Parkettlack auftragen in 5 Schritten: So geht’s

Last Updated on: 17th August 2022, 05:23 pm

Ein modernes Loft mit Bett, Schreibtischsstuhl und weißen Wänden. Der braune Parkettboden wurde mit glänzendem Parkettlack behandelt.
Parkettlack auftragen: Wir verraten welche Produkte du dazu brauchst. Foto: Adobe Stock, (c) Vadim Andrushchenko

Holzböden verleihen jedem Raum eine natürliche Wärme. Damit du möglichst lange Freude an deinem Parkettboden hast, solltest du ihn schon zu Beginn mit Öl, Wachs oder Lack versiegeln. Besonders wirksam schützt dabei Parkettlack vor Kratzern und Feuchtigkeit. Wie sich der Lack auftragen lässt und warum wasserbasierter Parkettlack Gesundheit und Umwelt schont, liest du in unserem Artikel. Plus: Welche Anbieter Parkettboden Schleifen und Versiegeln in Wien anbieten.

Was ist Parkettlack?

Ein Holzboden ohne jegliche Beschichtung würde schon nach kurzem Gebrauch ziemlich alt aussehen: Splitter, Wasserflecken, Schmutz und Kratzer im Parkett wären die Folge. Um diesen alltäglichen Einflüssen besser standzuhalten werden Parkettböden sowie Dielenböden in der Regel mit Öl, Wachs oder Parkettlack behandelt. Lack ist dabei ein besonders probates Mittel, um einen Parkettboden zu versiegeln.

Parkettlack matt, seidenmatt oder glänzend?

Meist ist der Lack farblos und in verschiedenen Glanzstufen erhältlich. Je nachdem, wie stark das Holz glänzen soll, gibt es Parkettlack matt, seidenmatt, glänzend und seidenglänzend zu kaufen. Daneben gibt es Lack in Farbe, sodass du deinem Boden zum Beispiel einen warmen, rötlichen Ton verleihen kannst. Wenn Putzen nicht unbedingt zu deinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, solltest du von glänzendem Parkettlack absehen. Denn darauf sind Flecken und Staub besonders sichtbar. Etwas dankbarer sind da matter und seidenmatter Lack.

Was ist wasserbasierter Parkettlack?

Im Baumarkt erhältlich ist vor allem wasserbasierter Partkettlack (auch: “wasserlöslich” oder “Aqua Parkettlack”). Bei einem Lack auf Wasserbasis liegt der Anteil des enthaltenen Lösemittels nicht höher als 15 %. Da Lösemittel sowohl für Gesundheit als auch Umwelt bedenklich sind, sind diese Produkte besonders beliebt.

Parkettlack auf Wasserbasis: Eine Frau läuft barfuß über einen Parkettboden. Man sieht nur ihre Beine, sie trägt eine Jeans.
Wasserbasiertet Parkettlack (Aqua Parkettlack) für Holzböden schon Gesundheit und Umwelt. Foto: Adobe Stock; (c) REDPIXEL

Zusätzlich riecht Aqua Parkettlack beim Auftragen und Trocknen weniger unangenehm als Produkte mit einem höheren Anteil an Lösemittel. Neben den wasserbasierten Lacken gibt es stark lösemittelhaltige Polyurethan-Lacke und ölbasierte Öl-Kunstharz-Lacke.

Kann man Parkettlack mit Wasser verdünnen?

Da wasserlöslicher Parkettlack bereits mit Wasser verdünnt ist, solltest du ihn nicht weiter verdünnen. Am besten hältst du dich diesbezüglich an die Gebrauchsanweisung auf dem Parkettlack. Manche Lacke soll man laut Gebrauchsanweisung sogar mit Wasser verdünnen.

Parkett versiegeln mit Lack – ist das nötig?

Nicht nur aus optischen Gründen solltest du deinen Parkettboden mit Lack versiegeln. Wie erwähnt, schützt er das Holz vor Außeneinwirkungen und sorgt für eine längere Lebensdauer des Parketts. Zusätzlich kannst du farbigen Lack wählen, um den Farbton des Holzes zu intensivieren oder leicht zu verändern. Immer dann, wenn du dein Parkett schleifen lässt oder selbst schleifst, solltest du es anschließend mit Parkettlack versiegeln. So bleibt der frische Anschliff lange erhalten.

Wie trägt man Parkettlack auf?

Neben handwerklichem Geschick und einer ruhigen Hand benötigst du beim Auftragen des wasserbasierten Lacks eine Einscheibenschleifmaschine und passendes Schleifpapier sowie Grundierung, Lack, Pinsel und Rollen.

1. Vorbereitung: Parkett schleifen

Bevor du mit dem wirklichen Lackieren starten kannst, heißt es, einige Vorbereitungen zu treffen. Räume den Raum zunächst komplett leer und schraube vorhandene Leisten ab. Wenn du einen besonders mitgenommenen Parkettboden renovieren möchtest, solltest du das Parkett mit einer Einscheibenschleifmaschine schleifen, ehe du den Parkettlack aufträgst.

