Krampfadern entfernen: Ablauf, Kosten, Anbieter

Last Updated on: 9th Dezember 2020, 09:58 am

Eine Frau mit varikösen Venen an Bein und Fuß.
In unserem Ratgeber erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt, um Krampfadern entfernen zu lassen. Foto: Adobe Stock, (c) luaeva

Knotige, bläuliche Venen, die sich unter der Haut schlängeln: Krampfadern stören nicht nur das ebenmäßige Hautbild, sondern haben negative gesundheitliche Auswirkungen. Du möchtest dir Krampfadern entfernen lassen? Hier erfährst du, wie eine Krampfader Operation abläuft, welcher Arzt sie durchführt und welche Alternativen es dazu gibt.

Krampfader – was ist das?

Als Krampfadern bezeichnet man erweiterte knotige Venen, die sich meist an den Beinen entwickeln. Sie entstehen, wenn die Elastizität der Gefäßwände nachlässt und die Venenklappen, die als Ventil den Blutfluss in Richtung Herz unterstützen, nicht mehr richtig schließen. Dadurch staut sich das Blut in den Adern und überdehnt ihre Wände, die sich daraufhin umbauen und bläuliche Ausbuchtungen bilden.

In der Fachsprache heißen Krampfadern Varizen, Ärzte sprechen bei ihrem Auftreten deshalb auch von Varikose oder Varikosis. Unter dem Entfernen von Krampfadern versteht man meist die operative Therapie dieser ausgeprägten Form. Zum Teil wird der Begriff “Krampfader” aber auch für andere Formen und deren Behandlung verwendet, etwa Möglichkeiten um Besenreiser zu entfernen.

Warum sollte man Krampfadern entfernen?

Varizen sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können auch gesundheitliche Folgen haben. Zu Beginn gehören dazu eher harmlose Symptome wie Juckreiz, nächtliche Wadenkrämpfe oder ein Schwere- oder Spannungsgefühl in den Beinen, das sich beim Liegen und bei Bewegung bessert. Im Laufe der Zeit führt der Blutstau allerdings zu tiefgreifenden Veränderungen der Venen und des umliegenden Gewebes.

Bei Varikose werden die Blutgefäße immer durchlässiger, wodurch Flüssigkeit, Proteine und Blutpigmente ins Gewebe gelangen. Das führt zu:

  • Ödemen (Wasseransammlungen) in den Beinen, vor allem an den Knöcheln
  • Hautverfärbungen oder auch Ekzemen
  • einer mangelhaften Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff
  • schließlich zu “offenen Beinen“, d.h. Geschwüren (Ulcus cruris)
Varizen im fortgeschrittenen Stadium am Bein eines Patienten.
Ausgeprägte Krampfadern führen knotigen, durchlässigen Gefäßen, die Ödeme, Geschwüre und Thrombosen hervorrufen können. Foto: Adobe Stock, (c) somemeans

Ebenso möglich sind schmerzhafte Venenentzündungen oder gar Thrombosen (Blutgerinnsel), die sich lösen, in die Lunge geschwemmt werden und dort eine lebensgefährliche Embolie hervorrufen können. Aufgrund der negativen Auswirkungen dieser erhöhten Durchlässigkeit, ist es oft ratsam Krampfadern entfernen zu lassen. Denn unbehandelte Krampfadern bessern sich nicht von alleine, sondern werden meist schlimmer.

Wann müssen Krampfadern entfernt werden?

Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten bei Krampfadern gehören Bewegungstherapien, kalte und wechselwarme Wassergüsse und Wassertreten, Kompressionsbehandlungen (Stützstrümpfe, Bandagen) und Medikamente (z. B. pflanzliche Präparate, die rotes Weinlaub, Steinkleekraut, Rosskastanie oder Mäusedornwurzelstock enthalten).

Reichen diese Möglichkeiten nicht aus, um die Beschwerden einzudämmen, kann die Entfernung der Krampfadern sinnvoll sein. In den meisten Fällen liegt eine sogenannte Stammvarikositas vor. Das bedeutet, dass eine oder beide Stammvenen des oberflächlichen Venensystems betroffen sind: die Vena saphena magna oder Vena saphena parva (große oder kleine Rosenvene). In diesem Fall besteht die erfolgreichste Behandlungsmethode in einem Venen-Stripping.

