Syphilis Test in Wien: alle Infos auf einen Blick. Foto: Adobe Stock, (c) Inna Dodor

Seitdem HIV als relativ gut behandelbar gilt, sind viele Menschen in Bezug auf Safer Sex nachlässiger geworden. Aus diesem Grund sind zahlreiche STDs wie Syphilis seit der Jahrtausendwende wieder auf dem Vormarsch. In diesem Beitrag erfährst du, warum die bakterielle Erkrankung auch heute noch gefährlich ist, wie die Therapie verläuft und wo du in Wien einen Syphilis Test machen lassen kannst.

Was ist Syphilis?

Syphilis (auch Lues oder harter Schlanker) ist eine chronisch verlaufende, sexuell übertragbare Erkrankung. Der Verursacher ist das spiralförmige Bakterium  Treponema pallidum, welches durch sexuelle Übertragungswege (z.B. Schleimhäute, feine Hautrisse) in die Blutbahn des Menschen gelangt. Etwa die Hälfte aller Infizierten entwickeln Symptome, die in vier Krankheitsstadien (I-IV) unterteilt werden.

Info: Syphilis gehört zu den klassischen sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten und hat sich im 15. Jahrhundert in Europa ausgebreitet. Nachdem im 20. Jahrhundert mithilfe von Penicillin ein deutlicher Rückgang verzeichnet werden konnte, breitet sich die Syphilis seit den späten 90er Jahren wieder aus.

Die bakterielle Infektion macht sich anfangs durch gerötete Geschwüre im Mund- und Genitalbereich bemerkbar. Über das Lymphsystem breitet sich die Syphilis allmählich im ganzen Körper aus und kann unbehandelt schwere Organschäden hervorrufen. Seit 2001 ist die Zahl der Neuinfektionen erstmals in Österreich wieder gestiegen.

Der Verursacher: das spiralförmige Bakterium Treponema pallidum. Foto: Adobe Stock, (c) bekirevren

Wie bekommt man Syphilis?

Syphilis wird in den meisten Fällen beim vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr übertragen. Im Gegensatz zu HIV kann Syphilis sehr wohl auch durch Küssen und Petting (oraler Kontakt) übertragen werden. Seltener geschieht eine Übertragung der Bakterien durch verunreinigte Blutkonserven. Syphilis kann auch von der Mutter an das Neugeborene übertragen werden.

Häufig infizieren sich Betroffene gleich mit mehreren sexuell übertragbaren Erkrankungen gleichzeitig. Wer auf Syphilis positiv getestet wurde, sollte sich unbedingt auch auf HIV, Hepatitis, Chlamydien und andere STDs testen lassen.

Wie erkennt man Syphilis?

Die Geschlechtskrankheit Syphilis verläuft in vier Stadien, die hier zusammenfassend erläutert werden. Unerwartete Spontanheilungen sind möglich, weshalb Betroffene nicht zwangsläufig alle Stadien durchlaufen. Aufgrund guter Behandlungsmöglichkeiten sind die letzten beiden Stadien zumindest in den westlichen Industrieländern äußerst selten.

Mithilfe der Zufallsentdeckung Penicillin konnte Syphilis erfolgreich zurückgedrängt werden. Foto: Adobe Stock, (c) luchschen

Stadium 1: (2-3 Wochen)

Frühestens zwei Wochen nach der Infektion bildet sich im Bereich der Eintrittsstelle (zu 90% im genitalen Bereich) eine wachsende Papel, die als Primärulkus („harter Schlanker“) bezeichnet wird. Es handelt sich um ein schmerzloses, erhabenes Geschwür. Dieses bildet einen knorpeligen, harten Rand und erinnert an einen münzgroßen Krater. Die Inkubationszeit der Syphilis kann stark variieren.

Info: Bei frühzeitiger Behandlung heilt Syphilis ohne Folgen aus!

