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Neun Monate hoffen und bangen, dann ist das Kind endlich auf der Welt, aber leider noch nicht jede Gefahr gebannt, denn es kann auch zu Komplikationen nach der Geburt kommen. Welche? Hier ein kleiner Überblick.
Als Komplikationen nach der Geburt bezeichnet man mit der Niederkunft zusammenhängende gesundheitliche Störungen während Nachgeburtsperiode (Plazentarperiode) und Wochenbett (Kindbett, Puerperium).
Mit dem Austritt des Babys aus dem Mutterleib ist die Geburt nämlich noch nicht ganz vorbei. Denn auch die sogenannte Nachgeburt, bestehend aus Plazenta (Mutterkuchen), Eihäuten und Nabelschnurrest, muss nach dem Kind die Gebärmutter verlassen. Ihre Ausstoßung mithilfe von Nachwehen findet in der Nachgeburtsperiode statt und dauert rund 15 Minuten. Dabei gehen normalerweise ca. 300 ml Blut verloren.
Im sogenannten Wochenbett, das auf die Nachgeburtsperiode folgt und sechs bis acht Wochen dauert, erholt sich der Körper der Frau allmählich wieder von den Strapazen. In dieser Phase kommt es zur Rückbildung der durch Schwangerschaft und Geburt hervorgerufenen Veränderungen.
Darunter fallen etwa eine Hormonumstellung und – eventuell schmerzhaften – Verkleinerung der Gebärmutter. Außerdem kommt es zu einer Abheilung der Haftstelle des Mutterkuchens in der Gebärmutter, unter Absonderung von Lochien (Wochenfluss), d. h. Wundsekret. Die Lochien sind in den ersten drei bis fünf Tagen blutig, dann bräunlich, anschließend gelblich und nach drei Wochen grau-weißlich.
Zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen nach der Geburt zählen:
Doch kann es auch z. B. zu Fruchtwasserembolien oder Schilddrüsenproblemen kommen.
Postpartale Blutungen bilden eine der häufigsten Komplikationen nach der Geburt und eine der häufigsten mütterlichen Todesursachen.
Von einer frühen postpartalen Blutung spricht man, wenn eine frischgebackene Mutter 500 ml oder mehr Blut in den ersten 24 Stunden nach der Geburt verliert. Geschieht ein solcher Blutverlust in der Zeitspanne zwischen 24 Stunden und 6 Wochen nach der Geburt, handelt es sich um späte postpartale Blutungen.
Entweder spürt die Frau Blut aus ihrer Scheide fließen. Oder das Blut sammelt sich in der Gebärmutter oder Vagina an und kommt zum Vorschein, sobald sie sich bewegt. Manchmal verlaufen postpartale Blutungen auch so diskret, dass sie kaum bemerkt werden oder nur durch damit verbundene Symptome auffallen, wie
Schlimmstenfalls kommt es zum Kreislaufkollaps.
Beträgt der Blutverlust zwischen 500 ml und 1000 ml, kann das der Körper meist gut kompensieren (Grad I). Seltener und gefährlicher ist es, wenn über 1000 ml (Grad II, starke postpartale Blutung) oder gar über 1500 ml Blut (Grad III, sehr starke postpartale Blutung) verloren gehen.
Büßt eine Frau bis zu 20 Prozent ihres Blutvolumens ein, genügen meist Infusionen, um durch Flüssigkeitszufuhr den Kreislauf zu stabilisieren. Übersteigt der Blutverlust 20 Prozent, ist die Gabe von Blutkonserven angesagt. Außerdem engmaschige Kontrollen von Blutdruck und Puls.
Ein erhöhter Blutverlust nach der Geburt kann auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Wie etwa Verletzungen bei der Geburt, Störungen der Plazentalösung oder eine Kontraktionsschwäche der Gebärmutter, oder auch Blutgerinnungsstörungen, die mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergehen.
Üblicherweise treten rund zehn Minuten nach der Geburt des Kindes erneut Kontraktionen der Gebärmutter, d. h. Nachgeburtswehen auf. Damit sich der Mutterkuchen, der das Ungeborene während der Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt hat, von seiner Haftstelle an der Gebärmutterwand löst und ausgestoßen werden kann. Zugleich schließen sich dort die Gefäße, was die Blutung an der Haftfläche stoppt.
