Flachdachaufbau: Anbieter, Kosten, Vorteile

Last Updated on: 10th Juni 2020, 08:27 am

Ein modernes Haus mit einem Flachdach
Wähle den richtigen Flachdachaufbau für deine Bedürfnisse und deine Ökobilanz. Adobe Stock, (c) Magda Fischer

Als Flachdach wird ein Dach bezeichnet, dessen Gefälle weniger als 10° beträgt. In südlichen Regionen ist das Flachdach die geläufigste unter den Dachformen. Die Konstruktion und der Flachdachaufbau müssen sehr sorgfältig ausgeführt werden, damit sich weder Wasser auf dem Dach sammeln kann, noch Algenwuchs entsteht. In unserem Ratgeber erfährst du alles zu den unterschiedlichen Dachformen beim Flachdachaufbau. Außerdem haben wir Dachdecker und Baufirmen für dich recherchiert, die sich auf Flachdächer spezialisiert haben.

Flachdachaufbau – Diese 3 Dachformen gibt es!

Das Warmdach

Das Warmdach ist eine Dachkonstruktion ohne Lüftung und wird daher auch einschaliges oder unbelüftetes Dach genannt. Bei dieser Dachform wird die Abdichtung (Dachhaut) auf der Wärmedämmung montiert, wobei eine Trennschicht für den nötigen Bewegungsausgleich sorgt. Diese Trennschicht dient auch dem Dampfdruckausgleich und verhindert die Bildung von Rissen oder Blasen in der Dachhaut, falls Dampf von unten eintritt.

Das sind die einzelnen Schichten des Warmdachs, von oben nach unten:

  • Dachabdichtung
  • Trennschicht
  • Dämmschicht
  • Dampfsperre
  • Gegebenenfalls Gefällestrich, Trennschicht und Voranstrich
  • Tragkonstruktion aus Holz oder Beton
Ein Dachdecker der eine Dachbahn verlegt.
Zur Abdichtung werden Bahnen aus Bitumen verwendet. Foto: Adobe Stock, (c) PiyawatNandeenoparit

Wie alle Dachformen muss das Warmdach von innen wie von außen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Zur äußeren Abdichtung des Flachdachs verwenden Dachdecker entweder einlagige Bahnen aus Kunststoff oder zwei Lagen an Dachbahnen aus Bitumen. Meist wird die Dachhaut außerdem mit Kies bedeckt, um sie vor Witterung, Sonneneinstrahlung und sonstigen Beschädigungen zu schützen.

Im Gegensatz zum Kaltdach kann Feuchtigkeit aus dem Inneren des Gebäudes bei einem Warmdach nicht nach außen entweichen. Deshalb ist auch die richtige Ausführung der Dampfsperre besonders wichtig. Da Feuchtigkeit im Laufe der Zeit oft weiter vordringt als geplant, hatte das Warmdach mit seiner fehlenden Entlüftung deshalb lange einen schlechten Ruf.

Dank moderner Baustoffe bei der Dachisolierung, die unempfindlich gegen Dampf sind und fast kein Wasser aufnehmen, gehören diese Probleme allerdings der Vergangenheit an. Inzwischen ist das Warmdach die am häufigsten gebaute Variante des Flachdachs. Zur Dämmung werden Materialien wie Polystyrol, Mineralfasern oder Schaumglas verwendet.

Das Umkehrdach

Beim Umkehrdach handelt es sich um eine Sonderform des einschaligen Warmdachs. Bei diesem Flachdachaufbau liegt die Wärmedämmung über der Dachhaut. Der Aufbau von einem Umkehrdach ähnelt also dem des Warmdaches, allerdings ist die Reihenfolge der Dachschichten umgekehrt:

  • Dämmschicht
  • Dachabdichtung
  • Gefällestrich, Trennschicht und Voranstrich
  • Tragkonstruktion aus Holz oder Beton

Eine Dampfsperre ist bei dieser Dachform nicht nötig, da das wasserbeständige Dämmmaterial sich außerhalb der Dachhaut befindet, wo es ohnehin Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Für ein Umkehrdach verwenden Baufirmen meist extrudiertes Polystyrol (XPS) in Form von Dämmplatten.

