Botox: Wie es wirkt, wer es spritzt, was es kostet
Last Updated on: 4th November 2019, 09:52 am
Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox, ist ein starkes Nervengift. Doch gekonnt injiziert, lähmen winzige Mengen davon die Gesichtsmuskeln nur gerade so weit, dass sich Falten glätten und die natürliche Mimik erhalten bleibt. Wozu Botox – außer einen jugendlicheren Look zu verleihen – sonst noch dient, wer solche Behandlungen macht und was sie kosten, alles dazu gibt es hier.
Was ist Botox?
Begriffe wie Botulinumtoxin, Botulinum-Neurotoxin, Botulismustoxin, Botulinustoxin oder Botulin kennzeichnen Stoffwechselprodukte, die viele im Boden lebende Stämme von Bakterien der Spezies Clostridien bilden. Diese Proteine wirken als Nervengifte. Indem sie die Erregungsübertragung von Nerven zu Muskeln oder Drüsen hemmen, was unter anderem eine Art Muskelschwäche zur Folge hat.
Von dem Gift, das zum Teil eine dem Tetanus-Toxin ähnliche Struktur besitzt, gibt es sieben Subtypen, die mit A bis G bezeichnet werden. Vor allem den Subtyp Botulinumtoxin A setzt die Medizin zu zahlreichen therapeutischen Zwecken ein. Unter anderem zur Faltenglättung, was dem Botulinumtoxin den Beinamen “beauty poison“ beschert und das Präparat mit dem Handelsnamen Botox® allseits bekannt gemacht hat.
Woraus gewinnt man Botox?
Medizinisch genutztes Botulinumtoxin A stammt aus Kulturen von Clostridium botulinum. Das Toxin wird im Labor mittels spezieller Verfahren gereinigt, dann bei −70 °C gelagert. Verdünnt der Arzt das aufgetaute Pulver mit steriler isotonischer Kochsalzlösung, entsteht aus dem festen Protein eine Injektionslösung, die er innerhalb weniger Stunden verbrauchen bzw. andernfalls verwerfen muss. Und zwar in einem je nach Behandlung variierenden, bestimmten Verhältnis.
Wie wirkt Botox?
Botox blockiert die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin an Nervenenden. Somit erschlaffen damit behandelte Muskeln und können sich nicht mehr wie üblich zusammenziehen. Und zwar ohne andere Nervenfunktionen wie z. B. das Tastempfinden zu beeinflussen. Dieser Effekt tritt nicht sofort in vollem Umfang ein. Denn Botox bewirkt wahrscheinlich eine enzymatische Zersetzung der Verbindungsstrukturen von Nerven und Muskeln, die ihre Zeit braucht.
Damit es nicht zu Nachblutungen kommt, gilt es vor einer geplanten Behandlung mit Botox eventuell eingenommene blutverdünnende Medikamente für einige Tage abzusetzen.
Botox gegen Krankheiten?
Botox gegen Bewegungsstörungen
Durch seine muskelerschlaffende Wirkung eignet sich Botulinumtoxin zur Therapie von neurologisch bedingten Bewegungsstörungen. Solche fokalen Dystonien wie z. B. Blepharospasmus (Lidkrampf), oromandibuläre Dystonie (Mund- Zungen-, Schlundkrampf) oder Torticollis (Schiefhals) gehen mit abnormen Haltungen und Fehlstellungen des Körpers oder einzelner Körperteile einher. Aber auch Patienten mit Zerebralparese bzw. Arm- oder Handspastik nach Schlaganfall können von dem Gift profitieren.
Doch leider entwickelt ein Teil der mit Botulinumtoxin Behandelten mit neuromuskulären Erkrankungen nach längerer Anwendung neutralisierende Antikörper dagegen. Dann sind Subtyp-B-Präparate eine mögliche Alternative. Allerdings haben sie einen Nachteil: eine deutlich kürzere Wirkungsdauer.
Botox gegen Hyperhidrosis
Auch bei extremem Schwitzen der Achseln, Hände oder Füße kommt Botox erfolgreich zum Einsatz. Hierzu wird es nach dem Auftragen einer lokal betäubenden Creme mit einer hauchdünnen Nadel mit mehreren Stichen in die oberste Hautschicht injiziert. Denn es blockiert die Reizübertragung der Nerven auf die Schweißdrüsen, verhindert somit die Entstehung von Schweiß. Und zwar ohne das Schwitzen an anderen Körperstellen zu intensivieren.