Kann sich die Plazenta nicht oder nur teilweise von der Gebärmutterwand lösen, ist das meist mit einem starken Blutverlust verbunden. Ein Notfall, der sofort ärztlich versorgt gehört. Ursache einer misslungenen Plazentalösung ist meistens eine Wehenschwäche. Oder eine starke Verwachsung des Mutterkuchens mit der Gebärmutterwand (Placenta accreta), z. B. wenn letztere nach Operationen oder Infektionen vernarbt ist.
Manchmal liegt auch eine Plazentaretention vor. Das heißt, der Mutterkuchen kann sich zwar von der Gebärmutterwand trennen, aber nicht ausgestoßen werden, weil der Muttermund sich bereits wieder verengt hat.
Risikofaktoren für Störungen der Lösung des Mutterkuchens sind
Um eine postpartale Blutung alias postpartale Hämorrhagie zu stoppen, verabreicht der Gynäkologe ein Kontraktionsmittel. Gegebenenfalls folgt eine Blasenentleerung durch Setzen eines Katheters. Denn eine volle Blase hemmt die Nachgeburtswehen, die die Plazenta ausstoßen sollen. Bei ausbleibendem Erfolg dieser Maßnahmen wird eine manuelle Plazentalösung durchgeführt, d. h. der Mutterkuchen mittels spezieller Handgriffe entfernt. Der Prozedur schließt sich meist eine Kürettage an, eine Ausschabung der Gebärmutter, um zu verhindern, dass Plazentareste dort zurückbleiben und eine Entzündung bzw. Kindbettfieber auslösen.
Nach Ausstoßung des Mutterkuchens muss sich die Gebärmutter zusammenziehen, um die Haftstelle der Plazenta zu verkleinern und die Gefäße zu verschließen. Bleibt dieser Prozess aus, führt das zu einer verstärkten Blutung: eine lebensbedrohliche Situation.
Eine solche Kontraktionsschwäche der Gebärmutter nennen Mediziner Uterusatonie. Sie tritt vor allem bei einer Überdehnung der Gebärmutterwand auf. Wie sie bei Mehrgebärenden, sehr großen Kindern, Mehrlingsschwangerschaften oder einer Polyhydramnie (Hydramnion, überdurchschnittlich große Menge an Fruchtwasser) vorkommt. Oder sie ist die Folge einer Erschöpfung der Muskulatur der Gebärmutter. Etwa bei besonders langem Geburtsverlauf.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es aufgrund einer Uterusatonie zu einer postpartalen Blutung kommt, steigt zudem bei
Die Behandlung einer atonischen Nachblutung ähnelt den Maßnahmen bei Plazentalösungsstörungen: Gabe eines Kontraktionsmittels, Entleerung der Harnblase, Verabreichung von Flüssigkeit und bei Notwendigkeit Blutkonserven sowie engmaschige Überwachung der Kreislaufsituation. Zudem fördern Massagen von Bauchdecke und Uterus das Zusammenziehen der Gebärmutter.
Manchmal ist es erforderlich, Kontraktionsmittel direkt in die Gebärmutter zu spritzen oder das Organ mit einer mit dem Medikament getränkten Tamponade “auszustopfen“. Führt all das nicht zum Stillstand der Blutung, kann es – sehr selten – notwendig sein, die Gebärmutter zu entfernen.
Geburtsverletzungen sind Verwundungen der äußeren oder inneren Geschlechtsorgane der Mutter, die unter der Geburt entstehen. Dazu zählen Hämatome (Einblutung ins Gewebe nach Gefäßläsion), Einrisse der Schamlippen, Scheide, des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutter. Außerdem kann es zu einem Dammriss kommen, d. h. das Einreißen der Region zwischen After und Scheide. Um diesem vorzubeugen, erfolgt zwecks Erweiterung des Geburtskanals oft ein Dammschnitt, dessen glatte Ränder üblicherweise besser verheilen als ein Dammriss.
Kommt nun aus einem Dammschnitt oder einem Riss im Geburtskanal eine Blutung, wird die Verletzung durch den Frauenarzt chirurgisch versorgt, d.h. genäht bzw. schmerzende Hämatome ausgeräumt.
