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Zuerst macht sich Bauchspeicheldrüsenkrebs lange nicht bemerkbar. Und dann kann es für seine Heilung schon zu spät sein, wird er schließlich entdeckt. Diese Geisel der Menschheit häuft sich leider. Warum – darüber rätseln die Forscher noch. Im Artikel liefern wir Informationen über die Symptome und Ursachen von Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie die Diagnose refolgt und wie die Erkrankung behandelt wird.
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse und zugleich eine der aggressivsten Krebsformen. Seine Häufigkeit liegt bei 10 pro 100.000 Einwohnern. Männer werden davon öfter befallen als Frauen. Er ist nach Dickdarm– und Magenkrebs die häufigste Krebserkrankung des Verdauungstrakts. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 71, bei Frauen bei 75 Jahren.
Anatomisch gesehen besteht die quer im Oberbauch liegende, keilförmige Bauchspeicheldrüse aus drei Abschnitten. Dem Bauchspeicheldrüsenkopf, der sich in die Zwölffingerdarmschlinge schmiegt, dem Bauchspeicheldrüsenkörper, der in Höhe der oberen Lendenwirbelsäule die Aorta überquert und dem Bauchspeicheldrüsenschwanz, der sich bis zur Milz erstreckt.
Bauchspeicheldrüsenkrebs, medizinisch auch Pankreaskarzinom genannt, kann in allen diesen Teilen entstehen. Er tut das jedoch am häufigsten – zu 70% – im Pankreaskopf, in 20% aller Fälle im Körper und nur zu 10% im Schwanz des Organs.
Funktionell gesehen setzt sich die Bauchspeicheldrüse aus einem sogenannten exokrinen Teil, der Verdauungssäfte (“Speichel“) produziert und einem endokrinen Teil, der Hormone wie Insulin und Glukagon ins Blut abgibt, zusammen. Zu Krebszellen entarten vorwiegend Zellen der Ausführungsgänge (duktale Karzinome), seltener Enzym-produzierende Drüsenendstücke (azinäre Karzinome) des exokrinen Teils. Nur in wenigen Fällen sind es hormonproduzierende Zellen in den Langerhans-Inseln des endokrinen Drüsenanteils (5%).
Krebs in der Bauchspeicheldrüse ist nur dann heilbar, wenn er im Gesamten chirurgisch entfernt werden kann. Wenn er also noch nicht auf andere Organe übergegriffen oder gar metastasiert hat. Da er aber oft erst spät erkannt wird, ist das nur eher selten der Fall.
Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser stehen seine Heilungschancen!
Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht in frühen Stadien nur selten Beschwerden. Die kommen erst, wenn der Tumor eine Größe erreicht hat, die die Organfunktionen beeinträchtigt. Etwa die Produktion von Verdauungsenzymen oder deren Abfluss in den Zwölffingerdarm. Oder wenn er auf andere Organe wie Magen, Zwölffingerdarm, Leber oder Bauchfell übergreift. Daher wird er meist erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Anzeichen für einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse können sein:
Doch treten solche Beschwerden gern auch bei anderen – teils harmloseren – Erkrankungen des Verdauungstrakts und bei anderen Krebsformen auf.
Der Gewichtsverlust beruht auf einer Störung der exokrinen Funktion der Bauchspeicheldrüse. Denn dann werden aufgenommene Nährstoffe unverwertet ausgeschieden, weil es an von dem Organ erzeugten Verdauungsenzymen mangelt.
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch bis hin zu zunehmendem Erbrechen entwickeln sich infolge einer Behinderung der Magenentleerung oder Einengung des Zwölffingerdarms durch den Tumor.
Merkmale eines fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms sind eine Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes sowie ein Diabetes mellitus. Bei Ausbreitung (Metastasierung) innerhalb der Bauchhöhle auch eine dortige Wasseransammlung (Aszites) mit zunehmendem Bauchumfang, Funktionsausfälle der Leber und Thrombosen, z. B. in den Beinvenen. Eine schmerzlose Gelbsucht kann bei Krebs im Bauchspeicheldrüsenkopf erstes und einziges Symptom sein.