Eine Dachterrasse aus Steinplatten.
Ein Flachdach lässt sich auch zur begehbaren Dachterrasse ausgestalten. Foto: Adobe Stock, (c) Rasto

Da sich das Material lose verlegen lässt, ist auch die spätere Wartung oder Wiederverwertung des Baustoffes möglich. Die Dämmplatten werden mit einem Vlies bedeckt und anschließend mit Kies bestreut. Für ein begehbares Flachdach ist überhalb dieser Schicht auch eine Begrünung oder die Ausgestaltung zur Dachterrasse möglich, indem etwa Steinplatten verlegt werden.

Ein Vorteil dieser Variante des Flachdachs liegt in der frühen Anbringung der Dachhaut. Indem die Abdichtung vor der Dämmung angebracht wird, ist das Dach bereits in einer frühen Bauphase dicht und damit vor der Witterung geschützt. Die darüberliegenden Schichten können auch bei schlechtem Wetter verlegt werden. Die tiefere Lage der Dachabdichtung bietet zudem einen besseren Schutz vor mechanischen Belastungen bzw. Außeneinwirkung.

Das Plusdach

Ein Umkehrdach kann auch auf einem bestehenden Warmdach angebracht werden, um eine doppelte Wärmedämmung oberhalb und unterhalb der Dachabdichtung zu erreichen. Man spricht in diesem Fall von einem Duodach (bei Neubauten) bzw. von einem Plusdach (bei der Sanierung).

Aufgrund der Vergleichsweise hohen Kosten dieser Dachform kommt sie beim Neubau selten zur Anwendung. Das Plusdach stellt jedoch eine beliebte Variante bei der Dachsanierung dar, um die Wärmedämmung eines Flachdaches nachträglich zu verbessern, falls die Dachkonstruktion das andernfalls nicht erlaubt.

Das Kaltdach

Der Aufbau von einem Kaltdach ähnelt dem Warmdach, mit dem Unterschied, dass zwischen der Dachisolierung und der Dachabdichtung ein Abstand gesetzt wird, der dem Luftfluss für die sogenannte Hinterlüftung dient. Die Schichten bei einem Kaltdach sind also:

  • Dachabdichtung
  • Trennschicht
  • Hinterlüftung
  • Wärmedämmung
  • Dampfsperre
  • Tragkonstruktion

Der Luftzug durch die Belüftungsschicht beim Kaltdach hilft dabei, kleinere Mengen an Feuchtigkeit, die durch Diffusion aus dem Innenraum in das Dämmmaterial eindringen, nach draußen abzuführen. Selbst bei einer beeinträchtigten Dampfsperre oder Dampfbremse bleibt die Dämmung somit trocken.

Ein Dachdecker der das Abflussrohr eines Flachdachs abdichtet.
Die gründliche Abdichtung der Abflüsse ist entscheidend, um Wasserschäden zu vermeiden. Foto: Adobe Stock, (c) Karepa

Größere Mengen an Wasser, wie etwa bei Regen, müssen trotzdem durch die Abdichtung nach außen ferngehalten werden. Außerdem musst du darauf achten, dass sich die Luft frei durch die Lüftungsebene bewegen kann. Bauträger in der Dachkonstruktion müssen deshalb parallel zum Luftstrom verlaufen und die Lüftungsöffnungen an der Seite des Gebäudes müssen stets frei bleiben.

Ist der Luftstrom gewährleistet, führt die Hinterlüftung beim Kaltdach zu einem besseren Wärmeschutz im Sommer. Während die Sonne das Flachdach aufheizt, kühlt der Luftstrom darunter es wieder ab und leitet Wärme nach draußen. Trotz dieser Vorteile wird das Kaltdach seltener gebaut als das Warmdach, denn mit der zusätzlichen Bauschicht bei diesem Flachdachaufbau sind auch zusätzlicher Aufwand und höhere Kosten verbunden.

Wer baut ein Flachdach?

Normdach – Flachdach Wien

Die Firma Normdach besitzt über 30 Jahre Erfahrung als Dachdecker und Spengler. Als Spezialist für Flachdächer setzen sie sowohl kleine als auch große Aufträge von Privatpersonen und Unternehmen um. Von der Planung über die Montage bis hin zur Wartung werden Kunden hier bestens versorgt.

