Darmspiegelung: Alles zu Vorbereitung, Ablauf und Nachbehandlung

Last Updated on: 30th Oktober 2019, 11:17 am

Eine Darmspiegelung bzw. Koloskopie ist eine Untersuchung des Dickdarms. Foto: Adobe Stock, (c) PIC4U

Blut im Stuhl? Anhaltender Durchfall oder wiederkehrende Bauchkrämpfe? Oder eine Vorsorge bezüglich Darmkrebs? Dann ist eine Koloskopie angesagt. Mit welchem Arzt muss man dafür Kontakt aufnehmen? Welche Vorbereitung braucht man für eine Darmspiegelung? Was passiert dabei genau? Gibt es danach etwas zu beachten?  Was sind die Alternativen? Alle Infos hier!

Was ist eine Darmspiegelung?

Mit einem Rohr oder Schlauch und damit verbundener Optik in Körperhöhlen und Hohlorgane schauen: Das gehört heute zu den Routineverfahren in der Diagnostik diverser Krankheiten.  Endoskopie heißt die Methode, die vor allem der Erkennung, aber in bestimmten Fällen auch der Behandlung verschiedener Erkrankungen dient. Je nach dem Zweck der Spiegelung heißt sie daher

  • diagnostische Endoskopie, weil sie Stand- oder Bewegtbilder vom Organinneren liefert und die Entnahme von Flüssigkeiten und Gewebeproben von dort ermöglicht.
  • therapeutische (operative, interventionelle) Endoskopie, weil sie kleine (auch chirurgische) Eingriffe erlaubt.

Die Untersuchung findet inzwischen in vielen Fachgebieten Einsatz. Etwa in der Urologie für einen Blick in die Blase (Zystoskopie) oder in der Frauenheilkunde zur Begutachtung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie). Seit jeher aber bedient sich die Gastroenterologie der Methode, um vor allem den Magen (Gastroskopie, Magenspiegelung) oder Dickdarm zu inspizieren.

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Koloskopie (lat.: colon = Dickdarm; Kolonoskopie, Coloskopie, Colonoskopie, Darmspiegelung, Dickdarmspiegelung).

Darmspiegelung mit dem Koloskop

Durchgeführt wird eine Darmspiegelung mit einem Koloskop. Dieses rund 130 cm lange, fingerdicke, spezielle Endoskop ist ein biegsamer Schlauch mit integrierter Lichtquelle. Der kann sich den Darmwindungen anpassen und dem gesamten Verlauf des Dickdarms folgen. Ein Gastroenterologe oder Chirurg führt das Koloskop über den Anus in den Dickdarm ein. Er steuert und bewegt es, um im Darminneren des Patienten alles Interessante auszuleuchten. An der Spitze des Gerätes befindet sich eine kleine Kamera, die Bilder an einen Farbmonitor überträgt (“Video-Endoskop“).

Über einen Arbeitskanal im Endoskop kann der Untersucher spezielle Instrumente vorschieben. Beispielsweise eine kleine Zange zur Durchführung von Biopsien (Gewebeproben werden entnommen) zwecks anschließender mikroskopischer Untersuchung. Oder eine Metallschlinge zur Abtragung von Schleimhautpolypen. Außerdem Spül- und Absaugvorrichtungen, die unter anderem zur Reinigung der Linse am Ende des Endoskops dienen.

Auch gibt es spezielle Koloskope mit einem kleinen Ultraschallgerät an der Spitze. Das ermöglicht die Durchführung einer Endosonographie zur Beurteilung der Schichten der Darmwand.

Was bringt die Darmspiegelung?

Eine Darmspiegelung wird zur Auffindung der Ursache bestimmter Beschwerden durchgeführt. Oft in Kombination mit anderen diagnostischen Schritten wie Labortests, einem Bauch-Ultraschall oder einer rektalen Untersuchung (Austastung des Enddarms). Zu diesen abklärungsbedürftigen Symptomen zählen etwa

  • Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder nachgewiesenes Blut im Stuhl
  • veränderte (z.B. zunehmende Verstopfung) oder unregelmäßige (abwechselnd Durchfall und Verstopfung) Stuhlgewohnheiten
  • chronischer Durchfall
  • anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen/Bauchkrämpfe
  • ein unklarer Gewichtsverlust
  • ein Appetitverlust
  • eine unklare Anämie (Blutarmut)

Sie sind oft das Ergebnis von z.B. Blutungen, Entzündungen oder Geschwürbildungen im Darm. Wie sie etwa bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder bei Darmtumoren vorkommen. Bei einer Koloskopie zeigen sich auch Darmdivertikel. Sie dient auch zur Feststellung (Ausschlussdiagnose) eines Reizdarms.

