Entkalkungsanlage: 3 Methoden zur Wasserenthärtung

Last Updated on: 18th Oktober 2022, 03:23 pm

Entkalkungsanlage
Eine Entkalkungsanlage verhindern Kalkablagerungen. Wir haben die drei besten Methoden untersucht. Foto: Adobe Stock, (c) Aycatcher

Kalk im Wasser kann Probleme bereiten. Immer mehr Menschen entscheiden sich daher eine Entkalkungsanlage anzuschaffen. In Gegenden mit sehr „hartem“ Wasser können Entkalkungsanlagen durchaus sinnvoll sein. HEROLD hat die unterschiedlichen Entkalkungsmethoden genauer unter die Lupe genommen. Sämtliche Infos zu den Vorteilen, Nachteilen und den Preisen einer Entkalkungsanlage sowie deren Installation erfährst du im Blogbeitrag.

Entkalkungsanlage: Wozu Wasser entkalken?

Ist kalkhaltiges Wasser ungesund?

Nein, kalkhaltiges Wasser ist nicht ungesund. Im Gegenteil, hartes Trinkwasser liefert wichtige Mineralstoffe, wie beispielsweise Magnesium, die der Körper ohnehin benötigt. Generell kann festgehalten werden, dass österreichisches Leitungswasser, egal ob hart oder weich, in den meisten Fällen bedenkenlos getrunken werden kann. Ungesund ist kalkhaltiges Wasser lediglich für diverse Haushaltsgeräte. Denn Waschmaschinen leben länger mit Cal… weichem Wasser.

Ist kalkhaltiges Wasser ungesund
Kalkhaltiges Wasser ist nur für Geräte schädlich und kann bedenkenlos getrunken werden. Foto: Adobe Stock; (c) janvier

Wann ist eine Entkalkungsanlage sinnvoll?

Wenn es um die Aufbereitung von Trinkwasser geht, ist eine Entkalkungsanlage wie erwähnt nicht sinnvoll. Wenn es jedoch darum geht, diverse Maschinen zu schonen (Waschmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Geschirrspüler) oder Kalkrückstände an Badezimmerfliesen oder Ganzglasduschen zu verhindern, ist eine Wasserenthärtungsanlage ein Segen. In Gegenden mit weichem Wasser ist eine Wasserenthärtungsanlage nicht notwendig. Wenn aus deiner Leitung hingegen hartes Wasser fließt, kann sich der Einbau einer Wasserentkalkungsanlage durchaus lohnen. Denn zu viel Kalk führt nämlich zu Ablagerungen in Rohren, Leitungen und Maschinen und kann deren Lebensdauer drastisch reduzieren. Bei einem Heißwasserboiler beispielsweise sorgt eine leichte Kalkschicht bereits zu wesentlich höheren Energiekosten. Auch Blumen und andere Pflanzen wachsen und gedeihen in der Regel besser, wenn man weiches Gießwasser verwendet, denn Regenwasser hat einen Härtegrad von fast 0 °dH.

Schadet kalkhaltiges Wasser der Haut?

Ja, laut diversen Studien fördert kalkhaltiges Wasser die Bildung von Ekzemen auf der Haut. Die im kalkhaltigen Wasser zahlreich vorhandenen Mineralien trocknen die Haut aus und begünstigen so die Entstehung von Ekzemen. Da unsere Haut Feuchtigkeit und Fette benötigt um gesund und geschmeidig zu bleiben, lohnt es sich also, zu hartes Dusch- und Badewasser mit einer Entkalkungsanlage zu entkalken.

Härtegrad: Wann spricht man von hartem Wasser?

Die Wasserhärte ist abhängig von seiner Konzentration an gelösten Mineralien wie Kalk. Der Hauptbestandteil von Kalk wiederum ist der Mineralstoff Kalzium, der unter anderem in Milch aber auch manchen Mineralwässern gehäuft vorkommt. Die Wasserversorgungsunternehmen in Österreich unterscheiden drei Härtestufen:

  • Weiches Wasser: 0 bis 10 °dH (deutscher Härte)
  • Mittelhartes Wasser: 10 bis 16 °dH
  • Hartes Wasser: über 16°dH

Ab welcher Wasserhärte brauche ich eine Enthärtungsanlage?

