Foto: Adobe Stock, (c) Erica Smit
Unter Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises versteht man teilweise sehr unterschiedliche Krankheiten, deren gemeinsames Merkmal schubweise Schmerzen und gravierende Funktionsstörungen des Bewegungsapparates sind. In unserem Beitrag erfährst du, wie typische Symptome für Rheuma aussehen und an welche Ärzte du dich bei Verdacht auf Rheuma wenden solltest.
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Rheuma ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die überwiegend am Stütz- und Bewegungsapparat, d. h. an Gelenken, Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen und Schleimbeuteln auftreten und fast immer mit Schmerzen, häufig auch mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind.
Rheuma ist also keine eigenständige Krankheit, sondern umfasst mehr als 400 verschiedene Erkrankungen, die gewisse Gemeinsamkeiten, aber auch so manche Unterschiede – etwa hinsichtlich Ausprägung und Krankheitsverlauf – aufweisen.
Wichtigste gemeinsame Merkmale dieser “Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises“:
Fast jeder vierte Österreicher hat Rheuma, ab Mitte 50 sind es gar 40 Prozent.
Oft wird der Begriff Rheuma vereinfachend für die rheumatoide Arthritis gebraucht. Wohl, weil sie die häufigste Form darstellt.
Rheumatische Erkrankungen lassen sich grob einteilen in entzündlich-rheumatische Erkrankungen, degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Weichteilrheumatismus und mit rheumatischen Beschwerden verbundene Stoffwechselstörungen.
Diese Erkrankungen beruhen meist auf einer überschießenden Reaktion des Immunsystems, bei der sich die Abwehr fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe richtet und dabei Entzündungen in den Gelenken, Muskeln, der Wirbelsäule, aber auch in inneren Organen verursacht. Zu diesen Autoimmunkrankheiten zählen die rheumatoide Arthritis, Spondylarthritis (Entzündungen von Wirbelsäule und Gelenken), Vaskulitiden (Entzündungen der Gefäße) und Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen).
Die rheumatoide Arthritis, auch (primär) chronische Polyarthritis genannt, ist die häufigste entzündliche rheumatische Erkrankung. Bei ihr löst das Immunsystems an der Innenauskleidung der Gelenke, der Synovia, eine Entzündung aus, die zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels bzw. des gesamten Gelenks führt. Sie kann in rezidivierender (wiederkehrender) oder chronischer (beständiger) Form auftreten.
Dem Gelenkrheuma gehen oft Symptome voraus, die meist nicht gleich an diese Erkrankung denken lassen. Wie etwa starkes Schwitzen, Abgeschlagenheit, Fieber, brüchige Fingernägel und Gewichtsverlust.
Weitere typische Hinweise auf eine rheumatoide Arthritis sind:
Die kindliche Rheumaerkrankung umfasst mehrere Untergruppen, die sich in ihrem Verlauf und anderen Besonderheiten unterscheiden. Dazu zählen etwa eine
Hier kommt es zu Entzündungen von Wirbelsäule, Wirbelgelenken und peripheren Gelenken. Beispiele für diese rheumatische Erkrankung sind:
Entwickelt sich eine Entzündung vor allem in der Gefäßwand der Arterien, werden die von diesen Gefäßen versorgten Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und daher geschädigt. Je nach befallenen Gefäßen unterscheidet man Vaskulitiden
Bei diesen Bindegewebserkrankungen befallen autoimmun ausgelöste Entzündungen unterschiedliche Organsysteme und Gelenke:
Sie umfassen Gelenkabnützungen, d. h. verschleiß- oder altersbedingte Schäden, die am häufigsten Hüften, Knie und Fingergelenke betreffen, aber prinzipiell an allen Gelenken auftreten können. Ebenso solche an der Wirbelsäule (Spondylosen), den kleinen Wirbelgelenken (Spondylarthrosen) und Knorpeln bzw. Bandscheiben (Chondrosen).
