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In den Regenwäldern Südamerikas gedeiht der “Baum des Lebens“, aus dessen Rinde der Lapacho-Tee gewonnen wird. Er gilt in seiner Heimat als Allheilmittel, soll Infektionen, Schmerzen und sogar Krebs kurieren. Doch was ist nun wirklich dran an dem angeblichen Tausendsassa?
In Süd- und Mittelamerika, vor allem in Argentinien, Paraguay und Brasilien, wächst der Lapacho-Baum (portugiesisch: Ipê-roxo, Pau d’arco) genannt. Die von den Inkas als Baum des Lebens bezeichnete Pflanze gehört zur formenreichen Familie der Bignoniaceae alias Trompetenblütler, die mehr als 100 Arten umfasst. Der immergrüne Baum mit seinen 5-bis 7-lappigen Blättern und rosaroten, gelben oder weißen glockenförmige Blüten kann bis zu 700 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch werden. Seine zylindrischen Kapselfrüchte setzen zur Reifezeit geflügelte Samen frei.
Für Heilzwecke nutzt man jedoch nur die Rinde (Tabebuiae cortex, Tabebuia avellanedeae) des Lapacho-Baums. Genauer gesagt die Rinde der Baumart Handroanthus impetiginosus oder Tabebuia impetiginosa, weil ihr die größte Heilwirkung zugeschrieben wird. Wenn sie vom Stamm entfernt wird, nimmt der Baum kaum Schaden, denn die Rinde wächst innerhalb eines Jahres nach. Danach wird ihr innerer Teil abgeschält, anschließend getrocknet und fein geschnitten oder pulverisiert, um zu Heilmitteln verarbeitet zu werden.
Der wässrige Absud der Innenrinde findet als Lapacho-Tee Verwendung. Wobei es inzwischen eigens für die Teeproduktion angelegte Farmen gibt. Konzentriert dient sie als Trockenextrakt zur Herstellung von Tinkturen oder Kapseln.
Vor allem im roten, inneren Teil der Rinde sitzen folgende Substanzen:
Ihnen schreibt die Pflanzenheilkunde unterschiedliche Heilwirkungen zu.
Darüber hinaus enthält die Rinde Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink, Chrom, Silizium, Mangan, Molybdän, Kupfer, Kalium, Natrium, Kobalt und Bor, zudem Vitamin E.
Lapacho-Präparate, d.h. Kapseln, Tropfen, aber auch der Lapacho-Tee, fallen in die Kategorie Nahrungsergänzungsmittel. Somit unterliegen sie keinen gesetzlich vorgeschriebenen pharmakologischen Prüfungen, wie es Arzneimittel tun. Erhältlich sind sie bei Anbietern im Internet, in Apotheken, Tee- oder Reformhäusern, aber auch in Biomärkten oder Drogerieketten. Der Tee kann auch unter Namen wie z.B. Taheebo-Tee oder Pau d’Arco gelistet sein.
Egal, woher man ihn bezieht, ist beim Erwerb von Lapacho-Tee wichtig, auf seine genaue Deklaration auf dem Etikett zu achten, die die Lapachobaumart (z.B. Handroanthus impetiginosus) benennt, aus der er gewonnen wurde. Sonst kann es sein, dass man für wirkungslose Holzabfälle bezahlt. Der Tee sollte in Papier oder Pappe, aber nicht in Plastik verpackt sein. Und eine rötlich-braune Färbung aufweisen.
Für die Herstellung von Lapacho Tee nimmt man 1 bis 2 Esslöffel Rinde auf 1 Liter Wasser und kocht den Tee kurz auf. Anschließend lässt man ihn 15 bis 20 Minuten ziehen und seiht ihn dann in ein Gefäß aus Glas, Porzellan oder Emaille ab. Seinen Geschmack beschreiben Teetrinker als erdig, dezent süßlich und vanillig, dem Rotbuschtee nicht unähnlich. Man kann ihn mit einem Spritzer Zitrone, Orange oder Minze aufpeppen.
Von dem so zubereiteten Tee trinkt man maximal 1 Liter pro Tag. Und zwar nicht heiß, weil sonst die Gerbsäuren des Tees die Mund- und Rachenschleimhaut schädigen können.
Wie für andere zu Heilzwecken genossene Kräutertees gilt auch hier: keine Daueranwendung, sondern maximal 6 Wochen lang, dann 4 Wochen Pause.
Will man Lapacho-Tee für Waschungen, Bäder oder feuchte Kompressen nehmen, 5 Gramm Rinde in 1 Liter Wasser eine Viertelstunde aufkochen, dann rund 20 min ziehen lassen und den Sud verwenden. Auch lässt sich der Extrakt in eine Creme einrühren, um seine heilsamen Wirkungen an die Haut zu bringen. Oder man stellt selbst eine Hautcreme her. Beispielsweise aus den Zutaten:
Für solche äußerlichen Anwendungen gilt keine zeitliche Begrenzung, jedoch sollten sie nicht bei großen Wunden erfolgen.