Letztlich haben alle gängigen Methoden zur Beseitigung von Varizen ein ähnliches Prinzip: Die Krampfader vom Blutkreislauf abschneiden, auf diese Art den Blutfluss in ihnen verhindern und so dafür sorgen, dass gesunde Gefäße den Transport des Blutes in Richtung Herz übernehmen. Dadurch sinkt der venöse Druck in den Beinen und es kommt dort zu keinen Wassereinlagerungen mehr. Die Beschwerden verschwinden.

Wie kann man Krampfadern entfernen?

Die gängigste Methode, um Krampfadern zu entfernen ist das sogenannte Venen-Stripping. Dabei entfernt der Chirurg eine ganze Krampfader oder einen krankhaft veränderten Gefäßabschnitt (Teilstripping) mithilfe einer Sonde aus dem Körper. Heutzutage entfernen Ärzte nur selten die kompletten Stammvenen damit die Venen in den Unterschenkeln erhalten bleiben. Falls nötig können diese später als Herz Bypass dienen.

Der Eingriff erfolgt über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder Kniekehle. Zunächst wird die Einmündung der Krampfader in die tiefe Oberschenkelvene abgebunden. Dieser Vorgang wird als Crossektomie bezeichnet, weil man diese Einmündung in das tiefe Venensystem aufgrund ihres bogenförmigen Verlaufs Crosse (französisch: Hirtenstab) nennt.

Die Behandlung von Varikose mittels Chirurgie.
Das Entfernen der betroffenen Venen verspricht langfristig den besten Behandlungserfolg. Foto: Adobe Stock, (c) Kadmy

Anschließend führt der Arzt eine Sonde ein und schiebt sie bis zur ersten intakten Venenklappe vor. Hier setzt er einen zweiten Hautschnitt, durchtrennt die Vene, befestigt sie an der Sonde und zieht das erkrankte Venenstück heraus. Zudem entfernt er direkte Zuflüsse zur Krampfader. Um einen normalen Blutstrom wiederherzustellen verschließt er zuletzt die sogenannten Perforansvenen, die die oberflächlichen Stamm- und Nebenäste mit dem tiefen Venensystem verbinden.

Zum Teil ist beim Venen-Stripping die Entfernung einer kompletten Ader notwendig. Häufig entfernen Gefäßchirurgen mit speziellen Häkchen aber auch nur die kranken Venenabschnitte inklusive Seitenäste und belassen die gesunden Venenteile (Ministripping, Häkeltechnik) im Bein. Der Eingriff wird meist in Vollnarkose ausgeführt und dauert bis zu zwei Stunden pro Bein.

Krampfadern entfernen: Welche Risiken und Komplikationen drohen?

Das Entfernen der Krampfadern ist nicht möglich, wenn die Varizen aufgrund einer Thrombose (Blutgerinnsel) in einer tiefen Bein- oder Beckenvene entstanden sind. Der Eingriff ist auch ungeeignet für Patienten mit schweren Allgemeinerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, arteriellen Durchblutungsstörungen, Infektionen im Operationsfeld oder einer bestehenden Schwangerschaft.

Wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff auch kann es beim Krampfadern entfernen Komplikationen geben. Dazu gehören etwa:

  • Blutungen oder Blutergüsse
  • Wundinfektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Gefühlsstörungen und Missempfindungen aufgrund einer Nervenschädigung
  • überschießende Narbenbildung
  • Pigmentstörungen an den Hautstellen, wo die Schnitte gesetzt wurden

Gelegentlich hinterlässt eine Operation auch Lymphabflussstörungen mit einem Lymphstau und Schwellungen bzw. führt zu Venenentzündungen oder Thrombosen.

Krampfadern entfernen: Welche anderen operativen Verfahren gibt es?

Auch die CHIVA-Methode ist eine Möglichkeit, Krampfadern operativ zu behandeln. Allerdings eignet sich die Methode eher für weniger stark ausgeprägte Fälle. CHIVA steht für die Abkürzung einer französischen Bezeichnung, die so viel wie “den Blutfluss korrigierende, venenerhaltende, ambulante Behandlung von Krampfadern“ bedeutet. Dabei ortet der Arzt per Doppler-Sonographie, an welchen Stellen Blut in die falsche Richtung fließt, zieht diese krankhaften Abschnitte ein Stück weit aus der Haut heraus und bindet sie ab.

Daraufhin bilden sie sich meist von selbst zurück. Der Rest der Vene verbleibt im Bein. Bei dieser Methode sind mehrere Schnitte erforderlich und der Heilungsprozess kann ähnlich lange dauern wie beim Venen-Stripping.