Unter diesen Begriff fallen nicht entzündlich bedingte Erkrankungen und Krankheiten der nicht knöchernen Strukturen des Bewegungsapparates. Wie Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder, Schleimbeutel und Bindegewebe. Weichteilrheuma kann lokalisiert, d. h. nur an einer Stelle, auftreten. Etwa als Tennisellbogen oder Schulter-Arm-Syndrom. Oder generalisiert, in Form von Schmerzen am ganzen Körper. Wie bei der Fibromyalgie.
Lagern sich Substanzen wie Harnsäurekristalle bei der Gicht, Kalziumpyrophosphat-Kristalle bei der Chondrokalzinose (Pseudogicht) oder Eisen bei der Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) ein, kann auch dieses Geschehen Bewegungseinschränkungen hervorrufen. Ebenso eine Osteoporose, d. h. Abnahme der Knochendichte, weil es dabei zu einer Störung der Mikroarchitektur von Knochen kommt.
Wenn du unter einem der folgenden Symptomen leidest:
solltest du entweder einen Arzt für Allgemeinmedizin oder einen Facharzt für Innere Medizin mit Spezialgebiet Rheumatologie aufsuchen. Nachfolgenden findest du die besten Rheumatologen in den Städten Wien, Graz, Linz und Salzburg:
Rheumatologen Wien – Rheumatologen Graz – Rheumatologen Linz – Rheumatologen Salzburg
MPH, Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzgebiet Rheumatologie und Arzt für Allgemeinmedizin in 1230 Wien
Der Gesundheitswissenschaftler mit reichlich internationaler Erfahrung ist von der Medizin in all ihren Facetten fasziniert. Daraus ergab sich seine Spezialisierung auf rheumatische Erkrankungen und Schmerz, eines der herausforderndsten und vielfältigsten Gebiete in der Inneren Medizin.
Kontakt: Dr. Stefan Egger, 1230 Wien | Tel: +43 1 8048227
Dr. Roland Axmann war drei Jahre lang Oberarzt des Hanusch Krankenhauses. Aktuell ist Dr. Axmann Rheumatologe im Gesundheitszentrum der ÖGK Favoriten. Er folgte dort Anfang 2020 dem langjährigen Rheumatologen Dr. Ronald Kreuzeder nach, der sich mit Ende 2019 in die Pension verabschiedete. Daneben führt Dr. Axmann auch eine Wahlarztordination in Baden.
Kontakt: Dr. Roland Axmann, 1100 Wien | Tel: +43 5 0766 114210
Der ehemalige Leiter der Fachabteilung Rheumatologie der EMCO-Privatklinik mit Auslandserfahrung weiß, dass gerade bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule eine rasche Diagnose und ein früher Behandlungsbeginn meist entscheidend für den Therapieerfolg sind und nimmt sich daher Zeit für seine Patienten.
Kontakt: Dr. Christoph Czerwenka, 5020 Salzburg | Tel: +43 662 875542
Beim Verdacht auf Rheuma bei einem Kind sollten Eltern einen Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde oder einen Arzt für Allgemeinmedizin aufsuchen. Doch die Therapie erfolgt dann am besten an einer Spezialambulanz für Kinderrheumatologie, wie es sie an den Universitätskinderkliniken in Wien, Graz und Innsbruck, Kinderkliniken in Linz, Salzburg, Bregenz und Klagenfurt sowie im SMZ Ost, SMZ Süd (Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer’schem Kinderspital) und St. Anna Kinderspital in Wien gibt.
Die Ausprägungen und Krankheitsverläufe rheumatischer Krankheiten gestalten sich sehr unterschiedlich. Auch weil sie auf verschiedenen Ursachen beruhen. Zudem sind ihre Auslöser noch nicht restlos geklärt. Doch kann man davon ausgehen, dass rheumatische Erkrankungen zustande kommen durch
Wobei mehrere der genannten Faktoren zusammenspielen können.
Die Symptome bei rheumatischen Erkrankungen hängen davon ab, welche Form von Erkrankung vorliegt. Je nach Art der Erkrankung treten an unterschiedlichen Gelenken Beschwerden sowie verschiedene Begleiterkrankungen auf.