Die Gelbsucht (Ikterus) kommt durch eine Abflussbehinderung und damit einen Rückstau des in der Leber produzierten Gallensaftes zustande. Genauer gesagt durch dessen Farbstoff Bilirubin, der außerdem infolge seiner vermehrten Ausscheidung über die Nieren eine Braunfärbung des Urins bewirkt. Die fehlende Galle beeinträchtigt die Fettverdauung im Darm, sodass der Stuhl hell, schmierig, klebrig, glänzend und übelriechend wird (“Fettstühle“).
Dumpfe, anhaltende starke Schmerzen im Oberbauch, die gürtelartig verlaufen sind es, die die meisten an Bauchspeicheldrüsenkrebs Erkrankten schließlich zum Arzt führen. Oder auch Rückenschmerzen, weil die Bauchspeicheldrüse unmittelbar vor der Wirbelsäule liegt.
Der Gallenfarbstoff Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, kann einen Juckreiz am ganzen Körper auslösen.
Die genauen Ursachen, die zur Entstehung von Krebs in der Bauchspeicheldrüse führen, sind trotz intensiver Forschungen derzeit noch nicht bekannt. Doch scheinen einige Faktoren sein Auftreten zu fördern.
Laut großen Beobachtungsstudien dürften bestimmte Einflüsse das Erkrankungsrisiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen, vor allem wenn sie kombiniert vorkommen:
Unter Schadstoffe fallen z. B. Pflanzenschutz-, Unkraut- oder Pilzbekämpfungsmittel, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Chrom und Chromverbindungen, Lösungsmittel (2-Naphtylamin, Benzidin, Benzolderivate), Nickel und Kraftstoffdämpfe.
Doch finden sich die genannten potenziellen Risikofaktoren längst nicht bei allen Patienten.
Da Warnzeichen meist fehlen und Bauchspeicheldrüsenkrebs rasch wächst, wird der aggressive Tumor oft erst dann diagnostiziert, wenn es für seine Heilung, die nur durch seine vollständige chirurgische Entfernung der Geschwulst erreicht werden kann, zu spät ist. Entsprechend ungünstig ist seine Prognose. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt unter 10 Prozent.
Eine etwas bessere Prognose hat Krebs, der vom endokrinen Teil des Organs ausgeht. Denn er wächst langsamer als sich im exokrinen Teil entwickelnde Pankreaskarzinome.
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft nur zufällig bei einer aus anderen Gründen durchgeführten Untersuchung, z. B. einem Bauchultraschall, entdeckt.
Wer fürchtet, unter einem Krebs in der Bauchspeicheldrüse zu leiden, geht am besten zum Hausarzt, der, nachdem er sich anhand der Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und körperlichen Untersuchung, allenfalls auch Bluttests ein Bild gemacht hat, weitere Diagnostikschritte veranlassen kann.
Dazu gehören in der Regel bildgebende Verfahren wie eine
Eine wichtige diagnostische Methode ist die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP). Sie ermöglicht nach Kontrastmittelgabe Röntgenaufnahmen des Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge per Endoskop, das über den Rachen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben wird. Und bietet die Möglichkeit, Biopsien (Entnahmen von Gewebeproben) vorzunehmen, die dann mikroskopisch untersucht werden. Die Untersuchung führen darauf spezialisierte Internisten mit Zusatzfach Gastroenterologie und Hepatologie durch.
Biopsien können auch CT-gezielt mit einer durch die Bauchdecke in den Tumor eingestochenen dünnen Hohlnadel erfolgen. Oder im Rahmen einer Endosonografie, bei der der Gastroenterologe ein Endoskop mit kleinem Ultraschallkopf an seinem Ende in den Zwölffingerdarm schiebt. Sie zeigen den histologischen Aufbau und die Differenzierung der Tumorzellen (Grading) des Karzinoms. Das ist wichtig für die Therapieentscheidung.