Botox gegen Migräne u.a.m.
Weitere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin sind
- Migräne, wo es aber nur bei rund einem Drittel wirkt
- Spannungskopfschmerzen
- Bruxismus (unwillkürliches Zähneknirschen), Kaumuskel- und Kiefergelenksprobleme
- Strabismus (Schielen)
- übermäßige Speichelproduktion (z. B. bei M. Parkinson oder amyotropher Lateralsklerose)
- Ösophagus-Achalasie (gestörte Speiseröhrenbeweglichkeit) oder -spasmus (Speiseröhrenkrampf)
- Sphincter-oddi-Dysfunktion (Gallenwegsdyskinesie, Reizgallenblase)
- Morbus Hirschsprung (Megacolon, gestörte Nervenversorgung des Dickdarms)
- Analfissuren
- überaktive Blase
Darüber hinaus ist der Einsatz von Botox bei zahlreichen anderen Erkrankungen in Erprobung.
Wie wirkt Botox gegen Alterserscheinungen?
Botox gegen Falten
Falten verraten das reifere Alter ihrer Träger. Denn sie entstehen durch die Mimik, d.h. durch das oftmalige Zusammenziehen der unter der Haut liegenden Muskeln. Daher macht ein Effekt von Botox das Gift für die ästhetische Medizin interessant: die von ihm verursachte Muskellähmung. Denn durch sie können sich die Muskeln sich nicht mehr wie sonst verkürzen, sodass die Faltenbildung unterbleibt.
Die Injektionen in die zu behandelnden Areale erfolgen mit sehr feinen Nadeln, sodass die Einstiche kaum spürbar sind bzw. maximal ein vorübergehendes Brennen hinterlassen. Sie werden anhand der anatomischen Kenntnisse des Behandlers oder auch ultraschallgesteuert bzw. bei gleichzeitiger Messung eines Elektromyogrammes (EMG) im Muskel gesetzt. Danach mit einem Tupfer fest auf die Einstichstellen drücken dient der Verteilung des verabreichten Toxins und beugt der Entstehung von Blutergüssen vor.
Dabei geglättet werden vor allem
- Zornesfalten (Glabellafalten, Konzentrationsfalten): senkrechte Falten zwischen den Augenbrauen
- Sorgenfalten alias Denkerstirn : quere Stirnfalten
- Krähenfüße (Crows feet): Lachfältchen am äußeren Augenwinkel
- Hasenfältchen (Bunny Lines): kleine Fältchen beim Rümpfen der Nase
- Kinnfalten
Je nach angestrebtem Ergebnis setzt der Arzt bei einer Botoxbehandlung meist vier bis 20 Stiche. Bei starker Ausprägung der Hautfurchen können zusätzlich Füllmaterialien wie Hyaluronsäure zur Faltenglättung eingesetzt werden.
Nach den Injektionen sollte man die ersten paar Stunden den Kopf aufrecht halten, sich nicht hinlegen und körperliche Anstrengungen (z. B. Sport) sowie Alkoholgenuss vermeiden. Damit das Botox im Muskel verbleibt und sich nicht zu stark verteilt.
Was kann Botox sonst noch?
Botox dient auch der Veränderung des Gesichtsausdrucks, wenn dieser unvorteilhaft älter erscheint. Indem es durch die gezielte Lähmung von Antagonisten (Gegenspielern) sogenannte Marionettenfalten, die von den Mundwinkeln zum Kinn hinunterziehen, anhebt. Ebenso die seitlichen Augenbrauen (Brow-Lift).
Darüber hinaus verbessert Botox ein “Pflastersteinkinn“ und einen “Truthahnhals“ (störende Längsfalten am Hals). Zudem kann es eine Gesichtsverschmälerung bei angeborenem breiterem Unterkiefer infolge einer Masseterhypertrophie (übermäßige Ausprägung des Kaumuskels) bewirken.
