Vasektomie in Österreich: Was kostet es, wer zahlt es?
Last Updated on: 7th September 2020, 04:40 pm
Alles im Leben hat seine Zeit. Das gilt auch für die Familienplanung. Ist diese einmal abgeschlossen, entscheiden sich immer mehr Männer dafür, ihrer Zeugungsfähigkeit durch eine Vasektomie ein Ende zu setzen. Wir haben recherchiert, wie sicher die Vasektomie ist, wie der Eingriff abläuft und unter welchen Voraussetzungen die Operation überhaupt durchgeführt wird. Außerdem erfährst du, wie hoch die Vasektomie Kosten in Wien und Österreich sind.
Vasektomie – was ist das?
Der Begriff Vasektomie bezeichnet im allgemein gültigen Verständnis die Sterilisation des Mannes. Es handelt sich hierbei um die sicherste Form der Empfängnisverhütung. Da eine Vasektomie nur durch einen weiteren Eingriff, die sogenannte Refertilisierung, rückgängig gemacht werden kann, sollte der Eingriff grundsätzlich nur nach reiflicher Überlegung und abgeschlossener Familienplanung erfolgen.
Voraussetzungen: Wann wird eine Vasektomie durchgeführt?
In Österreich ist es gesetzlich untersagt, eine Vasektomie (ohne medizinische Indikation) an Patienten unter 25 durchzuführen. Bei Männern über 25 greift eine Spezialregelung zum Sachverhalt der Einwilligung der Verletzten in § 90, Abs. 2 des StGB, nach welcher die Sterilisation nicht rechtswidrig ist, wenn sie mit Einwilligung des Patienten erfolgt. Diese Einwilligung erteilst du normalerweise schriftlich im Zuge des Informationsgespräches mit deinem Urologen.
In diesem Gespräch versichert sich der Arzt darüber, dass deine Familienplanung wirklich abgeschlossen ist, du über alle notwendigen Informationen verfügst, und du dir über die Konsequenzen der Operation vollkommen im Klaren bist. Was viele nicht wissen: Auch Männer, die noch keine Kinder haben, können sich sterilisieren lassen. Wenn du über 25 bist und deine Entscheidung schlüssig argumentieren kannst, gelten die Voraussetzungen für die Vasektomie als erfüllt.
Wer führt Vasektomien durch?
Vasektomien werden von Urologen vorgenommen. Du kannst entweder einen niedergelassenen Urologen aufsuchen oder dich an die Urologie-Abteilung eines Spitals wenden. Idealerweise erfragst du im Vorfeld telefonisch, ob in der jeweiligen Einrichtung auch wirklich Vasektomien durchgeführt werden. Normalerweise erfolgt zunächst ein Erstgespräch, um nachzuprüfen, ob alle Voraussetzungen für die Durchführung des Eingriffs gegeben sind.
Was wird bei der Vasektomie gemacht?
Eine Vasektomie hat zwar große Wirkung, aber der Eingriff an sich ist relativ unspektakulär. Tatsächlich werden nämlich einfach nur auf beiden Seiten des Hodensacks die Samenleiter durchtrennt. Jeder Samenleiter wird an zwei Stellen durchschnitten und das dazwischen liegende Stück entfernt. Die offenen Enden vernäht der Urologe entweder oder er verödet sie mit Strom (Elektrokoagulation). Für den gesamten Eingriff sind lediglich zwei kleine Schnitte jeweils rechts und links am seitlichen Hodensack notwendig. Eine Vasektomie erfordert keine Vollnarkose: Bei Männern werden Sterilisationen normalerweise ambulant unter unter lokaler Betäubung durchgeführt. Der Eingriff dauert selten länger als 20 bis 30 Minuten.
Wie lange dauern die Schmerzen nach einer Vasektomie?