Vor allem für entzündlich bedingte Rheumaformen wie die rheumatoide Arthritis charakteristisch sind Symptome wie
Sie weisen ein tageszeitlich betontes (z. B. in der Nacht, nach dem Schlaf), schubartig in Intervallen stattfindendes Auftreten auf. Hauptsächlich an den Fingergrund- und -mittelgelenken, Handgelenken, Zehengrund- und Zehenmittelgelenken, seltener an den Schultern, Ellbogen, Knie- und Hüftgelenken. Bei der rheumatoiden Arthritis dauern die in der Regel symmetrisch auf beiden Seiten vorhandenen, schmerzhaften, weichen Gelenkschwellungen meist wochenlang an.
Kalt-feuchtes Wetter kann die Beschwerden verschlimmern. Schreitet die Erkrankung fort, können sich die Gelenke verformen und Rheumaknoten in der Haut oder auch anderen Organen bilden. Zudem macht die Entzündungsreaktion weniger belastbar und führt zu ausgeprägter Müdigkeit (= “Fatigue”).
Bei der Psoriasis-Arthritis sind asymmetrisch auftretende Gelenkentzündungen im Bereich der unteren Extremitäten sowie Schwellungen und Schmerzen in den Finger-, Knie-, Sprung- und Zehengelenken typisch. Außerdem ein sogenannter Strahlbefall, d. h. Grund-, Mittel- und Endgelenke eines Fingers oder einer Zehe sind entzündet. Oder auch eine Daktylitis, d. h. Entzündung aller Strukturen des Fingers/der Zehe. Teilweise auch zusätzlich Sehnenansatzentzündungen an Ferse oder Beckenkamm und eine Entzündung der Regenbogenhaut der Augen.
Hingegen zeigt sich eine Spondylarthritis mit Schwellungen und Schmerzen entlang der Wirbelsäule und an den Extremitäten. Auch der Morbus Bechterew betrifft hauptsächlich die Wirbelsäule und kann zu deren kompletter Versteifung führen. Typische Anzeichen für Morbus Bechterew sind beispielsweise auch Morgensteifigkeit und starke Rückenschmerzen in der zweiten Nachthälfte, die sich im Laufe des Tages aber bessern oder gar verschwinden.
Eine Gicht oder Pseudogicht ist meist mit anfallsartigen heftigen Schmerzen, Rötungen und Schwellungen in oft nur einem Gelenk (z. B. Großzehengrundgelenk) verbunden.
Nicht-entzündlich rheumatische Erkrankungen wie die Arthrose, Fibromyalgie, Spondylose und Spondylarthrose (degenerative Wirbelsäulenerkrankung) entwickeln sich in der Regel schleichend. Sie verursachen Anlaufschmerzen (bei Bewegungsbeginn) und belastungsabhängige Schmerzen sowie eine vor allem bei Bewegung rasch vorübergehende Gelenksteifigkeit.
Der Erkennung von Rheuma dienen eine sorgfältige Anamnese, gewissenhafte körperliche Untersuchung, vor allem der Gelenke sowie Labortests und bildgebende Verfahren.
Blutuntersuchungen ergeben bei der rheumatoiden Arthritis erhöhte Entzündungswerte und oft, aber nicht immer (“seronegative Arthritis“) sogenannte “Rheumafaktoren“, d. h. gegen körpereigene Proteine gerichtete Antikörper oder gegen Bindegewebsbestandteile gerichtete CCP-Antikörper.
Bei Gicht ist ein erhöhter Harnsäurewert im Urin zu finden.
Bei Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis erbringt eine Gelenkpunktion mit Untersuchung von Proben aus der Synovia (Gelenkschleimhaut) oder der Synovialflüssigkeit Klarheit.
