Lymphdrainage: Was ist das und wie wirkt es?

Last Updated on: 18th Juli 2019, 11:30 am

Lymphdrainage
Die Lymphdrainage hilft nach Operationen, Ödeme zu lindern. Foto: Adobe Stock, (c) Kzenon

Die manuelle Lymphdrainage wirkt entspannend, ist schmerzlindernd und fördert das Wohlbefinden. Erfahre im Artikel, wie eine Lymphdrainage abläuft, welche positiven Effekte sie bewirkt und für wen die Therapie sinnvoll ist. Außerdem verraten wir, wie viel eine Lymphdrainage kostet und wer diese Behandlung in Wien anbietet.

Lymphdrainage: Was ist das?

Die manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine physikalische Therapie, die dazu dient, den Lymphfluss zu verbessern und dadurch Flüssigkeitsstaus in den Lymphgefäßen aufzulösen. Dabei streicht der Therapeut mit sanften, kreisrunden Bewegungen über den Körper.

Die Lymphdrainage ist Bestandteil der komplexen physikalischen Entstauungstherapie, welche eine umfassende Therapie zur Behandlung von Lymphödemen ist. Diese setzt sich aus folgenden Maßnahmen zusammen: Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungsübungen und Hautpflege.

Unterschied zur maschinellen Lymphdrainage: Wie der Name bereits vermuten lässt, wird die maschinelle Lymphdrainage nicht von einem Therapeuten per Hand ausgeführt, sondern von einer Maschine. Dabei zieht der Patient eine spezielle Hose beziehungsweise Armmanschette mit Druckkammern an. Diese Druckkammern füllen sich nacheinander mit Luft und erzeugen so eine Druckwelle, die denselben Effekt wie die manuelle Lymphdrainage erzeugt.

Was bringt Lymphdrainage? Wirkung

Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im Körper und ein bedeutender Bestandteil des Immunsystems. Die darin fließende Lymphe, eine hellgelbe Flüssigkeit, ist für den Abtransport von Krankheitserregern, Fremdstoffen und überschüssigen Flüssigkeiten verantwortlich. Sie fließt entlang der Lymphbahnen, welche von Lymphknoten unterbrochen werden. Die Lymphknoten wiederum filtern die Krankheitserreger und Fremdstoffe aus der Lymphflüssigkeit.

Kommt es zu einer Störung des Lymphflusses, etwa aufgrund von Entzündungen, chirurgischen Eingriffen oder Funktionsstörungen, kann die Lymphe nicht mehr ausreichend abtransportiert werden. Als Folge entsteht ein Flüssigkeitsstau. Diese Ansammlung von Flüssigkeiten in den Lymphbahnen nennt man Lymphödem. Die betroffenen Stellen wie etwa Arme oder Beine schwellen dabei sichtbar an.

Die manuelle Lymphdrainage wird eingesetzt, um diese Flüssigkeitsansammlungen in den Lymphbahnen zu lockern und das Ödem zu lindern. Der Lymphdrainage werden dabei vier Wirkungen zugeschrieben, die wissenschaftlich bestätigt sind:

  • entstauende Wirkung: Die Grifftechnik der Lymphdrainage regt die Pumpfrequenz des Lymphsystems an. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Durchflussrate und die gestaute Flüssigkeit nimmt ab.
  • beruhigende Wirkung: Dank der rhythmischen Abfolge der Massagebewegungen fühlen sich die Patienten danach entspannter als zuvor.
  • schmerzlindernde Wirkung: Mittels der Lymphdrainage kann das körpereigene Schmerzhemmsystem aktiviert werden. Laut der Gate-Control-Theory können durch den Druck, der von außen ausgeübt wird, im Körper liegende Schmerzen überdeckt werden.
  • tonussenkende Wirkung: Die Lymphdrainage führt durch die beruhigenden Grifftechniken zu einer Muskelentspannung.