Kontakt: Normdach KG, 1230 Wien

Dachdeckerei Liebhart – Flachdach Wien

Das Angebot der Dachdeckerei Liebhart reicht von der Sanierung bis hin zur Neuerstellung und deckt Flachdächer jeder Art ab: Kaltdächer, Warmdächer, Umkehrdächer. Auch Gründächer gehören zu den Leistungen der Firma.

Dachdeckerei Liebhart GmbH, 1230 Wien

Köck Hartmut – Flachdach Wien

Köck Hartmut steht für schnelle Hilfe bei Reparaturen, etwa im Fall von Sturmschäden oder Wassereintritten. Neben der Dachwartung setzt die Firma aber auch Neubauten um, bis hin zur Dachbegrünung.

Kontakt: Köck Hartmut GmbH, 1230 Wien

Bau & Dach – Flachdach Graz

Die Dachdeckerei Bau & Dach kümmert sich nicht nur um deinen Flachdachaufbau, sondern auch die weitere bautechnische Nutzung. Das Angebot reicht von Dachterassen und der Dachbegrünung bis hin zur Installation von Photovoltaik- bzw. Solaranlagen.

Bau & Dach Gmbh, 8045 Graz

Spitzer Dach – Flachdach Graz

Die Traditionsfirma Spitzer Dach hat mit ihren Flachdächern bereits zweimal den 1. Preis der internationalen Föderation des Dachdeckerhandwerks gewonnen. Neben dem Flachdachaufbau selbst gehören auch Flachdachsanierung, Gründächer und Sonnenkollektoren zu den Leistungen der Dachdeckerei.

Kontakt: Spitzer Dach, 8010 Graz

Walter Herbek – Flachdach Salzburg

Die Dachdeckerei Walter Herbek fertigt Qualitätsdächer in jeder denkbaren Form an. Flachdächer und Schwarzdächer mit Bitumenbahnen sind ein Schwerpunkt des Unternehmens.

Dachdecker Walter Herbek GmbH, 5020 Salzburg

Dachdeckerei Schachl – Flachdach Salzburg

Zum Angebot der Dachdeckerei Schachl gehören Spengler- und Dacharbeiten aller Art. Ein besonderer Fokus liegt hier auch auf der professionellen Dachbegrünung. Ist dein Flachdach einmal gebaut, findest du hier zudem einen kompetenten Partner für die regelmäßige Wartung.

Kontakt: Dachdeckerei & Spenglerei Schachl, 5020 Salzburg

Eine Reihe an Solarzellen und Photovoltaik Anlagen auf einem begrünten Flachdach.
Flachdächer eignen sich hervorragend für die Nutzung von Solaranlagen. Foto: Adobe Stock, (c) Ines Porada

Was kostet ein Flachdach?

Die Kosten bei einem Flachdachaufbau unterscheiden sich stark von Fall zu Fall. Nicht nur welche Form des Flachdaches du auswählst hat einen Einfluss auf den Preis. Dazu kommen auch Faktoren wie die Größe, der Aufwand bei der Vorbereitung, die vorhandene Bausubstanz und die darunterliegenden Räume.

Ein einfaches, ungedämmtes Flachdach wie zum Beispiel über einer Garage ist schon ab € 40 bis € 50 pro m² möglich. Bei einem gedämmten, vollwertigen und professionell montiertem Flachdach aus langlebigem Material liegen die Kosten hingegen eher zwischen € 100 bis € 200 pro m². Dazu kommen die Kosten für den Rückbau und die Tragkonstruktion, falls etwa ein bestehendes Steildach umgebaut oder aufgestockt werden soll. Für den oberen Gebäudeabschluss kannst du mit Kosten von rund € 100 bis € 150 pro m² rechnen.

Was du ebenfalls einplanen solltest sind die Kosten für alle weiteren Verschönerungen, die du auf deinem neuen Flachdach planst, etwa wenn du Terrassenplatten verlegen oder dein Dach begrünen möchtest, indem du dort z.B. einen Rasen pflanzen lässt.

Welche Vorteile hat ein Flachdach?