Bei heterosexuellen Männern bildet sich der Primärulkus für gewöhnlich am Penis. Homosexuelle Männer hingegen können auch am Enddarm beziehungsweise im Mund vom Geschwür betroffen sein. Bei Frauen tritt der harte Schlanker typischerweise auf den Schamlippen oder im Gebärmutterhals auf. Nach etwa 6 Wochen kommt es zu einer Schwellung der regionalen Lymphknoten. Zur selben Zeit heilen die Geschwüre allmählich ab.

Stadium 2: (8-12 Wochen)

In dieser Phase des Krankheitsverlaufs weisen Betroffene einen hellbraunen, fleckigen Hautausschlag am ganzen Körper auf. Weitere Symptome sind Fieber, Lymphknotenschwellung, Gliederschmerzen. Die Syphilis hat sich nun im ganzen Organismus ausgebreitet. In weiterer Folge sind Ausschläge am Rumpf und im Bereich der Hände und Füße charakteristisch. Ferner kommt es zu pelzigen Belegen in der Mundhöhle und auf der Zunge.

Stadium 3: (5-10 Jahre)

In diesem Krankheitsstadium liegt die sogenannte Spätsyphilis vor. Es breiten sich überall am Körper harte Knötchen, die zu Hautgeschwüren (“Gummen”) zusammenwachsen. Diese können auch Organe und Knochen befallen. Nässende Papeln im Anal- und Genitalbereich sind ebenfalls charakteristisch. Unbehandelt führt die Syphilis in diesem späten Krankheitsverlauf zu schweren Organschäden.

Stadium 4: (Neurosyphilis)

In circa 25 % der Fällen befällt die unbehandelte Syphilis das zentrale Nervensystem, wodurch es zu geistigem Abbau und Demenz kommt. Aufgrund der Schädigungen im Rückenmark und im Gehirn haben Betroffene schwere körperliche Beschwerden.

Die Syphilis (auch Lues) kann lange Zeit ohne Symptome im Körper ausharren. Foto: Adobe Stock, (c) Kateryna Kon

Ab wann ist Syphilis im Test nachweisbar?

Im Bluttest kann der Erreger bereits wenige Stunden nach der Infektion nachgewiesen werden. Nach einem Risikokontakt kannst du dich also ohne weiteres von einem Hautarzt beziehungsweise in einer Ambulanz sofort untersuchen lassen. Die Inkubationszeit – also die Zeitspanne zwischen Infektion und dem Auftreten erster Symptome – beträgt mindestens zwei Wochen, kann jedoch variieren.

Syphilis – wie lange Antibiotika?

Frühsyphilis muss etwa 14 Tage mit Antibiotika behandelt werden. Ist die Diagnose in einem späteren Krankheitsverlauf erstellt worden, ist mit einer Behandlungszeit von 3-4 Wochen zu rechnen.

Die Therapie von Syphilis erfolgt nach wie vor mit Penicillin. Der Wirkstoff kam erstmals in den 1940er Jahren zur therapeutischen Anwendung und ist seither das effektivste Mittel zur Behandlung der Syphilis.

Der Test auf Geschlechtskrankheiten gehört zu den Leistungen deiner Gesundheitskasse. Foto: Adobe Stock, (c) Khunatorn

Wo kann man einen Syphilis Test machen?

Wenn du dich nach einem Risikokontakt auf Syphilis testen lassen möchtest, bieten dir verschiedene Adressen in Wien Hilfe an: HautärzteUrologen (für Männer) sowie Gynäkologen (für Frauen) mit Kassenverträgen testen dich kostenlos auf Geschlechtskrankheiten (Aids, Hepatitis, Chlamydien etc.). Häufig treten mehrere Geschlechtskrankheiten gemeinsam auf. Die Aids Hilfe in Wien ist ebenfalls eine Anlaufstelle, wo du dich auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen kannst.

Nähere Informationen zum STD Check kannst du in unserem Beitrag Wo kann ich Geschlechtskrankheiten (STD) testen lassen? nachlesen.

Wer behandelt Syphilis? – Empfehlungen:

Wir haben für dich (nach Bezirk geordnet) Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Kassenverträgen (ÖGK/alle Kassen) in Wien recherchiert, die dir bestmögliche Hilfe bieten können:

Gut bewertete Hautärzte in deiner Nähe:

Herold Redaktion

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