Darmkrebsvorsorge: Was kann bei der Darmspiegelung festgestellt werden?

Bestimmte Veränderungen der Darmschleimhaut können auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs hindeuten. Oder bereits ein Ausdruck davon sein. Daher kommt der Darmspiegelung eine wesentliche Bedeutung in der (Früh-) Erkennung von Darmkrebs (kolorektales Karzinom) zu. Der entwickelt sich nämlich langsam über Vorstufen (Polypen, Adenome).

Eine Darmspiegelung ermöglicht, solche Krebsvorstufen bereits in sehr frühem Stadium zu erkennen. Etwa, indem Gewebeproben entnommen und anschließend mikroskopisch begutachtet werden. Und der Arzt kann krebsverdächtige Veränderungen auch gleich entfernen. Das verhindert die Entstehung eines bösartigen Tumors. Und macht so aufwändige operative Eingriffe überflüssig, die sonst notwendig wären.

Deshalb wird die Koloskopie auch bei gesunden, beschwerdefreien Personen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung eingesetzt. Hierzulande gilt für jeden Erwachsenen die Empfehlung, eine erstmalige Koloskopie ab dem 50.Lebensjahr in Anspruch zu nehmen. Besteht eine erbliche Vorbelastung oder ein anderes erhöhtes Risiko für Darmkrebs, sollte sie schon in jüngerem Alter erfolgen.

Die Darmspiegelung erfolg mittels Koloskop. Foto: Adobe Stock, (c) bilderzwerg

Ablauf: Das passiert während der Darmspiegelung

Eine Koloskopie findet entweder in einem Krankenhaus oder in der Facharztpraxis eines Gastroenterologen oder Chirurgen statt. Sie dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten. Während der Untersuchung liegt der Patient zunächst mit leicht angewinkelten Beinen auf der linken Seite. Der Arzt inspiziert die Analregion. Dann tastet er den Enddarm aus, um Veränderungen, die die Untersuchung erschweren könnten (z.B. Narben, Verletzungen) zu erkennen.

Schließlich schiebt er unter Zuhilfenahme eines Gleitgels das Koloskop vorsichtig durch den Anus unter Sichtkontrolle in möglichst alle Abschnitte des Dickdarms vor. Im Idealfall bis zu der Stelle, wo der Dünndarm in den Dickdarm mündet. Währenddessen kann es notwendig werden, den Patienten in Rückenlage zu bringen, damit das Gerät die Darmkrümmungen gut passieren kann.

Der Arzt bläst über das Koloskop Luft in den Darm, damit sich die Schleimhaut entfaltet. Ein häufig vom Patienten als unangenehm empfundener Vorgang. Der ist aber unumgänglich, um eine optimale Sicht zu erreichen und Verletzungen zu vermeiden.

Dann zieht der Untersucher das Gerät langsam zurück und sieht sich dabei nach und nach alle Darmabschnitte an. Wenn notwendig, unterstützt der Arzt die Schlauchführung, indem er mit der Hand gelegentlich einen leichten Druck auf den Bauch des Patienten ausübt. Entdeckt er bei der Koloskopie krankhafte Veränderungen, kann er mithilfe einer kleinen Zange Gewebeproben entnehmen. Finden sich Darmpolypen, kann er diese mit einer Metallschlinge abtragen. Ein blutendes Schleimhautgefäß lässt sich mit einem kleinen Metallclip abklemmen. Oder durch Unterspritzung mit einem blutstillenden Medikament stillen.

Während der gesamten Darmspiegelung wird der Patient überwacht. Oft inklusive Kontrolle der Herzfrequenz (Puls) und Sauerstoffsättigung im Blut mittels Pulsoxymetrie (an einer Fingerspitze befestigter, kleiner Clip). Bei einer Koloskopie unter Betäubung und/oder bestimmten Risikofaktoren können Blutdruck- und EKG-Kontrollen hinzukommen.

Vorgespräch, eventuelle Sedierung oder Narkose, Untersuchung, Nachbesprechung und Nachsorge – alles in allem sollte man mit einem Zeitaufwand von etwa 2 Stunden für eine Koloskopie rechnen.

