Küchenrückwand – diese Möglichkeiten gibt es!
Last Updated on: 30th Juni 2020, 12:21 pm
Die moderne fugenlose Küchenrückwand löst immer mehr den alten Fliesenspiegel ab – sei es, um unkompliziert alte Fliesen durch ein modernes Design zu ersetzen oder in der neuen Küche einen schönen Akzent zu setzen. Küchenrückwände gibt es in vielfältigen Ausführungen in Hinblick auf Motive, Material und Form. Nachfolgend erhältst du eine Beschreibung der wichtigsten Materialien, einschließlich Vor- und Nachteilen sowie Kosten von Küchenrückwanden.
Welches Material für die Küchenrückwand?
Küchenrückwand aus Glas und Acrylglas
Küchenrückwande aus Glas können aus Acrylglas oder einem speziellen Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG Glas) bestehen. Sie sind in vielen verschiedenen Designs erhältlich, von transparent über satiniert bis hin zum individuellen Fotodruck. LED Beleuchtungen können bei einem 8 mm Acrylglas als auch beim ESG Glas mittels vormontierter Leiste samt Fernbedienung bestellt werden.
- ESG Sicherheitsglas ist eine Glaswand mit 6 mm oder 8 mm Stärke, die besonders stoß- und schlagfest sowie wärmebehandelt ist. Das Glas hält wesentlich höhere Temperaturen als normales Glas aus und ist daher optimal als Spritzschutz am Herd geeignet.
- Acrylglas bzw. Plexiglas (=Unterform von Acrylglas) ist ein glasähnlicher Kunststoff, der mit einer Dicke von 4 bis 8 mm als Ersatz für Glas bei Küchenrückwänden eingesetzt wird. Das Material ist für Gasherde mit offener Flamme allerdings nicht geeignet, da das Material durch Hitzestau Schaden nehmen kann.
Achtung: Im Gegensatz zur Küchenrückwand aus Acrylglas lässt sich die Küchenrückwand aus ESG Glas im Nachhinein nicht mehr bearbeiten. Aussparungen für Steckdosen, Lichtschalter, Leuchten oder sonstige Bereiche müssen daher vom Lieferanten gesetzt werden.
Vorteil: robust, hitzebeständig, pflegeleicht, angenehme Haptik, edle Optik, individuell gestaltbar, hinterleuchtbar, kostengünstig (Acrylglas)
Nachteil: ESG-Glas kann im Nachhinein nicht bearbeitet werden und ist kostenintensiv; Acrylglas ist nicht für Gasherd geeignet, nicht kratzfest, empfindlich gegen Reinigung mit scheuernden Reinigungsmitteln, nicht so einfach im Nachhinein zu bearbeiten wie z.B. Alu-Verbundplatten.
Montage: Je nach Größe und Schwere der Glasplatte mit Montagekleber, Klippsystem (Aufhängeschienen) oder Schraubsystem (Glas meist vom Hersteller vorgebohrt)
Kosten: EPL Glas ab € 210/m2 (lackiert) bzw. ab € 250/m2 (bedruckt); EPL Glas – Spritzschutz für Herd ab € 50; Acrylglas ab € 150/m2
Küchenrückwand aus Aluminiumverbund
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Eine Küchenrückwand aus Glas ist eine kostspielige Angelegenheit. Außerdem müssen aufgrund ihrer Schwere meistens bei der Montage Löcher in die Fliesen oder die Wand gebohrt werden. Eine elegante Alternative, die auch geklebt werden kann, stellen bedruckte Verbundplatten aus Aluminium dar (Alu Dibond). Für ebene Flächen reicht eine Stärke von 2 mm, bei leichten Unebenheiten empfiehlt sich eine Rückwand mit 3 oder 4 mm.
Vorteil: Sehr leicht, säure, kratz- und schlagfest, stabil, hitzebeständig (für Gasherd geeignet), pflegeleicht, viele Designs, einfach montierbar und bearbeitbar (Steckdosen, etc.)
Nachteil: Etwas weniger robust als Acrylglas oder Glas, wirkt aufgrund des leichten Materials eventuell weniger edel.
Montage: Je nach Hersteller und Stärke mit Klebebändern, Magneten oder Schraubsystem
Preis: Ab € 75/m2
Küchenrückwand aus Edelstahl
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Wenn du ein modernes, minimalistisches Design suchst, wird dir vielleicht eine Küchenrückwand aus Edelstahl, Kupfer, Zink oder Messing gefallen. Das Material wirkt vor allem in Kombination mit Betonelementen oder modernen, ausgefallenen Küchen sehr gut. Die 1 bis 1,5 mm dicken rostfreien Platten sind in gebürsteter oder patinierter/geschliffener Oberfläche erhältlich. Bei Bedarf können sie zur leichteren Montage auf Holz- bzw. Spanplatten geklebt werden.