Normalerweise ist eine Vasektomie nicht mit starken Schmerzen verbunden. Du kannst die Praxis schon 30 bis 60 Minuten nach der Sterilisation wieder verlassen, allerdings solltest du entweder öffentlich nach Hause fahren oder dich abholen lassen. Die Einschnittstellen werden vernäht und die Hoden mit sterilem Verbandsmaterial gut “gepolstert”. Es kann sein, dass du in den ersten zwei bis drei Tagen leichte bis mäßige Schmerzen hast. Für diesen Fall gibt der behandelnde Arzt dir normalerweise entsprechende Schmerzmittel mit. Die meisten Männer beschreiben das Gefühl nach einer Vasektomie eher als ein “Ziehen” oder “Brennen”.
Vasektomie Kosten: Wie teuer ist eine Vasektomie in Österreich?
Da eine Vasektomie ein freiwilliger Eingriff ist, der normalerweise an gesunden Männern durchgeführt wird, muss die OP in der Regel aus eigener Tasche gezahlt werden. Je nachdem, wo du den Eingriff durchführen lässt, können die Kosten für eine Vasektomie unterschiedlich hoch sein. Im Wiener Urologiezentrum zahlst du zum Beispiel € 600 für den Eingriff selbst und noch einmal jeweils € 40 für die beiden Spermiogramme, mit denen im Anschluss an den Eingriff die Zeugungsunfähigkeit überprüft wird (siehe unten).
In welchen Fällen zahlt die Krankenkasse die Vasektomie?
Wenn eine medizinische Indikation für eine Vasektomie vorliegt, kann es sein, dass die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Medizinische Indikationen wären beispielsweise wiederholte Entzündungen des Nebenhodens (Prostatitiden) und/oder der Vorsteherdrüse (Epididymitiden). Wird die Sterilisation aufgrund genetischer Erkrankungen oder Schädigungen des Erbguts (zum Beispiel durch eine vorangehende Krebstherapie mit Bestrahlung) gewünscht, kann ebenfalls eine Kostenübernahme erfolgen. Diese Sonderfälle werden jeweils individuell geprüft und entschieden.
Wie sicher ist eine Vasektomie?
Die Vasektomie ist, neben der Sterilisation der Frau, die sicherste Form der Verhütung. Der Erfolg des Eingriffs wird doppelt überprüft. Die erste Kontrolle findet ca. sechs Wochen nach der Sterilisation statt. Der Patient kann entweder eine frische Samenprobe in die Praxis bringen oder sie vor Ort produzieren. Achtung: Die Probe darf nicht älter als 45 Minuten sein! Selbst, wenn in dieser ersten Probe keine aktiven Spermien mehr nachweisbar sind, gilt der Eingriff noch nicht als erfolgreich. Der Urologe bescheinigt die Zeugungsunfähigkeit erst dann, wenn auch in der zweiten Kontrolle (ca. acht Wochen nach dem Eingriff) keine Spermien mehr vorhanden sind.
Wie lange bin ich nach der Vasektomie krankgeschrieben?
Da es sich um einen sehr kleinen Eingriff handelt, braucht es nach der Vasektomie keinen langen Krankenstand. Normalerweise erhältst du eine Krankschreibung für ein bis zwei Tage und die Anweisung, dich während dieser Zeit zu schonen. Dies ist vor allem aufgrund der inneren Wundheilung (Heilung der durchtrennten Samenleiter) wichtig.
Komplikationen: Was kann bei der Vasektomie schiefgehen?
Grundsätzlich treten bei Vasektomien sehr selten Komplikationen auf. Dies gilt allerdings nur, wenn du den Eingriff von einem erfahrenen Spezialisten durchführen lässt. Wenn du dich dafür entscheidest, eine Sterilisation durchführen zu lassen, nimmst du folgende Risiken in Kauf:
- Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom (chronische Schmerzen im Bereich des OP-Gebietes, die vermutlich durch eine Nervenreizung und/oder Entzündung des Nebenhodens entstehen)
- postoperative Schwellung des Hodensacks
- Bluterguss an den operierten Stellen
- Nachblutungen
- Wundheilungsstörungen oder Wundinfektionen
- Verwachsungen
Vasektomie – was ist danach zu beachten?
