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Panische Angst vor dem Zahnarzt verhindert oft notwendige Zahnbehandlungen und kostet daher so manches wertvolle Beißerchen. Hypnose kann da helfen. Den meisten Angsthasen jedenfalls nehmen hypnotisierende Zahnärzte Schmerzen. Häufig ohne jede Betäubung. HEROLD verrät, wie die Hypnose beim Zahnarzt funktioniert und welche Wiener Zahnärzte diese etwas andere Form der Sedierung anbieten.
Angst vor dem Zahnarzt kennt wohl fast jeder. Die meisten schaffen es aber, sich zu überwinden und den notwendigen Gang zum “Marterstuhl“ anzutreten. Bei Menschen mit einer Dentalphobie helfen jedoch alle guten Vorsätze nichts, kein tröstendes Zureden, keine Belohnungen. Die Furcht ist einfach stärker. Wenn nun aber Zahnschmerzen überhandnehmen oder dringend benötigte Zahnimplantate nicht eingesetzt werden können, ist guter Rat teuer.
Das Problem: Entspannungstechniken brauchen Zeit, bis man sie beherrscht, Psychotherapie erst recht, und auf Akupunktur vertrauen schafft auch nicht jeder. Wegen jedes kleinen Eingriffs gleich eine Narkose zu riskieren, erscheint aber wenig ratsam. Dann heißt der Ausweg: zahnärztliche Hypnose.
Hypnose nennt man die Methode, eine Trance (lat.: transire = hinübergehen, überschreiten; Zustand zwischen Wachsein und Schlafen) herbeizuführen. Eine Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand, in dem die Umgebung, der Körper und die eigene Identität anders erlebt werden als gewohnt, herbeizuführen. In dieser Entspannungssituation (erkennbar an einem ruhigen Puls, einer tiefen Bauchatmung und entspannten Muskulatur) lenkt der Hypnotiseur mit sonorer, rhythmischer Sprache die Aufmerksamkeit von äußeren Reizen weg, also nach innen. Zu Gedanken an etwas Positives wie beispielsweise einen schönen Urlaub.
Bei Kindern mit ihrem geringeren Konzentrationsvermögen werden auch Geschichten, Märchen und Konfusionstechniken (Verwirrungstechniken) wie hypnotische Bewegungsinduktionen eingesetzt.
Bestenfalls verlieren bei der angeleiteten Phantasiereise äußere Geschehnisse (zahnärztliche Handlungen) so an Belang, dass sie kaum noch wahrgenommen oder umgedeutet (z.B. Geräusch des Saugers wird zum rauschenden Bächlein) werden. Somit werden unangenehme Empfindungen (statt Schmerz sind dumpfer Druck, Berührungen oder Temperaturunterschiede spürbar) ausgeblendet, zeigen die Erfahrungen vieler Hypnosepatienten. Die Sensibilität des Körpers kann bis zur vollkommenen Schmerzunempfindlichkeit herabgesetzt sein.
Einen therapeutischen Trancezustand darf man nicht mit Willenlosigkeit verwechseln, denn natürliche Schutzmechanismen sorgen dafür, dass man sich gegen etwaige Manipulationen während einer Hypnose wehrt und nichts tut, was man nicht möchte oder den eigenen Überzeugungen zuwiderläuft. Auch die Sorge, aus einer Trance nicht mehr zu erwachen, ist unbegründet. Denn üblicherweise findet nach einer Hypnosesitzung eine Reorientierung statt, indem der Arzt eine bestimmte, vorher vereinbarte Formel (z.B: „Ich zähle jetzt bis fünf, bei fünf werden Sie sich strecken und munter sein.“) sagt. Man wird aber auch ohne Reorientierung wieder munter.
