Startup Gründerinnen: Österreich ist Vorreiter bei weiblichen Startups

Laut einer Studie („Female Startups and Investing“) hat Österreich innerhalb der gesamten EU die meisten Startup-Gründerinnen bzw. Female Start-ups. Wir fassen die Studie in diesem Artikel für dich zusammen und werfen hierbei einen besonders genauen Blick auf Österreich.

Österreich hat die meisten Startup Gründerinnen

17,2 Prozent der Startup-Gründungen in Österreich gehen auf Frauen zurück (rein weibliche Gründungsteams). Das ist zwar etwas weniger als im vorangegangenen Jahr, jedoch liegt Österreich mit diesem Wert über dem EU-Durchschnitt. Denn der liegt bei 15,5 Prozent. Im EU-Vergleich belegt Österreich damit Platz neun (hinter Deutschland).

Geht es um sogenannte „Female Startups“, hat sich der Frauenanteil in der EU seit 2010 sogar noch mehr erhöht (von 13 auf 21 Prozent). Und jetzt das beste für alle Österreich-Liebhaber:innen: Österreich übersteigt diesen Wert sogar noch und hat in der Europäischen Union die meisten sogenannten „Female Startups“ – und zwar 36 %.

Schon gewusst?? Als weibliche Start-ups bzw. Female Start-ups werden Unternehmen bezeichnet, die von mindestens einer Frau mitgegründet wurden. Es kann sich beim Gründungs-Team also um eine rein weibliche Gruppe handeln, es können aber auch Männer Teil des Teams gewesen sein.

Warum gibt es mittlerweile so viele Startup Gründerinnen?

Das hat laut Studie insgesamt drei Gründe:

  • verstärkte Awareness-Maßnahmen
  • mehr Maßnahmen zur Förderung von Gründerinnen
  • Unterstützungs-Leistungen

Diese Maßnahmen wurden einerseits in fast allen EU-Ländern realisiert und andererseits sowohl von öffentlichen als auch von privaten Organisationen durchgeführt.

Informationen zu den Gründerinnen in Österreich

Sieht man sich die Gründerinnen in Österreich genauer an, gibt es viele spannende Erkenntnisse:

Alter

Frauen, die ein Startup gründen, sind etwas jünger als die Männer. Von Letzteren sind genau die Hälfte unter 35, bei Frauen sind es etwas mehr. Spannend ist, dass von ihnen nur 7 % älter als 50 sind. Männer hingegen sind zu 14 Prozent über 50 Jahre alt.

Nationalität

Es gründen in Österreich mehr nicht-österreichische Frauen ein Unternehmen als nicht-österreichische Männer. Beinahe jede zehnte weibliche Gründerin ist ursprünglich aus Deutschland.

Ausbildungsgrad

Startup Gründerinnen haben öfter ein Studium absolviert als männliche Gründer. Jedoch haben mehr Männer sogar einen Doktor gemacht, gleichzeitig haben diese aber auch öfter ein Studium abgebrochen.

Erfahrungen im unternehmerischen Bereich

Über drei Viertel der Frauen haben keine unternehmerischen Vorerfahrungen, sie sind also Erstgründerinnen. Bei Männern ist dieser Anteil geringer. Wenn es um eine Zweit-Gründung geht, hält es sich die Waage, hier sind männliche und weibliche Personen zu einem fast gleichen Anteil vertreten.
Männer haben jedoch zu 19 Prozent vor der gerade aktuellen Startup-Gründung schon zwei oder mehr Unternehmen gegründet bzw. mitgegründet, während es bei Frauen nur 2 % sind.

Finanzierung der Startup Gründerinnen

Hier handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert.

Female Startups erhalten fast genauso oft eine Risikokapitalfinanzierung wie rein männliche Gründungsteams. Eine solche Finanzierung erhält man z. B. durch Venture Capital Fonds oder Business Angels. Es handelt sich dabei um Investoren und Investorinnen (Personen oder Gesellschaften), die jungen Unternehmer:innen u.a. finanziell, aber z. B. auch beratend helfen.

Auch in Österreich hat sich zwischen den Jahren 2019 und 2021 ein positiver Trend gezeigt, denn Female Startups wurden verstärkt von Investoren und Investorinnen risikokapitalfinanziert.

Jedoch sieht es in der gesamten EU beim Finanzierungsvolumen, also der Menge an erhaltenem Kapital, anders aus. Denn es geht nur ungefähr jeder neunte insgesamt investierte Euro an neugegründete Unternehmen mit zumindest einer Frau im Gründungs-Team. Daher fällt hier oft das Wort „Gender Funding Gap“.

Lesetipp: Unser Artikel „Neugründer Trend in Österreich“ informiert dich noch weiter zum Thema Neugründungen.
Und hier erfährst du als (Neu-)Gründer:in, wie du dein Unternehmen online bekannt machen kannst.

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Julia Jaekel

Julia Jaekel


Quellenangabe:

Wirtschafts-Universität Wien Gründungszentrum (2022). Female Startups and Investing. https://www.bmaw.gv.at/Services/Publikationen/Startups-und-innovative-KMU.html. Stand: 08/2022