Der Verwendungszweck des Wassers entscheidet, welcher Härtegrad wünschenswert ist. Im Haushalt und Installationsbereich ist die Enthärtung des Wassers ab 13 °dH zumindest überlegenswert. Denn langfristig können Kalkablagerungen in Rohren und Leitungen zu Problemen führen. Erst ab einer Wasserhärte von 18 °dH ist eine Wasserenthärtungsanlage definitiv zu empfehlen.

Wie kann man Wasser entkalken?
Entkalkungsanlagen: Es gibt drei nennenswerte Methoden mit denen man Wasser entkalken kann. Wasserentkalker dienen als Kalkschutz für Haushaltsgeräte. Foto: Adobe Stock; (c) Kadmy

Wie kann man Wasser entkalken?

Aktuell gibt es mit dem Ionentauscher, der Umkehrosmose und der Entkalkung mittels Impfkristallen, drei nennenswerte Methoden um das Wasser im Haushalt zu entkalken. 

Entkalkung mittels Ionentauscher

Die derzeit verbreitetste Entkalkungsmethode ist der Ionenaustauscher. Er arbeitet mit Hilfe eines Austauschermaterials (= Tauscherharzes), das dem Wasser die Kalzium- und Magnesium-Ionen entzieht und gegen Natrium-Ionen austauscht. Das kalkhaltige Wasser durchfließt dabei das Austauschermaterial, das mit Natrium-Ionen angereichert ist. Die im kalkigen Wasser enthaltenen Kalzium-Ionen werden am Austauschermaterial abgelagert, während die Natrium-Ionen an das Wasser abgegeben werden. Nachteil dieser Methode ist, dass gesunde Mineralstoffe des Wassers (wie Magnesium und Kalzium) verloren gehen, während die Natriumbelastung (= Salz) erhöht wird.

Wasserenthärter mittels Ionentauscher werden direkt in die Wasserversorgung im Haus integriert und kosten für Einfamilienhäuser zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Da sich das Tauscherharz regelmäßig regenerieren und mit Regeneriersalz aufgefrischt werden muss, kommen monatlich noch rund fünf bis zehn Euro an zusätzlichen Kosten für das Salz hinzu. Weil während der Regenerationszeit kein enthärtetes Wasser zur Verfügung steht, wird oftmals eine Doppelanlage eingebaut, die automatisch in Betrieb geht, wenn sich ein Tauscherharz regeneriert.

Wasserentkalkung durch Umkehrosmose

Eine weitere Möglichkeit der Wasseraufbereitung ist die sogenannte Umkehrosmose. Dabei wird Wasser unter hohem Druck durch eine Membran gepresst. Während die Wassermoleküle die Membran durchqueren können, bleiben größere Partikel wie Keime, Schwermetalle und Mineralstoffe hängen. Die Umkehrosmose liefert eine mit Destillation vergleichbare Wasserqualität, es handelt sich dabei allerdings nicht um richtige Destillation. Kleine Anlagen, die direkt für den Einbau unter der Spüle ausgelegt sind, sind bereits für einen Preis von rund 300 Euro erhältlich. Da das Wasser mit hohem Druck durch die Membran gepresst werden muss, erhöht sich allerdings der Wasserverbrauch im Haushalt. Um ein Liter gefiltertes Wasser zu erhalten, werden rund drei Liter Leitungswasser benötigt. Ein weiterer kleiner Nachteil ist, dass manche Membranen anfällig für Keime sind und man sie regelmäßig reinigen oder wechseln muss.