Einst sehr gefürchtet, weil früher oft tödlich endend, zählt heute das Wochenbettfieber, auch Kindbettfieber, Puerperalfieber oder Puerperalsepsis genannt, dank der guten Hygienesituation hierzulande zu den selteneren und meist therapeutisch gut beherrschbaren postpartalen Komplikationen. Dabei handelt es sich um eine Infektion, die nach einer Entbindung, Fehlgeburt oder während der Wochenbettphase auftritt und die Gefahr einer lebensbedrohlichen Sepsis (Blutvergiftung) birgt.
Ist die Temperatur in den ersten zehn Tagen nach der Geburt erhöht, handelt es sich oft nur um eine normale Begleiterscheinung des Milcheinschusses. Andernfalls ist Fieber z. B. Folge eines Lochialstaus, d. h. eines verminderten Abflusses des Wundsekrets nach Ablösung und Ausstoßung des Mutterkuchens. Dann hilft die Gabe eines Kontraktionsmittels und die ärztliche Entfernung etwaiger im Muttermund stecken gebliebener Blut- oder Gewebeklumpen.
Meistens aber löst eine Endometritis, eine Entzündung der Innenwand der Gebärmutter, Wochenbettfieber aus. Mit Symptomen wie
Unbehandelt breitet sich die Infektion auf die Gebärmuttermuskulatur (Myometrium) aus und es entwickelt sich eine Endomyometritis. Dann hält das Fieber an oder steigt, Blutung und Schmerzen werden stärker. Die Behandlung besteht in der Verabreichung von kontraktionsfördernden Medikamenten und Antibiotika.
Manchmal ist auch die Entzündung einer Kaiserschnitt- oder Dammschnittnaht Ursache des Fiebers. Erkennbar dadurch, dass die Stelle gerötet, gespannt und empfindlich ist. Eventuell sondert sie Sekret ab. Solche Entzündungen werden gereinigt und gespült, Antibiotika verabreicht. Gelegentlich müssen auch die Nähte geöffnet und neuerlich gesetzt werden.
Um Infektionen und damit Wochenbettfieber zu verhindern, empfiehlt es sich,
Außerdem sollte die erste Darmentleerung nach der Entbindung unbedingt während der ersten drei Tage nach der Geburt stattfinden.
Eine Brustentzündung, medizinisch Mastitis genannt, führt zu einer harten, gespannten, geröteten, geschwollenen, überwärmten und berührungsempfindlichen bis schmerzenden Brust. Und Lymphknotenschwellungen in den Achselhöhlen. Sie äußert sich mit Schmerzen beim Stillen, wunden Brustwarzen, Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Wenn mehr Milch produziert wird, als das Kind trinkt, auch zu einem Milchstau. Verbleiben Bakterien in einem dadurch blockierten Milchgang, kann sich ein Abszess bilden.
Gegen die Brustentzündung, die auch innerhalb von wenigen Tagen von selbst abheilen kann, helfen
Ein Abstillen ist normalerweise nicht erforderlich. Bei einem Abszess jedoch eine operative Öffnung des blockierten Milchgangs.
Schwangerschaft und Wochenbett begünstigen Blasenentzündungen. Denn das Hormon Progesteron entspannt die Muskulatur der Harnwege, sodass Bakterien leichter in die Blase gelangen. Zudem enthält der Harn nun weniger infektionshemmende Substanzen. Ausgelöst werden sie durch Bakterien aus dem Darm. Typische Symptome sind Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, eventuell auch ein ungewollter Harnabgang, Schmerzen im Unterleib und Blut im Urin.
Unbehandelt kann eine Blasenentzündung in die oberen Harnwege aufsteigen und beispielsweise eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Deshalb ist es ratsam, während der Schwangerschaft und im Wochenbett besonders sorgfältig auf entsprechende Hygiene zu achten. Und gegebenenfalls den Harn testen zu lassen. Bestätigt eine Harnprobe das Vorliegen einer bakteriellen Blasenentzündung, werden Antibiotika verabreicht.