Vorteil: Zeitloses Design, robust, hygienisch, hitzebeständig (für Gasherd geeignet), kann auch bedruckt werden, einfach zu montieren und zu bearbeiten, leicht zu reinigen
Nachteil: Pflegeintensiv (Fingerabdruck, Spritzwasser leicht sichtbar), spezielle Reinigungsmittel erforderlich
Montage: Je nach Hersteller selbstklebend oder zum Verkleben mit Montagekleber
Preis: Ab € 90/m2 (gebürstet) bzw. € 120/m2 (geschliffen) für 1/1,5 mm Dicke. Zusatzkosten entstehen, falls eine Fugenabdeckung/Falz oder die Aufbringung der Stahlplatte auf Holz gewünscht wird.
Küchenrückwand aus Holz
Eine Küchenrückwand aus Holz hat eine besonders gemütliche und warme Ausstrahlung. Sie wird entweder aus Echtholz oder aus beschichteten Spanplatten hergestellt. Durch die Oberflächenbehandlung mit einem speziellen Holzöl bzw. einer Lackversiegelung sind Spritzer oder ähnliche Verunreinigungen kein Problem. Da Holz „lebt“ und sich je nach Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht, sollte die Küchenrückwand fachgerecht von einem Tischler montiert werden.
Vorteil: Robust, beständig, gemütlich
Nachteil: Muss regelmäßig gepflegt werden, Dellen können leichter entstehen als bei anderen Materialen, nicht als Spritzschutz für Gasherd geeignet.
Montage: Schraub- oder Schienensystem, am besten fachgerechte Montage vom Tischler oder Fachbetrieb
Preis: Ab € 35/m2 (nur Material)
Küchenrückwand aus Naturstein oder Kunststein
Die vergleichsweise kostspieligste ist die Küchenrückwand aus Natursteinen wie Marmor, Schiefer, Granit, Sandstein oder Travertin. Eine Alternative sind Kunststeine wie Caesarstone und Silestone. Sie werden aus einer Mischung aus Steinmehl und Kunststoff hergestellt und sind in jeder beliebigen Farbe und unterschiedlichen Strukturen erhältlich. Kunststein hat gegenüber Naturstein den Vorteil, dass er langfristig säurebeständig ist.
Vorteil: Edel und zeitlos, pflegeleicht, robust, hitzebeständig
Nachteil: Naturstein verfügt nur über eine begrenzte Farbauswahl, je nach Stein empfindlich gegenüber Säure, nehmen Flecken (Fett, Rotwein) leicht auf, hochpreisig
Montage: Verlegung mit einem Netz als Mosaik auf diversen Untergründen (z.B. Alu-Dibond), als Steinfliesen oder in ganzen Steinplatten
Kosten: Ab ca. € 220/m2 für Granit, ab ca. € 300/m2 für Kunststein Silestone, ab ca. € 650/m2 für Schiefer
Küchenrückwand aus Hochdrucklaminatplatten (HPL)
Eine gute Alternative zur Küchenrückwand aus Glas, Alu oder Metall sind Wandpaneele aus Hochdrucklaminat (Kompaktschichtstoff, Resopal). Dabei handelt es sich um Spanplatten, auf die ein Hockdrucklaminat aufgebracht wird. Die Platten sind in verschiedensten Dekoren und Fliesenoptik erhältlich und können auch bedruckt werden. Sie sollten ebenfalls nicht für Gasherde mit offener Flamme verwendet werden, da sie sich durch einen Hitzestau entzünden könnten.
Vorteil: Vielzahl an Farben und Dekoren, pflegeleicht, robust, geringes Eigengewicht, hitzebeständig, nur mit speziellem Werkzeug bearbeitbar, kostengünstig
Nachteil: Nicht als Spritzschutz für Gasherd geeignet, teilweise nicht kratzfest
Montage: Je nach Hersteller mit Montagekleber oder Klippsystem (Aufhängeleisten)
Preis: Ab € 30/m2
Küchenrückwand aus PVC
Eine günstige Möglichkeit für die Küche sind auch Rückwände aus PVC Hartschaumplatten (z.B. Forex). Sie werden in unterschiedlichsten Designs angeboten und können auch individuell bedruckt werden.
Vorteil: Viele Designs, leicht zu reinigen, kostengünstig, kratzunempfindlich, leicht bearbeitbar
Nachteil: Nicht als Spritzschutz bei Herd geeignet (Fettspritzer können sich einbrennen)
Montage: Selbstklebend oder zum Verkleben mit Montagekleber
Preis: Ab € 50/m2
Wo kann man eine Küchenrückwand kaufen?
Küchenrückwände bekommt man in jedem Küchenstudio, Möbelhaus oder Baumarkt. Auch Glasereien, Fliesen- und Plattenverleger sowie Tischlereien sind eine mögliche Anlaufstelle – je nachdem für welches Material du dich entscheidest.