Dachformen: Moderne Dächer im Jahr 2021

Last Updated on: 13th August 2021, 09:19 am

Das Satteldach ist die beliebteste Dachform bei Kinderzeichnungen
Die beliebteste Dachform unter Kindern: Das Satteldach. Foto: Adobe Stock; (c) Photographee.eu

Jede Wette: Wenn Kinder ein Haus zeichnen, hat dieses zumeist ein Satteldach. Das Satteldach ist einerseits einfach zu zeichnen, anderseits hierzulande die beliebteste Form unter den Dächern. Doch auch andere Dachformen, wie das Mansardendach, das Zeltdach oder das Pultdach sind stark im Kommen. Auch das klassische Walmdach ist nach wie vor modern. Welche unterschiedlichen Dachformen es gibt, welches Dach welche Vorteile bringt und bei welchem Architekt du die Planung deines Daches am besten in Auftrag gibst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Dachform: Welche Dachformen gibt es?

Die von außen sichtbaren Flächen eines Daches sind die Dachflächen. Es gibt zahlreiche Formen in denen Dächer geplant und gebaut werden können. Schon im frühen Mittelalter wurde an Kirchen mit diversen Dachformen herumexperimentiert. Die wohl bekannteste Dachform ist das bereits angesprochene Satteldach. Nicht immer ist es dem Bauherren möglich, frei über sein Dach zu entscheiden. Vielerorts ist die Dachform nämlich im Bebauungsplan der jeweiligen Gemeinde festgeschrieben. Da kann dir dann selbst ein Anwalt für Immobilienrecht nicht mehr weiterhelfen. Falls du die freie Wahl hast, darfst du dich glücklich schätzen. Hier die sechs gängigsten Dachformen samt ihrer Vor- und Nachteile in der Übersicht:

Das Flachdach – die begehbare Dachform

Bauphysikalisch betrachtet unterscheidet man bei Flachdächern zwischen dem Kaltdach und dem Warmdach. Beim Kaltdach verbleibt über der Dämmschicht ein mindestens 2cm großer Hohlraum, in dem die Luft zirkulieren kann. Beim Warmdach hingegen wird der Raum zwischen den Sparren vollständig mit Dämmung gefüllt. Flachdächer haben generell den Vorteil, dass sie begehbar sind. Dadurch wird zusätzlicher Wohn- und Lebensraum geschaffen. Die Räume unterhalb eines Flachdachs gewinnen an Platz, da sie ohne Schrägwände optimal genutzt werden können. Flachdächer haben aber auch einige Nachteile: Da sich Nässe in Form von Regen und Schnee ansammelt und schlecht abfließt, muss man Flachdächer besonders sorgfältig abdichten. Deshalb trifft man Flachdächer vermehrt in südlicheren Regionen mit wenig Niederschlag an.

Tipp: Die Unterschiede zwischen einem Kaltdach und einem Warmdach, sowie deren Vor- und Nachteile findest du in Beitrag zum Thema Flachdachaufbau.

Flachdach
Haus mit Flachdach. Foto: Adobe Stock; (c) KB3

Das Mansarddach – der edle Dachtyp

Das Mansardendach ist nach dem französischen Architekten Mansard benannt und stammt ursprünglich aus der Barockzeit. Das Mansarddach zeichnet sich durch seine zweigeteilte Konstruktion aus, die es ermöglicht unterhalb des Daches einen geräumigen und hellen Wohnraum zu erschließen. Weil die Dachfläche am Übergang der beiden unterschiedlich steilen Dachteile gebrochen wird, ist das Mansardendach aus architektonischer Sicht eine besondere Herausforderung. Aus diesem Grund ist eine aufwändige Konstruktion des Sparrenfußes notwendig. Typisch für Mansardendächer sind zahlreiche aus dem Dach ragende Dachgauben.

