Wohnkeller: Keller zu Wohnraum ausbauen

Last Updated on: 4th November 2019, 11:39 am

Wohnkeller: Keller als Wohnraum
Den Keller renovieren und ausbauen um ihn als Wohnkeller zu nutzen. Foto: Adobe Stock; (c) Elenathewise

Feucht, kalt und dunkel: In den meisten Häusern ist der Keller ein brachliegender Raum, der so gut wie nicht genutzt wird. Dabei wäre es so schön, zusätzlichen Stauraum zu haben oder die ungenutzte Fläche in einen Partykeller zu verwandeln. Wir verraten dir, wie groß der Aufwand ist, um den Keller als Wohnraum nutzen zu können. Bei uns erfährst du mit welchen Maßnahmen du beim Renovieren des Wohnkellers rechnen musst, welche Arbeiten du in Eigenregie ausführen kannst und welche du lieber dem Bauunternehmen deines Vertrauens überlassen solltest.

Wohnkeller: Keller ausbauen und als Wohnraum nutzen

Es gibt viele Gründe, warum ein Keller brachliegen kann. In Jahrhundertwendhäusern taugen die Keller häufig nur zum Kartoffeln lagern, in Altbaukellern fehlt es an Luftzirkulation und schlecht gedämmte Neubauten neigen zu Schimmel- und Hausschwammbildung. Andere Keller bestehen aus rohem Mauerwerk, haben ungerade Böden oder liegen so dicht am Grundwasser, dass sie regelmäßig geflutet werden. Viele Menschen finden sich mit dem nicht nutzbaren Zustand ihres Kellers ab und ignorieren ihn einfach. Ein Fehler! Ein ausgebauter, gut gedämmter Kellerraum kann nicht nur viel zusätzlichen Stauraum bieten, sondern auch als Party-, Hobby- oder Sportkeller dienen. 4 sinnvolle Schritte um deinen ranzigen Keller in einen luxuriösen Wohnkeller zu verwandeln sind daher:

  1. Schimmel & Hausschwamm entfernen und vorbeugen
  2. Wände und Mauern entfeuchten
  3. Wärmedämmung anbringen
  4. Kellerfenster oder Lichtschächte einbauen

1. Schimmel und Hausschwamm entfernen

Für die meisten Hausbesitzer ist die Schimmel- und Hausschwammbildung im Untergeschoss der wichtigste Grund, den Keller zu renovieren. Schimmelbildung kann viele Ursachen haben. In Altbauwohnungen fehlt häufig die Dämmung, sodass die Wände Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufnehmen. In neuen Gebäuden kann es sogar sein, dass das Mauerwerk zu gut isoliert (!) ist – in diesem Fall mangelt es an Luftzirkulation. Wenn dein Keller bereits von Schimmel befallen ist, hilft nur die radikale Lösung: Zunächst solltest du alle befallenen Gegenstände (alte Möbel, Umzugskartons usw.) entsorgen.

Als nächstes geht es an die Schimmelentfernung. Sind nur kleine Bereiche befallen, kannst du zu handelsüblichen Mitteln wie Brennspiritus, Isopropylakohol und Wasserstoffperoxid zurückgreifen. Handelt es sich jedoch um einen großflächigen Befall, lohnt es sich nicht, ein Risiko einzugehen. Deiner Gesundheit zuliebe solltest du in diesem Fall in eine professionelle Schimmelbekämpfung sowie eine anschließende Schimmelschadensanierung investieren.

2. Wände und Mauern entfeuchten

Feuchte Wände sind der Alptraum jedes Hausbesitzers. Werden nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, kann es langfristig zu schweren Schäden an der Bausubstanz, elektrischen Defekten und Korrosion im Heizungssystem kommen. Gründe für feuchtes Mauerwerk können aufsteigende Nässe aus dem Untergrund, Putzschäden, defekte Regenrinnen und vieles mehr sein. Unglücklicherweise sind feuchte Wände ein Problem, dass du nicht im Alleingang lösen kannst. Es gibt zwar die Möglichkeit, die Kellerwände mit Dämmplatten auszustatten, doch dies ist nur eine kurzfristige Lösung. Um auf lange Sicht Geld zu sparen, solltest du einen Fachmann für Entfeuchtung zurate ziehen. Dieser prüft genau, wo die Ursachen des Problems liegen, und erstellt dir einen maßgeschneiderten Sanierungsplan.

