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Tennisspielen ist nur eine von vielen Möglichkeiten, einen Tennisarm zu bekommen. Er ist vielmehr das Ergebnis chronischer Überlastungen. Und zeigt sich mit Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens. Er vergeht oft von allein wieder. Eine frühzeitige Behandlung ist dennoch wichtig, um Folgeschäden zu verhindern.
Als Tennisarm, Tennisellenbogen oder Epicondylitis Humeri lateralis bezeichnet man eine schmerzhafte Entzündung an der Außenseite des Ellbogens. Dort, wo Oberarmknochen (Humerus) und Speiche (Radius) zusammentreffen. Genauer gesagt am Knochenvorsprung des Humerus, an dem die für das Strecken des Handgelenks und der Finger zuständigen Muskeln entspringen.
Der Tennisarm ist die beim Menschen am häufigsten vorkommende Insertionstendinopathie, sprich: der am häufigsten vorkommende durch Reizung der Sehnenansätze bedingter Schmerzzustand im Übergang von der Sehne zum Knochen. Der Tennisarm gehört zum rheumatischen Formenkreis. Genauer gesagt ist er eine Form von Weichteilrheumatismus, der Muskeln, Sehnen, Schleimbeutel und Bindegewebe befällt. Doch meistens erst ab einem Alter von rund 35 Jahren.
Die Bezeichnung Tennisarm verrät, wodurch die Erkrankung zustande kommen kann. Doch sind längst nicht alle, die einen Tennisarm entwickeln, Tennisspieler. Auch andere Tätigkeiten, die die an der Außenseite des Ellbogens entspringende Muskelgruppe übermäßig beanspruchen, können zu einem Tennisarm führen.
Allen voran Bewegungen, bei denen die Hand bei gebeugtem Ellenbogen kräftig zugreifen muss. Wie etwa beim Hantieren mit Werkzeug, z. B. mit einem Hammer oder längeren Schneeschaufeln. Besonders gefährdet sind Menschen, die ständig gleichförmige Bewegungsabläufe wiederholen. Zum Beispiel stundenlang mit der Computer-Maus arbeiten, Klavier oder Geige spielen. Weitere die Arme belastende Tätigkeiten sind z. B. Bügeln, Rasenmähen, Putzen, Berufskraftfahren, Bauarbeiten, Hand- und Heimwerken sowie Gärtnern. Abgesehen davon begünstigt eine Schlafhaltung in Seitenlage, mit Verwendung des stark gebeugten Arms als Kopfstütze, die Entstehung eines Tennisarms.
Wahrscheinlich überreizt eine solche Überbeanspruchung das Gewebe, das sich in der Folge entzündet. Und bewirkt eine erhöhte Anspannung beziehungsweise Dauerspannung und Verkürzung der Streckmuskulatur am Unterarm, was wiederum für einen kontinuierlichen Zug auf den Sehnenansatz sorgt. Dadurch entstehen dort Durchblutungsstörungen und Mikrotraumen, winzige Verletzungen in den Sehnen, die Schmerzen über dem Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellbogens verursachen.
Weitere Ursachen eines Tennisarms können sein:
Zu Beginn treten stechende Schmerzen am äußeren Ellenbogen auf. Oft erstmals nach intensiver oder ungewohnter Sportausübung. Meistens aber nach Tätigkeiten wie dem Heben von Lasten, Benützen von schweren Werkzeugen oder längerem Arbeiten an Tastatur und Maus. Sie können bis in den Unterarm ausstrahlen. Und bilden sich in der Regel wieder zurück, sodass man ihnen oft nicht genug Beachtung schenkt. Doch sind bereits in dieser Anfangsphase die Muskelansätze des Oberarmknochens druckschmerzhaft. Dieses Symptom weist darauf hin, dass sich ein Tennisellenbogen bildet.
