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Glasige Augen, rote Bäckchen, heiße Stirn. Vielleicht ist das Kind auch quengelig und mag nichts essen. Dann ist es Zeit, dass die Eltern das Fieberthermometer zücken. Was ist zu tun, wenn es Fieber anzeigt? Das hängt davon ab, wie sehr die Körpertemperatur beim Baby oder Kind vom Normalwert abweicht. Wir erklären, wie du deinem Kind bei Fieber helfen kannst, und wann es sinnvoll ist, beim Kinderarzt vorstellig zu werden.
Babys und (Klein)kinder haben deutlich öfter Fieber als Erwachsene. Es gibt eigentlich kaum einen Infekt oder eine Kinderkrankheit, die bei Babys und kleinen Kindern ohne erhöhte Temperatur abläuft. Und das ist auch gut so, denn Fieber im Rahmen von Erkrankungen ist ein Zeichen dafür, dass der Organismus gegen die Krankheitserreger kämpft. Die Temperaturerhöhung führt zu einer Mobilisierung der Abwehrkräfte, um den Bakterien oder Viren den Garaus zu machen. Dass Säuglinge schneller und häufiger Fieber bekommen als ältere Kinder und Erwachsene, hat vor allem zwei Gründe:
Fieber regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an, kann den Herzschlag und die Atmung beschleunigen, insgesamt also den Kreislauf belasten. Mit anderen Worten: Der Körper eines Säuglings oder Kleinkindes leistet Schwerstarbeit, um den Infekt zu bekämpfen. Von Fieber spricht man bei Babys schon bei etwas niedrigerer Körpertemperatur als bei Erwachsenen. Demnach bedeuten
Übersteigt die Temperatur den Wert von 39,5 Grad Celsius, kann das Fieber den Organismus derart stressen, dass es wichtige Körperfunktionen beeinträchtigt, weil es (auch unter Umständen tödliche) Gewebe- und Organschäden nach sich ziehen kann. Spätestens dann solltest du umgehend bei deinem Kinderarzt vorstellig werden.
Die normale Körpertemperatur liegt bei Kindern zwischen 36,1 und 37,8 °C. Gleichzeitig unterliegt sie tageszeitlichen Schwankungen. Steigt tagsüber an (Höchststand um ca. 18 Uhr) und sinkt nach Mitternacht (Tiefststand um ca. 4 Uhr). Zudem beeinflusst die Umgebung die Temperatur von Kindern, sodass diese schnell ansteigen bzw. wieder sinken kann. Etwa nach ausgiebigem Toben im Freien oder Sport, beim Tragen zu warmer Kleidung oder durch eine zu warme Decke. Die Neigung, Fieber zu entwickeln, ist bei Kindern individuell sehr verschieden ausgeprägt.
Nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache für Fieber bei (kleinen) Kindern finden. Doch häufig ist es eine Begleiterscheinung folgender Krankheiten oder Umstände:
Viele Babys und Kleinkinder auf Impfungen (z.B. der Masern-Mumps-Röteln-Impfung) nicht nur mit Rötungen und einer kleinen Schwellung an der Impfstelle, sondern entwickeln auch Fieber. Dieses hält, ebenso wie etwaige Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein, Übelkeit oder Unruhe in der Regel nur ein bis drei Tage an. Hat dein Baby nach der Impfung länger oder sehr hohes Fieber, solltest du zur Sicherheit medizinischen Rat einholen.
Grippale Infekte lösen bei Kindern häufig Fieber aus. Dieses tritt, zusammen mit anderen Krankheitsanzeichen wie Unruhe, Schlaflosig- und Appetitlosigkeit in der Regel ein bis zwei Tage nach der Ansteckung auf. Hat ein Baby eine Erkältung, hält das Fieber normalerweise drei bis fünf Tage lang an. Am Abend steigt die Temperatur häufig noch ein bisschen höher, aber das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung.
Wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, ist es normal, dass Babys eine etwas erhöhte Temperatur haben, weinerlich sind und schlecht schlafen. Richtiges Fieber (mehr als 39 Grad), Appetitlosigkeit oder gar Durchfall/Bauchschmerzen sind aber KEINE Folge des Zahnens und erfordern daher ärztlichen Rat. Auch, wenn die erhöhte Temperatur sehr lange anhält, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen.
Oft merkt man einem Kind schon äußerlich an, dass es Fieber hat. Etwa wenn sein Gesicht heiß und gerötet ist, die Augen müde und glasig aussehen, die Hände und Füße sich kalt oder heiß anfühlen. Eventuell hat das Baby auch ein verändertes Verhalten. Denn manche Kinder werden unruhig und quengelig oder schläfrig, wenn die Temperatur steigt. Oder sie verlieren jeglichen Appetit. Einige Babys fiebern an Händen und Füßen trocken und heiß, andere kalt und feucht, doch beide Fiebertypen haben einen heißen Rumpf und Kopf.
