc. oder einer Immunschwäche. Bei solch schweren, das Immunsystem schwächenden Erkrankungen kann die Impfung auch bereits vor dem 50. Lebensjahr erfolgen. In diesen Fällen werden die Kosten normalerweise von der Österreichischen Gesundheitskasse getragen.
Gürtelrose – für wen ist die Impfung nicht gedacht?
Für Personen unter 50 ist die Impfung nicht vorgesehen. Nicht zugelassen ist sie für Kinder. Auch als Erstimpfung gegen Windpocken (Varizellen) bei seronegativen Personen (= bei denen im Rahmen einer serologischen Untersuchung keine Antikörper für die entsprechenden Antigene nachweisbar sind) ist die Totimpfung nicht zugelassen. Seronegative Personen, die Immundefekte haben oder immunsupprimiert sind (= unterdrücktes Immunsystem; durch eine Krankheit oder aber gewollt durch Medikamente), können aber unter Umständen eine Grundimmunisierung mit dem Totimpfstoff vornehmen lassen.
Der Gürtelrose vorbeugen
Da die Gürtelrose vor allem dann in Erscheinung tritt, wenn das Immunsystem geschwächt ist, empfiehlt es sich, dieses zu stärken. Dies gelingt zum Beispiel mit ausgewogener, vitalstoffreicher (vor allem Zink, Lysin, ev. Selen, B-Vitamine) Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf sowie Entspannungsmethoden gegen Stress usw. Regelmäßige Meditation kann zum Beispiel dabei helfen, dein Stresslevel dauerhaft zu senken. Hatte man noch keine Feuchtblattern, sollte man den Kontakt zu an Windpocken oder Gürtelrose Erkrankten meiden. Das gilt besonders für Schwangere und Immungeschwächte.
Hier findest du die besten Hausärzte in deinem Bundesland:
Weiterführende Literatur:
http://www.internisten-im-netz.de/de_was-ist-eine-guertelrose_754.html