Später nehmen die Schmerzen zu. Und gewisse Bewegungen können nicht mehr schmerzfrei ausgeführt werden. Typisch sind etwa Schmerzen beim Anheben der auf der Tischplatte liegenden Hand oder des Mittelfingers gegen einen Widerstand. In der Folge können sich die Schmerzen auch schon bei banalen Alltagstätigkeiten bemerkbar machen. Etwa, wenn man eine Faust macht, ein Getränk eingießt, einen Drehverschluss oder eine Tür öffnen will. Und nach einiger Zeit verspürt man den Schmerz sogar in Ruhe.
Dann gesellt sich eine Schwäche im Handgelenk hinzu, sodass man nicht mehr imstande ist, richtig zuzugreifen. Oft auch Missempfindungen wie z. B. ein Kribbeln. Die Verspannung der Muskeln ist tastbar. Zudem können sich durch die Entzündung bedingte Schwellungen und Hautrötungen einstellen.
Die Schmerzen verschwinden häufig von selbst, können aber auch monatelang anhalten. Da ein Tennisellenbogen die Funktion des Arms und damit die Lebensqualität sehr einschränken kann, ist es wichtig, schon bei leisesten Anzeichen eines Tennisarms einen Arzt aufzusuchen.
Die Erhebung der Krankengeschichte und eine klinische Untersuchung führen den Rheumatologen oder Orthopäden zur Erkennung eines Tennisarms. Unter anderem anhand spezieller Tests. So lässt er etwa den Patienten den Arm mit der Handfläche nach unten ausstrecken und die Hand nach oben drücken, während der Arzt von oben dagegen hält. Dadurch kommt es bei einem Tennisellenbogen zu Schmerzen. Auch Druckschmerz an den Sehnenansätzen beim Abtasten ist ein charakteristisches Symptom für einen Tennisellenbogen.
Zudem kann der Arzt Röntgenaufnahmen veranlassen. Die zeigen bei einem Tennisellenbogen zwar kaum Auffälligkeiten, dienen aber dem Ausschluss anderer Erkrankungen, wie etwa einer Nerveneinklemmung oder Arthrose.
Hast du Schmerzen im Ellbogen, solltest du so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen. Die richtige medizinische Ansprechperson in diesem Fall ist der Orthopäde, welcher auf Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates spezialisiert ist.
Folgende Orthopäden in Wien wurden von Patienten auf HEROLD.at weiterempfohlen:
Meist lässt sich die Erkrankung konservativ behandeln. Denn die Therapie eines Tennisarms hat zwei Ziele: erstens, den Muskelansatz zu entlasten und zweitens, die Entzündung zu bekämpfen. Um das zu erreichen gilt es zunächst, die den Tennisellbogen auslösenden Tätigkeiten zu vermeiden und den Arm eine Weile zu schonen. Nur bei sehr ausgeprägten Beschwerden bzw. hochakuter Entzündung ist eine komplette Ruhigstellung des Arms nötig. Etwa in Form einer Gipsschiene. Lediglich für einige Tage, um eine Schwächung der Muskulatur zu vermeiden.
Entzündungshemmende Medikamente, üblicherweise nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), bzw. Salben bewirken ein Abklingen der Schmerzen. Ebenso komprimierende Bandagen, die die erkrankte Armpartie schützen und stützen. Diese werden oft begleitet von physikalischen Maßnahmen wie
Auch eine Ergotherapie kann zum Einsatz kommen. Sie dient der Erhaltung beziehungsweise Wiedererlangung von alltäglichen Fertigkeiten.
Bei länger anhaltenden oder sehr starken Beschwerden ist auch eine Injektion von Botulinumtoxin (Botox) in die überbeanspruchten Muskeln eine Therapieoption. Dadurch kommt es zu deren vorübergehenden Lähmung, sodass der Muskelzug am Ansatz abnimmt. Oder der Arzt führt eine Nervenblockade im schmerzenden Bereich durch. Indem er ein Betäubungsmittel um die Nerven spritzt, was deren Weiterleitung von Schmerzreizen unterbricht.