Partielle Koloskopie 

Für bestimmte Fragestellungen (z.B. Nachsorge einer Krebserkrankung) muss nicht der gesamte Dickdarm gespiegelt werden. Es genügt dann zum Beispiel, nur in den Enddarm hineinzusehen (Rektoskopie). Oder ins letzte Stück des Dickdarms mit dem Enddarm (Sigmoidoskopie, “kleine Darmspiegelung“). Bei einer solchen partiellen Koloskopie (teilweise Darmspiegelung) gestaltet sich die Vorbereitung weniger aufwändig, da nur ein kleiner Darmteil untersucht wird. Auch die Komplikationsrate ist geringer.

Darmspiegelung Vorbereitung

Anamnese, Medikamente & Sedierung

Zunächst einmal erhebt der Arzt, der die Darmspiegelung durchführen wird, in einem Gespräch (Anamnese) alle Vorerkrankungen und Risikofaktoren des Patienten. Wie z.B. etwaige Blutgerinnungsstörungen sowie eingenommene Medikamente. Wer blutverdünnende Mittel (Risiko: erhöhte Blutungsgefahr) schluckt, sollte mit seinem behandelnden Arzt klären, ob und wann diese abgesetzt werden müssen und ob eine Überprüfung der Gerinnungswerte nötig ist. Insulinpflichtige Diabetiker müssen gegebenenfalls die Insulindosis während der Vorbereitungsphase anpassen. Auch gilt es zu beachten, dass die vor der Koloskopie notwendige Darmreinigung die Wirkung mancher Arzneien (z.B. Antibabypille) beeinträchtigen kann.

Unter Umständen legt der Arzt vor der Koloskopie einen venösen Zugang am Arm oder an der Hand des Patienten. Weil er über diesen im Bedarfsfall schnell Medikamente oder Flüssigkeit verabreichen kann. Etwa, wenn ein plötzlicher Blutdruckabfall eintritt.

Darmreinigung: Was darf man essen vor der Darmspiegelung?

Eine Koloskopie benötigt eine aufwändigere Vorbereitung als eine Gastroskopie. Denn der Darm muss möglichst leer sein, damit der Arzt freie Sicht auf alle Abschnitte der Darmschleimhaut hat. Sonst kann die Untersuchung nicht durchgeführt oder muss vorzeitig abgebrochen werden. Ist der Darm nicht vollständig entleert, lässt sich nämlich das Koloskop nur eingeschränkt vorschieben und krankhafte Veränderungen bleiben so womöglich unentdeckt. Eine vollständige Darmentleerung erreicht man aber nur, wenn der Darminhalt konsequent hinausbefördert wird.

Zu diesem Zweck sollte der Patient idealerweise bereits einige Tage vor der Untersuchung körnerhaltige Nahrungsmittel meiden. Auf jeden Fall aber darf er einen Tag vor der Untersuchung keine schwer verdaulichen oder blähenden Speisen essen. Die letzte feste, aber ballaststoffarme Mahlzeit sollte der Patient mittags am Tag vor der Darmspiegelung zu sich nehmen. Dann ist nur noch Tee, Wasser oder Brühe trinken erlaubt. Und zwar reichlich, um den Darm gut durchzuspülen. Leidet der Patient unter Darmträgheit, empfiehlt es sich, schon etwas früher mit der Ernährungsumstellung zu beginnen.

Am Abend vor der Darmspiegelung steht dann die Darmreinigung mit einer abführenden Lösung an. Hierzu stehen verschiedene Präparate zur Auswahl, die sich in puncto Geschmack, Trinkmenge und Trinkschema unterscheiden. So gibt es z.B. eines auf der Basis von Glaubersalz, von dem man etwa 4 Liter trinken muss. Diese hohe Trinkmenge und der salzige Geschmack der Flüssigkeit machen die Prozedur nicht gerade angenehm. Eine gelungene Darmentleerung zeigt sich, wenn nur noch klare oder leicht bräunliche Flüssigkeit erscheint. War sie merkbar nicht erfolgreich, sollte der Patient den Arzt vor der Koloskopie darüber informieren. Dann kann oft ein zusätzlicher Einlauf zu einer ausreichenden Darmreinigung verhelfen.

