Nagelpilz: Welcher Arzt ist Spezialist?

Last Updated on: 8th Januar 2020, 11:24 pm

Nagelpilz behandeln
Barfußlaufen reduziert das Infektionsrisiko für Nagelpilz. Foto: Adobe Stock; (c) Oleksandr Shevchenko

Nagelpilz kann unangenehm und vor allem sehr hartnäckig sein. In Westeuropa leiden in etwa 20% an dieser Erkrankung der Nägel. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr an Nagelpilz zu erkranken. Bei uns erfährst du sowohl wie du Nagelpilz vorbeugen kannst, als auch (falls du bereits davon betroffen bist) was und wer gegen Nagelpilz wirklich hilft.

Spezialist für Nagelpilz: welcher Arzt sollte kontaktiert werden?

Bei ersten Anzeichen einer Nagelpilzinfektion solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen und den Pilz medizinisch beseitigen lassen. Dazu eignet sich zwar auch der Hausarzt, der Spezialist für sämtliche Pilzerkrankungen von Haut und Nägeln ist allerdings der Hautarzt. Nachfolgend eine Liste an Hautärzten die sich auf Pilzinfektionen spezialisiert haben:

Nagelpilz behandeln & vorbeugen: die besten Tipps

Nagelpilz (= Onychomykose oder nail fungus) ist grundsätzlich keine gesundheitsgefährdende Erkrankung, allerdings eine recht hartnäckige. Je früher Nagelpilz erkannt und behandelt wird, desto schneller kann man ihn wieder beseitigen. Daher lohnt es sich, bei ersten Anzeichen eine genaue Diagnose beim Hausarzt oder (noch besser) beim Hautarzt einzuholen und den Nagelpilz medizinisch beseitigen zu lassen.

Symptome: Woran erkennt man Nagelpilz?

Typische Symptome einer Pilzinfektion des Nagels sind:

  • glanzlose und stumpfe Nägel
  • weiße oder gelbliche Flecken an den Rändern des Nagels
  • weißliche, gelbliche oder bräunlich-graue Flecken in der Nagelplatte
  • stark verdickte Nägel
  • bröselige und brüchige Finger- und Zähennägel
  • häufig ist auch die Haut in Bereich des Pilzes aufgeweicht

Nagelpilz behandeln: Was hilft gegen die Pilzinfektion?

Wenn du dir einen Nagelpilz eingefangen hast, solltest du unbedingt mit einem Hautarzt Kontakt aufnehmen und dich bei ihm in Behandlung begeben. Zur Behandlung von Nagelpilz stehen im Wesentlichen vier verschiedene Methoden zur Verfügung:

  1. Lokale Behandlung der Nägel
  2. Systemische Behandlung der Nägel
  3. Photodynamische Therapie der Nägel
  4. Lasertherapie

Lokale Behandlung bei Nagelpilz

Die lokale (topische) Therapieform erfolgt meist mit Nagellacken oder Lösungen, die auf die befallene Stelle aufgetragen werden. Sie ist als alleinige Therapieform allerdings meistens nur dann wirksam, wenn die betroffene Stelle nur sehr kleinflächig ist. Als Nebenwirkungen einer lokalen Therapie sind Juckreiz sowie Schwellungen und Brennen der Haut um den Nagel herum bekannt. Es gibt sowohl Salben als auch Nagellack gegen Nagelpilz. Diese Produkte zur lokalen Anwendung direkt auf den betroffenen Nagel, kannst du teilweise sogar rezeptfrei in der Apotheke kaufen.

Systemische Behandlung von Nagelpilz

Die systemische Therapie kommt in jenen Fällen zum Einsatz, wenn die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist und mit der lokalen Behandlung nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Mit der systemischen Behandlung sind Medikamente (Tabletten und Kapseln, sogenannte orale Antimykotika) gemeint, die innerlich auf die Infektionen einwirken. Eine systemische Behandlung muss stets vom Arzt verordnet werden. Diese Tabletten sind nämlich nicht rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Photodynamische Behandlung

Eine umstrittene Therapieform bei Nagelpilz ist die photodynamische Behandlung. Umstritten deshalb, weil sich ihr Behandlungserfolg bislang sehr in Grenzen hält. Bei der photodynamischen Therapie wird auf den befallenen Nagel 5-Aminolävulinsäure oder Methyl-Amino-Oxo-Pentanoat aufgetragen und anschließend mit Rotlicht bestrahlt. Die beiden Stoffe wirken als sogenannte Photosensibilisatoren. Bei ihrer Bestrahlung bildet sich ein aggressiver Sauerstoff, der den Pilz schädigen soll.

