Die beste Sachertorte in Wien: Wir haben verkostet

Last Updated on: 17th Juni 2022, 03:30 pm

Sachertorte Wien
Wir haben verkostet, wo es die beste Sachertorte Wiens gibt. Foto: Adobe Stock, (c) StefanieBaum

Man kennt sie auf der ganzen Welt. Und viele lieben sie: die Sachertorte. Der HEROLD hat sich für euch mit der Kamera in der einen und der Gabel in der anderem Hand auf die Jagd nach der besten Sachertorte in Wien begeben. Es kann nur eine geben oder?

Wo kannst du in Wien die beste Sachertorte essen?

Fast bekommt man den Eindruck, das ginge an jeder Ecke. Eine Sachertorte sollte jeder zumindest ein Mal im Leben gegessen haben, finde ich. Wer viel verkostet, wird herausfinden, wo sie ihm am besten schmeckt. Bei mir hat sich im Laufe der Jahre die Toleranzschwelle für den Geschmack “süß” deutlich nach unter verschoben. Das heißt, für mich ist jetzt oft zu viel Zucker drin. Aber eine nennenswerte Portion kühlen Schlagobers dazu hilft da ausgezeichnet! Eine sehr gute Sachertorte bekommst du zum Beispiel an folgenden Orte – die Reihung ist rein zufällig:

Was macht die Sachertorte aus?

Jedenfalls ist sie nicht irgendein Schokoladenkuchen! Sie ist ein Stück österreichische Geschichte und ein echtes Kulturgut und zutiefst verbunden mit Wien. Es existieren sowohl in den Cafes und Konditoreien dieser Stadt, als auch unter den gut gehüteten Familienrezepten unzählige Abwandlungen des ursprünglichen Rezepts. Sie ist außerdem im Register der Traditionellen Lebensmittel verzeichnet und hat einen Eintrag auf Wikipedia, der ihr Wesen wunderbar auf den Punkt bringt: “Die Sachertorte ist eine Schokoladentorte aus Sachermasse mit Marillenmarmelade und Schokoladenglasur. Sie gilt als eine Spezialität der Wiener Küche.” (Anm.: Die Sachermasse ist eine Abwandlung der sogenannten Wiener Masse, die wiederum ein besonderer Bisquit ist. Was soll ich sagen: viel Zucker, viele Eier, massig Fett plus Schokolade oder Kakao.)

Wer hat die Sachertorte erfunden?

Die Original Sacher Torte im Hotel Sacher, Bild (c) Sacher

Wie viel Gutes war auch die Erfindung dieser weltberühmten Torte eigentlich mehr eine Entwicklung. Und in ihrer Geschichte liegt auch der Grundstein für einen sehr berühmten, großen Streit begraben – aber dazu kommen wir gleich noch.

“Vorläufer der Sachertorte finden sich bereits im 18. Jahrhundert, etwa in Conrad Haggers Kochbuch (1718) oder in Gartler-Hickmanns ‘Wienerischem bewährtem Kochbuch’ (1749).

Die Geschichte der eigentlichen Sachertorte beginnt, als Fürst Metternich seine Hofküche im Jahr 1832 beauftragte, für sich und seine hochrangigen Gäste ein besonderes Dessert zu kreieren. ‘Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!’ sagte er. Doch der Chefkoch war krank und so musste der 16-jährige Bursche Franz Sacher (1816–1907), damals Lehrling im zweiten Jahr, die Aufgabe übernehmen und erfand die Grundform der Sachertorte. Obwohl die Torte den Gästen anscheinend sehr gemundet hatte, schenkte man ihr vorerst keine weitere Beachtung.”

Nach Jahren in Pressburg und Budapest kehrte Franz Sacher 1848 nach Wien zurück, wo er einen Feinkostladen mit Weinhandlung eröffnete. Sein ältester Sohn Eduard (1843–1892) absolvierte eine Ausbildung beim k.u.k. Hofzuckerbäcker Demel und vollendete in dieser Zeit die Sachertorte in ihrer heute bekannten Form. Die Sachertorte wurde zunächst beim Demel und dann auch im von Eduard im Jahre 1876 gegründeten Hotel Sacher angeboten. Seither gilt die Torte als eine der berühmtesten kulinarischen Spezialitäten Wiens.” (Wikipedia)
Das führt uns direkt zum Match:

Sacher gegen Demel

“Simmering-Kapfenberg, das nenn’ i Brutalität”, ließt Helmut Qualtinger “Travnicek im Urlaub” sagen, aber da war noch nicht vom Zwist zwischen den beiden Zuckerbäckereien die Rede. Der Rechtsstreit, wer seine Torte als “original” bezeichnen darf, ist legendär – und eine andere Geschichte. Mit Marmeladestreifen in der Mitte oder nicht, das war hierbei auch die Frage. (Sacher: ja / Demel: nein)

1962 hat das Sacher gewonnen: “Nur die Original Sacher-Torte wird nach dem Originalrezept von Franz Sacher aus dem Jahr 1832 hergestellt.” (Website Sacher) Aber unterm Strich bleibt für mich persönlich die Tatsache, dass beide Torten großartig schmecken und unter den Gästen der beiden Unternehmen weiter gestritten wird, welche der beiden süßen Verführungen denn nun die bessere sei. Dabei sind die beiden Zuckerbäcker natürlich nicht die einzigen Anbieter!

 

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Wie lange hält sich eine Sachertorte?