Eine Ärztin die durch eine Ultraschall Untersuchung Informationen sammelt.
Der Doppler Ultraschall hilft zu bestimmen, in welche Richtung Blut durch die Gefäße fließt. Foto: Adobe Stock, (c) New Africa

Eine weitere Option zur operativen Therapie mäßig ausgeprägter Krampfadern ist die Externe Valvuloplastie, die Venenklappen indirekt wieder funktionsfähig macht. Hierzu näht der Arzt eine kleine Manschette aus gut verträglichem Material (Polyurethan) um die Vena saphena magna, die ihren Umfang reduziert und damit den Blutdurchfluss verringert. Die Vene kann sich nicht weiter ausdehnen, stabilisiert sich und die Venenklappen können sich wieder ausreichend schließen.

Auch bei der Valvuloplastie bleibt die Vene erhalten. Sie eignet sich nur für leichtere Fälle, bei denen die Venenklappen noch so weit intakt sind, dass sie sich noch gut schließen können.

Kann man Krampfadern ohne Operation enfernen?

Für das Entfernen von Krampfadern gibt es verschiedene Behandlungsangebote. Neben dem klassischen Venen-Stripping werden endovenöse Techniken verwendet, die den Blutfluss durch die jeweilige Krampfader unterbinden ohne sie zu entfernen. Das gelingt, indem man Venen dauerhaft verschließt, sodass sie der Körper abbaut: entweder durch spezielle Wärmeanwendungen oder bestimmte Substanzen, die die Gefäßwände zerstören. Dazu gehören Radiowellen, Laser oder Verödungsmittel.

Radiowellentherapie bei Krampfadern

Bei der Radiowellentherapie wird durch einen Schnitt am Knöchel ein dünner Katheter in das Gefäß geschoben. Der Katheter beginnt Radiowellen auszusenden während der Arzt ihn langsam hinauszieht. Diese Wellen zerstören durch eine Temperatur von 80 bis 90 Grad das Gewebe und verschließen die Krampfader ebenso wie einmündende Verbindungsvenen. Die verklebten Reste baut der Körper später ab.

Lasertherapie bei Krampfadern

Auch die Laserbehandlung von Krampfadern funktioniert über einen kleinen Schnitt am Bein, durch den eine dünne Lasersonde in die Ader eingeführt wird. Dieser Laser erhitzt die Ader Stück für Stück von innen. Sie verschließt sich, vernarbt und wandelt sich zu einem verschlossenen Strang um, der vom Körper abgebaut wird. Die Lasertherapie eignet sich hauptsächlich zur Behandlung von gerade verlaufenden, nicht allzu stark ausgeprägten Varizen bzw. Besenreisern.

Krampfadern veröden

Bei der Verödung bzw. Sklerosierung spritzt der Arzt ein Verödungsmittel in die betroffenen Venen, z. B.  Polidocanol, das lokal betäubend wirkt und gleichzeitig Juckreiz stillt. Die Substanz löst eine Entzündung aus, wodurch die Venenwände verkleben und vernarben. Meist sind bei dieser Methode mehrere Termine nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Die Verödung mit Schaum hat hierbei den Vorteil, dass der Schaum das vorhandene Blut verdrängt und die Venenwände besser verkleben. Je nach der Größe des betroffenen Areals dauert die Behandlung ca. 20 bis 30 Minuten. Auch die Verödung eignet sich in erster Linie für kleinere Varizen und Besenreiser, denn dicke Krampfadern könnten wieder durchgängig werden

Wie geht Krampfadern entfernen am besten?

Welche Behandlungsmethode die besten Ergebnisse erzielt, hängt stark vom Ausmaß der Gefäßerweiterung ab. Das klassische Venenstripping ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Verfahren, Krampfadern jeder Größe und jedes Ausmaßes erfolgreich zu entfernen. Denn es erlaubt gleichzeitig betroffene Seitenäste zu behandeln, liefert meist gute Langzeitergebnisse und wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.

Diesen Vorteilen stehen Nachteile gegenüber, etwa dass wegen der notwendigen Schnitte Narben zurückbleiben können und eine größere Wundfläche vorliegt, die länger postoperative Schmerzen verursachen können. Zudem kann es zu den bereits genannten Komplikationen kommen.

