Was hilft gegen Ameisen im Haus? Tipps & Hausmittel

Last Updated on: 29th April 2021, 06:12 pm

Ameisen im Haus
Ameisen im Haus sind unwillkommen. Diese Mittel helfen, die Schädlinge zu bekämpfen. Foto: Adobe Stock, (c) benbro

Ameisen erfüllen in der Natur und im Garten eine nützliche Rolle. Haben wir es hingegen auf der Terrasse, dem Balkon, im Haus oder in der Wohnung mit Ihnen zu tun, werden die kleinen Insekten schnell zu einer lästigen Plage. Meist beginnt der Befall mit einer einzelnen Ameise, die als Kundschafter auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen ist. Werden solche Vorboten bei dir fündig (zum Beispiel in der Küche), bildet sich schon bald darauf vom Nest aus eine Ameisenstraße und immer mehr der Tiere fallen über dein Zuhause her. Wirksame Maßnahmen, um Ameisen im Haus und in der Wohnung zu vermeiden, beginnen daher bei der Beseitigung von Futterquellen. Was du an Hausmitteln sonst noch gegen Ameisen verwenden kannst, erfährst du hier in einem kompakten Überblick.

Ameisen im Haus und in der Wohnung verhindern

Mit ein paar wenigen Schritten und einfachen Tipps kannst du verhindern, dass sich Ameisen in bei dir wohl fühlen.

Nahrungsquellen beseitigen

  • Lebensmittel nicht offen stehen lassen: Vor allem im Sommer solltest du keine Speisen offen stehen lassen, sondern immer dicht verschließen. Für die Küche und Vorratskammer empfehlen sich Vorratsbehälter aus Plastik mit eng sitzendem Deckel. So verhinderst du, dass Ameisen durch Nahrungsquellen angelockt werden. Dieser Tipp hilft auch dabei, viele andere Schädlinge fern zu halten.
  • Küchenboden regelmäßig kehren: Auch auf den Boden gefallenes Essen kann Ameisen locken. Deshalb ist es wichtig, dass du den Küchenboden regelmäßig säuberst.
  • Müll verschlossen halten: Besorgen dir einen Mistkübel, der gut verschließbar ist und halte ihn stets geschlossen. Zudem solltest du den Müll regelmäßig ausleeren.
  • Befallene Lebensmittel entsorgen: Haben Ameisen bereits Lebensmittel im Haus befallen, solltest du diese sofort entfernen – samt den Ameisen.
  • Tierfutter regelmäßig entleeren: Achte darauf, dass Hunde- oder Katzenfutter im Haus nicht zu lange offen herumsteht. Hat dein Haustier das Futter nicht aufgefressen, solltest du es entfernen.

Zugänge abdichten

Zusätzlich sollten alle Zugänge wie Ritzen und Spalten, durch die Ameisen in Haus oder Wohnung eindringen können, mit Lehm, Silikon oder Leim abgedichtet werden. Auch undichte Fenster und Türen bieten den Tieren Zugang, du solltest daher die Dichtungen regelmäßig kontrollieren.

Ameisen natürlich bekämpfen

Sind Ameisen bereits eingedrungen, müssen sie schleunigst bekämpft werden. Die Vorratsschädlinge befallen Lebensmittel und müssen deshalb aus dem Haus entfernt werden. Ameisen sind zwar nicht gefährlich für den Menschen, sie können aber Keime übertragen oder elektrische Geräte beschädigen. Zum Glück kannst du die Insekten mit zahlreichen natürlichen Hausmitteln vertreiben – ganz ohne Chemie! Wir haben die besten Tipps für dich gesammelt.