Eine Person schleift einen Parkettboden mit einer Einscheibenschleifmaschine, bevor der Parkettlack aufgetragen wird.
Aqua Parkettlack auftragen: Vor dem Auftragen der Produkte musst du den Parkettboden schleifen. Foto: Adobe Stock; (c) Dusan Kostic

Auch Schäden im Parkett wie Risse, Kratzer und andere Unebenheiten solltest du erst mit Holzkitt ausbessern. Dadurch fällt das Ergebnis zum Schluss ebenmäßig und wie neu aus. Befreie den Parkettboden schließlich gewissenhaft mit einem Staubsauger von Schleifstaub.

2. Parkettboden versiegeln mit Grundierung

Nachdem du den Staub beseitigt hast, trägst du die Parkett Grundierung auf. Dazu nutzt du an den Rändern einen breiten Pinseln. Für die Fläche eignet sich eine große Rolle. Arbeite dabei zuerst die der Tür gegenüberliegende Seite ab, sodass du später nicht über eine frisch gestrichene Fläche laufen musst.

Gieße die Grundierung am besten immer in Form eines Streifens von der einen Seite des Zimmers zur anderen und verteile sie dann mit der Rolle bzw. dem Pinsel. Dabei solltest du nass in nass arbeiten um sichtbare Ränder in der Grundierung zu vermeiden. Vermeide zudem direkte Sonneneinstrahlung und achte auf die passende Temperatur im Raum: Höher als 25° Celsius sollte diese nicht liegen. Am besten arbeitest du bei künstlichem Licht.

Tipp: Wasche die verwendeten Rollen und Pinseln anschließend gut aus, damit sie nicht verkleben. So kannst du sie anschließend auch für den Anstrich mit dem Lack verwenden.

3. Parkett Grundierung schleifen

Nach rund zwei Stunden ist die Grundierung angetrocknet und das Parkett bereit für den nächsten Schritt. Mit der Schleifmaschine und einer Schleifscheibe mit einer Körnung zwischen 120 und 150 raust du den Boden gleichmäßig leicht an. Dabei solltest du auf keinen Fall zu lang mit der Schleifmaschine an einer Stelle bleiben, sondern die Maschine ständig bewegen. Im Anschluss an das Schleifen saugst du den Schleifstaub erneut mit dem Staubsauger ab.

4. Erste Schicht Parkettlack auftragen

Nun ist es Zeit für die erste Schicht Parkettlack. Trage diesen wie die Grundierung mit einem Pinsel an den Rändern des Bodens und einer Rolle auf der übrigen Fläche auf. Gehe dabei ohne Druck vor, sodass die Versiegelung an allen Stellen des Parketts gleichmäßig ausfällt. Ebenso wie bei der Grundierung solltest du nass in nass arbeiten und darauf achten, dass der Lack nicht zu schnell trocknet, sodass keine unschönen Ränder entstehen.

Streiche wie immer von der Wand weg, die der Tür gegenüber liegt. Übrigens eignen sich nicht alle Rollen zum Parkettlack Auftragen. Achte beim Kauf darauf, eine Rolle auszuwählen, die durch die Substanzen im Lack nicht angegriffen wird.

Damit der Lack nicht zu schnell trocknet und Ränder oder sogar Blasen entstehen:

  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Vorhänge zuziehen und künstliches Licht verwenden
  • auf Raumtemperatur achten: nicht höher als 25° Celsius
  • Raum gut lüften, aber
  • keinen Durchzug zulassen

Im Anschluss heißt es einmal mehr warten und geduldig sein. Behalte die Uhr dabei gut im Blick. Etwa zehn Stunden dauert es, damit der Parkettlack trocknet. Auch wenn du gespannt auf das Ergebnis deiner Arbeit bist: Vermeide es in der Zwischenzeit, die Tür zum betreffenden Raum ständig auf- und zuzumachen. Denn dadurch wird unnötig Staub aufgewirbelt, der auf den Lack fällt und daran haften bleibt.

5. Parkett schleifen und zweite Schicht Parkettlack auftragen

Ist die erste Schicht Parkettlack trocken, geht es an die zweite Schicht. Dafür schleifst du den Boden erneut mit der Einscheibenschleifmaschine und einer Schleifscheibe mit einer Körnung von 120 an. Vorsicht: Du sollst das lackierte Parkett natürlich nur leicht anschleifen und nicht komplett abschleifen. Wie gehabt befreist du den Parkettboden danach gründlich vom angefallenen Schleifstaub. Schließlich trägst du die zweite Schicht Parkettlack genauso auf, wie die erste Schicht.

Wie lange muss Parkettlack trocknen?

Nachdem du die letzte Schicht Lack aufgetragen hast, dauert es mindestens einen Tag bis die Versiegelung getrocknet ist. Bevor der Parkettlack trocken ist, solltest du den Raum auf keinen Fall betreten, damit deine Mühe nicht umsonst war. Nach rund 24 Stunden kannst du das Zimmer betreten, stark belasten solltest du den Parkettboden aber noch nicht.