Steht die Diagnose fest, folgen weitere Untersuchungen, um – zwecks Therapieplanung – die Tumorausbreitung zu bestimmen und eine Stadieneinteilung zu treffen. Wie z. B. ein Lungenröntgen oder eine
Metastasen bilden sich bei Bauchspeicheldrüsenkrebs am häufigsten in der Leber, aber auch in der Lunge und im Bauchfell.
Treten Beschwerden wie Verdauungsprobleme, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit auf, sollte ein Internist aufgesucht werden. Folgende Internisten in Wien sind empfehlenswert:
Bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgen verschiedene Blutuntersuchungen, die Aufschluss geben über den Allgemeinzustand des Erkrankten und über die Funktion von Organen wie Niere, Leber, Herz oder Lunge. Dazu gehört die Bestimmung der
Außerdem wird das Blutbild, die Blutsenkungsgeschwindigkeit und der Blutzuckergemessen.
Zudem können Tumormarker bei der Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenkrebs helfen. Wie etwa CA 19-9 (cancer antigen), CA 50, CA 195, CA 242, CA 72-4 oder CEA (carcinoembryonales Antigen), die bei exokrinem Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht sein können.
Bei Verdacht auf endokrinen Bauchspeicheldrüsenkrebs werden folgende Tumormarker bestimmt:
Doch sind Tumormarker im Blut erst nachweisbar, wenn der Krebs bereits eine gewisse Größe erreicht hat. Und können auch bei anderen Krankheiten erhöht sein. Oder auch bei Pankreaskarzinomen fehlen. Somit eignen sie sich vorwiegend zur Verlaufs- bzw. Therapiekontrolle bei bereits festgestelltem Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft in sehr fortgeschrittenem Stadium entdeckt. Dann, wenn er bereits Fernmetastasen gestreut hat. Daher ist bei ihm auch die Überlebenswahrscheinlichkeit unter allen Krebsarten die niedrigste. Mit ein Grund dafür ist, dass ein Pankreaskarzinom kaum Frühsymptome verursacht.
Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht häufig erst in fortgeschrittenem Stadium Beschwerden. Und die sind dann auch noch wenig charakteristisch für die Erkrankung, sodass sie fehlgedeutet werden können. Etwa, wenn der Tumor vor allem Rückenschmerzen auslöst. Darum vergeht oft wertvolle Zeit bis man an die Möglichkeit eines Pankreaskarzinoms denkt.
Bauchspeicheldrüsenkrebs macht nur etwa vier Prozent aller Tumorerkrankungen aus, zeichnet aber aufgrund seiner hohen Aggressivität für rund sechs Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. Tendenz steigend.
Forscher gehen davon aus, dass sich der Tumor rund 12 bis 14 Jahre vor den ersten Symptomen und der Diagnosestellung entwickelt.
Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs richtet sich danach, welche Art von Pankreaskarzinom vorliegt, wo der Tumor im Organ sitzt, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet sowie nach dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.
Die Untersuchungsergebnisse liefern die Grundlage zur Beurteilung des Tumorstadiums (Staging) nach der internationalen TNM-Klassifikation, bei der das T für Tumorgröße, N für Lymphknotenbefall und M für Metastasierung steht. Die jeweilige Ziffer hinter den Buchstaben beschreibt Größe und Ausbreitung des Tumors (T1-4) bzw. gibt Auskunft darüber, ob regionale Lymphknoten befallen sind (N0-1) oder Fernmetastasen (M0-1) vorliegen.
Eine vollständige Heilung ist nur dann möglich, wenn die Krebsgeschwulst komplett entfernt werden kann. Daher müssen bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs rasch Untersuchungen zur Klärung der Situation erfolgen.
Ziel des Eingriffs ist es, den Tumor und umliegende Lymphknoten möglichst vollständig zu entfernen.
Bei einem Pankreaskopfkarzinom nimmt der Chirurg eine sogenannte Whipple-Operation vor. Das heißt, er schneidet außer dem Kopf der Bauchspeicheldrüse auch die Gallenblase, den unteren Teil des Gallengangs, den Zwölffingerdarm und manchmal auch einen Teil des Magens weg. Danach wird, um den Abfluss von Bauchspeicheldrüsensaft zu ermöglichen, eine Dünndarmschlinge an den verbliebenen Rest der Bauchspeicheldrüse angenäht und meist dort auch der Gallengang eingenäht, damit die Galle in den Darm gelangt.