Hat ein Kind Fieber, variieren die Symptome mit dem Fieberverlauf. So fühlen sich etwa beim Fieberanstieg Stirn und Kopf heiß an, der Rest des Körpers eher kühl oder das Kind friert gar. Denn der Körper versucht, die Unterschiede zwischen Körpertemperatur und Außentemperatur mit Zittern und Gänsehaut auszugleichen. Beim Fieberstau, dem Höhepunkt des Fiebers, glühen die Wangen und auch der übrige Körper fühlt sich heiß an. Der Fieberabfall wiederum wird begleitet von viel Schwitzen und Schlappheit.
Bei einem fiebrigen Baby oder kleinen Kind ist es sehr wichtig, die Temperatur regelmäßig zu messen und die Werte zu notieren. Jede halbe bis ganze Stunde. Sowie immer den Allgemeinzustand des Kindes im Auge behalten. Die Notizen erleichtern später die Diagnostik, da einige Erkrankungen mit einem für sie typischen Fieberverlauf einhergehen. Grundsätzlich ist es möglich, die Körpertemperatur an der Hautoberfläche und in Körperöffnungen zu kontrollieren. Die Methode solltest du vom Alter deines Kindes abhängig machen.
Die Temperaturmessung im Po gilt als zuverlässigste Methode, die v.a. für Kinder unter 3 Jahren empfohlen wird. Hierzu wird das Kind in Rückenlage oder in Seitenlage mit abgewinkelten Beinen gebracht. Dann wird die Spitze des Thermometers, um Verletzungen zu vermeiden, eingefettet, z. B. mit Vaseline. Und das Thermometer wird rund 1 bis höchstens 2 cm tief in den Enddarm eingeführt.
Das Thermometer dabei leicht festhalten, damit es nicht aus dem After rutscht. Da die Prozedur vom Kind meist als unangenehm empfunden wird, sollte sie von beruhigendem Zureden und Ablenkungsmanövern (Spielzeug, Geschichte erzählen oder vorlesen) begleitet werden.
Sie erfordert die Mitarbeit des Kindes. Denn während die Thermometerspitze unter der Zunge liegt, muss das Kind durch die Nase (schwierig, wenn sie verstopft ist) atmen und die Lippen geschlossen halten. Deswegen sollte diese Methode erst ab dem Schulalter zur Anwendung kommen. Andernfalls könnte sie zu Verletzungen führen, etwa weil das Kind aufs Thermometer beißt. Um einer Verfälschung des Ergebnisses vorzubeugen, darf das Kind mindestens 10 Minuten vor der Messung nichts Warmes essen oder trinken. Die Werte liegen rund 0,5 Grad niedriger als bei der rektalen Messung.
Sie setzt die Fähigkeit voraus, dass das Kind lange genug stillsitzen oder -liegen kann. Außerdem, dass das Thermometer gut in der Achselhöhle liegt und der Oberarm eng am Körper gehalten wird. Die so erhaltenen Werte können um gut ein Grad niedriger sein als solche bei Messungen im After oder im Mund.
Die Messung im Ohr ist angenehm und sekundenschnell. Dabei wird, unter Beachtung der Angaben des Herstellers, das Ohr ein wenig nach oben hinten gezogen und das Infrarotthermometer vorsichtig in den Gehörgang gehalten, wo sein Sensor die Temperatur am Trommelfell feststellt. Die Methode liefert Werte, die etwa 0,5 Grad unter der im After gemessenen liegen.
Wobei das Ergebnis verfälscht werden kann. Beispielsweise durch Ohrenschmalz, Zugluft oder wenn das zur Messung herangezogene Ohr davor Wärme (z.B. Liegen auf einem warmen Polster) oder Kälte ausgesetzt war. Zudem wird diese Methode bei Säuglingen noch durch den noch engen Gehörgang erschwert.
Zunächst einmal: Ruhe bewahren und das Kind beobachten. Um Fragen zu klären wie: Sieht es sehr krank aus? Verhält es sich anders als gewohnt? Ist es aktiv oder wirkt es abgeschlagen? Als Faustregel gilt nämlich: Fieber muss nicht gleich massiv bekämpft werden, so lange sich das Kind nicht offensichtlich unwohl fühlt oder in der Vergangenheit Fieberkrämpfe hatte. Denn Fieber ist ein effizienter natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers.
Das oberste Gebot bei einem fiebernden Kleinkind lautet: trinken, trinken, trinken! Denn ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit unterstützt den Körper, mit den Krankheitserregern fertig zu werden bzw. sie auszuschwemmen. Zudem brauchen Kinder mehr Flüssigkeit als sonst, weil sie durch das Fieber schwitzen und so Wasser und Elektrolyte verlieren, also auszutrocknen drohen. Du solltest deinem Kind über den Tag verteilt oft Wasser, Tees oder verdünnte Fruchtsäfte bzw. dem fiebernden Baby häufiger als sonst die Brust bzw. Flaschennahrung anbieten.