1. Hausmittel gegen Ameisen

  • Backpulver: Wird eine Backpulver-Zucker Mischung auf Ameisenstraßen gestreut, nehmen es die Ameisen mit in ihren Bau, wo es dann seine tödliche Wirkung entfaltet. Brotbackpulver ist übrigens aufgrund seiner Zusammensetzung wirksamer als Kuchenbackpulver. Reines Natron (Soda) eignet sich ebenfalls zur Bekämpfung von Ameisen im Haus, da insbesondere das im Backpulver enthaltene Natron für die Schädlinge giftig ist. Backpulver ist zwar wirksam, lässt die Ameisen aber qualvoll sterben. Probiere deshalb zuerst andere Methoden, die Ameisen zu bekämpfen. Da die Wirkung bereits schnell einsetzt, wirkt dieses Hausmittel unter Umständen nicht gegen Nester.
  • Hirschhornsalz: Sehr wirksam ist auch Hirschhornsalz. Sobald Ameisen es fressen, wird für Ameisen giftiges Ammoniak freigesetzt. Sämtliche Pulver kannst du auch nass machen und auf die Ameisenstraße oder sonstige stark frequentierte Orte pinseln, falls das Ausstreuen keine Wirkung zeigt.
  • Ameisenbarrieren aus Kreide oder Kalk: Geeignete Mittel gegen Ameisen sind auch alkalisch wirkende Substanzen wie Kreidepulver oder Gartenkalk. Einfach eine dünne Linie ausstreuen und die Wände zusätzlich mit einem dicken Kreidestrich versehen. So kannst du die Ameisenstraße umleiten.
  • Kieselgur: Kieselgur ist ein ungiftiges, mineralisches Pulver, das Ameisen quasi “vertrocknen” lässt. Man verteilt das Kieselgur an den Eingängen der Ameisenstraßen, für kleinere Ritzen erleichtert ein Pinsel die Arbeit. Kieselgur ist in Baumärkten erhältlich.
  • Doppelseitiges Klebeband: Um die Ameisenstraße zu blockieren, ist auch doppelseitiges Klebeband ein wirksames Mittel.

2. Ameisen mit Duftstoffen vertreiben

Ameisen reagieren sehr sensibel auf starke Duftstoffe. Um zu verhindern, dass sie den Weg ins Haus oder in die Wohnung finden, kannst du Ameisenstraßen oder sensible Eingänge mit duftenden Substanzen blockieren oder das Ameisennest damit behandeln. Um die Wirkung zu erhalten, musst du allerdings den Duftstoff regelmäßig erneuern.

  • Essig & Zitronensaft: Zitrone und Zitronenschalen sind bei der Bekämpfung von Ameisen sehr beliebt. Als besonders erfolgreich erweist sich insbesondere die Kombination von Essig und Zitronensaft. Träufle beides auf ein Papier und lege es vor den Eingängen und auf Ameisenstraßen auf.
  • Zimt: Der Geruch von Zimt ist für Ameisen zu intensiv, weshalb sie die Bereiche, die danach riechen, meiden. Verteile das Zimtpulver an den Orten, wo sich die Ameisen befinden.
  • Kräuter: Vor allem Majoran, Thymian, Wacholderblätter, Farnkraut, Kerbel, getrocknete Tomatenstauden und Lavendel riecht für die kleinen Insekten, genauso wie der Zimt, zu intensiv.
  • Ätherische Öle: Auch Teebaumöl oder Pfefferminzöl meiden Ameisen. Träufle ein paar Tropfen ätherisches Öl auf die Stellen, wo sich die Ameisen befinden.
  • Sud aus Gewürznelken und Wasser: Du kannst auch einen Sud aus Gewürznelken und Wasser ansetzen und ein bis zwei Tage ziehen lassen. Den Sud verteilst du dann auf die Flächen, von denen die Ameisen fern gehalten werden sollen.
Ameisen im Haus
Die kleinen Insekten bilden Ameisenstraßen ins Haus. Foto: Adobe Stock, (c) galitskaya

3. Ameisennester bekämpfen

  • Pflanzen überschwemmen: Wenn Balkonblumen oder Pflanzentöpfe im Garten von Ameisen besiedelt werden, ist es hilfreich, die Pflanzen mehrmals komplett unter Wasser zu setzen. Die Ameisen werden sich dann freiwillig einen neuen Wohnort suchen. Dieselbe Methode kannst du bei Ameisenhügeln anwenden, indem du sie regelmäßig mit Wasser eingeebnet werden.
  • Umsiedeln von Ameisennestern: Hat man das Ameisennest gefunden, wird es einfach umgesiedelt, indem man einen Blumentopf mit Erde oder Holzwolle füllt und diesen umgekehrt auf das Nest stellt. Sind die kleinen Tiere umgezogen, wird der Topf mit einer Schaufel an einen anderen Ort gebracht, wo die Ameisen keinen Schaden anrichten können. Der Vorteil bei diesem Tipp: Die Tiere bleiben dabei am Leben.
  • Ameisennest mit Jauche bekämpfen: Funktioniert die Umsiedelung nicht, kann man 300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Wermutkraut in zehn Liter Wasser anrühren, 14 Tage lang gären lassen und dann das Nest im Garten damit überschwemmen. Brennesseljauche oder heißes Wasser ist ebenso wirksam.
  • Kaffeesatz in das Ameisennest: Einfach den Kaffeesatz vom Filter sammeln und dann in das Nest geben, mit einem Löffel kann noch nachgedrückt werden.
  • Kupferdrähte in Ameisennest stecken: Ameisen kann man erfolgreich bekämpfen, indem man in das Nest zwei bis drei blanke 7 – 10 cm lange Kupferdrähte steckt. Auch das Auflegen von Kupfermünzen an sensiblen Stellen soll gegen Ameisen im Haus helfen.