Eine Laser Sonde, die für einen Eingriff bereit liegt.
Die Lasertherapie ist eine schonende Methode zur Behandlung bei kleineren Krampfadern. Foto: Adobe Stock, (c) elenavolf

Minimal-invasive Venenbehandlungen und alternative Methoden gelten als schonender und hinterlassen eine nur minimale Narbenbildung an Punktionsstellen sowie kaum Schmerzen. Sie erfordern meist nur eine lokale Betäubung, einen geringeren Zeitaufwand für die Eingriffe und eine weniger aufwändige Nachsorge, etwa eine kürzer notwendige Dauer der Kompressionsbehandlung.

Allerdings erfassen diese Behandlungsmethoden keine erkrankten Seitenäste der behandelten Krampfader, die Krankenkassen übernehmen meist nicht die Kosten dafür und für viele dieser Methoden gibt es noch keine Langzeitstudien. Zudem bergen auch sie Risiken wie Thrombosen, Venenentzündungen oder Verletzungen von Hautnerven.

Wo kann man Krampfadern entfernen lassen?

Die Behandlung von Krampfadern per Venen-Stripping oder anderen operativen Möglichkeit fällt in den Aufgabenbereich von Fachärzten für Gefäßchirurgie. Alternative Behandlungsmöglichkteiten wie Radiowellentherapie, Laserstripping oder Verödung werden auch von vielen Hautärzten durchgeführt. Du suchst einen Spezialisten für das Krampfadern entfernen? Hier findest du die besten Ärzte!

Gefäßmedizin Tuchlauben – 1010 Wien

In der Gemeinschaftspraxis Gefäßmedizin Tuchlauben setzen sich fünf Ärzte für die Venengesundheit ihrer Patienten ein. Zu den Leistungen des Teams gehören alle operativen als auch konservativen Behandlungsmethoden, von der Schaumsklerosierung über die Radiofrequenz und Laser Behandlung bis hin zur Varizenoperation.

Telefon: +43 1 8904122

Mail: ordination@gefaess-medizin.at

Kontakt: Gefäßmedizin Tuchlauben, 1010 Wien

Dr. Wolfgang Trubel – 1030 Wien

Dr. Wolfgang Trubel ist chirurgischer Primar an der privaten Klinik Döbling und Spezialist für Erkrankungen der Arterien und Venen. Sein Schwerpunkt ist die kombinierte Varizentherapie ohne Narkose, ein minimal invasives Verfahren, das die Crossektomie mit einer Schaumverödung verbindet. Einen Termin in seiner Ordination kannst du telefonisch per Rückrufservice vereinbaren.

Telefon: +43 664 1245145

Kontakt: Dr. Wolfgang Trubel, 1030 Wien

Dr. Spyridon Koulas – 1080 Wien

Dr. Spyridon Koulas ist Facharzt für Gefäßchirurgie. Das Leistungsspektrum seiner Ordination umfasst die Verödung und Laserbehandlung von Krampfadern, nach Absprache ist aber auch die konventionelle Krampfadernchirurgie möglich.

Telefon: +43 1 40114-0

Mail: ordination@koulas.at

Kontakt: Dr. Spyridon Koulas, 1080 Wien

Dr. Christoph Neumayer – 1180 Wien

Die Behandlung und Entfernung von Krampfadern ist für den erfahrenen Gefäßchirurg Dr. Christoph Neumayer dank seiner Tätigkeit am AKH eine Leichtigkeit. In seiner eigenen Ordination bietet er Patienten dabei umfassende Beratung, Vorsorge und Betreuung.

Telefon: +43 664 88245255

Mail: info@dr-neumayer.at

Kontakt: Dr. Christoph Neumayer, 1180 Wien

Dr. Markus Klinger – 1190 Wien

Dr. Markus Klinger ist Facharzt für Gefäßchirurgie und Spezialist für Venenerkrankungen. Zu seinen Leistungen gehören neben der Operation von Krampfadern auch die alternativen Behandlungen mittels Laser oder Verödung. Durch die Zusammenarbeit mit der Gruppenpraxis für Innere Medizin Imed19 können alle notwendigen Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden.

Telefon: +43 1 3671373

Mail: mail@gefaesschirurg-wien.at

Kontakt: Dr. Markus Klinger, 1190 Wien

Dr. Sylvia Holle-Robatsch – 1190 Wien

Die Hautärztin Dr. Sylvia Holle-Robatsch bietet in ihrer Ordination eine Vielzahl an ambulanten Eingriffen an. Ihr Schwerpunkt ist die schonende Behandlung von Krampfadern mittels minimal invasiver Techniken wie Schaumverödung oder Laserstripping.

