Foto: Adobe Stock, (c) C. Schüßler
Bienen und Wespen – “Normalsterbliche“ fürchten ihre schmerzhaften Stiche, Insektengiftallergiker gleichzeitig um ihr Leben, denn sie reagieren auf einen Bienen- oder Wespenstich mit lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemnot oder Kollaps. Aus diesem Grund müssen Insektengiftallergiker im Sommer mit einem Notfallset ausgerüstet sein und wissen, wie dieses anzuwenden ist.
Den Schmerz, den Juckreiz, die Rötung und die Schwellung an der Einstichstelle verursachen im Insektengift enthaltene biogene Amine wie Histamin, Dopamin, Enzyme (z.B. Phospholipasen A und B) sowie die Hyaluronidase. Sie schädigen die Zellen und erhöhen die Durchlässigkeit der Gefäßwände, was zu einer Beschleunigung der Ausbreitung des Gifts führt. Die Hyaluronidase und die Phospholipasen wirken als hauptsächliche Allergieauslöser, im Bienengift (Apitoxin) zusätzlich ein Eiweißstoff namens Mellitin.
Eine Insektengiftallergie ist eine Form der Überempfindlichkeit auf Insektengift und kann durch einen einzigen Insektenstich ausgelöst werden. Unmittelbar nach dem Stich treten bei Betroffenen allergische Reaktionen einer Anaphylaxie (allergische Reaktion des Immunsystems) auf.
Mehrere Stiche gleichzeitig können auch beim Nichtallergiker infolge der Giftwirkung zu stärkeren Lokal- und auch Allgemeinreaktionen (z. B. Blutdruckabfall) führen. Echte Insektengiftallergiker zeigen aber typischerweise bereits innerhalb von Minuten nach dem Stich Symptome wie:
Es müssen nicht bei jedem alle der genannten Symptome auftreten. Der Verdacht auf eine allergische Reaktion sollte aber bereits dann aufkeimen, wenn die Lokalreaktion auffallend schnell eintritt und sich auf mehr als Handtellergröße ausweitet bzw. sich auch nur eine der oben genannten Allgemeinreaktionen einstellt. Der nächste unbedingt erforderliche Schritt heißt dann Erste Hilfe leisten.
Anschließend sollte ehebaldigst – z. B. in einem Allergieambulatorium – ein Allergietest folgen, um festzustellen, ob und welche Insektengiftallergie (Biene und/oder Wespe) vorliegt und bei Bedarf ein Notfallset zu verschreiben sowie eine Spezifische Immuntherapie einzuleiten.
Für Allergiker, die nur auf Bienen- oder Wespengift reagieren und nicht auf beides, ist natürlich von großem Interesse, noch vor einem Stich zu erkennen, um welches Insekt es sich tatsächlich handelt, kommt eines der gestreiften Tierchen in ihre Nähe. Hierzu einige Orientierungshilfen: Der meist in den Warnfarben gelb und schwarz (manche Wespenarten: schwarz oder rotbraun; Biene: braun und schwarz) gehaltene Körper einer Wespe erscheint schlanker, wenig behaart und hat – wie der Name schon sagt – eine Wespentaille.
Im Gegensatz zu dem saugenden Mundwerkzeug einer Biene verfügt eine Wespe über ein Beißwerkzeug, mit dem sie hauptsächlich Insekten verzehrt. Manche Wespen-Arten mögen auch Fleisch und Süßes, Bienen hingegen nur Blütenpollen und Nektar.
Kommt es zu einem Stich, ist die Sache klar: Bei einem Bienenstich verbleibt der Stachel inklusive der Giftblase in der Stichstelle. Ein Verlust, den die Biene nicht überlebt. Ein Wespenstich hingegen hinterlässt keinen Stachel.
Auch bei Nichtallergikern bedürfen Insektenstiche einer fachgerechten Versorgung:
Für Insektengiftallergiker reichen Allgemeinmaßnahmen nicht aus. Sie benötigen eine Notfallausrüstung, die sie stets mit sich führen und mit deren Handhabung (Schulung und Training beim Arzt) sie vertraut sein müssen. Diese besteht in der Regel aus einem leicht einnehmbaren Kortisonpräparat und einem rasch wirkenden Antihistaminikum, üblicherweise in Tablettenform. Beide Medikamente wirken entzündungshemmend und abschwellend und bewirken, dass die allergischen Reaktionen nachlassen.
Diese genügen jedoch nicht, um bei einer schweren allergischen Reaktion den Kreislauf zu stabilisieren, weshalb als dritte Arznei das Hormon Adrenalin Bestandteil des gängigen Notfallsets für Insektengiftallergiker ist. Da die zwei Medikamente nicht sofort wirken, ist eine Injektion von Adrenalin notwendig, welches die Gefäße schnell verengt und dadurch den Blutdruck und Kreislauf stabilisiert.
Dieser einfach und sicher zu applizierende Autoinjektor muss – und zwar schon bei den ersten Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion – vom Betroffenen selbst oder einer anderen Person in den Muskel gespritzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Insektengiftallergiker ihre Umgebung über ihre Allergie und notwendige Gegenmaßnahmen bei einem Bienen- oder Wespenstich informieren.
Bevorzugte Aufenthaltsorte von Bienen und Wespen sind blühende Wiesen, Erdlöcher, im Freien liegende Nahrungsmittel und Fallobst. Die Tiere mögen Düfte wie z. B. von Parfüms bzw. parfümierten Kosmetika und Körperschweiß, außerdem bunte Kleidung. Vieles davon lässt sich vermeiden oder umgehen.
Beispielsweise draußen nicht aus offenen Getränkebehältern (z. B. Dosen) trinken, in denen sich Bienen oder Wespen verstecken können, nicht barfuß laufen und beim Anblick der Tiere keine heftigen Bewegungen ausführen. Gegen die “gestreifte Gefahr“ im eigenen Heim schützen weitgehend Fliegengitter vor Fenstern und Türen.
Bei der Spezifischen Immuntherapie (SIT, Hyposensibilisierung, “Allergie-Impfung“) wird eine definierte Dosis des Allergieauslösers unter die Haut gespritzt, um dem Immunsystem eine Toleranz gegenüber dem eigentlich harmlosen Allergen “anzuerziehen“.
Eine solche Impfkur dauert in der Regel einige Jahre, kann aber auch – in einer Klinik unter ärztlicher Überwachung – in einem Schnellverfahren absolviert werden. Ihre Erfolgsrate liegt gerade bei Insektengift in einem sehr hohen Bereich.
Weiterführende Links:
Ratgeber Insektengiftallergie
Test: Sind Sie allergisch gegen Insektengift?
Interessengemeinschaft Allergenvermeidung
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