Spiel: Holmes – Sherlock gegen Moriarty
Last Updated on: 11th August 2021, 02:17 pm
Wenn Sherlock Holmes auf seinen größten Kontrahenten Professor James Moriarty trifft, dann sprühen die Funken vor lauter Rivalität. Was im Hollywood-Streifen Spiel des Schattens von Robert Downey Junior als Holmes und Jared Harris als Moriarty so wunderbar nachgezeichnet wurde, kann seit geraumer Zeit mit dem Brett- und Kartenspiel Holmes – Sherlock gegen Moriarty nachgespielt werden. Wir haben das Spiel für dich getestet und verraten dir wo du es möglichst günstig kaufen kannst.
Holmes – Sherlock gegen Moriarty von Diego Ibanez
Der Spieleverlag Kosmos ist bekannt für seine interessanten und herausfordernden Spiele für 2 Personen. Ein solches Spiel habe ich bewusst gesucht, um mit meiner Freundin auch zu zweit spannende Spieleabende verbringen zu können. Zwar lassen sich die meisten Spiele für 4-6 Personen auch zu zweit spielen, allerdings leidet darunter nahezu immer die Spielmechanik, was zwangsläufig auch den Spielespaß vermindert. Vorweg kann ich verraten, dass meine Kaufintention voll und ganz aufgegangen ist. Holmes – Sherlock gegen Moriarty des Spieleverlags KOSMOS ist ein wunderbares Karten-Brettspiel für zwei Personen, dessen Spielmechanik sich durch Zufall von Partie zu Partie ändert und nicht so schnell langweilig wird.
Der Spielaufbau
Wenn man Sherlock Holmes hört, denkt man zwangsläufig an Beobachtungsgabe, Rätsellösung und analytisches Denken. Daher ist es auch naheliegend zu glauben, dass es sich bei diesem Spiel um ein Deduktionsspiel handelt. Das ist allerdings nicht der Fall. Sherlock gegen Moriarty ist vielmehr ein klassisches Worker-Placement-Spiel, bei dem die drei Spielfiguren Aktionen ausführen, mit deren Hilfe man Punkte sammeln kann. Ziel des Spiels ist es, wie so oft, am Ende mehr Punkte als der Gegenspieler zu haben. In diesem Fall, mehr Punkte als Moriarty, beziehungsweise mehr Punkte als Holmes – je nachdem welchen Protagonisten man selbst spielt.
Der Spielablauf
Das Spiel geht insgesamt über 7 Runden. In jeder Runde stehen jeweils drei Züge zur Verfügung, um Personen zu Besuchen und Hinweise zu sammeln. Die Hinweise (Hinweiskarten) legt man vor sich ab, sie werden am Ende des Spiels in Punkte umgewandelt. Hinweise erlangt man, indem man mit den eigenen drei Figuren abwechselnd Personen besucht. Jede Person (z.B.: Dr. Watson, Irene Adler, Inspektor Lestrade, usw.) hat eine andere “Fähigkeit”, mit der unterschiedlich viele Hinweiskarten aus der Auslage entnommen werden dürfen. Die Schwierigkeit dabei: in jeder Runde darfst du jede Person nur einmal besuchen. In der ersten Runde stehen insgesamt nur 5 Personen zur Auswahl. Mit jeder Runde wird allerdings eine weitere Personenkarte aufgedeckt, die von diesem Zeitpunkt an besucht werden kann.
Die Zählweise
Nach der 7. Runde vergleichen die beiden Kontrahenten ihre Hinweiskarten. Wer mehr Karten von einem bestimmten Hinweis besitzt, erhält die darauf abgebildete Anzahl an Punkten, abzüglich der Anzahl an Hinweiskarten die der Gegenspieler vom jeweiligen Hinweis besitzt. Der Fingerabdruck beispielsweise bringt 9 Punkte. Derjenige Spieler, der mehr Hinweiskarten mit einem Fingerabdruck besitzt, erhält also die 9 Punkte minus der Anzahl an Hinweiskarten mit Fingerabdruck des Gegenspielers. (Beispiel: Sherlock besitzt 4 Fingerabdrücke, Moriarty nur 2. Sherlock erhält also 7 Punkte: 9-2=7). Wenn du sogar alle Hinweiskarten eines Hinweises besitzt, gibt es dafür drei Extrapunkte. Haben beide Spieler allerdings gleich viele Hinweiskarten eines Typs, bleiben beide Spieler für diesen Hinweis punktelos.
Meine Bewertung: 8/10 Punkte
Kosmos Spiele sind dafür bekannt liebevoll gestaltet zu sein. Das trifft auch auf Holmes erwiesenermaßen zu. Wer also Wert auf das Design eines Spiels legt, wird seine Freude damit haben. Besonders das Spielbrett, das dem Tagebuch von Watson nachempfunden ist, weiß zu gefallen. Trotz des erwähnten Spielbretts, handelt es sich hierbei um kein klassisches Brettspiel, sondern eher um ein Kartenspiel. Das Spiel von Spieleverlag Kosmos ist zudem sehr abwechslungsreich, da die Reihenfolge der aufgedeckten Personen bei jeder Partie stark von einander abweichen kann. Die eigene Spielstrategie muss also in jeder Partie an die äußeren Gegebenheiten, sowie an die Spielweise des Gegners angepasst werden.
Der Glücksfaktor macht das Spiel auf eine positive Art und Weise unberechenbar, ist allerdings deutlich weniger spielentscheidend als in zahlreichen anderen (beispielsweise in auf Würfelglück basierenden) Spielen. Ich gebe dem Spiel daher 8 von 10 Punkten, da ich zwar schon strategischere Spiele gespielt habe, allerdings noch kein so strategisches Spiel für 2 Personen.