Telefon: +43 664 3205533

Mail: office@holle-robatsch.at

Kontakt: Dr. Sylvia Holle-Robatsch, 1190 Wien

Capio Klinik für Venenerkrankungen – Salzburg Umgebung

Die Schlossklinik Abtsee Capio ist eine Fachklinik für Venenerkrankungen nahe Oberndorf bei Salzburg. Die Klinik Capio genießt ein hohes Renommee und führt alle Behandlungsangebote im Bereich Krampfadern auf dem neuesten Stand der Technik durch. Da sich die Klinik in Deutschland befindet ist für Patienten aus Österreich meist nur die Aufnahme als Privatpatient möglich.

Telefon: +49 8682 917-0

Mail: info.csa@de.capio.com

Kontakt:Capio Schlossklinik Abtsee, 83410 Laufen

Zwei Ärzte während einem Eingriff an einem Bein.
Hier findest du die besten Spezialisten für die Behandlung von Krampfadern. Foto: Adobe Stock, (c) JenkoAtaman

Was kostet Krampfadern entfernen?

Ob die Krankenkasse für das Entfernen von Krampfadern bezahlt, hängt davon ab ob es sich um einen gesundheitlichen Eingriff handelt. Für ein Venen-Stripping übernehmen im Regelfall die Krankenkassen die Kosten, denn dieses wird als medizinisch notwendig eingestuft. Bei der Beseitigung von Besenreisern oder leicht veränderten Venen handelt es sich hingegen um kosmetische Eingriffe, die nicht von den Kassen bezahlt werden.

Für eine operative Entfernung oder Lasertherapie muss man mit 1.000 bis 1.500 Euro rechnen, für eine Verödung mit 100 bis 150 Euro. Die Preise schwanken allerdings stark je nach Behandlungsform, Krampfadergröße und anderen Faktoren wie Betäubungsart, ambulanter Durchführung oder stationärerem Aufenthalt, etc..

Krampfadern entfernen: Welche Untersuchungen braucht man?

Im Vorfeld erhebt der Arzt zunächst die Krankengeschichte, untersucht den Patienten und begutachtet die Venensituation. Dazu gehören auch Tests zur Erkennung von Funktionsstörungen der Venenklappen und einer Beteiligung des tiefen Venensystems. Diese Untersuchung ist notwendig, um den Patienten zu beraten, welche Behandlungsform sich für ihn am besten eignet und um zu entscheiden, ob man die Krampfader vollständig operativ entfernt werden soll oder nur unterbindet bzw. verklebt.

Vor der Operation prüft der Arzt per Dopplersonographie (Ultraschall), ob die tiefen Beinvenen komplett durchgängig und deren Venenklappen funktionsfähig genug sind. Denn das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Krampfadern risikolos entfernt werden können.

Die tiefen Beinvenen führen 90 Prozent des Blutes zum Herzen zurück. Die oberflächlichen Venen, die sich zu Krampfadern entwickeln können, nur die restlichen zehn Prozent. Solange die tiefen Beinvenen durchlässig sind, fällt es darum meist kaum ins Gewicht, wenn letztere wegfallen.

Krampfadern entfernen: Was ist der beste Zeitpunkt?

Die operative Behandlung der Venen ist im Prinzip zu jeder Jahreszeit möglich. Allerdings hat es gewisse Vorteile, den Eingriff nicht Sommer durchzuführen. Einerseits lassen sich Operationsfolgen wie Blutergüsse und Stützstrümpfe unter langer Kleidung besser verstecken, zum anderen ist man keiner so weniger Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Durch starke Hitze kann es außerdem zu Kreislaufproblemen kommen, die während der Heilungsphase eine zusätzliche Belastung für den Körper darstellen.

Weiters stellt sich die Frage, ob man besser an einem Termin beide Beine behandelt oder den Eingriff auf zwei Termine aufteilt. Ein einzelner Termin hat den Vorteil, dass du die körperliche Belastung durch die Narkose und die eingeschränkte Belastbarkeit während der Genesung nur einmal durchlaufen musst.

Bei ausgeprägten Krampfadern, die eine längere Heilungsphase erwarten lassen, kann es trotzdem günstiger sein, zuerst das “schlimmere“ Bein zu operieren. Dadurch ergibt sich nach der Operation eine bessere Mobilität und weniger Beschwerden, weil nur ein Bein nicht voll funktionsfähig ist.

Krampfadern entfernen: Was muss man danach beachten?

