Grundwasser abpumpen: Wie viel kostet das?
Last Updated on: 13th Februar 2020, 01:55 pm
Ein hoher Grundwasserspiegel ist eigentlich nur dann gut, wenn man einen Brunnen bauen will. Das Problem: Die meisten Bauherren wollen keinen Brunnen, sondern einen Keller bauen. Steht das Grundwasser aber zu dicht unter der Erdoberfläche, ist guter Rat teuer. Der Kellerbau macht es erforderlich, das Grundwasser abpumpen zu lassen. Welche Kosten sich für das Abpumpen ergeben und welche Pumpe du verwenden solltest, erfährst du im Blogbeitrag!
Grundwasser abpumpen beim Bau – warum?
Soll ein Gebäude mit Keller errichtet werden, stellt sich die Frage, wie tief das Grundwasser steht. Tritt das Grundwasser während des Aushebens aus, muss es abgepumpt werden. Um das Gebäude dauerhaft vor Feuchtigkeit zu schützen, werden zudem verschiedene Maßnahmen (z.B. Fundament, Wanne oder Bodenplatte) ergriffen. Der Aufwand für das Abpumpen des Grundwassers hängt von der Grundfläche, der Tiefe des Kellers und der Höhe des Grundwassers ab.
Grundwasser abpumpen und Kosten senken: Auf was muss ich achten?
Wenn du Grundwasser abpumpen musst und die Kosten im Vorfeld kalkulieren willst, solltest du ein Bodengutachten erstellen lassen! Viele Bauherrn vernachlässigen diesen Punkt und werden von unvorhergesehenen Kosten überrascht. Sie schließen mit Bau-Vollanbietern einen Vertrag ab, ohne die genauen Endkosten zu kennen. Die Ausgaben für das Abpumpen des Grundwassers werden unter dem Sammelbegriff der Baunebenkosten geführt und führen im schlimmsten Fall zu sehr hohen Ausgaben. Nur durch die Kenntnis der Bodenverhältnisse kann eine realistische Kostenabschätzung erfolgen.
Grundwasser abpumpen: Kosten und Einflussfaktoren
Bevor eine Kostenkalkulation stattfinden kann, müssen verschiedene Fragen geklärt werden:
- Welches Wasservolumen muss gepumpt werden?
- Über welchen Zeitraum ist das Abpumpen erforderlich?
- Welcher Energieaufwand ist für das Abpumpen des Grundwassers erforderlich?
- Mit welcher Pumpenleistung wird gearbeitet?
Kosten für die Pumpe
Das Wasser wird mithilfe einer Pumpe befördert. Du kannst das Wasser entweder in das kommunale Netz oder in einen nahe gelegenen Fluss ableiten. In jedem Fall ist eine Erlaubnis der Gemeinde erforderlich. Bevor du mit den Arbeiten beginnst, musst du abklären, welche Vorschriften existieren und welche Auflagen eingehalten werden müssen. Beispielsweise kann für das Ableiten des Wassers in einen Fluss ein Filter erforderlich sein.
In der Regel berechnet die Kommune in Abhängigkeit von der Wassermenge Kosten, die ebenfalls einkalkuliert werden müssen. Die Gebühren hängen von der Region ab. Die Mietgebühren für die Pumpe sowie die Kosten der Gemeinde werden mit 3.000 bis 9.000 Euro veranschlagt, abhängig von der Mietdauer, der Pumpenleistung und der Wassermenge.
Wasser im Keller – was jetzt?
Bei Bestandsimmobilien kann im Falle einer unzureichenden Drainage oder bei sonstigen Problemen Grundwasser in den Keller eindringen. Verteilt sich die Feuchtigkeit auf dem Boden oder dringt sie in die Wände ein, dann steigt die Gefahr von Schimmelbildung und Schäden am Mauerwerk. Grundsätzlich solltest du im Vorfeld abklären, welche Ursachen für das Eindringen des Wassers vorliegen und welche Schäden eventuell bereits vorhanden sind. In solchen Fällen steht nämlich immer die Frage der Haftung im Raum und in Zweifel musst du die Kosten für die Grundwasserabsenkung gar nicht selbst zahlen. Am besten lässt du ein Gutachten durch einen Sachverständigen für Bauwesen.
Tipp: Wer bereits mit Feuchtigkeitsschäden am Mauerwerk zu kämpfen hat, erfährt im Beitrag unserer freien Bloggerin Eveline Stopfer, wie feuchte Wände wieder trocken werden.
Grundwasser abpumpen lassen oder selbst abpumpen?
Im Falle eines Hausbaus lässt die Baufirma in der Regel das Grundwasser abpumpen. Möchtest du Grundwasser abpumpen lassen, welches bereits im Keller eines fertiggestellten Hauses steht, dann kannst du diese Aufgabe auch selbst übernehmen. Ein Bausachverständiger sollte die Ursachen für das eingedrungene Wasser abklären und eine konkrete Empfehlung für die notwendigen Maßnahmen erstellen.
Keller überflutet- was tun?
Bei starken Regenfällen oder über die Ufer getretenen Flüssen/Seen kann Wasser auf verschiedene Weise in das Gebäude eindringen. Zum einen können Flüsse so stark ansteigen, dass sie über die Ufer treten und Wasser in die Keller der umliegenden Häuser läuft. Zum anderen steigt der Grundwasserspiegel durch starke Regenfälle an, und der Druck von unten erhöht sich.
Um das Gebäude weitgehend vor Folgeschäden zu schützen (was nicht vollständig möglich ist), muss das Wasser möglichst schnell abgepumpt werden. In extremen Fällen bieten die örtliche Feuerwehr und andere Katastrophen-Einheiten unbürokratisch Hilfe und pumpen ihren Kräften entsprechend das Wasser aus den Gebäuden.
Grundwasser abpumpen DIY: Kosten sparen
Möchtest du im Keller das Grundwasser abpumpen und hierfür eine eigene Pumpe aus einem Baumarkt nutzen, dann solltest du ein hochwertiges Modell kaufen. Bei konstant eindringendem Wasser in das Gebäude ist die Schmutzwasserpumpe im Dauereinsatz. Sie muss über eine gute Qualität verfügen, um über einen langen Zeitraum zuverlässig Leistung zu erbringen. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Pumpenleistung. Sie wird in der Einheit “Liter pro Stunde” angegeben. Um das Gerät effektiv einzusetzen, muss du die Länge des Schlauchs beachten.
Eine Schmutzwasserpumpe ist für rund 300 Euro erhältlich. Handelt es sich um eine Tauchpumpe, dann kann sie direkt in das Wasser gestellt werden und pumpt dieses an den gewünschten Ort. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten entstehen monatliche Betriebskosten. Unter anderem muss bei den meisten Pumpen ein regelmäßiger Ölwechsel durchgeführt werden, durch den im Schnitt 10 Euro Kosten pro Monat entstehen.
Grundwasser von außen abpumpen
Kann das Problem des eindringenden Wassers dauerhaft gelöst werden, dann reduzieren sich die künftigen Kosten. Steht das Grundwasser jedoch so hoch, dass es bis in die Estrich-Dämmung des Kellergeschosses vorgedrungen ist, muss es zur künftigen Schadensbegrenzung abgepumpt werden. Im Idealfall wird außerhalb des Hauses ein Zugang gebohrt und das Grundwasser von außen abgepumpt. Bohrarbeiten mit einer Tiefe von 2 bis 3 Metern verursachen Kosten von rund 500 Euro.