Oft reichen leichte Kleidung (idealerweise aus Baumwolle), nur leichtes Zudecken und eine kühle Raumtemperatur, um starkes Schwitzen zu lindern. Am besten einschätzen lässt sich die Körperwärme bei einem Baby im Nacken. Ist es dort schwitzig, ist es ihm zu warm. Um eine Überhitzung zu verhindern, sollte die Zimmertemperatur bei 18 bis 20 °C liegen. Für gute Luft sorgt wiederholtes Stoßlüften, wobei es aber Zugluft zu vermeiden gilt. Ein häufiger Wechsel der Bettwäsche und Handtücher ist ebenfalls angebracht.
Friert dein Kind bei einem Fieberanstieg oder hat es gar Schüttelfrost, dann solltest du es warm einpacken und eventuell eine Wärmflasche ins Bett legen. Friert es nicht, heißt es: Abkühlen und Fieber senken.
Oft helfen ganz einfache Maßnahmen, um das Fieber zu senken. Ein beliebtes Hausmittel gegen Fieber sind z.B. Wadenwickel. Um jeden Unterschenkel behutsam ein in lauwarmes Wasser getauchtes, dann ausgewrungenes Tuch wickeln, zwei trockene Tücher darüber geben und mit einer großen Wollsocke befestigen. Der Zusatz von etwas Essig erhöht die Wirkung (“Essigpatscherl“).
Nach 10 Minuten die Prozedur wiederholen (maximal 3 Durchgänge) und dazwischen Fieber messen. Wadenwickel dürfen nur bei Kindern mit komplett warmem Körper (auch Hände und Füße) Anwendung finden. Werden die Füße kalt, den Vorgang abbrechen. Weitere gute Hausmittel gegen Fieber sind:
Die meisten fiebersenkenden Medikamente für Erwachsene eignen sich NICHT für Babys und Kinder! Außerdem reduzieren fiebersenkende Arzneien zwar die Körpertemperatur, bekämpfen aber nicht die Ursache des Fiebers. Aus diesem Grund solltest du in jedem Fall zuerst den Kinderarzt fragen, damit dieser eine mögliche Erkrankung (z.B. einen Infekt) ausschließen und dir genau sagen kann, welches Medikament in welcher Dosierung anzuwenden ist. Arzneien gegen Fieber werden Kindern in Form von Zäpfchen, Saft oder Tabletten verabreicht.
Ab einer Temperatur von über 39 Grad solltest du versuchen, die Temperatur deines Kindes mit einem Fieberzäpfchen zu senken. Wichtig ist, dass du ausschließlich Säuglingszäpfchen verwendest und dich exakt an die Dosierung hältst, die der Kinderarzt dir empfohlen hat. Bei Babys oder (Klein)kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen, kann es sinnvoll sein, das Zäpfchen schon früher zu geben. Aber auch das bitte nur nach Rücksprache mit dem Arzt!
Bei Babys und kleinen Kindern liegen nur ein paar Grad zwischen hohem und lebensgefährlichem Fieber. Aus diesem Grund solltest du die exakteste Messmethode (im After) wählen. Ab 39 Grad Celsius hat ein Kind hohes Fieber und du solltest (nach Rücksprache mit dem Arzt) mit fiebersenkenden Maßnahmen beginnen. Ab einer Temperatur von über 41,5 Grad Celsius ist das Fieber bereits lebensgefährlich, denn dann werden die körpereigenen Eiweiße zerstört.
Es gibt keine für jedes Kind passenden Empfehlungen, ab wie vielen Tagen Fieber oder ab welcher Temperatur sein Zustand als besorgniserregend einzustufen ist. Denn darüber entscheiden insbesondere Allgemeinzustand und Verhalten des kleinen Patienten. Ein Arzt ist aber unbedingt zu konsultieren, wenn ein fieberndes Baby oder Kind
Manchmal entwickelt sich bei schnellem Anstieg oder Abfall von Fieber ein sogenannter Fieberkrampf, eine Reaktion des Nervensystems auf die Temperaturänderung. Dann verdreht das Kind seine Augen, bekommt steife oder auch zuckende Gliedmaßen, bläuliche Lippen und kann auch kurzzeitig das Bewusstsein verlieren. So ein Krampfanfall ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohend, geht in den meisten Fällen schnell vorüber und hinterlässt beim Kind keine gesundheitlichen Folgen. Aber die Ursache dafür sollte ärztlich abgeklärt werden. Nach dem Anfall Fieber messen und gegebenenfalls senken!
Bis der Arzt eintrifft, sollten Eltern das Kind beruhigen, seine Kleidung lockern und Schnuller oder Fläschchen entfernen, damit es gut Luft bekommt. Sie polstern umliegende harte Gegenstände mit Decken oder Kissen ab, um Verletzungen zu verhindern. Zudem kontrollieren sie regelmäßig die Atmung des Kindes, und drehen es in Seitenlage, falls es erbricht, damit Erbrochenes nicht in die Lunge gelangt. Keine gute Idee ist es hingegen, das Kind während eines Krampfes festzuhalten oder zu schütteln, die Zuckungen unterdrücken oder ihm etwas einflößen zu wollen. Sonst besteht Verletzungs- bzw. Erstickungsgefahr.
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