Nach der Operation sind zunächst Kompressionsverbände und danach für etwa drei bis sechs Wochen sehr eng anliegende Kompressionsstrümpfe zu tragen, die Druck auf die Haut ausüben und so die Venen verengen. Zu Beginn müssen sie Tag und Nacht getragen werden, danach nur noch tagsüber. Nach dem Eingriff können Blutergüsse und blaue Flecken zurückbleiben, die sich nach einigen Wochen zurückbilden.

Die orthopädischen Strümpfe helfen dabei, den Operationserfolg zu sichern sowie Nachblutungen und Schwellungen zu verhindern, indem sie den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützen und damit die Beinvenen entlasten. Zudem beugen sie Thrombosen vor. Zu diesem Zweck werden in der Regel auch Thrombosespritzen verschrieben.

Mehrere Wochen nachdem die Entfernung durchgeführt wurde sind Kompressionsstrümpfe zu tragen.
Orthopädische Kompressionsstrümpfe unterstützen nach der Operation die Heilung. Foto: Adobe Stock, (c) tibanna79

Um den Heilungsprozess zu fördern hilft angemessene Bewegung: d.h. zunächst kurze Strecken zu gehen sowie nach Möglichkeit die Beine hochzulegen, um den Blutfluss zu verbessern. Nach dem Ziehen der Fäden ist leichte sportliche Betätigung wie etwa Walking erlaubt. Bei ärztlicher Zustimmung ist nach ca. drei Wochen moderate Sportausübung möglich.

Unbedingt vermeiden musst du längere Autofahrten, schweres Heben und Tragen, sowie starke Hitze, etwa durch heiße Bäder, Saunabesuche oder Sonnenbäder. Wärme erweitert die Venen, das Gegenteil des gewünschten Effekts. Zusätzlich wirken sich UV Strahlen negativ auf die Narbenbildung aus. Auch das Solarium ist also tabu. Der Heilung zuträglich ist hingegen Kälte, etwa durch das regelmäßige kalte Abduschen der Beine, durch dass sich die Blutgefäße zusammenziehen.

Können Krampfadern wiederkommen?

Eine Krampfaderentfernung bietet keine Garantie dafür, dass nicht im Laufe des Lebens neue Varizen entstehen. Denn da die Neigung zu Varizen meistens angeboren ist, etwa infolge einer vererbbaren Bindegewebsschwäche, ist es recht wahrscheinlich, dass früher oder später wieder Krampfadern auftreten.

Für die operierte Stelle ist dieses Risiko recht gering und das Entfernen der betroffenen Venen erhöht auch nicht die Wahrscheinlichkeit von Krampfadern. Allerdings können sich sogenannte Umgehungskreisläufe bilden. Das bedeutet, dass das Blut nach der Entfernung durch andere Gefäße fließt und diese überlastet, sodass sie zu Krampfadern werden. Diese lassen sich aber oft durch weniger radikale Eingriffe behandeln.

Wie kann man Krampfadern vorbeugen?

Krampfadern entwickeln sich in den meisten Fällen aufgrund einer genetischen Disposition. Die Neigung zur Bildung von Krampfadern bleibt deshalb meist auch nach deren Behandlung bestehen. Auch bei einer entsprechenden Veranlagung gibt es aber Möglichkeiten, das Risiko für Krampfadern zu senken bzw. ihre Entwicklung zu verhindern.

Unsere Genetik und unser Alter können wir nicht verändern, aber in anderen Bereichen haben ein gewisses Maß an Kontrolle. Zu den Risikofaktoren für Krampfadern gehören z.B. Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Um der Bildung neuer Varizen vorzubeugen sollte man also:

  • Lieber laufen oder liegen anstatt zu sitzen oder zu gehen, um den Blutfluss anzuregen bzw. nicht zu behindern.
  • Regelmäßig Ausdauersport betreiben, etwa Laufen, Gehen, Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren.
  • Mit dem Rauchen aufhören.
  • Übergewicht möglichst abbauen.
  • Extreme Hitze vermeiden. Saunieren mit ausreichender Abkühlung ist aber erlaubt.
  • Abwechselnd mit kaltem und warmem Wasser duschen um die Zirkulation zu verbessern.
  • Individuell angepasste Kompressionsstrümpfe tragen, die den Blutrückstrom zum Herzen fördern (vor allem bei sitzenden oder stehenden Berufen).
  • Flache Schuhe benutzen und häufig barfuß gehen.

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Herold Redaktion