Magenballon. Adobe Stock, (c) Artemida-psy
Fast jeder zweite Österreicher ist übergewichtig – und laut der Österreichischen Adipositas Gesellschaft ist auch die Zahl der adipösen Kinder bereits besorgniserregend hoch. Um einen Ausweg aus Diätwahn und Jojo-Effekt zu finden und ihren Kindern mit gutem Beispiel voranzugehen, entscheiden sich immer mehr Erwachsene für einen bariatrischen Eingriff. Magenband, Magenbypass oder Magenballon sollen dafür sorgen, dass die überschüssigen Pfunde purzeln und die Folgeerkrankungen zurückgehen. Aber wie wirkt der Ballon im Magen? Und wer zahlt für die Operation?
Der Magenballon ist eine Maßnahme, die im Rahmen der Adipositaschirgurie durchgeführt wird. Anders als bei Magenbypass und Magenband handelt es sich jedoch um einen nicht-operativen Eingriff, da der Ballon mittels Magenspiegelung eingeführt wird. Der Ballon selbst ist ein weiches, dehnbares Reservoir aus Silikon oder Kunststoff, das in den Magen gelegt und mit Kochsalzlösung gefüllt wird. Durch die Füllung des Magens tritt im Falle der Nahrungsaufnahme ein frühes Sättigungsgefühl ein. Die Folge ist ein relativ schneller, kontinuierlicher Gewichtsverlust.
Der weiche Ballon wird mittels Magenspiegelung über Mund und Rachen in die Speiseröhre eingeführt und relativ weit oben im Magen platziert. Der Patient befindet sich währenddessen in tiefem Schlaf (Dämmernarkose), steht jedoch NICHT unter Vollnarkose. Sobald der Magenballon korrekt platziert ist, wird er mit 400 bis 700 ml Kochsalzlösung befüllt, welche mit blauer Lebensmittelfarbe versetzt ist. Sollte der Ballon undicht sein, erscheint die blaue Farbe als Warnsignal im Urin. Der gesamte Eingriff dauert weniger als 30 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Ein Krankenhausaufenthalt ist also nicht notwendig, wenn du dir einen Magenballon einsetzen lassen möchtest.
Sobald der Ballon mit Flüssigkeit gefüllt ist, steht nur noch ein kleiner Teil des Magens für die Nahrungsaufnahme zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Rezeptoren an der Magenwand die Meldung “Ich bin satt!” schneller ans Gehirn senden und folglich weniger Nahrung und somit weniger Kalorien verzehrt werden. Die Folge ist eine kontinuierliche Gewichtsabnahme.
Da der Magenballon über die Speiseröhre eingeführt wird, bleibt der Hals noch ein paar Tage nach dem Eingriff leicht gereizt. Außerdem berichten viele Patienten von Übelkeit, Magendruck und teilweise auch Erbrechen, das einige Tage anhält. Manche Patienten verspüren auch leichte bis starke Schmerzen im Oberbauch. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Ballon zu stark gefüllt ist. Beschwerden dieser Art werden im Normalfall mit Medikamenten behandelt, bis sie abklingen.
Sollte ein beschädigter Ballon in den Darm abwandern, was möglich, aber ungewöhnlich ist, wird er auf natürlichem Wege ausgeschieden. Bei Blaufärbung des Urins muss der Magenballon umgehend entfernt und durch einen neuen ersetzt werden. Auch wenn die Schmerzen im Oberbauch/im Magen nach einigen Tagen nicht abklingen, sollte der Ballon entfernt werden.
Der Magenballon ist eine Behandlungsmethode für übergewichtige Menschen, die auf traditionelle Weise (Ernährungsberatung, Bewegungstherapie etc.) keinen signifikanten Gewichtsverlust erreichen konnten, jedoch noch nicht in die Kategorie fallen, in der ein Magenbypass, ein Magenband oder ein anderer operativer Eingriff notwendig wäre. Normalerweise kommen für den Magenballon also nur Menschen mit einem BMI zwischen 27 und 44 infrage. In Einzelfällen wird ein Magenballon auch über einem BMI von 44 eingesetzt (zum Beispiel wenn der Gesundheitszustand des Patienten eine Vollnarkose nicht zulässt).
