Last Updated on: 9th Mai 2023, 03:20 pm

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Die besten Formen der Geldanlage 2023

Geld sparen und anlegen in Österreich

Aktien, Fonds, Immobilien, Bitcoins, Bausparer, Gold und Lego. Die besten Geldanlagen in Österreich. Foto: Adobe; (c) Olaf Schwenty

In den 70er und 80er Jahren war es einfach, sein Geld sinnvoll und gewinnbringend zu veranlagen. Sparbücher und Bausparer brachten hohe Zinsen und waren für viele Leute die erste Wahl. Seit dem Börsencrash im Jahr 2008 sind die durchschnittlichen Sparzinsen jährlich gesunken. Während man 1980 in Deutschland im Schnitt noch 4,6% Zinsen für eine Spareinlage bekam, waren es 2008 nur noch 2,5%. Zwischen 2018 und 2022 lag der durchschnittliche Zinssatz für Spareinlagen bei unter 0,2%. In diesem Beitrag wollen wir dir nahelegen, welche besseren Möglichkeiten der Geldveranlagung es im Jahr 2023 gibt. Von sicheren Anlageformen über riskante Geldanlagen bis hin zu kuriosen und spaßigen Möglichkeiten des Sparens.

Beste Geldanlage 2023 in Österreich

Heutzutage gibt es viele verschiedene Möglichkeiten um sein Geld anzulegen. Für welche Anlageform du dich schließlich entscheidest, hängt von deinen persönlichen Wünschen, deinem Kapital und deiner Risikobereitschaft ab. Das primäre Ziel einer Geldanlage ist es, das Kapital zu vermehren und zumindest höhere Renditen zu erzielen, als durch die Inflation verloren gehen würde.

Aktien | Die risikoreiche Geldanlage

Viele Menschen investieren ihr Kapital in Einzelaktien – also Firmenanteile – weil sich damit im Bestfall innerhalb kurzer Zeit hohe Renditen erzielen lassen. Einzelaktien gelten allerdings als risikoreiche Anlageform, da die Rendite von schwankenden Aktienkursen und der jeweiligen Unternehmensentwicklung abhängt.

Risiken: Einzelaktien sind vor allem deshalb riskant, weil bei Aktien jederzeit enorme Wertverluste bis hin zum Totalverlust (= Wertlosigkeit der Aktien) möglich sind. Der Wert einer Aktie ist von unzähligen schwer abschätzbaren Faktoren (Marktentwicklung, Unternehmensentwicklung, allgemeine Konjunktur) abhängig. Für normale Anleger ist es nahezu unmöglich diese Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen, da die dafür notwendigen Informationen meist erst verfügbar sind, wenn die Wertpapiere bereits enorme Verluste erlitten haben.

Empfehlung: Aktien sind für Anleger interessant, die einen persönlichen Bezug zu einem Unternehmen haben und daran langfristig beteiligt sein möchten. Entweder weil sie von der Vision des Unternehmens überzeugt sind oder weil das Unternehmen enormes Zukunftspotential hat (z. B. Technik). Zudem zahlen manche Aktiengesellschaften auch ansprechende Dividenden aus, die eine gewisse Absicherung gegen Wertverluste darstellen. Außerdem eignen sich Aktien für Spekulanten, die bewusst günstige Aktien von Unternehmen kaufen, die sich gerade in einem kurzen Tief befinden, sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit wieder erholen werden.

Aktienfonds | Das kalkulierte Risiko

Aktienfonds funktionieren prinzipiell nach dem gleichen Prinzip wie Aktien. Auch hier bestimmen Marktentwicklung, Konjunktur und Unternehmensentwicklung über Wertsteigerung und Verluste. Aktienfonds haben gegenüber Einzelaktien aber den großen Vorteil, dass das Risiko auf mehreren Schultern verteilt wird und sich Verluste eines einzelnen Unternehmens nicht so gravierend bemerkbar machen.

Risiken: Komplett abfedern lassen sich die Risiken durch Aktienfonds allerdings trotzdem nicht, denn normalerweise reagieren alle Aktienmärkte auf größere Ereignisse recht ähnlich, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Krisen wie die Corona-Pandemie 2020 oder der Börsencrash 2008 oder der Russland-Ukraine-Konflikt 2022 betreffen nahezu alle Aktienmärkte und führen überall zu Verlusten.

Empfehlung: Aktienfonds sind vor allem jenen Anlegern zu empfehlen, die langfristig Geld anlegen wollen und damit große Renditen machen möchten. Über große Zeiträume wie 30 Jahre haben Aktienfonds der Erfahrung nach höhere Renditen als beispielsweise Anleihen und deutlich höhere Wertsteigerungen als klassische Anlageformen wie Bausparer oder Sparbücher. Geduld ist bei Aktienfonds die entscheidende Tugend.