Parkettlack auftragen: Eine Frau sitzt auf einem grünen Sofa. Sie ist barfuß und stellt ihre Füße auf den Parkettboden.
Wie lange muss Aqua Parkettlack trocknen, bis man wieder Möbel auf den Boden stellen darf? Foto: Unsplash; (c) Julie Johnson

Erst nach guten zwei Wochen ist der Parkettlack so weit ausgehärtet, dass auch die Möbel zurück an ihren Platz kehren können. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, gibst du dem Parkettboden also mindestens 14 Tage, in denen du ihn nur äußerst vorsichtig betrittst.

Wie viel Parkettlack pro Quadratmeter?

Grob lässt sich sagen, dass etwa 100 bis 120 Gramm Parkettlack pro Quadratmeter Fläche nötig sind. Wenn du den Lack in zwei Schichten aufträgst, bedeutet das die doppelte Menge. Für ein Zimmer mit 20 Quadratmeter brauchst du somit rund 2 bis 2,4 Liter Parkettlack pro Schicht. Sprich: 4-4,8 Liter für einen doppelten Auftrag. Je nachdem, wie oft du den lackieren möchtest, benötigst du etwas mehr.

Parkettlack Verbrauch: 100 bis 120 Gramm brauchst du für einen Anstrich pro Quadratmeter.

Mit einem Preis von mindestens € 25 pro Liter musst du dabei für wasserbasierten Parkettlack rechnen. Ähnlich fallen die Kosten für die Grundierung aus. Je nach Ausführung und Hersteller des Lacks kann sein Preis nach obenhin ausschlagen.

Parkettlack auftragen: Wie oft?

Bei wasserbasiertem Parkettlack solltest du grundsätzlich eine Schicht Grundierung und anschließend zwei Schichten Lack auf das Holz auftragen. Eine dritte oder gar vierte Schicht ist in einem normal beanspruchten Raum wie dem Schlafzimmer oder Wohnzimmer meist nicht nötig. In stark beanspruchten Räumlichkeiten kann es hingegen sinnvoll sein, die Abnutzung des Parkettbodens durch eine weitere Schutzschicht zu verlangsamen.

Parkettboden schleifen und versiegeln in Wien

Klingt alles ein bisschen zu aufwändig für dich? Keine Sorge, einen Parkettboden selbst zu schleifen und zu versiegeln ist nicht unbedingt die einfachste Übung. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du auch ein Unternehmen beauftragen, das Holzböden professionell schleift, lackiert, wachst oder ölt.

In Wien bieten z. B. die folgenden Betriebe den Service an. Im Link findest du die Kontakt-Daten.

Was ist besser: Parkettlack oder Öl/Wachs?

Gerade wenn du neues oder frisch geschliffenes Parkett versiegeln möchtest, stellst du dir vielleicht die Frage, was besser ist: Parkettlack, Öl oder Wachs? Dabei gibt es keinen klaren Gewinner. Alle drei schützen das Holz und bringen dabei Vor- und Nachteile mit sich.

Kurz gesagt: Parkettlack macht das Holz weitaus weniger empfindlich als eine Behandlung mit Öl oder Wachs es kann. Während du bei einem geölten oder gewachsten Parkett Schäden punktuell ausbessern kannst, musst du einen beschädigten, lackierten Parkettboden jedoch komplett neu lackieren.

Parkett lackieren: Vorteile und Nachteile

Am widerstandsfähigsten wird der Boden durch eine Versiegelung mit Parkettlack. Denn durch den Lack wird das Holz komplett versiegelt. Zu Boden stürzende Gegenstände oder ein umgefallenes Wasserglas verkraftet lackiertes Parkett besser als gewachstes oder geöltes Parkett. Lackiertes Parkett zu reinigen ist ebenfalls simpel – Staubsaugen und nebelfeuchtes Wischen reicht in der Regel. Spezielle Pflegemittel erhalten zudem den Glanz. Der Nachteil am Parkettlack: Ist er einmal beschädigt, musst du das Parkett zur Gänze neu lackieren.

Parkett ölen und wachsen: Vorteile und Nachteile

Viele Heimbesitzer entscheiden sich auch dazu, ihr Parkett mit Wachs oder Öl zu versiegeln. Sowohl Öl als auch Wachs dringen in die Fasern des Holzes ein und schützen es, ohne seine Poren komplett zu verschließen. Man könnte auch sagen, das Holz kann nach dem Versiegeln mit Öl oder Wachs weiterhin “atmen”.

Beide Substanzen schützen das Parkett vor Feuchtigkeit, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie Parkettlack es tut. Bleibende Verfärbungen sind bereits bei kleinen Alltagsunfällen, bei denen Wasser, Essen oder Schmutz auf das Parkett gelangt, möglich. Im Gegensatz zu Parkett, das mit Lack versiegelt wurde, kannst du abgenutzte Stellen auf geöltem und gewachstem Parkett jedoch auch stellenweise ausbessern.

Profis für Parkett und Dielenböden in deiner Nähe

Hier findest du Betriebe, die sich mit Holzfußböden perfekt auskennen und das Schleifen und Versiegeln als Service anbieten:

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Herold Redaktion