Offener Kamin für dein Zuhause? Kosten & Voraussetzungen
Last Updated on: 3rd Juni 2022, 12:48 pm

Der offene Kamin ist klassisch, romantisch und ur gemütlich. Leider lässt er sich aber nicht in jedem Wohnraum realisieren. Wir haben recherchiert, welche Voraussetzungen für den Einbau eines Kamins mit offenem Feuer erfüllt sein müssen, was der offene Kamin kosten kann, und wer ihn einbaut. Außerdem verraten wir, ob offene Kamine automatisch Energieverschwender sind, oder ob es nicht doch Möglichkeiten gibt, das Kaminfeuer zusätzlich zum Heizen zu nützen.
Was ist ein offener Kamin?
Offene Kamine sind gemauerte, ortsfest gesetzte Kamine, die freie Sicht auf die knisternden, lodernden Flammen gewähren. Der offene Kamin unterscheidet sich vom Kaminofen dadurch, dass es keine trennende Glasscheibe zwischen Feuer und Wohnraum gibt. Die fehlende Glasscheibe verleiht dem offenen Kamin einerseits Exklusivität, andererseits ist sie aber auch der Grund dafür, dass man den klassischen offenen Kamin nicht als Raumheizung nutzen kann. Er gibt nämlich nur rund 20 Prozent der verbrauchten Energie als Strahlungswärme ab.
Was gilt als offener Kamin?
Als offene Kamine gelten ausschließlich gemauerte Feuerstätten, die per definitionem offen und nur mit festen Brennstoffen (z.B. Holz) betrieben werden können. Sie müssen über eine Brennmulde und einen Rauchabzug verfügen. Außerdem muss unter dem Feuer eine Frischluftzufuhr gewährleistet sein, die in der Praxis häufig mithilfe eines Feuerrostes/eines Feuerbocks realisiert wird.
Wie funktioniert ein offener Kamin?
Offene Kamine sind von ihrer Funktionsweise her relativ simpel. In der Regel bestehen sie aus einem offenen Brennraum mit einer (gemauerten) Mulde, in der das Holz verbrannt wird, und einem (normalerweise ebenfalls gemauerten) Rauchabzug. In der Mulde wird der Brennstoff auf einem speziellen Rost/Feuerblock oder einer Bodenplatte verbrannt, um die Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Wie viel Luft jeweils eingelassen wird, kannst du über eine Öffnung an der Front regeln. Je mehr Sauerstoff du einlässt, desto schneller brennt das Holz an.
Um den offenen Kamin zu reinigen, schaffst du dir am besten einen Aschesauger an, mit dem sich sowohl der Brennraum als auch das Aschebecken komfortabel reinigen lassen. Während offene Kamine früher häufig mit dekorativen, manchmal sogar opulenten Umrandungen und Verkleidungen versehen wurden, sind moderne offene Kamine eher schlicht gehalten: weniger Schnörkel, aber dafür die volle Portion Gemütlichkeit!

Was kostet ein offener Kamin?
Offene Kamine sind nicht günstig. Das liegt daran, dass sie gemauert beziehungsweise “gesetzt” werden müssen. Der offene Kamin wird, genau wie ein Kachelofen, exakt an deinen Wohnraum angepasst und von Grund auf (inklusive Rauchfang, wenn nötig) gemauert. Aus diesem Grund bewegen sich die Kosten für einen offenen Kamin vom Profi zwischen € 10.000 und € 15.000. Moderne offene Kamine kannst du allerdings auch als Bausatz kaufen. Hier bewegen sich die Preise der Qualität entsprechend zwischen € 1.000 und € 8.000.
Offenen Kamin selber bauen?
Dank Bausatz ist es durchaus möglich, einen offenen Kamin selbst zu bauen. Hierfür solltest du allerdings das richtige Werkzeug, handwerkliches Geschick und idealerweise einige Erfahrung mitbringen. Am einfachsten lässt sich der offene Kamin einbauen, wenn du gerade ganz neu baust oder dein Haus von Grund auf sanierst. Natürlich kann man den Kamin auch nachträglich einbauen, aber das ist in der Regel mit viel Aufwand sowie Staub und Bauschutt im Wohnraum verbunden, weil ein Durchbruch zum Kaminschacht erforderlich ist.
Kann man einen offenen Kamin umrüsten?
Ja, man kann einen offenen Kamin umrüsten. Hierfür ist lediglich eine entsprechende Kaminkassette erforderlich, die in den offenen Brennraum eingebaut wird. Durch diese Nachrüstung erzielst du eine deutlich höhere Heizleistung und ein besseres Zug- und Abbrandverhalten. Der Nachteil: Damit die Umrüstung gelingt und später auch vom Rauchfangkehrer abgesegnet wird, sollte sie unbedingt durch einen erfahrenen Kaminbauer/Hafner durchgeführt werden.