Zudem wird in der Alternativtherapie angenommen, dass die Lymphdrainage die körpereigenen Abwehrkräfte stärkt. Dies wird damit argumentiert, dass durch die erhöhte Durchflussrate im Lymphsystem Krankheitserreger schneller aus dem System gefiltert werden. Die immunologische Wirkung wurde jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt.

Lymphdrainage - Lymphsystem im Körper
Das Lymphsystem (im Bild: grüne Bahnen) zieht sich durch den ganzen Körper. Foto: Adobe Stock, (c) HANK GREBE

Wie läuft eine Lymphdrainage ab?

Zu Beginn der Behandlung entkleidet sich der Patient an dem Körperbereich, der behandelt werden soll und legt sich auf die Liege. Anschließend massiert der Therapeut das Unterhautgewebe mit leichtem Druck und sanften kreisrunden Bewegungen. Dabei kommen vier Grundgriffe zum Einsatz:

  • Schröpfgriff: Die Daumen werden flach aufgelegt und die vier Fingerkuppen berühren die Haut. Nun massieren die Hände mit kreisenden Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung der Lymphbahnen.
  • Pumpgriff: Die Hand ist ausgestreckt und berührt die Extremität mit der Fläche zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit Druck zieht die Hand das Gewebe entlang. Danach setzt die Hand ab und ein Stück weiter
  • Drehgriff: Die Hände werden wie beim Schröpfgriff aufgelegt. Mit kreisenden Bewegungen wird entlang der Lymphbahnen massiert.
  • stehende Kreis: Beide Hände werden flach aufgelegt und mit den Handflächen sanfte Kreise mit wenig Druck in die Abflussrichtung durchgeführt.

Diese Bewegungen übt der Therapeut in rhythmischen Abständen entlang der Lymphbahnen immer wieder aus.

Gibt es keinen speziellen Körperbereich, der therapiert werden soll, beginnt der Therapeut in der Regel beim Hals und arbeitet sich langsam über den Rumpf zu den Armen und Beinen weiter. Zum Schluss massiert der Therapeut das Gesicht einschließlich Augen, Nase und Stirn.

Eine Lymphdrainage-Behandlung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Nach der Massage wird üblicherweise eine Kompressionsbandage auf Armen oder Beinen angelegt beziehungsweise der Patient zieht sich orthopädische Strümpfe an. Dadurch wird verhindert, dass die Beine beziehungsweise Arme nach der Behandlung wieder anschwellen.

Für wen ist Lymphdrainage geeignet?

Lymphdrainage kann für jeden hilfreich sein, der Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe und deshalb angeschwollene Körperbereiche wie etwa Arme oder Beine hat. Sehr häufig kommt sie nach Operationen zum Einsatz, da die Einschnitte der Operation die Lymphbahnen durchtrennen können und dabei den Abfluss der Lymphflüssigkeit stören. Zum Beispiel leiden Frauen nach Brustoperationen oft unter Lymphödemen am Arm. Die Lymphdrainage hilft dabei, die Ödeme zu lindern und fördert die Neubildung der Lymphgefäße im durchtrennten Gewebe. Auch nach einer operativen Entfernung von Lymphknoten wird eine Lymphdrainage empfohlen.

Eine Lymphdrainage hilft aber auch bei weiteren Erkrankungen oder Beschwerden:

Lymphdrainage ist auch als Maßnahme gegen Cellulite bekannt. Wissenschaftlich bestätigt ist die Wirkung jedoch nicht.

Für wen ist die Lymphdrainage nicht geeignet?

Eine Lymphdrainage wirkt sich nicht immer nur positiv aus. Bei manchen Krankheitszuständen kann eine Lymphdrainage negative Auswirkungen haben. Deshalb solltest du bei folgenden Krankheitsbildern auf eine Lymphdrainage verzichten:

  • Thrombose
  • Herzinsuffizienz
  • akute Entzündungen
  • Beinvenenkrankheit
  • akute allergische Reaktionen

Generell gilt, dass die Behandlung mit einer Lymphdrainage zuerst mit einem Arzt besprochen werden sollte, wenn du körperliche Beschwerden, Symptome oder Krankheiten hast.

