Netzhautablösung: Symptome & Anzeichen

Last Updated on: 26th August 2019, 03:37 pm

beginnende Netzhautablösung per Laser therapieren
Bei einer unbehandelten Netzhautablösung kann man schnell blind werden. Foto: Adobe Stock; (c) rimom

Unbehandelt kann eine Netzhautablösung schnell zur kompletten Erblindung führen. Wenn du erste Anzeichen einer Netzhautablösung wahrnimmst, solltest du daher unverzüglich einen Augenarzt aufsuchen. Denn nur durch eine rasche Reaktion kannst du eine Operation verhindern.

Netzhautablösung: Definition und Fachbegriff

Bei einer Netzhautablösung (Fachbegriff: Amotio retinae, Ablatio retinae) kommt es, wie der Name bereits verrät, zur Ablösung der Netzhaut (= Retina) von der Augenhintergrundwand (= Aderhaut). Verursacht wird die Ablösung meist durch einen Riss oder ein Loch in der Netzhaut, in die Glaskörperflüssigkeit einsickert und zu einer Abhebung der Netzhaut von der Rückseite des Auges führt.

Warum kommt es bei einer Netzhautablösung zur Erblindung?

Normalerweise liegt die Netzhaut direkt an der Aderhaut an. Die Aderhaut versorgt die Netzhaut dabei mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei der Netzhautablösung besteht keine Verbindung mehr zwischen Aderhaut und Retina, weshalb die unterversorgten Netzhautzellen absterben. Gesunde Netzhautzellen sind für die volle Sehkraft aber essentiell. Werden die Netzhautzellen nicht mehr ausreicht versorgt, wird man recht schnell blind.

Netzhautablösung erkennen: Welche Anzeichen und Symptome gibt es?

Betroffene einer Netzhautablösung bemerken immer wieder Blitze und dunkle Punkte in ihrem Blickfeld. Ein weiteres typisches Anzeichen für eine Netzhautablösung ist auch der sogenannte Rußregen. Dabei handelt es sich um kleine Risse in den Blutgefäßen, die sich regenartig von außen in das Blickfeld schieben. Die wichtigsten Symptome einer beginnenden Netzhautablösung, noch einmal zusammengefasst, sind:

  • Lichtblitze – die den Blitzen eines Gewitters recht ähnlich sind
  • Rußregen
  • Schwarze Punkte
  • Einengung des Blickfeldes – wie ein dunkler Vorhangs, der sich nach unten senkt, oder ein Schatten, welcher sich von der Seite zum Blickzentrum hin ausdehnt

Netzhautablösung: Ursachen

Die Netzhaut löst sich ab, wenn über Risse und Löcher in der Netzhaut Flüssigkeit einsickert. Diese Risse und Löcher können beispielsweise durch eine Glaskörperabhebung entstehen. Glaskörperabhebungen wiederum entstehen altersbedingt aber auch bei starker Kurzsichtigkeit. Auch eine schwere Prellungen, eine Verletzung, ein Tumor oder diabetische Retinopathie kann zu einer Netzhautablösung führen.

Was tun, wenn ich Symptome einer Netzhautablösung wahrnehme?

Wer Symptome oder Anzeichen einer Netzhautablösung vermutet, sollte unverzüglich einen Augenarzt aufsuchen. Dieser untersucht dein Auge und diagnostiziert gegebenenfalls diese schwerwiegende Erkrankung. Die Behandlung selbst findet dann in speziellen Augenkliniken oder Krankenhausambulanzen statt.

Therapie bei einer Netzhautablösung

Sofern sich die Netzhaut noch nicht abgelöst hat, können Ärzte kleine Risse und Löcher mittels Laser verschweißen. Wenn sich die Netzhaut hingegen bereits abgelöst hat, ist eine Operation zwingend notwendig. Bei dieser OP wird entweder eine Plombe eingesetzt, oder wenn mehrere Löcher vorhanden sind, ein Gürtel um den Augapfel gelegt. Gelegentlich ist es notwendig, den Glaskörper dabei zu entfernen und durch Silikonöl oder Gas zu ersetzen.