Bei einem Pankreasschwanzkarzinom muss außer dem Bauchspeicheldrüsenschwanz meist auch die Milz entfernt werden (“Linksresektion“).
Bei sehr ungünstiger Lage des Tumors kann es notwendig sein, die gesamte Bauchspeicheldrüse zu entnehmen, gemeinsam mit Zwölffingerdarm, Gallenblase und Teilen des Magens sowie die Milz (totale Duodenopankreatektomie).
Am Ende von Eingriffen wie der Whipple-Operation oder totalen Duodenopankreatektomie muss eine Rekonstruktion des Verdauungssystems erfolgen, weil dabei die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm unterbrochen wird. Fehlt ein bedeutender Teil der Bauchspeicheldrüse oder ist sie ganz weg, müssen lebenslang Verdauungsenzyme und Insulin medikamentös zugeführt werden.
Eine Chemotherapie wird nach der Operation als adjuvante Therapie verwendet, um eventuell verbliebene Tumorzellen (Mikrometastasen) zu beseitigen, was die Heilungschancen verbessert. Und um einen Rückfall zu verhindern oder wenigstens so lange wie möglich hinauszuzögern.
Bei lokal fortgeschrittenen, nicht sicher entfernbaren Tumoren findet eine neoadjuvante Chemotherapie vor der Operation statt. Also um den Tumor zu verkleinern, sodass er besser operabel wird.
Ebenso kommt Chemotherapie als palliative Behandlung bei unheilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Einsatz. Zur Tumorverkleinerung und damit Linderung der Beschwerden.
Eine neoadjuvante Radiochemotherapie, d. h. Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie, dient bei lokal fortgeschrittenen, fraglich erfolgversprechend operablen Tumoren demselben Zweck wie die neoadjuvante Chemotherapie. Die Strahlentherapie wird auch palliativ zur Beseitigung von durch den Tumor bedingten Symptomen wie z. B. Schmerzen eingesetzt.
Tyrosinkinasehemmer bekämpfen Faktoren, die das Tumorwachstum fördern, unterbinden die Blutversorgung des Karzinoms oder verhindern die Signalübertragung zwischen Tumorzellen. Sie führen zu einer Verlangsamung und Hemmung des Tumorwachstums. Solche zielgerichteten medikamentösen Therapien (Targeted Therapies) kombiniert man mit anderen Behandlungsformen, um die Therapieerfolge zu verbessern.
Sie dient bei unheilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs der Linderung krankheitsbedingter Symptome wie etwa Schmerzen und bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität. Etwa durch Verwendung flüssiger Trinknahrung, die alle für den Körper nötigen Stoffe enthält (“Astronautenkost“), wenn der Energiebedarf trotz ausreichender Ernährung nicht gedeckt werden kann. Oder eine künstliche Ernährung über die Blutbahn (parenterale Ernährung). Oder auch psychologische Unterstützung.
Meist wird eine palliative Chemotherapie verabreicht.
In den ersten zwei Jahren nach erfolgter Behandlung dienen regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Intervall von drei bis sechs Monaten dazu,
Die Kontrollen umfassen einen körperlichen Check, eine Blutabnahme inklusive Bestimmung von Tumormarkern, bei Bedarf auch weitere Untersuchungen wie z. B. Ultraschall, Computer- oder Magnetresonanztomographie.
Die Vermeidung möglicher Risikofaktoren, v.a. eines Nikotin- und Alkoholmissbrauchs, steht bei der Vorbeugung von Bauchspeicheldrüsenkrebs an erster Stelle. Eine ausgewogene, vitalstoffreiche Kost trägt zur Verhinderung einer Fettleibigkeit bei, die das Risiko für die Erkrankung an Krebs erhöhen soll.
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