Offener Kamin – was muss ich beachten?
Du möchtest dir das gemütlich prasselnde Feuer eines offenen Kamins in deine vier Wände holen? Wundervoll! Aber bitte nicht vergessen: Den offenen Kamin kann man nicht mit einem normalen Kaminofen oder dem traditionellen Kachelofen vergleichen. Daher gilt es, folgendes zu beachten.
- Sauerstoffzufuhr: Ein offener Kamin verbrennt den Sauerstoff, der sich im Wohnraum befindet, extrem schnell. Daher ist es wichtig, während der Inbetriebnahme regelmäßig zu lüften.
- Brennmaterial: Das Brennmaterial sollte sehr gut getrocknet sein, damit möglichst wenig Qualm entsteht. Infrage kommen etwa luftgetrocknetes Scheitholz, Hackschnitzeln, Reisig, Zapfen, Holzbriketts und Holzpellets bzw. einige andere Presslinge aus naturbelassenem Holz.
- Sicherheit: Da das Feuer beim offenen Kamin nicht hinter einer Glasscheibe brennt, kann es durchaus passieren, dass Qualm und Funken in den Wohnraum gelangen. Um Brandschäden vorzubeugen, solltest du in eine Funkenschutzplatte aus Glas investieren.
- Schadstoffe: Offene Kamine geben nicht nur Qualm und Funken, sondern durchaus aus Schadstoffe (z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) an die Raumluft ab. Schon aus diesem Grund dürfen offene Kamine nicht täglich betrieben werden.
Wie oft darf ein offener Kamin betrieben werden?
Bei unseren deutschen Nachbarn gibt es zu der Frage, wie häufig offene Kamine betrieben werden dürfen, ein Urteil vom Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, nach dem offene Kamine lediglich 8 Tage im Jahr für jeweils 5 Stunden betrieben werden dürfen. Grund hierfür sind die hohen Emissionswerte. Für Österreich gibt es ein solches Urteil derzeit zwar noch nicht, aber auch hierzulande sind offene Kamine nicht für das tägliche Heizen gedacht. Idealerweise erfragst du die genauen Richtlinien bei deinem Rauchfangkehrer oder direkt beim Hafner/Ofenbauer.

Offener Kamin zu Heizen?
Der klassische offene Kamin hat einen Wirkungsgrad von nur 20 Prozent. Das bedeutet, dass er nicht dazu geeignet ist, den Wohnraum oder gar ein ganzes Haus zu heizen. Geschlossene Kaminöfen erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Und mit manchen Kachelöfen kannst du nicht nur deinen gesamten Heizwärmebedarf, sondern sogar einen Teil des Warmwasserbedarfs decken. Wer auf das offene Feuer nicht verzichten möchte, kann auch auf ein Hybrid-Modell setzen.
Guss- oder schmiedeeiserne Holzöfen mit Türen sind ein Mittelweg zwischen dem offenen Kamin und geschlossenen Kaminöfen. Sie geben, anders als der offene Kamin, einen Großteil ihrer Wärme als Strahlungswärme ab. Die Türen lassen sich aber auch öffnen und geben dadurch den Blick auf die Flammen frei.
Wer baut offene Kamine? Wien
Wer es sich nicht zutraut, den offenen Kamin selbst zu bauen (Bausatz), beauftragt einen Ofenbauer/Hafner. Der Profi weiß genau, welche Art von Ofen für deinen Wohnraum am besten geeignet ist, und kann garantieren, dass der Kamin beim Anbrennen gut zieht und dass die Frischluftzufuhr optimal ist. In Wien gibt es zwei Hafnereien, die von ihren Kunden ganz besonders gut bewertet und empfohlen wurden: Hafnermeister Franz Pongratz.
WunschFEUER – Hafnermeister Franz Pongratz
WunschFEUER im 23. Bezirk ist eine Hafnerei unter der Leitung von Hafnermeister Franz Pongratz. Die Firma realisiert sämtliche Arten von Kamin- und Kachelöfen sowohl im Neubau als auch im Zuge von Renovierungen und Sanierungen. Außerdem bieten sie auch die Umrüstung von alten Kaminen an. Sonderwünsche von Kunden werden gerne angenommen und umgesetzt. Auf herold.at erreicht WunschFEUER 4,9 von 5 Sternen bei 11 Bewertungen.
Kontakt: WunschFEUER, 1230 Wien