Bei Männern ist die Sterilisation zwar deutlich unkomplizierter als bei Frauen, aber natürlich handelt es sich trotzdem um einen chirurgischen Eingriff, den du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest. Nach der Vasektomie ist folgendes zu beachten:
- Sex: Bei vielen Männern treten minimale postoperative Schwellungen und Berührungsempfindlichkeit auf; außerdem besteht natürlich immer die Gefahr das Nachblutens. Aus diesem Grund solltest du nach der Vasektomie etwa eine Woche mit dem Geschlechtsverkehr pausieren.
- Verhütung: Nach der Vasektomie bist du nicht direkt zeugungsunfähig! Tatsächlich können beim Erguss noch mehrere Monate lang in den Samenleitern verbliebene Samen ausgestoßen werden. Bis zur zweiten Kontrolle (siehe oben) durch deinen Urologen solltet ihr also auf jeden Fall noch verhüten.
- Sport: Mit dem Sport (Joggen, Radfahren, Krafttraining und Co) solltest du nach der Vasektomie etwa eine Woche lang pausieren (aufgrund von Schwellung und Nachblutung).
- Kühlen: Unmittelbar nach dem Eingriff solltest du die Hodenregion kühlen (Kühlpacks), um Schwellungen entgegenzuwirken.
Wien: Wo kann ich eine Vasektomie machen lassen?
Wenn du dich für eine Vasektomie entscheidest, solltest du einen kompetenten Urologen aufsuchen. Du möchtest schließlich nicht der eine unter 400 Männern sein, bei dem die Samenstränge wieder zusammenwachsen. Um dich bei deiner Suche zu unterstützen, haben wir Urologen recherchiert, die auf Herold.at gute und sehr gute Kundenbewertungen erhalten haben.
Urologenzentrum.at – Vasektomie Wien 1200
Dr. Erik Randall und Partner, die gemeinsam das Urologenzentrum im 20. Bezirk betreiben, haben auf HEROLD.at 4,2 von 5 Sternen bei insgesamt 21 Bewertungen erhalten. Empfehlung von User Chris:
Kontakt: Urologenzentrum, 1200 Wien
Dr. Andreas Szalay – Vasektomie Wien 1090
Die Ordination von Dr. Andreas Szalay befindet sich im neunten Wiener Gemeindebezirk und erhält auf HEROLD.at 4,9 von 5 Sternen bei acht Bewertungen. Empfehlung von User peter.riedler:
Kontakt: Dr. Andreas Szalay, 1090 Wien
Doz. Dr. Lukas Daha – Vasektomie Wien Umgebung
Dr. Lukas Daha praktiziert zwar nicht direkt in Wien, aber für guten Service kann man schon einmal ein bisschen weiter fahren. Auf HEROLD.at ist die Schwechater Ordination mit 5 von 5 Sternen bei vier Bewertungen ausgezeichnet. Userin rosie.hanakampf schreibt:
Kontakt: Dr. Lukas Daha, 2320 Schwechat
Dr. Clemens Ghawidel-Müller – Vasektomie Wien 1210
Dr. Ghawidel-Müller praktiziert in Floridsdorf und hat auf HEROLD.at bisher 4,5 von 5 Sternen bei sieben Bewertungen erhalten. Empfehlung von User S.E.:
Kontakt: Dr. Ghawidel-Müller, 1210 Wien
Dr. Kourosh Khosravi – Vasektomie Wien 1220
Dr. Kourosh Khosravi ist Facharzt für Urologie und Andrologie am Kagraner Platz im 22. Bezirk. Auf HEROLD.at hat die Ordination bisher 5 von 5 Sternen bei vier Bewertungen erhalten. User David P. lobt:
Kontakt: Dr. Kourosh Khosravi, 1220 Wien