Darmspiegelung unter Narkose

Hypernervöse, überängstliche oder sehr schmerzempfindliche Patienten können eine Sedierung erhalten (“sanfte Koloskopie“). Das heißt, ein Beruhigungsmittel wird gespritzt, das einen Dämmerzustand erzeugt. Damit sie sich entspannen, sodass die Darmspiegelung rasch und reibungslos abläuft. In bestimmten Fällen – etwa bei Kindern oder Schwerkranken – erfolgt eine Darmspiegelung in Vollnarkose. Sie birgt allerdings deutlich mehr Risiken als ein Dämmerschlaf. Kann etwa zu Herzrhythmusstörungen oder zu plötzlichen Blutdruckschwankungen führen. Aus diesem Grund wird der betäubte Patient während der gesamten Untersuchung kontinuierlich überwacht.

Bei einer gewünschten Sedierung oder Narkose ist es ratsam, eine Begleitperson zur Koloskopie mitzunehmen, die danach für ein sicheres Heimkommen sorgt.

Darmspiegelung
Ab 50 Jahren sollte eine Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung regelmäßig stattfinden. Foto: Adobe Stock, (c) underdogstudios

Nach der Koloskopie

Nach einer Koloskopie kann der Patient sofort wieder essen und seine gewohnten Aktivitäten aufnehmen.

Nicht so, wenn er betäubt wurde. Eine Sedierung kann leichte Gleichgewichtsschwankungen oder ein Benommenheitsgefühl hinterlassen. Hat ein Patient eine Sedierung oder Narkose erhalten, darf er daher nach der Koloskopie für 24 Stunden nicht als Lenker eines Fahrzeuges (Auto, Rad) am Straßenverkehr teilnehmen. Und sollte auch keine Maschinen bedienen. Denn Beruhigungs- und Betäubungsmittel beeinträchtigen die Aufmerksamkeit und Fahrtüchtigkeit. Das erhöht die Unfallgefahr.

Verbliebene eingeblasene Luft kann – vorübergehend – zu Blähungen und einem Völlegefühl führen.

Ist eine Darmspiegelung gefährlich?

Die Koloskopie gehört heute zu den Standarduntersuchungen in der Gastroenterologie, die routinemäßig durchgeführt wird. Sie gilt als ein sehr sicheres Verfahren. Dennoch handelt es sich bei ihr um eine invasive (in den Körper eindringende) Methode, die bestimmte Risiken birgt.

Eines davon ist die Möglichkeit, dass der Arzt bei der Untersuchung mit dem Koloskop die Darmwand beschädigt. Im Extremfall durchstößt er sie sogar. Das führt zu Blutungen bzw. zum Übertritt von Darminhalt in die Bauchhöhle. Dieses Risiko besteht insbesondere bei einer bereits lädierten Darmwand, etwa aufgrund einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder nach einem chirurgischen Eingriff.

Blutungen können auch entstehen, wenn der Arzt Gewebeproben entnimmt. Sie werden jedoch nur dann gefährlich, wenn die Blutgerinnung des Patienten nicht genügend funktioniert. Etwa weil er Medikamente zur Blutverdünnung einnimmt.

Erfolgt die Untersuchung unter Sedierung bzw. in Narkose, kommen die Risiken der Betäubungsverfahren hinzu. Hierbei entwickeln sich in Einzelfällen Herzrhythmusstörungen oder eine vorübergehend beeinträchtigte Atmung. Oder auch eine allergische Reaktion auf ein verabreichtes Mittel.

Treten während der Untersuchung starke Schmerzen auf oder zeigen sich heftige Verengungen oder Verwachsungen des Darms oder Verdrehungen der Darmschlingen, muss die Darmspiegelung unter Umständen vorzeitig abgebrochen werden.

All diese unerwünschten Folgen einer Darmspiegelung kommen glücklicherweise aber eher selten vor. Ihr Auftreten hängt u.a. auch vom Allgemeinzustand des Patienten, seinem Alter sowie eventuellen Vorerkrankungen ab. Treten im Anschluss an eine Darmspiegelung Beschwerden wie Fieber, Schmerzen oder Blutungen auf, ist aber unbedingt Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen.

 

Alternative 1: virtuelle Koloskopie

Eine Endoskopie mag zwar risikoarm sein. Angenehm ist sie aber nun nicht gerade und Komplikationen wie Blutungen oder Darmperforationen sind dabei immerhin möglich. Das fällt bei einer speziellen Form der Darmspiegelung, der virtuellen oder CT-Koloskopie bzw. MR-Koloskopie weg. Sie kommt vor allem bei starken, von einem Endoskop nicht überwindbaren Verengungen des Darms oder anderen Kontraindikationen für eine konventionelle Darmspiegelung zum Einsatz.