Tipp: Der OBI-Ratgeber liefert eine übersichtliche Anleitung, wie man Keller in 9 Schritten trocken legt.

3. Wärmedämmung anbringen: Energie sparen

Wer im Haushalt Energie sparen möchte, sollte ebenfalls im Keller beginnen. Nach Expertenmeinung spart eine Wärmedämmung an der Kellerdecke in einem Einfamilienhaus aus den 50er oder 60er Jahren bei einem Heizölpreis von 80 Cent/Liter pro Jahr und Quadratmeter rund 6 Euro. Bei einem Haus von 200 msind das immerhin 1200 Euro. Die nachträgliche Wärmedämmung gehört zu den Maßnahmen, die du im Normalfall selbst durchführen kannst. Wichtig ist, dass du nicht nur die Decke selbst, sondern auch etwaige unter der Decke verlaufenden Leitungen dämmst. Entsprechende Dämmstoffe und vorgefertigte Rohrschalen findest du im Fachhandel bzw. im Baumarkt in deiner Nähe. Für maximale Energieeinsparung ist eine Dämmstärke von 120 mm empfehlenswert.

4. Kellerfenster und Lichtschacht einbauen

Keller sind naturgemäß kühler und dunkler als oberirdische Wohnräume. Damit du dich in deinem Wohnkeller richtig wohl fühlst, solltest du daher auf eine ausreichend starke Beleuchtung wert legen. Richtig gemütlich sind Wohnräume allerdings nur bei einem natürlichen Lichteinfall von Tageslicht. Daher ist der Einbau von Kellerfenstern und Lichtschächten unerlässlich, wenn dein Wohnkeller wirklich als gleichwertiger Wohnraum dienen soll. Verfügt dein Keller nur über wenige Fenster, solltest du bei der Renovierung unbedingt weitere Kellerfenster in deine Planung einfließen und einbauen lassen. Eine zusätzliche Verspiegelung sorgt dafür, dass einfallendes Licht gebündelt und ins Innere deines Kellerraums geleitet wird. Aber nicht nur der natürliche Lichteinfall, sondern auch die künstlichen Lichtquellen sollten eine angenehme Atmosphäre schaffen. Indirekte Beleuchtung ist hierbei das Zauberwort.

Tipp: Was es mit indirekter Beleuchtung auf sich hat und wie man in der dunklen Jahreszeit (oder im Keller) für eine behagliche Beleuchtung sorgt, verrät dieser Ratgeber-Text von hausjournal.net

Keller als Wohnraum
Wer den Keller als Wohnraum nutzen möchte, sollte für ein behagliches Wohnklima sorgen. Foto: unsplash;(c) Aw Creative

Keller renovieren und ausbauen: mehr Wohnraum schaffen

Wer seinen Keller als Hobby- oder gar Wohnraum nutzen möchte, sollte nicht nur renovieren, sondern im Idealfall noch weiter ausbauen. Hierzu sind in der Regel umfangreichere Umbaumaßnahmen erforderlich. Je nachdem, in welchem Umfang du den Keller zukünftig nutzen möchtest, sind zusätzliche Rohrleitungen, elektrische Installationen, sowie sanitäre Anlagen einzuplanen. Idealerweise ist der Wohnkeller in mehrere Räume gegliedert und verfügt über ein WC oder gar ein Bad. Sind die Wände entfeuchtet und schimmelfrei, kannst du damit beginnen, Fußboden und Wände mit geeigneten Dämmstoffen zu versehen. An den Wänden oder der Decke verlaufende Rohrleitungen solltest du “unsichtbar” machen. Hierfür eignen sich z. B. auf einer geeigneten Lattung angebrachte Gipskartonplatten.

Achtung: Wenn der Keller zum Wohnraum werden soll, lohnt es sich, die Kosten zuvor von einem Sachverständigen kalkulieren zu lassen. Auf diese Weise vermeidest du böse Überraschungen während des Umbaus. Im Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad der Umbaumaßnahmen empfehlen wir außerdem die Zusammenarbeit mit einem professionellen Baumeister. Wer sich nicht zutraut, auf eigenhändig Lichtschächte durchzubrechen und eine Kleinhebeanlage einzubauen, um das Abwasser auf Kanalniveau zu pumpen, sollte hier auf den Profi vertrauen.

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