Wasseraufbereitung mit Hilfe von Impfkristallen

Eine andere Möglichkeit um kalkhaltiges Wasser für Haushaltsgeräte aufzubereiten ist die Bildung von sogenannten Impfkristallen. Im Gegensatz zu anderen physikalischen Behandlungsmethoden wie magnetischen Entkalkern mit magnetischen Feldern, ist die Wirkung von Impfkristallen nachgewiesen. Der mit dieser Methode auskristallisierte Kalk, setzt sich nicht mehr an Oberflächen fest, sondern landet im Abwasser. Die Kosten eines Impfkristall-Katalysators betragen je nach Modell zwischen 200 und 800 Euro.

Was kostet eine Entkalkungsanlage?

Der Preis für Entkalkungsanlagen ist in erster Linie von der Entkalkungsmethode abhängig. Die Umkehrosmose ist in der Regel die günstigste Entkalkungsart. Nur unwesentlich teurer ist das Wasser entkalken mittels Impfkristall-Katalysator. Bei einem Ionentauscher muss man hingegen mit erheblichen Kosten rechnen. Hier die geschätzten Kosten noch einmal im Vergleich:

Entkalkungs-MethodePreis
Ionentauscher1.500 – 4.500 EUR
Umkehrosmose300 – 2.000 EUR
Impfkristall-Katalysator200 – 800 EUR

Entkalkungsanlagen installieren lassen

Doch wer baut Entkalkungsanlagen ein? Mit etwas handwerklichem Geschick können manche Wasserenthärter sogar selbstständig eingebaut werden. Bei größeren Anlagen, wie zum Beispiel dem Ionentauscher, empfiehlt sich allerdings ein Fachmann für die professionelle und sichere Installation. Hier die besten Installateure für Wasseraufbereitungsanlagen deiner Region im Überblick.

Welche führenden Hersteller von Entkalkungsanlagen gibt es?

Obwohl das österreichische Leitungswasser eine traditionell hohe Qualität aufweisen kann, gehören die österreichischen Unternehmen in Europa zu den Vorreitern für die Herstellung von Trinkwasseraufbereitungssystemen und Wasserenthärtern. Folgende Hersteller haben sich mit ihren Produkten einen besonderen Namen gemacht:

BWT Austria GmbH

Wenn es um Wasseraufbereitungsanlagen für Haus oder Heim geht, führt kein Weg an BWT vorbei. BWT ist Europas führender Hersteller und Anbieter von Systemen, Anlagen und Geräten zur Wasseraufbereitung. Dementsprechend gehören auch Entkalkungsanlagen zum Fachgebiet von BWT. Sowohl die BWT Perla One Kalkschutzanlage als auch die AQA smart Plus Anlage beruhen jeweils auf dem Prinzip des Ionenaustauschers.

Weitere Informationen und Produktübersicht von BWT

Culligan Wassertechnik GmbH

Ebenfalls eine Koryphäe auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung ist die Firma Culligan. Zahlreiche renommierte Firmen aus Österreich, Deutschland und ganz Europa vertrauen auf die Qualität der Produkt-Serien Cullugan He, Avenew und Culligan Medallist, die jeweils auf das beliebte und wirksame Ionenaustauschverfahren setzen. Aber auch Entkalkungsanlagen mittels Umkehrosmose werden von Culligan vertrieben, wie beispielsweise der Aqua Cleer Slim oder der AC Evo Wasserenthärter.

Weitere Informationen und Produkübersicht von Culligan

Grünbeck Prozeßtechnik GmbH

Der dritte renommierte Hersteller für Geräte zur Wasserenthärtung ist Grünbeck. Auch Grünbeck setzt bei der softliQ-Serie auf das Prinzip des Ionenaustauschers. Doch das ist noch nicht alles, Grünbeck hat mit dem GENO-K4® Kalkschutzgerät eine alternative Wasserenthärtungsanlage entwickelt, welche mit der Impfkristall-Methode zur Wasserenthärtung funktioniert.

Weitere Informationen und Produktübersicht von Grünbeck

Header Tischtennis

Dominik Knapp

Dominik Knapp