Dipl-TA Dr. Iris Steurer

Eine Zahnreinigung bei einem Tier wird immer unter medikamentöser Ruhigstellung durchgeführt, die Anwesenheit von Bezugspersonen irritiert das Tier auch im Tiefschlaf. Bis das Tier wieder munter ist vergeht 1 Stunde, in der der Besitzer eigentlich nur im Weg steht und eine Infektionsquelle darstellt - ein ordentlicher Tierarzt trägt auch bei einer "einfachen" Zahnreinigung einen Mundschutz, sterile Handschuhe etc., und kann also auch nur schwer Konversation führen. Während des Eingriffes müssen Kreislauf und Atmung überwacht werden. Für all das sind entsprechende Geräte notwendig, ebenso Medikamente, ein passender OP-Tisch, etc., die Anschaffungskosten sind horrend. Ist ein Tier einmal nüchtern, sediert und liegt auf dem OP-Tisch so dass man den Zahnzustand wirklich beurteilen kann, dann macht es wenig Sinn das Tier wieder aufzuwecken, und mit dem Besitzer zu konferieren, und: kaputte Zähne müssen entweder repariert oder, wenn das nicht möglich ist, sowieso gezogen werden, ansonsten gibt das eine Blutvergiftung und das Tier stirbt, das geht unter Umständen innerhalb weniger Tage. Das Tier aufwachen zu lassen und für einen anderen Tag wiederzubestellen stresst das Tier sehr und sollte also möglichst vermieden werden - die merken sich ja die Sache mit dem Einschlafen und dann dem blöden Geschmack im Maul, und alle diese Dinge. Das Zahnziehen bei Hunden ist - besonders wenn Backenzähne betroffen sind - insofern besonders schwierig, weil die Wurzeln praktisch ineinander verkeilt sind. Es muss also der Zahn erst geteilt und dann stückweise aus dem Kieferknochen entfernt werden. Die Wunde wird dann mit selbstauflösendem Nahtmaterial geschlossen. Beim Menschen zieht deshalb querliegende, verwachsene oder im Kiefer liegende Zähne der Kieferchirurg, weil eine normale Zahnarztpraxis aus Kostengründen meist nicht über die erforderlichen Spezialgeräte verfügt. Soweit die fachliche Seite. Zum Preis: auf einem anderen Forum nannten Sie doch - unter anderem Namen - € 500.-- - glauben Sie wirklich, das fällt nicht auf? Und noch eine Sache verstehe ich nicht: wenn die Zähne gezogen wurden - und Dr. Steurer hat dem Tier mit Sicherheit nicht aus Jux und Tollerei die Beisserchen gerissen - dann muss den Bezugspersonen doch aufgefallen sein dass der Hund schon länger schlechte Zähne hatte, das geht doch nicht von heute auf morgen? Wurde das nie kontrolliert - ich persönlich mach das ja regelmässig ... Ihre Glaubwürdigkeit erscheint also nicht sonderlich hoch, wenn ich mir diese Feststellung erlauben darf. Eigentlich hab ich ja nur schnell die Telefonnummer von Dr. Steurer gesucht, mit diesem "Fund" habe ich nicht gerechnet. Da ich meine - und diverse andere - Haustiere seit über15 Jahren - also schon ganz schön lange - von Dr. Steurer behandeln lasse, kann ich im Übrigen sagen dass ich noch nie eine diskutable Rechnung bekommen haben, und mir sogar von verschiedenen kostspieliegeren Möglichkeiten, nach denen ich fragte, abgeraten wurde, weil das "medizinisch nicht notwendig und rausgeworfenes Geld" sei. Und meine vorige Hündin war schwere Allergikerin, hatte plombierte Zähne, Arthritis, Milchleistentumore, und im höheren Alter schlechte Augen. Mit 14 Jahren wurde sie taub, und sie erreichte das fast biblische Alter von mindestens 18 Jahren - sie kam aus dem Tierschutz und lebte 16,5 Jahre bei mir, mein Erfahrungsschatz ist also entsprechend. Zudem habe ich auch noch zwei Katzen, die regelmässig "vorgestellt" werden. Zu Dr. Steurer wird man übrigens mit Tieren mit Zahnproblemen auch von anderen vertrauenswürdigen Tierärzten geschickt, für "schwierige Fälle" - so kam auch ich damals zu ihr. Es sind mir übrigens einige Tierärzte bekannt die für einfache Dinge wie Impfen, Untersuchen, Chippen etc. wesentlich mehr verlangen.