Im Vergleich zu einem klassischen Steildach haben Flachdächer zahlreiche Vorteile. Im Innenbereich vergrößert ein Flachdach den nutzbaren Wohnraum durch das Wegfallen der Dachschräge und die durchgängige Raumhöhe. Falls du dein Flachdach begehbar gestaltest, gewinnst du dadurch außerdem einen vielfältig nutzbaren Außenbereich. Flachdächer eignen sich als Dachterrassen und können mit der passenden Begrünung auch als Dachgarten genutzt werden.

Grundsätzlich bietet sich ein Flachdach aufgrund seiner ebenen Konstruktion zudem perfekt für eine bautechnische Nutzung an. Durch das Anbringen von Moos oder Rasen beim Gründach lässt sich beispielsweise die Energiebilanz eines Hauses deutlich verbessern. Auch Photovoltaik-Anlagen können auf Flachdächern einfach installiert werden.

Alle Vorteile des Flachdachs auf einen Blick:

  • Geringes Eigengewicht im Vergleich zum geneigten Dach
  • Vielseitig nutzbar: Dachterrasse, Dachgarten, Gründach etc.
  • Ideal für Solarstrom bzw. Solarthermie
Solaranlagen und Dachbegrünung werden unter gewissen Voraussetzungen von öffentlicher Seite finanziert. Informier dich am besten vor der Planung deines Projekts über Förderungen und Finanzierungen in deinem Bundesland!

Was muss ich bei einem Flachdach beachten?

Trotz seines Namens sollte ein Flachdach nicht völlig eben verlaufen. Eine Dachneigung von mindestens 2 bis 3 Grad ist notwendig, damit Regenwasser über die eingebaute Entwässerung ablaufen kann, anstatt sich in Pfützen zu sammeln, die zu Algenbildung und Schäden führen können. Diese Neigung entspricht einem Gefälle von ca. 5 Prozent.

Wie funktioniert die Dachbegrünung bei Flachdächern?

Wer ein Dach begrünen will, muss dazu zunächst eine Wurzelschutzfolie verlegen, die Pflanzenwurzeln am Durchdringen der Dachabdichtung hindert. Darüber findet sich eine Drainageschicht, durch die Wasser ablaufen kann. Als oberste Schicht wird auf dem Dach Systemerde bzw. Substrat verteilt, das mithilfe eines Filtervlies von der Drainage getrennt wird.

Je nachdem, wie hoch die Substratschicht bei der Dachbegrünung angelegt ist, eignet sie sich für unterschiedliche Pflanzen. Bei einer Höhe von 8 bis 12 cm können in der Erde Moose, Kräuter und Gräser gepflanzt werden. Man spricht bei dieser pflegeleichten Vegetation auch von extensiver Begrünung.

Ein Gründach mit extensiver Begrünung auf einer dünnen Schicht Erde.
Schon wenige Zentimeter Erde reichen für eine Begrünung mit Moos, Gräsern oder Kräutern. Foto: Adobe Stock, (c) Martina Berg

Im Unterschied dazu erfordert intensive Begrünung meist eine Substratschicht von 20 cm oder mehr. Sie ermöglicht die Bepflanzung mit Stauden, Sträuchern oder sogar Bäumen, ist aber mit einer entsprechend aufwendigeren Pflege und regelmäßiger Bewässerung verbunden. Die Möglichkeiten der Dachbegrünung sind hier zudem oft durch die Statik des Gebäudes eingeschränkt, da die Bepflanzung ein sehr hohes Eigengewicht mit sich bringt.

Wie oft muss man ein Flachdach warten?

Genau wie ein Steildach sollten auch Flachdächer einmal pro Jahr kontrolliert werden. Die Wartung durch einen professionellen Dachdecker ist vergleichsweise günstig und eine sinnvolle Investition, die dabei hilft kostspielige Folgeschäden zu vermeiden. Zu einer Dachwartung vom Profi gehören diese Schritte:

  • Reinigung von Dachrinnen, Abläufen, Gullys und weiteren Entwässerungselementen
  • Entfernen von Laub, Pflanzen und Schmutzablagerungen
  • Überprüfung von Abdichtung und Rohranschlüssen
  • Überprüfung von Schweißnähten und Verklebungen, nötigenfalls Korrekturen
  • Instandhaltung und Oberflächenschutz

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