Bei dieser sehr seltenen, jedoch lebensbedrohlichen Komplikation während oder nach einer Geburt. gelangt Fruchtwasser über Venen in der Gebärmutter in die mütterliche Blutbahn. Letztere schwemmt das Fruchtwasser in die Lunge und verlegt dort die Gefäße, die für den Gasaustausch Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe) verantwortlich sind. Dadurch kommt es bei der Frau zu einem Schock, der mit Atembeschwerden, Angst, Unruhe (Agitiertheit), Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust, Krämpfen, einem Blutdruckabfall sowie Kreislaufversagen einhergeht und häufig zum Tod führt.
Das Risiko für eine Fruchtwasserembolie erhöht sich in allen Situationen mit erhöhter Wehentätigkeit sowie z. B. bei
Dieser Notfall erfordert eine intensivmedizinische Versorgung im Krankenhaus.
Hormonschwankungen können bei frischgebackenen Müttern zu einer veränderten Gemütslage führen. Denn die Konzentrationen von Progesteron und Östrogenen sinken nach der Niederkunft abrupt. Somit kann es zum sogenannten Baby-Blues kommen, der sich meist gut selbst bewältigen lässt. Aber auch zu behandlungsbedürftigen schwerwiegenderen Störungen wie der Wochenbettdepression oder gar Wochenbettpsychose.
Mit Baby Blues, auch Heultage genannt, sind Symptome wie schlechte Laune, Ungeduld, Angstgefühle, Energielosigkeit, Konzentrationsschwäche und “grundloses“ Weinen in den ersten Tagen nach einer Geburt gemeint, die rasch und ohne Behandlung wieder verschwinden.
Schlimmer wirkt sich eine Wochenbettdepression, auch postpartale Depression genannt, aus. Meist ab der zehnten Woche nach der Entbindung, manchmal aber auch erst viel später, stellen sich schleichend Minderwertigkeits- und Schuldgefühle, Unruhe, Antriebslosigkeit, häufiges Weinen und eine Art Gefühllosigkeit ein. Oft auch körperliche Anzeichen wie Herzrasen oder -schmerzen, abwechselnd Hitze und Kältegefühle, Schwindel oder Zittrigkeit. Gedanken machen sich breit wie z. B.: Ich bin so müde, kann aber nicht schlafen. Alles ist mir zu viel. Nichts macht mir Freude. Obwohl mein Baby so lieb ist, fühle ich mich schlecht. Und Ähnliches mehr.
Das versuchen davon befallene Mütter gerne aus Scham zu verschweigen und verbergen. Denn oft reagiert die Umgebung auf ein solches Verhalten mit Unverständnis.
Doch bedarf die Erkrankung professioneller Hilfe, da es sonst darüber hinaus zu Symptomen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen, außerdem langfristig zu Beziehungsproblemen und auch Entwicklungsstörungen beim Kind kommen kann.
Eine postpartale Depression ist in der Regel mit Psychotherapie und Medikamenten gut behandelbar. Die ist spätestens dann angebracht, wenn die Frau mit dem Alltag nicht mehr zurechtkommt. Leider offenbart sich nicht immer der Zusammenhang zwischen Geburt und Depression, vor allem wenn die Erkrankung erst recht spät auftritt. Dann kann es vorkommen, dass sie unbehandelt bleibt.
Sie tritt viel seltener als Babyblues oder Wochenbettdepression auf, doch handelt es sich bei der Wochenbettpsychose um eine Erkrankung, die unbehandelt gefährlich werden kann. Für die Mutter und das Kind. Denn abgesehen von Krankheitszeichen ähnlich wie bei der Wochenbettdepression treten hier psychotische Symptome auf.
Etwa Störungen des Gedankengangs, optische oder akustische Halluzinationen, ein Verfolgungs- oder Beeinträchtigungswahn. Das kann sich z. B. in der Überzeugung äußern, die eigenen Gedanken oder Bewegungen würden von außen bestimmt. Im Glauben, dass das Kind vertauscht wurde, teuflisch oder heilig ist. Das kann zu dramatischen Ereignissen wie Selbstmord oder einer Tötung des Kindes führen.
Bei bis zu 7 Prozent der Mütter entwickeln sich im ersten halben Jahr nach der Geburt Probleme mit der Schilddrüse. Vor allem bei solchen, die Fälle von Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes in der Familie haben. Hat eine Frau selbst bereits eine Schilddrüsenerkrankung, kann sich diese verschlimmern. Ist das Resultat eine Schilddrüsenüber- oder –unterfunktion, kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich werden.
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