Normalerweise verbleibt der Ballon sechs bis zwölf Monate im Körper und wird dann entfernt. Dies ist notwendig, weil die Magensäure das Material angreift. Während dieser Zeit gelingt es den meisten Patienten, ihr Gewicht um zehn bis dreißig Kilogramm zu reduzieren. Ob das Einsetzen eines neuen Ballons notwendig ist, entscheidet der behandelnde Arzt. Hier kommt es darauf an, wie viel Gewicht bereits reduziert werden konnte, und ob der Patient sich zutraut, das restliche Übergewicht ohne Hilfe eines neuen Magenballons zu verlieren. Die Entfernung des Ballons erfolgt genau wie das Einsetzen: mittels Magenspiegelung und durch die Speiseröhre.
Der große Vorteil des Magenballons liegt darin, dass du kontinuierlich Gewicht reduzieren kannst, ohne die Nebeneffekte einer klassischen Diät zu verspüren: Durch das reduzierte Magenvolumen bleibt das quälende Hungergefühl aus und die Betroffenen haben nicht die Empfindung, sich “bremsen” zu müssen. Außerdem gewöhnt sich der Magen im Laufe der Zeit an die kleineren Nahrungsmengen und versucht, diesen neuen Standard zu erhalten, indem er quasi Alarm schlägt, wann immer zu viel, zu süß oder zu fett gegessen wird. Dieser Alarm äußert sich in Unwohlsein, Übelkeit und manchmal sogar Erbrechen. Auf lange Sicht “lernen” Betroffene durch den Magenballon also, wieder auf ihren Körper zu hören und sich richtig und vernünftig zu ernähren.
In den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff solltest du dich auf flüssige und breiige Kost ohne Salz und Gewürze beschränken, um deinen Magen nicht zusätzlich zu reizen. Sobald dein Magen sich an den Ballon gewöhnt hat, kannst du problemlos auf Vollkost umsteigen – allerdings auf sehr kleine Portionen. Außerdem ist es wichtig, dass du
Da du mit einem Magenballon nur noch wenig essen kannst, ist es wichtig, dass du das Richtige isst. Anderenfalls kann es sein, dass du einen Mangel entwickelst (zum Beispiel kannst du Haarausfall bekommen, wenn du zu wenig Proteine zu dir nimmst). Daher solltest du dich im Vorfeld erkundigen, worauf es in Sachen Ernährung mit Magenballon ankommt.
Die meisten Patienten zahlen den Magenballon privat, da häufig keine medizinische Indikation vorliegt. Das liegt daran, dass es sich um eine Maßnahme aus dem Bereich der Komfortmedizin handelt, die von den meisten Betroffenen als “Starthilfe” in die Gewichtsreduktion und einen gesünderen Lebensstil genutzt wird. Chancen auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse bestehen erst dann, wenn ärztlich nachgewiesen wird, dass es sich um krankhafte Adipositas handelt, die mit traditionellen Maßnahmen nicht behandelbar ist. Du musst also nachweisen können, dass du bereits sämtliche Möglichkeiten (Ernährungsumstellung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie und dergleichen) ausgeschöpft hast und diese ohne Erfolg geblieben sind.
Die Kosten für einen Magenballon variieren von Anbieter zu Anbieter, sind jedoch deutlich geringer als die Preise für ein Magenband oder einen Magenbypass. Für einen Magenballon, der rund sechs Monate im Körper verbleibt, musst du mit Kosten um € 3.000 rechnen. Ein Magenballon für 12 Monate kostet rund € 4.000. Bei manchen Anbietern ist es möglich, den Ballon zwischendurch um rund € 1.000 noch einmal nachfüllen zu lassen, um das Magenvolumen noch weiter einzuschränken.
In Österreich kannst du dir sowohl in Krankenhäusern als auch in Privatkliniken für Chirurgie einen Magenballon einsetzen lassen. Für einen ersten Überblick haben wir eine Reihe von Anbietern in Wien für dich zusammengestellt:
Prim. Dr. Franz Hoffer, 1110 Wien
Krankenhaus Göttlicher Heiland, 1170 Wien
Dr. Alexis Freitas (europäischer Facharzt für Koloproktologie), 1130 Wien
OA Dr. Michael Kisser, 1060 Wien
Doz. Dr. Arthur Bohdjalian, 1190 Wien
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