Röntgenaufnahmen zeigen bei Gicht “Stanzdefekte“, bei der rheumatoiden Arthritis im gelenknahen Knochen charakteristische Veränderungen, die man arthritische Randsaumbildung nennt. Diese lassen sich mit Hilfe der Magnetresonanztomographie wesentlich früher diagnostizieren. Auch ein Gelenkultraschall kann Entzündungen der Gelenkinnenhaut frühzeitig aufzuzeigen. Eine Skelettszintigrafie ermöglicht einen Überblick über entzündliche Aktivitäten, etwa welche eventuell noch unauffälligen Gelenke am Krankheitsgeschehen beteiligt sind.
Zu spät, nicht oder schlecht behandelt können vor allem bestimmte Formen von Rheuma zu schlimmen Folgen führen. So haben etwa Forscher des Departments für Versorgungsforschung der Universität Oldenburg und des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin festgestellt, dass bei Rheumatikern Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, des Bewegungsapparates, der Lunge und der Psyche viel häufiger vorkommen als bei Menschen ohne entzündliche Gelenkerkrankungen.
Zudem erhöht Rheuma das Risiko für das Auftreten von Arteriosklerose, Osteoporose und Lymphdrüsenkrebs. Also Krankheiten, die die Lebenserwartung verkürzen können. Abgesehen davon kann eine über längeren Zeitraum unbehandelte rheumatoide Arthritis zu bleibenden Gelenkversteifungen und -fehlstellungen führen.
Eine vollständige Heilung ist derzeit noch nicht möglich. Doch lassen sich mithilfe unterschiedlicher Behandlungen die Beschwerden meist gut unter Kontrolle bringen. Ziel einer Rheumatherapie ist heutzutage immer, ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Welchen Verlauf eine rheumatische Erkrankung nimmt, lässt sich kaum voraussagen. Denn das variiert je nach Rheumaform und Patient. Bestenfalls kommt es nur zu einem einzelnen Rheumaschub, dem eine lange Zeit von Beschwerdefreiheit folgt. Schlimmstenfalls kann dieselbe Erkrankung aber auch rasch zu einer Zerstörung von Gelenken oder lebensbedrohlichen Veränderungen innerer Organe führen.
Mit welchen Methoden man Rheuma Symptome bekämpft, hängt von den Ursachen und dem möglichen Verlauf der jeweiligen Erkrankung ab. So erfordern etwa Gelenkbeschwerden infolge einer altersbedingten Abnutzung (Arthrose) andere Maßnahmen als Gelenksentzündungen einer rheumatoiden Arthritis. Zusätzlich gilt es, etwaige Begleiterkrankungen zu berücksichtigen.
Die wichtigsten Behandlungsziele lauten jedoch allgemein:
Tipp: Hier findest du gute Physiotherapeuten in Graz, Wien und Linz, die dich bei der Ergotherapie unterstützen.
Bei sehr fortgeschrittener Zerstörung eines größeren Gelenks ist das Einsetzen eines künstlichen Gelenks eine Therapieoption, bei kleineren Gelenken eine Versteifungsoperation. Bei Bedarf wird bei rheumatoider Arthritis auch chirurgisch die Gelenkinnenhaut entfernt. Oder Gelenkfehlstellungen korrigiert.
Ergänzend können auch alternative Therapieansätze eine Linderung der Beschwerden bringen. Bei der Ernährung sollte beispielsweise der Konsum von Wurst, Fleisch, Innereien und Schweineschmalz reduziert werden. Denn sie sind reich an Arachidonsäure, aus der im Körper die Entzündungsbotenstoffe Prostaglandine gebildet werden. Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering hingegen sollten bevorzugt verzehrt werden. Denn sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die den Arachidonsäure-Spiegel senken und damit entzündungshemmend wirken.
Zum Erhalt der Beweglichkeit von Gelenken dient auch regelmäßiger gelenkschonender Sport. Wie etwa Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren, Aqua-Gymnastik, Pilates, die Feldenkrais-Methode oder Gymnastik.
Oft hilft auch, eine Kur in Anspruch zu nehmen. Oder zweiwöchige Rheumacamps, wie sie für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren jeden Sommer als Therapie- und Erholungsaufenthalte angeboten werden. Auch Radonstollen oder Radontherapien kommen bei manchen Krankheiten des rheumatischen Formenkreises zur Anwendung.
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