Netzhautabloesung
Bei einer Netzhautabloesung muss leider immer operiert werden. Lediglich Risse und Löcher kann der Arzt mittels Laser behandeln. Foto: Adobe Stock; (c) romaset

Behandlung mit Laser

Löcher in der Retina, die noch keine Ablösung verursacht haben, kann der Arzt meist mit einer ambulanten Laser-Behandlung verschließen. Dabei wird ein gezielter Laserstrahl auf die Netzhaut gerichtet und das Loch sozusagen verschweißt. Damit erzielt man eine stabile Vernarbung der Retina im Bereich der Löcher.

Therapie mittels Operation

Wenn bereits eine akute Netzhautablösung in deinem Auge vorliegt, musst du dich einer Operation unterziehen. Ziel dieser Operation ist es, das Netzhautloch dauerhaft zu verschließen und eine weitere Ablösung der Retina zu verhindern. Es gibt zwei grundlegend unterschiedliche Operationsmethoden um die Netzhautablösung einzudämmen:

  • Glaskörperentfernung
  • Plombenaufnähung

Die Glaskörperentfernung

Bei der Glaskörperentfernung (auch Vitrektomie genannt) legen die Chirurgen die Retina von innen an. Zunächst wird der Glaskörper vollständig entfernt und anschließend der Netzhautdefekt mit einem feinen Laserstrahl abgedichtet. Das Auge wird anschließend mit einer Tamponade (= Ersatzstoff für den entfernten Glaskörper) gefüllt, damit das Auge seine runde Form behält. Bei schweren Netzhautablösungen verwendet man dazu Silikonöl, in leichten Fällen reicht meist ein Gemisch aus Luft bzw. Gas. Der Vorteil von Luft und Gas ist, dass sich diese nach einigen Wochen auflösen und der Körper das Auge wieder selbstständig mit Augenwasser füllt. Silikonöl hingegen muss in einer weiteren Operation wieder entfernt werden.

Die Plombenaufnähung

Bei der Plombenaufnähung nähen Chirurgen eine Kunststoffplombe von außen auf das betroffene Auge. Durch die Kunststoffplombe wird eine dauerhafte Eindellung der Augenwand erreicht. Die Plombenaufnähung ist die älteste Methode um eine Netzhautablösung zu beseitigen und wird nur noch in wenigen Fällen angewandt.

Die Hydrogelplombe (Mischform)

Zusätzlich zu den beiden bekanntesten Operationsmethoden gibt es noch eine Mischform aus Glaskörperentfernung und Plombenaufnähung. Bei der Hydrogelplombe verabreichen Ärzte über einen kleinen Schnitt ein spezielles Gel ins Auge. Mit Hilfe dieses Gels nähert sich die Aderhaut der abgelösten Netzhaut wieder an. Sie kann dann mit Hilfe eines Lasers verschlossen werden. Diese elegante Methode ist minimal-invasiv und vereint die Vorteile der Plombenaufnähung mit jener der Glaskörperentfernung.

Erfolgschancen einer Operation

Wenn Ärzte die Netzhautablösung rasch behandeln, ist in der Regel keine Beeinträchtigung zu befürchten. In 85% aller Fälle schaffen es die Ärzte die Netzhaut beim ersten Eingriff wieder zu fixieren. Spätestens beim zweiten Eingriff liegen die Erfolgschancen dann bei 97%. Bereits stark voran geschrittene Netzhautablösungen beeinträchtigen den Patienten hingegen selbst bei einer erfolgreichen Operation. Allerdings kann eine weitere Verschlechterung der Sehkraft mit diesem Eingriff verhindert werden.

Netzhautablösung: Kosten für Ärzte und Operationen

Die Kosten der augenärztlichen Untersuchung zur Abklärung einer Netzhautablösung werden normalerweise komplett von der Krankenkasse übernommen. Bei einem stationären Aufenthalt sind die Kosten meist über die Sozialversicherungsträger bzw. die Krankenhausfinanzierung abgedeckt. Über die jeweiligen Bestimmungen solltest du dich aber lieber bei deinem Krankenversicherungsträger informieren.

Hier kannst du einen Termin bei den besten Augenärzten deiner Nähe anfragen:

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Dominik Knapp

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