Bei der virtuellen Koloskopie wird der Darm von außen her gescannt. Dabei fertigt hochauflösendes Multislice-CT-Gerät und ein spezielles Computerprogramm oder ein Magnetresonanztomograph dreidimensionale Bilder des Darms an, um diesen auf Veränderungen wie Polypen oder Tumore hin zu untersuchen.

Die Aufnahmen im Computertomographen finden sowohl in Rücken- als auch in Bauchlage statt. Nach vorheriger Gabe eines intravenösen Kontrastmittels, um eventuelle Stuhlreste von Darmveränderungen besser unterscheiden zu können. Die Prozedur dauert in der Regel rund 10 Minuten.

Die Vorteile der virtuellen Koloskopie gegenüber der konventionellen Darmspiegelung liegen auf der Hand:  Sie beinhaltet kaum Komplikationen, ist schmerzfrei und erfordert keine Sedierung. Zudem kann sie auch außerhalb des Darms liegende Veränderungen aufdecken.

Eines bleibt allerdings bei beiden Formen der Darmspiegelung gleich: die Vorbereitung sprich vollständige Darmentleerung. Im Falle einer CT-Koloskopie auch das Einbringen von Luft in den Darm zwecks Schleimhautentfaltung. Bei der MR-Koloskopie hingegen werden etwa 1,5 Liter lauwarmes Wasser in den Darm eingebracht.

Was die virtuelle Koloskopie jedoch nicht imstande ist: eventuell erkannte Polypen zu entfernen. Hierzu ist dann doch eine endoskopische Darmspiegelung notwendig. Außerdem bedeutet sie eine – wenn auch geringe – Strahlenbelastung.

Anbieter einer virtuellen Koloskopie

Folgende Institute und Ärzte bieten eine virtuelle Koloskopie an:

Alternative 2: Kapselendoskopie

Bei der Kapselendoskopie schluckt der Patient eine winzige (ca. 26 mm Länge, ca. 11 mm Durchmesser) batteriebetriebene Digitalkamera. Das Verfahren ist daher mit keiner der genannten Komplikationen einer konventionellen Koloskopie verbunden. Auch mit keiner Strahlenbelastung. Ebenso fällt das Schamgefühl, das viele Patienten bei einer Endoskopie empfinden, weg.

Doch gibt es einige Umstände, die seinen Einsatz verhindern:

  • Stenosen (Engstellen) im Darm, weil sie die Kapselpassage behindern
  • Schluckstörungen
  • eine Schwangerschaft
  • die gleichzeitige Durchführung einer Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Methode ist sinnvoll, wenn die Durchführung einer konventionellen Koloskopie – nicht möglich ist. Zudem kann sich der Patient während der Untersuchung frei bewegen.

Die Kamera nimmt automatisiert Bilder auf und sendet sie per Funk an eine am Körper getragene Empfangs- und Speichereinheit (Datenrekorder). Sie werden später zu einem Videostream zusammengefügt und von einem darin geschulten Arzt ausgewertet. Genau das birgt einen wesentlichen Nachteil: Die Kamera kann Veränderungen “übersehen“, da sie – anders als ein Endoskop – nicht vom Arzt lenkbar ist. So bleiben Krebsgeschwüre oder -vorstufen eventuell unerkannt.

Daher wurden Kapseln entwickelt, die ihre Bildaufnahmefrequenz der Geschwindigkeit anpassen, mit der sie im Verdauungskanal unterwegs sind. Das heißt: Umso schneller sie sich bewegen, umso mehr Bilder (4 und 35 pro Sekunde) schießen sie. Außerdem besitzt eine Videokapsel für den Dickdarm zwei Kameraköpfe, die eine Rundumsicht gestatten. Somit werden auch hinter den Darmfalten liegende Bereiche besser abgebildet.

Weiterer Nachteil: Es ist keine Entnahme von Gewebeproben aus verdächtigen Stellen oder Entfernung von Darmpolypen möglich, entdeckt der Arzt solche auf den Bildern.

Was Patienten auch bei der Kapselendoskopie nicht erspart bleibt: die vorherige Darmreinigung. Bei der Untersuchung mit der Dickdarmkapsel müssen sie während der Untersuchung zudem eine spezielle Flüssigkeit trinken, damit die Kapsel schneller den Dickdarm erreicht.

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