Die Volksmedizin sagt Lapacho vor allem stimulierende Effekte auf das Immunsystem nach. Die Rinde des Baums soll entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und fungizid, d. h. gegen Krankheitserreger verschiedener Art wirken. Aber auch
Lapacho-Tee haben schon die Inkas zur Linderung vieler Beschwerden getrunken. Und auch heute noch setzen den Rindensud Einheimische in Südamerika zur Behandlung diverser Krankheiten ein. Von Infektionen wie z. B. Syphilis oder Candida über Verdauungsprobleme, Entzündungen, Allergien, Stoffwechselleiden wie etwa Diabetes bis hin zu Krebs.
Erst Mitte des 20. Jahrhunderts hat der Lapacho-Tee auch in unsere Breiten Einzug gehalten. Er kommt in der Volksmedizin zum Einsatz bei:
Da der Tee den Körper von Giftstoffen und Schlacken befreien und die Verdauung anregen soll, kann er Übergewichtige beim Abnehmen unterstützen.
Westliche Wissenschaftler, stets auf die Nachweisbarkeit von vermuteten Effekten als Heilmittel angepriesener Substanzen bedacht, haben nachgeprüft, wie es diesbezüglich hinsichtlich Lapacho steht. Ihre Schlussfolgerungen:
Infektionen: Naphthochinone sind ähnlich wie Antibiotika gegen Bakterien wie z. B. Staphylokokken und Klebsiellen aktiv. Als Bakteriostatikum, d. h. sie hemmen Eitererreger, töten sie aber nicht ab. Gleichzeitig verschonen sie positive Darmkeime wie Bifidobakterien und Lactobazillen. Zudem scheinen sie gegen bestimmte Antibiotika resistent gewordene Bakterienstämme wieder empfindlich für diese Antibiotika zu machen. Und sie sollen auch gegen Pilze wie z. B. Candida albicans wirken. Bei Protozoen wie z. B. den Erregern der Malaria oder der Schlafkrankheit scheinen sie, legen Laborversuche nahe, deren Wachstum zu bremsen. was sie aber noch nicht als taugliches Mittel gegen diese Krankheiten qualifiziert.
Lapachon und Lapachol wiederum werden Wirkungen gegen Krebs-, Herpes- und HI-Viren zugeschrieben, wobei sie an unterschiedlichen Schritten der Virenvermehrung ansetzen. Doch auch hier gibt es nur Labordaten.
Hautleiden: Nicht nur die genannte antibiotische Eigenschaft macht die Lapacho-Rindenextrakt interessant als Heilmittel bei Hauterkrankungen. Denn sein Wirkstoff Lapachol hemmt die Teilung der Hornzellen, deren überstürzte Vermehrung z. B. bei Psoriasis die starke Hautschuppung verursacht. Das Lapachon wiederum zeigte im Tierversuch positive Effekte in puncto schnellerer Wundheilung und Reparatur von Schleimhautschäden.
“Lapacho-Aspirin“: Im Tierversuch zeigte sich, dass Lapachon und Lapachol Entzündungszeichen wie Schwellung und Rötung unterdrücken. Lapachol lindert zudem Schmerzen. Alles Eigenschaften, wie sie z.B. Acetylsalicylsäure besitzt. Lässt sich das auf den Menschen übertragen, wären Lapacho-Umschläge bei Hautentzündungen, Ekzemen und Insektenstichen eine gute Alternative zu anderen Behandlungsmethoden.
Krebs: Lapachol und Lapachon kämpfen auch gegen Tumorzellen. Doch ist ihr Einsatz als Antikrebsmittel Zukunftsmusik. Denn im Tierversuch wirksame Lapachol-Konzentrationen verursachen beim Menschen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Blutgerinnungsstörungen und die Wirkstoffe sind auch für gesunde Zellen giftig.
Darüber scheiden sich die Geister. Die einen schwören auf seine Heilwirkungen. Die anderen billigen ihm höchstens Placeboeffekte zu.
Jedenfalls wurde er noch nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht, um definitiv sagen zu können, ob und wogegen er hilft. Auch wenn es anhand von Laborexperimenten einige Hinweise gibt, dass er zum Beispiel bei gewissen Infektionen und Krebsleiden gesundheitsförderliche Prozesse auslöst. Allerdings werden die in den Versuchen verwendeten Wirkstoffmengen in Teezubereitungen nicht erreicht, geben Kritiker zu bedenken.
Daher erscheint es ratsam, Lapacho-Tee als Heilmittel allenfalls unterstützend einzunehmen. Wobei zu bedenken gilt, dass auch ein Tee Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen kann. Eher selten, aber doch führt die innerliche Behandlung mit Lapachotee zu Hautausschlägen, Blutgerinnungsstörungen, Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden. Dann ist – nach ärztlichem Ratschlag – seine Dosierung zu reduzieren oder die Behandlung abzubrechen.
Um solche unerwünschten Wirkungen zu vermeiden, sollte man vorsichtshalber Lapacho-Tee nicht einnehmen:
Auch seine äußerliche Anwendung ist nicht in jedem Fall unproblematisch. Sie kann bei Empfindlichen Hautreizungen und Allergien hervorrufen und sollte dann besser unterbleiben.
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