Die vom Demel hält sich gekühlt sieben Tage lang (Angabe von der Website des Unternehmens).
Die Original Sachertorte ist (laut Website) bei idealerweise 16 bis 18 Grad Celsius gelagert vierzehn Tage lang haltbar.
Bitte vor dem Genuss rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sich die Aromen voll entfalten können!

Was kostet ein Stück Sachertorte?

Das ist einer der Fälle im Leben, bei dem es sehr wohl auf die Größe ankommt, ich sag’s nur.
Gehen wir einmal davon aus, dass du bloß ein einzelnes Stück essen oder mitnehmen willst und nicht eine ganze Torte. Auch hierbei vergleichen wir ein wenig Äpfel mit Birnen, da die Stücke ja nicht gleich groß bzw. gleich schwer sind. Aber zur Orientierung kommen hier gleich ein paar Preisbeispiele zum vor Ort im Cafe essen. Manchmal werden Tortenstücke zum Mitnehmen nämlich ein klein wenig günstiger angeboten. Stand Mai 2018, Preise zum Genuss in der Konditorei und ohne Gewähr:

 

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Was kostet eine ganze Sachertorte?

Fangen wir jetzt mit der K. & K. Hofzuckerbäckerei an, das heißt wir reden von einer “Schokoladetorte mit einer dünnen Schicht Marillenmarmelade unter der Schokoladeglasur” (Website Demel). Es gibt die berühmte Torte in drei Größen in einer Holzkiste. Stand Juli 2019.

Demel’s Sachertorte, groß:

  • Inhalt: 16 Portionen
  • Gewicht: 1.250 g
  • Haltbarkeit: 7 Tage
  • Durchmesser: 24 cm
  • Preis: 51,00 Euro

Demel’s Sachertorte, mittel:

  • Inhalt: 12 Portionen
  • Gewicht: 800 g
  • Haltbarkeit: 7 Tage
  • Durchmesser: 20 cm
  • Preis: 40,00 Euro

Demel’s Sachertorte, klein:

  • Inhalt: 8 Portionen
  • Gewicht: 500 g
  • Haltbarkeit: 7 Tage
  • Durchmesser: 17 cm
  • Preis: 31,00 Euro

Was kostet eine Sachertorte aus dem Hause Sacher ?

Man kann die Sachertorte direkt im Sacher holen. Das geht aber nur, wenn man sich gerade in Wien, Salzburg, Graz oder Innsbruck befindet. Und das hat dann den Vorteil, dass man selber gleich vor Ort ein Stück genießen kann. Ich liebe die Blaue Bar und hatte dort ausnahmsweise schon das eine oder andere Mal das Vergnügen.

Natürlich gibt es die Möglichkeit des Versands – für Notfälle quasi und für zu Beschenkende in weiter Ferne. Die berühmte Torte wird in einer Holzkiste sicher verpackt in die ganze Welt verschickt. Es gibt sie in vier Größen. (Die Preise habe ich der Website des Hauses Sacher entnommen, Stand Juli 2019):

  • Größe Piccolo: Durchmesser 12 cm, 4 Portionen, 29,00 Euro
  • Größe I: Durchmesser 16 cm, 6 Portionen, 39,90 Euro
  • Größe II: Durchmesser 19 cm, 9 Portionen, 48,50 Euro
  • Größe III: Durchmesser 22 cm, 12 Portionen, 55,50 Euro
Im Hotel Sacher gibt es die Original Sachertorte von Sacher. Bild: (c) Sacher

Was ist drin in der Original Sachertorte?

Die Angabe für die Größe Piccolo lesen sich wie folgt; Zitat: “Zutaten: Zucker, Marillenkonfitüre 22% (Zucker, Marillen passiert 45%*, Säureregulator: Zitronensäure, Geliermittel: Pektin, Konservierungsmittel: Kaliumsorbat), Eier, Schokolade 18% (Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Emulgator: Sojalecithin), Weizenmehl, Butter, Wasser. ”

Was ist das beste DIY Rezept für eine Sachertorte?

Das Originalrezept liegt im Hotel Sacher im Safe. Keine Chance. Nur wenige Menschen haben es jemals gesehen. Wir müssen uns mit einem Rezept aus einem Sacherkochbuch behelfen: “Süßes aus dem Sacher” von Christoph Wagner. Ich zitiere:

“Zutaten für eine Springform mit 22 bis 24 cm Durchmesser :

  • 140 g zimmerwarme Butter
  • 110 g Staubzucker
  • ausgekratztes Mark von ½ Vanilleschote
  • 6 Eidotter
  • 6 Eiklar
  • 130 g Speiseschokolade
  • 110 g Feinkristallzucker
  • 140 g glattes Mehl
  • ca. 200 g Marillenmarmelade zum Füllen
  • Butter und Mehl für die Form
  • Schlagobers als Garnitur

Für die Glasur:

  • 200 g Feinkristallzucker
  • 125 ml Wasser
  • 150 g Schokolade

Backzeit: 55 bis 60 Minuten; Backrohrtemperatur: 170 Grad Celsius.”

Ich glaube, ich muss einen Backkurs buchen, das schaffe ich sonst nie! Der Knackpunkt liegt vermutlich in der Glasur. Alfred Buxbaum, der Chefkonditor im Sacher sagt darüber: „Ein wesentliches Geheimnis steckt in den verschiedenen Schokoladen für die Glasur. Die verschiedenen dunklen Schokoladensorten werden speziell für uns produziert und hier nach einem bestimmten Rezept vermengt.“ (Website). Das heißt, meine wird niemals schmecken wie seine!

Na, dann auf in die Konditorei eurer Wahl und Mahlzeit!

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HEROLD Blog Team