Wie oft sollte man eine Lymphdrainage durchführen?

In welchen Abständen die Lymphdrainagen stattfinden sollen, hängt von dem Schweregrad der Schwellungen ab. Bei akuten Schwellungen sollte die Massage täglich durchgeführt werden. Ist die Schwellung einmal zurückgegangen, reichen ein bis zwei Behandlungen pro Woche.

Frau zieht sich beige Kompressionsstrümpfe an
Kompressionsstrümpfe sorgen dafür, dass die Schwellungen länger zurück bleiben. Foto: Adobe Stock, (c) tibanna79

Wie viel kostet Lymphdrainage?

Die Kosten für eine Lymphdrainage belaufen sich für eine 60 minütige Behandlung auf ca. € 60 bis € 70. Eine halbstündige Lymphdrainagenbehandlung kostet demenstprechend weniger und wird ab € 30 angeboten. Für Hausbesuche müssen die Anfahrtskosten hinzugerechnet werden, die je nach Anfahrtszeit € 15 bis € 20 kosten.

Lymphdrainage: zahlt die Krankenkasse?

Wenn du eine Verordnung von einem Haus- oder Facharzt zur Lymphdrainage oder zur komplexen Entstauungstherapie hast, übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Behandlungskosten. Wie hoch der Teil der Kostenübernahme ist, hängt von deiner Krankenkasse ab. Zum Beispiel die WGKK erstattet die Kosten in der Höhe von bis zu 80 Prozent zurück. Solltest du eine Privatversicherung haben, kann es sein, dass du die gesamten Kosten zurückerstattet bekommst.

Die Kosten von Behandlungen ohne eine Verordnung werden von der Krankenkasse nicht übernommen.

Wer darf  Lymphdrainagen durchführen?

Manuelle Lymphdrainagen dürfen von Heilmasseuren, medizinischen Masseuren und Physiotherapeuten durchgeführt werden. Zusätzlich muss der Therapeut beziehungsweise Masseur eine Zusatzausbildung in manueller Lymphdrainage absolviert haben. In der Ausbildung zum medizinischen Masseur ist bereits die Technik der manuellen Lymphdrainage inkludiert, wie zum Beispiel in der Ausbildung am WIFI.

Wo macht man Lymphdrainage?

Manuelle Lymphdrainagen werden in der Regeln von Masseuren, Physiotherapeuten oder Ärzten angeboten. Hast du eine Verordnung für die Lymphdrainage oder die komplexe Entstauungstherapie von einem Arzt, ist es ratsam, einen Wahltherapeuten oder einen Therapeuten mit einem Kassenvertrag aufzusuchen. So kannst du die Behandlungskosten zu einem Teil zurückerstattet bekommen. Du kannst Lymphdrainage aber auch ohne eine ärztliche Überweisung durchführen lassen, in welchem Fall du nicht drauf achten musst, ob der Therapeut einen Kassenvertrag hat.

Lymphdrainage Massage im Gesicht
Lymphdrainagebehandlungen können auch im Gesicht durchgeführt werden. Foto: Adobe Stock, (c) Mercedes Fittipaldi

Lymphdrainage Wien: Professionelle Anbieter

Folgende Masseure, Ärzte und Physiotherapeuten in Wien bieten manuelle Lymphdrainage an:

Heilmassagepraxis Pasch Sandra Carina

Die ausgebildete Heilmasseurin bietet manuelle Lymphdrainage sowohl als Einzelbehandlung als auch im 5er und 10er Blog an. Eine 30-minütige Lymphdrainage kostet hier € 33. Zu den weiteren Leistungen der Heilmassagepraxis in Simmering zählen Schröpfen, klassische Massage, Heilmassage und Infrarotlichttherapie.

Empfehlung eines HEROLD.at-Users: “Kleine, sehr saubere Praxis mit angenehmer Atmosphäre, entspanntes Gesprächsklima, gesundheitliche Beschwerden werden ernst genommen und bestmöglich behandelt.”

