Wo kann ich Geschlechtskrankheiten (STD) testen lassen?
Last Updated on: 9th November 2020, 03:03 pm
In Wien gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Menschen, die sich auf Geschlechtskrankheiten (STD = sexually transmitted diseases) testen lassen wollen. Hier erfährst du, wann du dich untersuchen lassen solltest und wo du das überall tun kannst! Der HEROLD hat den Überblick.
Geschlechtskrankheiten: Wo testen lassen?
Wenn du im Sturm der Liebe die Vorsicht vergisst: Ungeschützter Geschlechtsverkehr birgt nach wie vor gewisse Risiken. Falls du ein Risiko eingegangen bist, kannst du dich an folgende Fachärzte wenden:
- Dermatologen
- Urologen (bei Männern)
- Gynäkologen (bei Frauen)
Darüber hinaus bieten verschiedene medizinische Privatlabore die Möglichkeit, sich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen zu lassen. Für einen nominellen Betrag kannst du dich außerdem bei der Aids Hilfe Wien screenen lassen und das Ergebnis anonym einsehen.
Wann sollte ich mich testen lassen?
Sobald Anzeichen einer Geschlechtskrankheit auftauchen und ein begründeter Verdachtsmoment besteht, solltest du unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Je früher das Problem erkannt wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Behandlung. Eine frühzeitige Therapie kann selbst lebensbedrohliche Viren daran hindern, sich im Körper festzusetzen. Darum solltest du deiner Gesundheit zuliebe eine Nummer sicher gehen.
Geschlechtskrankheiten testen Wien
Dr. Bernd Gmeinhart – STD Test Wien (ÖGK)
Bei einem Verdachtsmoment kannst du in der Praxis von Dr. Bernd Gmeinhart einen STD Check vornehmen lassen. Der Facharzt bietet in seiner Ordination unter anderem umfassende Abklärung und Therapie bei Geschlechtskrankheiten. Telefonische Voranmeldung erwünscht.
Kontakt: Dr. Bernd Gmeinhart, 1020 Wien
Dr. Lorenz Reiterer – STD Test Wien (ÖGK)
Umfassende Diagnostik und Therapie bei sexuell übertragbaren Krankheiten bietet dir auch Dr. Lorenz Reiterer. In seiner Ordination erfolgen auf Wunsch alle Testungen. Eine telefonische Terminvereinbarung ist erforderlich.
Kontakt: Dr. Lorenz Reiterer, 1040 Wien
Dr. Friedrich Brauner – STD Test Wien (ÖGK)
Dr. Friedrich Bauer ist seit über 35 Jahren Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Geht es um die Abklärung von möglichen Geschlechtskrankheiten, bist du bei ihm gut aufgehoben. Telefonische Terminvereinbarung ist nicht nötig. Ordinationszeiten von Montag bis Donnerstag.
Kontakt: Dr. Friedrich Brauner, 1120 Wien
DDr. Lindmaier Andreas – STD Test Wien (ÖGK)
Ordinationszeiten immer nachmittags von Montag bis Freitag außer Mittwoch. Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Kontakt: DDr. Lindmaier Andreas, 1150 Wien
Dr. Joachim Nordberg – STD Test Wien (ÖGK)
Dr. Nordberg ist ein Spezialist für Geschlechtskrankheiten und kann dich auf alle möglichen Erkrankungen durchchecken lassen. Ordinationszeiten von Montag bis Donnerstag. Um telefonische Voranmeldung wird gebeten. STD Check ist hier Routine.
Kontakt: Dr. Joachim Nordberg, 1170 Wien
Dr. Barbara Sammernegg – STD Test Wien (ÖGK)
In ihrer Hautarzt-Praxis testet dich Dr. Sammernegg auf Wunsch hin auf alle Geschlechtskrankheiten. Ordinationszeiten Montag bis Freitag außer Mittwoch.
Kontakt: Dr. Barbara Sammernegg, 1180 Wien
Dr. Markus Willeit – STD Test Wien (ÖGK)
Bei Dr. Markus Willeit können Termine rund um die Uhr online vereinbart werden. Ordinationszeiten von Dienstag bis Freitag. Kurze Wartezeiten.
Kontakt: Dr. Markus Willeit, 1220 Wien
Geschlechtskrankheiten erkennen
Manche STDs (Geschlechtskrankheiten) weisen deutliche Symptome auf, die normalerweise nicht unbemerkt bleiben. Viele andere STDs wie zum Beispiel Chlamydien oder der HP-Virus bleiben von Betroffenen jedoch oft lange Zeit unbemerkt. Sie sind aber nicht weniger gefährlich und können unbehandelt schwere gesundheitliche Folgen haben. Unfruchtbarkeit ist eine der möglichen Spätfolgen.