Abgesehen davon lässt Botox – in Kombination mit Hyaluron in den mittleren Bereich der Oberlippe gespritzt – die Lippen natürlich größer erscheinen (“Botox Lip-Flip”). Weil die Oberlippe infolge der Muskelentspannung nach außen “flippt”, ohne wie ein Schlauchboot oder Schnabel zu wirken.
Wann und wie lange wirkt Botox?
Die glättende Wirkung von Botox tritt langsam ein, um – abhängig von der verabreichten Dosis – nach rund zehn Tagen ihren Höhepunkt zu erreichen. Bis dahin ist es wichtig, dass kein großer Druck auf den Behandlungsbereich (z. B. Gesichtsmassage) einwirkt. Und möglichst keine Hitze. Das heißt, Saunagänge, Dampfbäder, Solarienbesuche und Sonnenbäder sind für diesen Zeitraum tabu. Denn eine erhöhte Körpertemperatur kann die Wirkdauer von Botox vermindern.
Dann lassen die Effekte des Toxins nach, die Nervenenden haben sich von dem Giftangriff weitgehend erholt und sprossen wieder aus, sodass sich die Muskeln wieder kontrahieren können und die verräterischen Mimikfalten erneut zum Vorschein kommen. Will man sie wieder loswerden, ist eine neuerliche Behandlung erforderlich. Untersuchungen zeigen allerdings: Eine dauerhafte Reduktion der Falten erreicht man, wenn die Therapie mit Botox über zwei Jahre hinweg immer wieder aufgefrischt wird.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Muskelaktivität und je tiefer bereits die Gesichtsfalten, desto kürzer fallen die Intervalle zwischen den einzelnen Botoxbehandlungen aus. Somit ist eine Auffrischung meist zwei- bis dreimal im Jahr notwendig, soll das Ergebnis anhalten.
Ist Botulinumtoxin gefährlich?
Unkontrolliert angewandt, ja. Denn Botulinumtoxin ist das stärkste bekannte Nervengift. Abgesehen davon, dass seine muskellähmende Eigenschaft es als tödlichen Kampfstoff für die Kriegsführung interessant macht, kann die Substanz Botulismus hervorrufen – eine lebensbedrohliche Lebensmittelvergiftung.
Botulismus tritt in Erscheinung mit Symptomen wie einer Beeinträchtigung des Speichelflusses, der Schweißsekretion, Seh-, Sprech- und Schluckfähigkeit, einem Puls- und Blutdruckabfall, Durchfall oder Verstopfung sowie Lähmungen. Denn die Botulinumtoxin produzierenden Clostridien überdauern ungünstige Umweltbedingungen in Form von sehr widerstandsfähigen und wärmeresistenten Sporen. Diese können in verdorbenen oder unzureichend erhitzten Nahrungsmitteln wie etwa fehlerhaft haltbar gemachten Konserven überleben und Botulinumtoxin bilden.
Welche Nebenwirkungen kann Botox haben?
Eine Faltenglättung mit Botulinumtoxin geschieht mit so winzigen Mengen von dem gereinigten Gift, dass im Normalfall bei wohldosierter Anwendung keine dauerhaften Schäden befürchtet werden muss. Als unerwünschte, aber vorübergehende Folgen können kleine Blutergüsse oder Schwellungen, manchmal auch Unwohlsein, Müdigkeit oder Kopfschmerzen auftreten. Ebenso grippeähnliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit oder Gliederschmerzen. Doch verschwinden solche Nebenwirkungen in der Regel rasch wieder.
Allerdings: Lähmt Botulinumtoxin die Mimik, die Gefühle ausdrückt. In weiterer Folge reduzieren gefühlsverarbeitende Hirnregionen ihre Aktivität, was das mimische Nachspielen und damit Verstehen von Emotionen verhindert.
Sehr selten treten allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautausschlag, kurzfristige Sehstörungen oder ein zeitweises Herabhängen von Augenbraue oder Oberlid ein. Auch kann das Spritzen von Botox bei Überdosierung ein Maskengesicht, d.h. einen zu starren Gesichtsausdruck mit unnatürlicher Mimik, hinterlassen. Da die Wirkung von Botox aber zeitlich beschränkt ist, sind es auch seine möglichen Nebenwirkungen.