Gift gegen Ameisen als Notlösung

Ist die Ameisenplage so groß, dass keine Hausmittel mehr helfen, können Gifte bei der Bekämpfung der Ameisen im Haus helfen. Chemische Gifte schaffen es auch, die Königin zu beseitigen. Denn sobald es keine Königin mehr gibt, können auch keine Arbeiterinnen mehr produziert werden und der Ameisenstaat stirbt aus.

Sogenannte Köderfallen erfüllen diesen Zweck. Sie enthalten einen Lockstoff verbunden mit einem Gift, das die Ameisen aufnehmen, in den Bau tragen und dort auch der Königin als Nahrung füttern. Wirksame Produkte sind Celaflor Ameisen-Köder, Ameisenmittel Loxiran-S von Neudorff, Naturen-Ameisenköder oder Compo Ameisen-frei.

Unser Tipp: Gifte sollten nur als letzte Notlösung eingesetzt werden, da sie extrem schädlich für die Umwelt sind. Sind Kinder oder Haustiere im Haus, solltest du mit Giften besonders vorsichtig umgehen. In der Regel genügen natürliche Mittel, um die kleinen Plagegeister loszuwerden.

Ameisen im Haus
Professionelle Schädlingsbekämpfung hilft, die kleinen Insekten zu beseitigen. Foto: Adobe Stock, (c) Karin & Uwe Annas

Wann muss der Profi ran? Schädlingsbekämpfung bei Ameisen

Ameisen zählen zu jenen Schädlingen, die wir zwar als lästig empfinden, aber nicht unbedingt als Gesundheitsgefahr betrachten. Verpflichtend ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Österreich dann, wenn es sich bei den kleinen Krabbeltieren um die Arten der Pharaoameise oder Feuerameise handelt. Die gemeine schwarzgraue Wegameise, mit der wir es in der Regel zu tun haben, gilt hingegen als harmlos. Trotzdem kann ein starkes Vorkommen des Insekts folgende Gefahren mit sich bringen, die den Einsatz des Kammerjägers empfehlenswert machen:

  • Materialschäden: Besondere Gefahr droht bei holzfressenden Ameisenarten, die bei sehr starkem Befall sogar tragende Balken zum Einsturz bringen können. Durch die gemeine Wegameise entstehen häufig Schäden an Gehwegplatten und Terrassen, da die Gangsysteme der kleinen Insekten nach und nach den Untergrund aushöhlen.
  • Hygiene- und Vorratsschäden: Ameisen machen sich vor allem an zucker- und eiweißhaltigen Lebensmitteln zu schaffen.
  • Pflanzenschäden: Wo Ameisen sind, da sind auch Blattläuse. Der Mehltau der Blattlaus ist für Ameisen eine nützliche Nahrungsquelle, weshalb die Insekten den Schädling schützen und auf deinem Balkon bzw. im Garten eine regelrechte Blattlaus-Farm betreiben. Nimmt die Ameisen-Population Überhand, zerstören die Pflanzenschädlinge sämtliches Grün im Garten. Die Ameisengänge sorgen außerdem dafür, dass der Kontakt zwischen Wurzeln und Erdreich verloren geht. Die Folge sind ausgetrocknete, abgestorbene Pflanzen.
  • Gesundheitsrisiken: Ein Ameisenbiss ist in jedem Fall unangenehm. Manche Menschen reagieren jedoch sogar allergisch auf Ameisensäure, was im schlimmsten Fall zum anaphylaktischen Schock führen kann.

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