Heilmassagepraxis Pasch Sandra Carina, 1110 Wien

Massage Regina Müller

Regina Müller ist medizinische Masseurin und betreibt ihr eigenes Massagestudio im 21. Wiener Bezirk. Neben der manuellen Lymphdrainage kannst du hier auch eine Schröpfkopfmassage, Trockenbürstenmassage, Fußreflexmassage oder Bindegewebsmassage buchen. Je nach deinen Wünschen und gesundheitlichen Indikationen passt die Masseurin ihre Massage individuell an dich an.

Empfehlung eines HEROLD.at-Users: “Sehr freundlich, kompetent, sauber. Keine Probleme bei Terminvergabe. 100 % zu empfehlen.”

Massage Regina Müller, 1210 Wien

PhysioWien – Michaela Raab

Im PhysioWien im ersten Wiener Bezirk erwartet dich ein Team aus drei Physiotherapeuten und einem Sportphysiotherapeuten. Ein Schwerpunkt der Praxis ist die manuelle Lymphdrainage, die nach den Richtlinien von Vodder, dem Gründer der manuellen Lymphdrainage, ausgeübt wird. Zu den weiteren Angeboten der Physiotherapiepraxis zählen die Triggerpunkttherapie, K-Taping, Schmerztherapie sowie Sportphysiotherapie. Für eine optimale Behandlung solltest du zu deinem Erstbesuch alle vorliegenden Befunde wie Röntgenbilder und Operationsprotokolle mitnehmen.

PhysioWien – Michaela Raab, 1010 Wien

DUNGL Wien

Das Willi Dungl Zentrum in Wien widmet sich ganz der Philosophie von Dr. Willi Dungl und stellt das Wohlbefinden des Menschen in den Mittelpunkt. Das Angebot reicht von Heilmassagen über diverse Therapieangebote wie die manuelle Lymphdrainage, die Segmentmassage und Bindegewebsmassage bis hin zu kosmetischen Gesichtsbehandlungen. Zudem kannst du dich von Claudia Dungl in einem ausführlichen Gespräch zu deiner Ernährung und anderen wichtigen Gesundheitsthemen beraten lassen.

DUNGL Wien, 1010 Wien

Physiotherapie Dornbach

In der Physiotherapie Dornbach sind die Wahltherapeuten Julia Köstenbauer und Michelle Müns tätig, die zahlreiche Ausbildungen in verschiedenen therapeutischen Gebieten haben. Zu den angebotenen Leistungen zählen Physiotherapie, Podotherapie, Ostheopatie, Narbenentstörung sowie die manuelle Lymphdrainage. Sie wird hier in Kombination mit der komplexen Entstauungstherapie angeboten. Die Behandlungsdauer dauert hier 45 Minuten und kostet € 70.

Bewertung eines HEROLD.at-Users: “Ein sehr kompetente gute Therapeutin die mir und meinen Schmerzen sehr geholfen hat. Ich bin wieder schmerzfrei.”

Physiotherapie Dornbach, 1170 Wien

Praxisgemeinschaft Faulmann

In der Privatpraxis Faulmann im 3. Wiener Bezirk sind Physiotherapeuten, Osteopathen, Heilmasseure und Fußpfleger tätig. Aufgrund des großen Teams wird hier eine große Anzahl an Therapien aus verschiedenen Gebieten angeboten. Neben Physiotherapie und Osteopathie kannst du hier Cranio Sacral Therapien, Lymphdrainage, klassische Massagen und spezielle Rückenmassagen buchen. Einen weiteren Schwerpunkt hat die Privatpraxis Faulmann auf der Fußpflege und bietet Pediküre sowohl in der Praxis als auch bei dir zu Hause in Form eines Hausbesuchs an.

Bewertung eines HEROLD.at-Users: “Preis-Leistungsverhältnis, Verläßlichkeit und Freundlichkeit, erfolgreiche Therapie – empfehlenswert!”

Praxisgemeinschaft Faulmann, 1030 Wien

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Herold Redaktion