Gold als Geldanlage
Gold hat als Form der Geldanlage eine lange Tradition und gilt als wertbeständig. Foto: Adobe Stock; (c) M. Schuppich

Edelmetalle | Gold und Silber als Fels in der Brandung

Edelmetalle haben den Ruf enorm wertbeständig zu sein. Der Goldpreis ist über 100 Jahre lang kontinuierlich gestiegen. 1920 bekam man für eine Feinunze Gold rund 20 $. 2020 während der Corona-Krise erreichte Gold seinen bisherigen Höchststand mit 2.063 $ pro Feinunze. Den größten Wertverlust (- 30%) erlebte Gold von 2011 bis 2015, lag 2015 aber immer noch deutlich über dem Wert von 2009. Seit mehreren Jahren steigt der Wert von Gold aber wieder recht beständig und könnte schon bald einen neuen Höhepunkt erreichen. Ganz ähnlich verhält es sich mit Silber, allerdings hat es gegenüber Gold den Vorteil, dass es erschwinglicher ist. Hinzu kommt die begrenzte Verfügbarkeit von Silber. Experten rechnen damit, dass in rund 15-20 Jahren alle Silbervorräte auf unserem Planeten abgebaut wurden. Spätestens dann sollte es zu einer enormen Wertsteigerung kommen.

Risiken: Auch bei Gold gibt es gewisse Risiken die man kennen sollte. Wer sein Geld in Gold investiert, erhält keine Zinsen oder Dividenden und erzielt nur dann Gewinne, wenn der Wert von Gold weiterhin steigt. Gold unterliegt zudem keinem Einheitskurs, man sollte vor dem Kauf und Verkauf also sämtliche Anbieter vergleichen. Zudem unterliegen Goldanlagen teils hohen Kursspannen (= Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis). Je kleiner die Goldeinheit ist, desto größer ist die Kursspanne. Nur große Goldeinheiten (z. B. 1000 Gramm Barren) zu kaufen ist allerdings auch nicht empfehlenswert. Denn ist man aus finanzieller Sicht zum Verkauf gezwungen, kann man den Goldbestand nicht portionieren. Bei kleineren Goldeinheiten hingegen, kann man mit dem Verkauf des Restbestands warten, bis der Goldpreis wieder ansteigt. Zudem ist auch die sichere Verwahrung (z. B. Bankschließfach) auf Dauer kostspielig.

Empfehlung: Nahezu alle Experten raten dazu, einen gewissen Teil des Kapitals auch in Gold bzw. andere Edelmetalle zu investierten. Allerdings sollten die Goldanlagen maximal 10% des gesamten Kapitals ausmachen. Der Handel mit Goldmünzen und Goldbarren ist in Österreich umsatzsteuerfrei, weshalb man eher darin investieren sollte.

Adressen: Anbieter für Goldankauf und Verkauf

LEGO® | Sammelobjekte als Geldanlage

Was auf den ersten Blick wie ein Scherz klingt, ist durchaus ernst gemeint. Man kann Teile seines Kapitals auch in wertbeständige Sammelobjekte investieren. Eines der bekanntesten Beispiele ist LEGO® als Wertanlage. LEGO® verfügt über eine lange Unternehmensgeschichte und kann daher eine große und ständig wachsende Fanbasis aufweisen. Vor allem im englischsprachigen Raum sind Legoinvests gar nicht so selten. Die meisten Lego-Sets gewinnen nämlich an Wert, sobald sie von LEGO® aus dem Sortiment genommen wurden. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Set LEGO Star Wars 10179 auch Ultimate Collector’s Millenium Falcon genannt, welches auf dem Sekundärmarkt aktuell für rund € 4.500,- bis € 6.700,- angeboten wird. Als es 2007 auf den Markt gebracht wurde, kostete das Set nur € 550,-. Der Wert dieses Sammlerstücks stieg in rund 15 Jahren also um das 12-fache.

Risiken: LEGO® gilt als sehr wertbeständig, allerdings lassen sich nur mit einer gewissen Expertise und Gespür für den Markt auch wirklich große Gewinne erzielen. Diese Gewinne sind in der Regel auch nur möglich, wenn die Sets originalverpackt und ungeöffnet sind. Um den Wert nicht zu mindern ist eine sorgfältige Lagerung also unabdingbar. Zudem muss man sich auch stets selbst um einen Käufer bemühen, was wiederum einen gewissen Aufwand bedeutet. Ein gewisses Restrisiko besteht außerdem darin, dass LEGO irgendwann an Interesse verliert und die Fangemeinde schrumpft (was anderen Spielwarenherstellern in der Vergangenheit durchaus passiert ist)

Empfehlung: Rund 2-5% des Gesamtvermögens kann man ohne schlechtes Gewissen in Sammlerobjekte wie LEGO investieren. Für größere Investments sind Sammelobjekte aufgrund des Platzbedarfs allerdings nicht geeignet. Nicht mit allen Lego-Set lassen sich auch wirklich Gewinne erzielen, aber im schlimmsten Fall hat man immer noch ein Geschenk für seine Kinder, Enkel, Neffen oder Nichten in der Hinterhand. Exklusive LEGO®-Sets erhält man in der Regel nur in LEGO-Stores oder dem LEGO-Online-Shop.

