Ölheizung: Wartung, Kosten, Werte
Last Updated on: 9th Oktober 2019, 10:09 am
Rund 16 Prozent der Österreicher heizen derzeit mit Öl. Doch die Zahl der Ölheizungen wird spätestens 2020 stark zurückgehen, da die Bundesregierung das Heizen mit Öl in sämtlichen Neubauten Österreichs verbieten will. In Wien uns Niederösterreich sind Ölheizungen in Neubauten bereits seit 1. Jänner 2019 unzulässig. Solltest du also auch künftig mit Öl heizen wollen, musst du dich beeilen. Ab 2020 könnten die Heizölpreise in Österreich eventuell in den Keller fallen. Hier erfährst du alle Infos zur Ölheizung.
Ölheizung: Umweltschädlich?
Heizungen sind mit Abstand der größte Verursacher von CO2-Emissionen im Haushalt. Als besonders umweltschädlich gelten dabei Ölheizungen, da sie mit rund 2800 Gramm CO2 pro Kilowattstunde die meisten Schadstoffemissionen verursachen. Ganz besonders schlimme Dreckschleudern sind alte Ölkessel, die 15 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben. Allerdings gibt es auch zwischen Ölheizungen gravierende Unterschiede bezüglich ihrer Schadstoffbilanz. Ein neuer Ölkessel, mit einem hohen Normnutzungsgrad und einer verhältnismäßig geringen Schadstoffemission, ist wesentlich natur- und klimafreundlicher als ein alter Ölkessel aus dem Jahre Schnee, der nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entspricht.
Heizen mit Öl – Förderungen für Ölheizungen
Ölheizungen werden derzeit sogar gefördert. Allerdings nicht staatlich, sondern privat von der Heizöl-Lobby. Zwischen 3000 und 5000 Euro erhältst du von der Initiative Heizen mit Öl, wenn du dir eine neue Ölheizung anschaffst. Aktuell sind die Heizölpreise relativ stabil, wie sie sich nach 2020 entwickeln steht allerdings in den Sternen.
Ölheizung: Wartung vom Profi?
Um Qualität und Sicherheit deiner Ölheizung zu gewährleisten, solltest du einmal pro Jahr eine professionelle Wartung vornehmen lassen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist es zwar auch möglich, die Säuberung der Brennkammer oder den Filteraustausch in Eigenregie durchzuführen, doch im Schadensfall kann’s teuer werden: Falls bei der Abgasmessung Beanstandungen auftreten, sind die Kosten für den Rauchfangkehrer, etwaige Korrekturarbeiten und die anschließende Abschlusskontrolle selbst vom Mieter selbst zu tragen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Wartung der Ölheizung lieber gleich von einem zertifizierten Fachmann durchführen zu lassen.
Kosten für die Wartung
In der Regel kostet dich die fachmännische Wartung deiner Ölheizung zwischen 90 und 130 Euro. Zusätzliche Kosten können durch einen langen Anfahrtsweg, notwendige Reparaturen oder einen Ersatzteiltausch entstehen. Um einen Überblick über die anfallenden Kosten zu behalten, empfiehlt es sich, einen Wartungsvertrag mit einem Heizungs-Installateursbetrieb abzuschließen. Dein Vertragspartner wird dich rechtzeitig an fällige Wartungstermine erinnern und du hast außerdem die Möglichkeit, sämtliche Leistungen im Vorfeld zu verhandeln.
Wartung der Ölheizung: Was kontrolliert der Installateur?
Bei der Wartung der Ölheizung wird nicht nur kontrolliert, ob alle Bauteile einwandfrei funktionieren, sondern es werden auch (Vor)Einstellungen überprüft und wenn nötig angepasst. Der Installateur deines Vertrauens nimmt folgende Maßnahmen vor:
Brennerkessel in Augenschein nehmen
Da sich im Laufe der Zeit erhebliche Ablagerungen bzw. Brennrückstände ansammeln können, überprüft der Installateur zunächst den Brennkessel und entfernt dann etwaige Rückstände. Werden diese nicht in regelmäßigen Abständen entfernt, kann es zu Leistungseinbußen der Anlage und schlimmstenfalls zu Abgasausscheidungen kommen. Gereinigt wird der Brennkessel mithilfe eines speziellen Sauggeräts. Weitere Schritte sind:
- Unversehrtheit: Der Installateur überprüft, ob der Brennkessel dicht ist.
- Bauteile: Es werden sämtliche Regel- und Sicherheitsbauteile überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht.
- Rauchabzug: Der Installateur überprüft, ob das Verschließteil zwischen Kessel und Kamin frei von Korrosion ist. Rostschäden hätten zur Folge, dass gefährliche Abgase austreten könnten.
Relevante Abgaswerte
Im Zuge der jährlichen Kontrollen findet auch eine Abgasmessung durch den Rauchfangkehrer statt. Um eine optimale Leistung und eine optimale Sicherheit gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass die Schadstoff-Emission bzw. der CO2-Gehalt der austretenden Abgase möglichst hoch sind. Je besser die Abgaswerte, desto höherwertig ist die Verbrennungsgüte der Ölheizung.: Ein hoher Schadstoffwert in den Abgasen ein Indiz dafür, dass die Ölheizung einwandfrei funktioniert. Willst du mehr über die relevanten Abgaswerte in Erfahrung bringen? Dann wende dich am besten an einen Spezialisten für Ölbrenner in deiner Umgebung.
Überprüfung des Heizöltanks
Wie häufig der Heizöltank überprüft werden muss, hängt von der Qualität des verwendeten Heizöls ab. Bei normalem EL-Öl ist die Kontrolle mehr oder weniger überflüssig, wird leichtes Öl verwendet, sollte in 10-Jahres-Abständen eine Kontrolle durchgeführt werden. Es bietet sich allerdings an, den Zeitraum vor der nächsten Heizöllieferung zur Kontrolle zu nutzen. Ein Hinweis auf eine notwendige Kontrolle wäre z.B., wenn sich der Filter in immer kürzeren Zeitabständen zusetzt.
Check-up des Ölbrenners
Bei der Wartung deiner Ölheizung ist vor allem die Kontrolle des Ölbrenners von Bedeutung. In der Regel werden folgende Maßnahmen durchgeführt:
- gründliche Säuberung
- Austausch des Ölfilters
- Reinigung der Öldüse
- Kontrolle des Motors
- Kontrolle von Steuergerät, Pumpe, Dichtungen, Schrauben u. Kleinteilen
- Kontrolle sämtlicher Elektroden, des Bedienfelds u. der Armaturen
Ein Tipp: Vorlauftemperatur optimieren
Je geringer die Vorlauftemperatur, desto geringer die erforderliche Energie. Wer in ein modernes Heizsystem investiert, hat hier die Nase vorn: Ölheizungen neueren Datums sind nämlich mit einem Außentemperaturfühler ausgestattet, der die Vorlauftemperatur automatisch regelt. Doch keine Sorge: Auch bei älteren Ölheizungen hast du die Möglichkeit, die Vorlauftemperatur zu optimieren, indem du sie händisch einstellst. Ältere Modelle benötigen Vorlauftemperaturen von etwa 80 bis maximal 90 Grad Celsius. Auch hier berät dich der Heizungsfachmann deines Vertrauens gerne ausführlich.