Dachformen: Hier ein Mansardendach
Haus mit Mansarddach. Foto: Adobe Stock; (c) boletus

Das Pultdach – die moderne Dachform

Im Gegensatz zu den meisten anderen Dächern besitzt das Pultdach nur eine geneigte Dachfläche. Es erfährt enorme Beliebtheit bei futuristischen und modern designten Häusern. Durch die spezielle Form erreicht man maximale Helligkeit auf der nicht geneigten Seite des Hauses, während die geneigte Seite vor Wind und anderen Witterungen schützt. Um eine besonders geschmackvolle Optik zu erzeugen, kombinieren Architekten recht häufig auch zwei Pultdächer miteinander. Ein Vorteil des Pultdachs ist, dass in der Regel nur eine Dachrinne benötigt wird.

Dachformen: Haus mit Pultdach
Haus mit Pultdach. Foto: Adobe Stock; (c) schulzfoto

Das Satteldach – der Evergreen unter den Dachformen

Die beliebteste Dachform im deutschsprachigen Bereich ist das Satteldach. Es weist zwei geneigte Dachflächen auf, die sich im höchsten Punkt treffen. Die Seitenneigung der beiden Flächen ist dabei normalerweise gleich groß. Auf Wunsch integriert der Architekt auch ein Dachfenster ins Dach. Der große Vorteil des Satteldachs ist seine Selbstreinigungsfunktion. Als Steildach konzipiert, fließt Regenwasser optimal ab und kann nicht in den Dachstuhl eindringen. Allerdings birgt ein steiles Satteldach eine erhöhte Gefahr für Dachlawinen. Zudem lässt sich das Satteldach ideal mit einem Schleppdach (am Hauptdach zusätzlich angefügte Dachfläche) kombinieren. Der größte Nachteil eines Satteldachs ist, dass aufgrund der beiden Schrägen relativ viel Wohnraum verloren geht.

Dachformen: Haus mit Satteldach
Haus mit Satteldach. Foto: Adobe Stock; (c) Traumbild

Das Walmdach – die nostalgische Bauform

Das Walmdach hat im Vergleich zum Satteldach keine Giebelmauer. Das klassische Walmdach besteht aus zwei trapezförmigen Hauptdachflächen und zwei dreieckigen Walmdachflächen. Häufig anzutreffen ist diese Bauform beispielsweise in Südtirol. Das Walmdach zeichnet sich durch eine herausragende Stabilität aus. Außerdem bietet es weniger Angriffsfläche für Sturm und Wind als beispielsweise das Satteldach, weshalb es über eine längere Lebensdauer verfügt. Neben dem klassischen Walmdach gibt es noch weitere Unterformen, wie zum Beispiel das Fußwalmdach oder das Krüppelwalmdach. Das in Korea sehr beliebte Fußwalmdach beginnt im oberen Walmabschnitt senkrecht und schrägt sich nach unten hin ab, während das Krüppelwalmdach einfach über kleinere Walmdachflächen verfügt.

Dachformen: Hier das Walmdach
Haus mit Walmdach. Foto: Adobe Stock; (c) KB3;

Das Zeltdach – das seltene Dach

Des Weiteren gibt es noch das Zeltdach. Es ist die seltenste Bauform aller Dächer. Schließlich kann es in der Regel nur auf einem quadratischen Grundriss errichtet werden. Es ist nach allen Seiten hin symmetrisch und läuft im sogenannten Firstpunkt zusammen. Der große Vorteil dieser Dachform ist die geringe Gesamthöhe des Gebäudes. Ähnlich wie beim Flachdach ergibt sich dadurch mehr Wohnraum bei gleichbleibender Gesamthöhe im Vergleich zum Walm- oder Satteldach.

Dachformen: Das Zeltdach
Haus mit Zeltdach. Foto: Adobe Stock, (c) Magda Fischer

Experten für die Dachplanung

Welches Dach für das jeweilige Haus am besten geeignet ist, ist von mehreren Faktoren abhängig. Der wohl entscheidendste Faktor ist der Grundriss des Hauses. Abgesehen vom Grundriss haben auch die Klima- und Witterungsverhältnisse am jeweiligen Standort eine große Bedeutung für die Dachform. Bevor du dich für das falsche Dach entscheidest, solltest du lieber einen Architekten und Dachdecker zu Rate ziehen und dir von diesen Experten die Vorteile der jeweiligen Architektur genauer erklären lassen.

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Dominik Knapp

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