Leider ist nicht jeder gleich gut hypnotisierbar, 10 bis 20 Prozent sogar nur schwer bis gar nicht. Faustregel: wer sich leicht auf ein Thema konzentrieren kann und eine bildhafte Phantasie besitzt (z.B. sich beim Lesen oder Fernsehen mitten im Geschehen wähnt), ist empfänglicher für hypnotische Suggestionen. Vom Hypnose Zahnarzt profitieren in erster Linie:
Wichtig ist natürlich, dass der/die Betroffene dem Arzt vertraut und ein gewisses Maß an Kommunikation und Zusammenarbeit möglich ist (zum Beispiel bei Kindern). Außerdem sollte der jeweilige Patient Konzentration und Sprachverständnis besitzen, denn ohne diese Voraussetzungen gelingt eine Hypnose nicht. Kleinkinder und Demenzkranke sind deshalb nicht hypnotisierbar.
Vorsicht geboten ist bei psychisch geschädigten Patienten, also etwa solchen, die in Psychotherapie sind, weil dann die Reaktionen (z.B. Auftauchen traumatischer Erinnerungen) unter Hypnose möglicherweise unabsehbar sind.
Dr. Werner Ossmann ist Facharzt für Mund-, Zahn- und Kieferheilkunde mit Praxis im neunten Bezirk. Dr. Ossmann ist auf Angstpatienten spezialisiert. Aus diesem Grund gehört auch die Behandlung unter Hypnose zu seinen Leistungen. Die Ordination hat Verträge mit allen Krankenkassen.
Kontakt: Dr. Werner Ossmann, 1090 Wien
Frau Dr. Petra Drabo ist Fachärztin für Mund-, Zahn- und Kieferheilkunde mit Ordination im zehnten Bezirk. Sie bietet die Behandlung unter Hypnose sowohl für Erwachsene als auch für Kinder an, die Angst vor der Untersuchung und/oder einem Eingriff haben. Alle Kassen.
Kontakt: Dr. Petra Drabo, 1100 Wien
Frau Dr. Gracia Claudia Horngacher ist Zahnärztin und Mitglied der Österr. Gesellschaft für die Zahnärztliche Hypnose. Sie hat außerdem das Diplom für zahnärztliche Hypnose und das Diplom für Kieferorthopädie der Österr. Ärztekammer. Dank dieser Doppel-Expertise kann Frau Dr. Horngacher nicht nur zahnärztliche, sondern auch kieferorthopädische Behandlungen bei Bedarf unter Hypnose durchführen. Alle Kassen und privat.
Kontakt: Dr. Gracia C. Horngacher, 1160 Wien
Frau Dr. Christine Gal ist Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und empfängt ihre Patienten (alle Kassen) in ihrer Ordination im zweiten Bezirk. Frau Dr. Gal verfügt über das Diplom für zahnärztliche Hypnose.
Kontakt: Dr. Christine Gal, 1020 Wien
Dr. Erwin Sindelar führt eine Ordination im siebten Bezirk und ist auf Ästhetische und Konservierende Zahnheilkunde spezialisiert. Als besonderen Service bietet er seinen Patienten die medizinische Hypnose an, die die lokale Betäubung laut seiner Aussage unnötig macht.
Kontakt: Dr. Erwin Sindelar, 1070 Wien
Frau Dr. Julia Cerny ist Allgemeinmedizinerin und Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Sie leitet die zahnärztliche Kassenordination im dritten Bezirk seit 2003 und bietet auch die Behandlung unter Hypnose an. Alle Kassen und privat.
Kontakt: Dr. med. dent. Julia Cerny, 1030 Wien
Welche Zahnärzte österreichweit mit Hypnose arbeiten, verraten das Zahnärzteverzeichnis der Österreichischen Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose und die Landeszahnärztekammern. Die dort aufgelisteten Mediziner verfügen über eine fundierte Ausbildung in zahnärztlicher Hypnose mit Zertifizierung, die Trance- und Kommunikationstechniken, Hypnoseanwendungen, Kinderhypnose u.a.m. umfasst.
Eine Hypnosetherapie gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen oder zahnärztlichen Gebührenordnung. Die Kosten richten sich nach dem individuell notwendigen Aufwand und sind mit dem behandelnden Zahnarzt zu vereinbaren. Oft kostet aufgrund des größeren Aufwandes die erste Sitzung mehr als darauffolgende.
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