Adressen: Alle LEGO-Stores in Österreich

Bausparer | Die staatlich subventionierte Anlageform

Bausparer sind wie eingangs erwähnt ein Auslaufmodell. Zwar werden Bausparer in Österreich nach wie vor staatlich subventioniert, allerdings beträgt die österreichische Bausparprämie im Jahr 2023 nur 1,5% also maximal 18 Euro. Das ist zwar nicht nichts, aber angesichts der langen Laufzeit auch nicht gerade viel. Immerhin fällt für die Bausparprämie aber keine Kapitalertragsteur an. Hinzu kommen bei einem Bausparer variable Zinsen, die sich einerseits nach dem aktuellen Zinssatz aber auch je nach Bausparkasse unterscheiden. Die meisten Bausparkassen bieten eine leicht erhöhte Verzinsung von 3% für die ersten 6 Monate oder 200 Tage an, danach fällt der variable Habenzinssatz allerdings auf den aktuellen Leitzinssatz laut 12-Monats-Euribor. Aktuell liegt dieser bei rund 3,8%. Hinzu kommt bei Bausparern die Möglichkeit auf ein vergünstigtes Bauspardarlehen.

Risiken: Risiken gibt es bei Bausparverträgen nahezu keine. Die staatliche Einlagensicherung in Höhe von € 100.000,- sichert deine Geldanlage vor einem etwaigen Konkurs der jeweiligen Bausparkasse. Die Zinsen sind verschwindend niedrig, aber immerhin garantiert.

Empfehlung: Im Jahr 2023 einen Bausparvertrag abzuschließen, kann sich unter Umständen durchaus lohnen. Wenn man allerdings einen noch laufenden Bausparvertrag besitzt, sollte man sich dessen Habenzinsen vor der Auszahlung noch einmal gründlich ansehen. Denn alte Verträge haben unter Umständen sogar noch höhere Fixzinssätze festgeschrieben. Zudem sollte man sich stets die volle Bausparprämie sichern, indem man die komplette vertraglich vereinbarte Jahressparleistung einzahlt. Nach wie vor empfehlen Experten zwischen 10-30% des Gesamtvermögens in klassische Spareinlagen wie Bausparer, Sparbücher oder Tagesgeldkonten zu investieren.

Adressen: Alle Bausparkassen in Österreich

NFT-Arts | Der neueste Trend unter den Anlageformen

Experten prognostizierten NFTs 2022 den Durchbruch. NFT ist die Abkürzung für Non-Fungible Token, was soviel heißt wie nicht austauschbare Wertmarken. Der Eigentümer eines Non-Fungible Token wird über einen sogenannten Smart Contract zertifiziert. Dadurch lässt sich einfach und transparent nachvollziehen, wem ein Online-Objekt aktuell gehört und wann es den Besitzer gewechselt hat. NFTs fungieren daher als eine Art digitaler Eigentums- oder Echtheitsnachweis.

Besonders beliebt ist dieser Echtheitsnachweis bei digitaler Kunst wie beispielsweise digitalen Bildern, Videos oder Musik. Denn nur wer über einen NFT verfügt, besitzt auch wirklich das Original des entsprechenden Künstlers. Zudem können Künstler in die Smart Contracts automatische Verkaufsbeteiligungen einprogrammieren. Wird ein NFT weiterverkauft, erhält der Künstler also einen definierten Prozentsatz des Weiterverkaufspreises.

Risiken: NFTs haben das gleiche Problem wie andere Sammel-Objekte. Sie haben keinen Gegenstandswert, sondern einen rein ideellen Wert. Wer einen NFT wieder verkaufen will, muss erst einen Käufer finden. Gerade bei einem relativ neuen Trend wie den NFTs kann dieses Unterfangen derzeit noch schwierig sein. Dementsprechend unsicher ist eine Investition in Non-Fungible Token. Außerdem benötigt man für den Handel von NFTs zumeist Kryptowährung. Wer also über keine Kryptowährung verfügt, müsste zunächst ein wenig Geld in Kryptowährungen wie Ether investieren.

Empfehlung: Wie bei den meisten Trends lohnt es sich vermutlich auch hier, frühzeitig auf den Trend aufzuspringen. Wer das große Geld machen will, muss investieren bevor der Mainstream den Trend für sich entdeckt. Da sich die Entwicklung von NFTs aber noch nicht wirklich abschätzen lässt, sollten keine großen Gelbeträge (maximal 2-5% des Gesamtvermögens) in Non-Fungible Token investiert werden. Dafür ist dieser Anlagemarkt noch deutlich zu unsicher und instabil.

Header Tischtennis

Dominik Knapp

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