Allgemeine Anzeichen für sexuell übertragbare Krankheiten sind:
- Ausfluss
- Brennen (z.B. beim Wasserlassen)
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Genitale Geschwüre
- Starker Juckreiz im Genital- oder Analbereich
- schmerzhafte beziehungsweise geschwollene Lymphknoten
- Rötung oder weiße Beläge im Mund-, Genital- oder Analbereich (Pilze)
Geschlechtskrankheiten: die häufigsten
Sexuell übertragbare Krankheiten sind Infektionen, die durch 20 verschiedene Erreger beim Geschlechtsverkehr verursacht werden. Die Erreger sind Bakterien, Einzeller, Parasiten, Pilze oder Viren. Die meisten Neuinfektionen gibt es bei jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Männer und Frauen aus allen Gesellschaftsschichten sind gleichermaßen betroffen.
Viele klassische Geschlechtskrankheiten wie Tripper oder Syphilis spielen heute eine untergeordnete Rolle. Sie machen heute nur noch 10% der Neuinfektionen aus. Aufgrund mangelnden Bewusstseins für das weiterhin bestehende Risiko steigt jedoch international die Zahl der Neuinfektionen.
Zu den modernen Geschlechtskrankheiten zählen Chlamydien, Trichomonaden, Herpes genitalis, Genitalwarzen und HIV/AIDS auf. Andere sexuell übertragbare Erkrankungen wie Hepatitis B und die Candida-Infektion können auch auf anderem Wege übertragen werden und sind daher keine typischen Geschlechtskrankheiten.
HIV/AIDS
HIV überträgt sich durch vaginalen, oralen und analen Geschlechtsverkehr. HIV-Infizierte weisen eine hohe Konzentration der Viren in Körperflüssigkeiten wie Blut und Sperma auf. Darüber hinaus kann HIV aber auch via Muttermilch und Vaginalsekret übertragen werden. Medikamente können den Verlauf der Krankheit drastisch verlangsamen und den Ausbruch von AIDS verhindern. Eine vollständige Eliminierung des Virus aus dem menschlichen Körper ist derzeit noch nicht möglich.
Inkubationszeit: 3- 12 Wochen
Therapie: medikamentöse Kombinationstherapie
Hepatitis B
Hepatits B ist eine Viruserkrankung, die eine Entzündung der Leber zur Folge hat. Hepatitis B ist im Vergleich zu anderen Geschlechtskrankheiten hochansteckend (100mal schneller als HI Viren) und kann auch beim Küssen übertragen werden. Der häufigste Übertragungsweg ist allerdings der Geschlechtsverkehr. Die Symptome sind unspezifisch, weshalb die Erkrankung oft nicht erkannt wird. Hepatitis B gilt als vierthäufigste Todesursache durch Infektion weltweit. Allerdings entwickelt sich eine akute Infektion seltener zu einer chronischen Erkrankungen der Leber als bei Hepatitis C.
Inkubationszeit: 1-6 Monate
Therapie: medikamentöse Kombinationstherapie, Impfung (vorbeugend)
Hepatitis C
Bei einem Großteil der Betroffenen bleibt die Ansteckung mit Hepatitis C zunächst unbemerkt. Die recht unspezifischen Symptome sind nämlich Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Leistungsabfall. Aber auch Fieber und Gelbsucht aufgrund der entzündeten Leber sind möglich. Eine Spontanheilung ist bei circa einem Drittel der Betroffenen der Fall. Schafft es das Immunsystem nicht, den Krankheitserreger zu eliminieren, entsteht nach etwa sechs Monaten eine chronische Erkrankung. Bei langjährigem Alkoholkonsum führt die chronische Hepatitis C in den meisten Fällen zu Leberzirrhose.
Inkubationszeit: 1-6 Monate
Therapie: Kombiniertes medikamentöses Verfahren, Impfung (vorbeugend)
Gonorrhö (Tripper)
Bei Gonorrhö handelt es sich um eine schmerzhafte Entzündung der Harnröhre. Anzeichen sind ein brennendes Gefühl beim Urinieren oder ein gelblich cremiger Ausfluss. Um irreversible Schäden der Harnröhre zu vermeiden, ist eine rasche Therapie angebracht. Frauen bemerken die Symptome nicht immer, was zu schweren Erkrankungen der Gebärmutter führen kann. Ohne Behandlung verursacht Gonorrhö bei beiden Geschlechtern Unfruchtbarkeit.
Inkubationszeit: 2-7 Tage
Therapie: Antibiotika
Syphilis (Lues)
Die Syphilis wird durch Schleimhautkontakt während des Geschlechtsaktes übertragen. Erste Anzeichen sind unter anderen Lymphknotenschwellungen und Geschwüre der Schleimhäute. Chronische Syphilis zerstört nach und nach Organe, Haut und das zentrale Nervensystem. Wird Syphilis mittels Bluttest diagnostiziert, kann der Arzt die Bakterien mit Antibiotika bekämpfen. Die Syphilis gehört zu den klassischen sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Auch wenn sie relativ selten ist, gibt es in jüngster Zeit wieder höhere Fallzahlen.
Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen
Therapie: Antibiotika
Candida-Pilz Infektion
Der Candida-Pilz gehört zu den häufigsten Infektionen des weiblichen Geschlechtsbereichs. Geringe Mengen befinden sich immer in der Scheide der Frau. Diese können jedoch übermäßig stark wachsen und zu Entzündungen im Intimbereich führen. Sexualkontakte, ein geschwächtes Immunsystem, Stress und mangelnde beziehungsweise falsche Hygiene können auslösende Faktoren sein. Da verschiedene Auslöser möglich sind, ist der Candida-Pilz keine reine Geschlechtskrankheit.
Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen
Therapie: Medikamente
Chlamydien Infektion
Eine Infektion mit Chlamydien verursacht eine Entzündung der Harnröhre, des Samenleiters beziehungsweise der Scheide, der Gebärmutter und der Eileiter. Die Übertragung geschieht über Geschlechtsverkehr oder indirekte Berührung mit Körpersekreten. Im schlimmsten Fall führt die Infektion zu einer vorübergehenden oder auch bleibenden Unfruchtbarkeit.
Inkubationszeit: 2-6 Wochen
Therapie: Antibiotika
Herpes genitalis
Zu den weltweit häufigsten Geschlechtskrankheiten zählt der Herpes genitalis. Er überträgt sich beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Betroffene berichten von schmerzhaft juckenden Bläschen im Genitalbereich. Unbehandelt können die Beschwerden nach circa drei Wochen abklingen. Hat man sich jedoch mit Genitalherpes infiziert, kann er jederzeit wieder zum Ausbruch kommen.
Inkubationszeit: 3-14 Tage
Therapie: Medikamente
HPV-Viren (Humane Papillomviren)
HPV wird in erster Linie beim Geschlechtsverkehr übertragen. Es ist aber auch eine indirekte Übertragung (beispielsweise durch Handtücher) möglich. Begleitsymptome sind Genitalwarzen (Feigwarzen). Unbehandelt kann er bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs führen. Dies kann passieren, wenn die Partner sich über einen längeren Zeitraum gegenseitig infizieren (Ping-Pong-Effekt). Normalerweise heilt die HPV-Infektion in wenigen Monaten von selbst ab.
Inkubationszeit: bis zu einem Jahr
Therapie: Medikamente
Mykoplasma /Ureaplasma Infektion
Die Infektion mit Mykoplasmen beziehungsweise Ureaplasmen erfolgt durch Geschlechtsverkehr oder indirekten Kontakt mit Körpersekreten (Handtücher, Sexspielzeug etc.). Vermehrter Harndrang und brennende Schmerzen beim Harnlassen können Anzeichen auf eine Erkrankung sein. Ein gelblicher Ausfluss ist ebenfalls möglich. Die Entzündung breitet sich auf die Harnwege, die Prostata, die Scheide, den Eileiter und die Eierstöcke aus.
Inkubationszeit: 2-3 Wochen
Therapie: Antibiotika
Trichomonaden Infektion
Die Infektion erfolgt hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr. Indirekt kann man sich auch durch kontaminierte Handtücher, Schwämme etc. anstecken. Bei Frauen kommt es im Laufe der Erkrankung mit Trichomonaden zu Juckreiz und Entzündung der Scheide und Harnröhre mit verstärktem Ausfluss. Männer sind häufig die Krankheitsüberträger, da die Infektion bei ihnen oftmals ohne Symptome verläuft.
Inkubationszeit: 2-6 Wochen
Therapie: Antibiotika
Gratis HIV Test in Wien
Kostenlos auf HIV untersuchen lassen kannst du dich in Wien bei allen Dermatologen, Urologen und Gynäkologen mit Kassenverträgen. Die Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten ist eine allgemeine Leistung deines Sozialversicherungsträgers.
Test auf Geschlechtskrankheiten: Kosten
Die Kosten für Diagnose und Therapie von Geschlechtskrankheiten werden von deiner Krankenkasse übernommen. Das heißt, dass du dich bei einem Hautarzt mit Kassenvertrag kostenlos untersuchen lassen kannst.
Die Aids Hilfe Wien bietet einen anonymen Test an. Die Kosten bewegen sich zwischen € 5 und € 20. Für einen Unkostenbeitrag von € 25 kannst du dich auf Hepatitis B + C untersuchen lassen. Vor der Blutabnahme findet ein Beratungsgespräch mit einem Arzt statt.
Test auf Geschlechtskrankheiten: Ablauf
Am Anfang steht dir ein aufklärendes Beratungsgespräch mit deinem Arzt bevor. Danach entscheidest du, auf welche möglichen Krankheiten du gescreent werden willst. Anschließend wird dir ein Abstrich und Blut abgenommen. Beides wird daraufhin im Labor untersucht. Nach circa einer Woche kannst du dir das Testergebnis abholen.