Laserbestrahlung

Eine neue Behandlungsmethode, deren Wirkung gerade in mehreren Studien überprüft wird, ist die Laserbestrahlung. Immer mehr Hautärzte haben die Laserbehandlung mittlerweile in ihrem Portfolio. Wenn eine systemische Behandlung aufgrund von Allergien und Unverträglichkeiten nicht möglich ist, kann die Laserbestrahlung die Erfolgschancen der lokalen Behandlung zumindest erhöhen.

Hausmittel gegen Nagelpilz

Eigentlich ist mit Nagelpilz nicht zu Spaßen und eine richtige Therapie in Absprache mit dem Hautarzt daher ratsam. Zwei Hausmittel zum selbst Anwenden möchte ich dir trotzdem vorstellen: Essig und Teebaumöl. Essig ist ein altbekanntes natürliches Fungizid, das gegen sämtliche Pilzarten wirkt. Eine spezielle Säure im Essig sorgt dafür, dass der Pilz auf dem Nagel abstirbt. Teebaumöl kannst du ebenfalls als Hausmittel gegen Nagelpilz ausprobieren. Der große Vorteil an Teebaumöl ist, dass bisher keine Nebenwirkungen bekannt sind. Frei nach den Motto: Hilft’s nix, schadet’s nix. Sollten sich die Symptome nach ein paar Tagen nicht bessern, ist der Gang zum Arzt aber unerlässlich.

Nagelpilz mit Fußpflege vorbeugen
Regelmäßige Fußpflege ist ein probates Mittel, um diverse Pilze vom Fuß fernzuhalten. Foto: Adobe Stock; (c) sabine hürdler

Wie entsteht Nagelpilz? Ursachen

Die häufigsten Hautpilzerreger halten sich überwiegend in feuchter und warmer Umgebung auf. Typische Orte, an denen man einen Fußpilz aufschnappt, sind beispielsweise Duschen, die von mehreren Menschen genutzt werden. Die Hauptursache für Nagelpilz ist eine unbehandelte Infektion mit Fußpilz. Dabei ist die Haut, die den Zähennagel umgibt, mit einem Hautpilz (Dermatophyten) befallen, welcher langsam von außen nach innen in das Nagelbett vordringt. Wird ein Fußpilz nicht rechtzeitig behandelt, breitet sich der Pilz entlang der Zehen aus und kann anschließend auch die Zähennägel infizieren. Die Nagelplatte wird dabei angehoben und verfärbt sich deutlich gelblich. Fingernagelpilz hingegen resultiert meist aus einer Infektion der Zähennägel.

Um Fußpilz und anderen Pilzinfektionen der Haut vorzubeugen ist es unerlässlich, Haut und Nägel trocken zu halten. Deshalb empfiehlt es sich, folgende Maßnahmen zu beherzigen:

  • Straßenschuhe zuhause ausziehen (wenn möglich auch am Arbeitsplatz)
  • Schuhe aus den Materialien Leder, Baumwolle oder Flachs tragen
  • Schuhe regelmäßig wechseln und zu enge Schuhe vermeiden
  • Socken täglich wechseln und mit 60° C waschen
  • das Tragen und Verwenden fremder Schuhe und Handtücher vermeiden
  • Nasse Füße gut abtrocknen – auch die Zehenzwischenräume
  • regelmäßige Fußpflege
  • Nagelscheren & -feilen, vor Gebrauch gründlich reinigen
  • möglichst gesund ernähren und leben

Um eine Infektion zu vermeiden ist es außerdem ratsam, sämtliche Orte zu vermeiden, an denen sich Pilzsporen vermehrt aufhalten. Dazu gehören unter anderem Schwimmbäder, Umkleidekabinen und Duschen. An diesen Orten solltest du möglichst nicht barfuß laufen, sondern Sandalen, Flip-Flops oder Schlapfen tragen. Auch sogenannte Fußduschen in Schwimmbädern solltest du meiden. Denn Desinfektionsmittel wirken nicht gegen Pilzsporen, greifen aber die natürlich schützende Fettschicht der Haut an.

Wie kann man Nagelpilz vorbeugen?

Sobald der Nagel- und Fußpilz erfolgreich bekämpft wurde, ist eine professionelle Fußpflege als Vorbeugemaßnahme gegen neuerlichen Befall äußerst sinnvoll.

Tipp: In dieser Liste findest du die besten Fußpflegestudios in Wien.

Hier findest du gute Fußpflegesalons zur Verbeugung gegen Nagelpilz:

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Dominik Knapp

Dominik Knapp