Doch kann die Anwendung von Botox am Dekolleté und im Halsbereich riskant sein, wenn es in den falschen Muskel gelangt. Denn das kann Störungen des Schluckvorgangs oder der Atemmuskulatur mit nachfolgender Luftnot hervorrufen. Auch kann die Anwendung von Botulinumtoxin zur Behandlung von Zähneknirschen oder Kiefergelenksbeschwerden sowie zur optischen Verschlankung des Gesichts zu bleibenden Schäden am Kieferknochen führen. Zudem kamen gelegentlich tödliche Überdosierungen bei der Behandlung von Bewegungsstörungen vor.
Doch da auch für Botox gilt: „Die Dosis macht das Gift“, kann man die Gefahr von Nebenwirkungen durch eine sogenannte Titrierung senken. Das heißt, durch Verabreichung einer zunächst zu geringen Dosis, der in zwei- bis dreiwöchigem Abstand eine höhere Menge folgt.
Wer darf kein Botox erhalten?
Menschen mit Erkrankungen, die mit einer Muskelschwäche verbunden sind (z. B. Myasthenia gravis) und solche, die an einer Blutgerinnungsstörung leiden, sollten auf Botox-Behandlungen verzichten. Ebenso – sicherheitshalber – Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit. Auch bei Einnahme bestimmter Antibiotika (Aminoglykoside, Polymyxine, Tetrazykline, Lincomycin) wird von Botox-Behandlungen abgeraten.
Botox Wien Preise: Wer zahlt Behandlungen mit Botox?
Bei medizinisch notwendigen Therapien mit Botox können die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen, was man am besten vorher bei den entsprechenden Stellen klärt. Doch kosmetische Eingriffe wie Faltenglättungen muss man selbst bezahlen. So verlangen Ärzte etwa, je nach Aufwand, für ästhetische Behandlungen zur Gesichtsverjüngung ab € 250 aufwärts – z. B. zur Beseitigung von Stirnfalten, Zornfalten oder Krähenfüßen.
Für eine Anwendung von Botox zur Anhebung der Augenbrauen muss man mit rund € 350 oder mehr rechnen. Desgleichen, wenn das Nervengift zur Eindämmung von Migräne oder Spannungskopfschmerz dient. Während Botoxbehandlungen gegen übermäßiges Schwitzen an den beiden Achseln, Handflächen oder Fußsohlen mit mindestens € 600 bis € 700 zu Buche schlagen.
Wer führt Behandlungen mit Botox durch? Wien
Botox spritzen einerseits viele Dermatologen, andererseits viele Schönheitschirurgen. Jedenfalls können beide das Verfahren, sofern es sinnvoll oder notwendig erscheint, mit anderen Methoden zur Gesichtsverjüngung wie z. B. dem Einbringen von Fillern in die Haut zum Auspolstern von Falten oder Liftings kombinieren.
Botox Wien: Dermatologen
Dr. Sylvia Holle-Robatsch – Botox Wien 1190
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 4,8 von 5 Sternen bei 8 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Sylvia Holle-Robatsch in 1190 Wien
Dr. Brigitte Klein – Botox Wien 1180
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 6 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Brigitte Klein in 1180 Wien
Dr. Berndt Mühlbauer – Botox Wien 1220
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 5 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Berndt Mühlbauer in 1220 Wien
Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp – Botox Wien 1010
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Prof. Dr. Tamara Kopp in 1010 Wien
Dr. Sebastian Reischle – Botox Wien 1140
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Sebastian Reischle in 1140 Wien
Dr. Alexandra Wanka – Botox Wien 1030
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Alexandra Wanka in 1030 Wien
Botox Wien: plastische Chirurgen
Dr. Thomas Aigner – Botox Wien 1070
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 3 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Thomas Aigner in 1070 Wien
Dr. Andrea Rejzek – Botox Wien 1140
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 3 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Andrea Rejzek in 1140 Wien
Dr. Ali Saalabian – Botox Wien 1010
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 3 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Ali Saalabian in 1010 Wien
Dr. Gunther Arco – Botox Wien 1010
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Gunther Arco in 1010 Wien
Dr. Fercan Kömürcü – Botox Wien 1130
Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen erhalten.
Kontakt: Dr. Fercan Kömürcü in 1130 Wien