Weitere, allerdings in ihrer Wirksamkeit umstrittene Therapien, die bei Beschwerden durch einen Tennisellenbogen Anwendung finden, sind:
Meistens heilt ein Tennisellenbogen dank einer konservativen Behandlung aus. Andernfalls ist eine Operation in Betracht zu ziehen.
Eine Operation kommt vor allem infrage bei
Sie führt ein Orthopäde oder Unfallchirurg durch.
Zur Auswahl stehen Verfahren wie die
Eine teilweise Durchtrennung der Sehne verringert den Muskelzug, entlastet also das Gewebe. Die Nervenverödung verhindert die Weiterleitung von Schmerzimpulsen. Auch eine Kombination aus beiden Methoden kann zum Einsatz kommen.
Zunächst erfolgt eine Ruhigstellung des Arms bis zur Wundheilung. Dann so bald wie möglich eine Physiotherapie zur Muskelkräftigung. Sportliche Betätigungen sind frühestens acht Wochen nach dem Eingriff möglich. Die Rehabilitation nach der Operation kann mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Als unterstützende Behandlung für den Tennisarm infrage kommt:
Außerdem ist es sinnvoll, Sportgeräte beziehungsweise die bei der Sportausübung angewandte Technik von Fachleuten überprüfen zu lassen.
Vor allem, wenn bis zur völligen Ausheilung der Erkrankung nicht auf die Belastung verzichtet wird, die sie ausgelöst hat (z. B. weitere Sportausübung), kann die Entzündung chronisch werden. Denn diese führt mit der Zeit zu Veränderungen im Gewebe wie z. B. Verknöcherungen im Bereich des Sehnenansatzes. Die nicht mehr rückbildungsfähige Überreizung von Muskel- und Sehnenansatz kann diesen so schwächen, dass ein Muskelabriss geschieht.
Tennisspieler tun gut daran, anhand einer exakten Analyse der Schlag-, Wurf- und Grifftechnik eine korrekte Schlagtechnik (Rückhand!) zu erlernen und einen gut bespannten, flexiblen, leichten, nicht zu kopflastigen Schläger zu verwenden. Gab es bereits einen Tennisellenbogen, empfiehlt sich ein gezielter, langsamer Trainingsaufbau mit richtiger Schlagtechnik, um Rückfällen vorzubeugen. Inklusive gezielter Aufwärm- und Kräftigungsübungen. Wenn erforderlich, auch ein Schlägerwechsel. Richtige Technik, richtige Ausrüstung und richtige Trainingsintensität (kein Übertreiben bei der Sportausübung) bilden auch bei anderen Sportarten ein gutes Rezept gegen die Entwicklung eines Tennisellbogens.
Da ein Tennisellebogen jedoch nicht nur durch sportliche Betätigung zustande kommt, ist es am besten, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel:
Ein Tennisarm kommt durch Überbeanspruchung der Handgelenk- und Fingergelenkstreckmuskulatur an deren Sehnenansatz am äußeren Oberarmhöcker (Epicondylus humeri lateralis) zustande. Hingegen der Golferarm alias Golferell(en)bogen durch Überbelastung der Handgelenk- und Fingergelenkbeugemuskulatur an deren Sehnenansatz am inneren Oberarmhöcker (Epicondylus humeri medialis). Weshalb er auch als mediale Epikondylopathie, Epicondylitis humeri medialis oder Epicondylitis ulnaris humeri bezeichnet wird.
Doch kommt der Golferellenbogen nicht nur bei Golfern vor. Sondern auch bei Sportarten wie Baseball, Handball, Diskus- und Speerwerfen, Tennis, Squash, Badminton, Kunstturnen, Ringen, Bodybuilding, Skilanglaufen und Sportklettern. Doch kann er auch Sportmuffel befallen.
Typisch für ihn sind Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens, die in den Unterarm ausstrahlen können. Verbunden mit einem Schwächegefühl und eventuell einer Bewegungseinschränkung.
Diagnose- und Therapie ähneln jener, die auch beim Tennisellenbogen zum Einsatz kommt.
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