SEO Kampagnen: weniger Keywords, weniger Kosten?

Junger Mann, der bei der Auswahl von Keywords für die SEO-Kampagne Geld spart.
Die hohen Kosten für SEO-Kampagnen schrecken viele KMUs ab. HEROLD erklärt, warum eine funktionierende SEO-Strategie nicht teuer sein muss. Adobe Stock, (c) mrmohock

In Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO) werden häufig Kosten genannt, die für viele Unternehmen – speziell KMUs – nicht erschwinglich sind. € 3.000 Euro pro Monat sind hier keine Seltenheit. Diese Schätzungen basieren jedoch auf umfangreichen Konzepten, die eine Optimierung auf einzelne generelle Begriffe oder auch auf sehr viele Keywords vorsehen.  Wir verraten, ob mehr Keywords „mehr“ bringen und welche SEO-Strategie kleine und mittlere Unternehmen fahren sollten.

Muss SEO teuer sein?

Was vielen nicht klar ist: Hochpreisige SEO-Kampagnen sind in der Regel auf die Bedürfnisse von großen Unternehmen zugeschnitten, die flächendeckend in Österreich oder Europa tätig sind und/oder Produkte oder Dienstleistungen anbieten, bei denen es eine hohe Dichte an Konkurrenten gibt. Hier muss man also differenzieren: SEO-Kampagnen für lokale KMUs haben naturgemäß einen geringeren Umfang und sind folglich auch mit deutlich geringeren Kosten verbunden.

Wie finde ich die richtigen Keywords?

SEO-Kampagnen basieren auf Keywords. Und Keywords orientieren sich an den Suchanfragen Ihrer Kunden und jener Google Nutzer, die Sie gerne zu Kunden machen möchten. Die Keywords müssen also bestmöglich auf die Suchintention zugeschnitten sein. Um dies zu erreichen, müssen Sie sich als Unternehmer folgende Fragen stellen:

  1. Woher kommen meine Kunden bzw. woher möchte ich, dass meine Kunden kommen?
  2. Was sind meine wichtigsten Dienstleistungen, für die ich im Netz bestmöglich gefunden werden möchte?

KMUs haben es leichter als die Big Players

Für große Unternehmen gibt es häufig keine Einschränkungen auf bestimmte Regionen, da sie in ganz Österreich bzw. Europa tätig sind. Naturgemäß müssen sie sich also mit nationaler oder sogar internationaler Konkurrenz messen und entsprechend mehr Budget in ihre SEO-Kampagnen investieren. KMUs haben es hier deutlich besser: Das Einzugsgebiet des durchschnittlichen österreichischen KMU ist normalerweise der Bereich rund um den jeweiligen Standort. Das hat übrigens auch Google erkannt und spielt seine Ergebnislisten schon seit einiger Zeit mit starkem lokalen Bezug aus. Lokale Ergebnisse werden in den SERPs sogar priorisiert.

KMUs haben gegenüber nationalen und internationalen Großunternehmen also die Vorteile, dass es a) in einem kleineren Umkreis naturgemäß weniger Konkurrenz gibt und b) dass der Aufwand, den sie betreiben müssen, um zur Nummer 1 in den organischen Ergebnissen zu werden, deutlich geringer ist als bei vergleichbaren nationalen Konkurrenten.

Keywords auswählen – ein Beispiel

Lassen Sie uns das Ganze an einem konkreten Beispiel betrachten: Zu der Suchanfrage „Hoch- und Tiefbau“ ohne regionale Einschränkung liefert Google ca. 9 Mio. Ergebnisse. Zu der Suchanfrage „Baumeister Mödling“ (= lokale Einschränkung) sind es nur mehr 98.500 Ergebnisse. Das bedeutet: Um zum generellen Begriff „Hoch- und Tiefbau“ bei Google auf Seite 1 oder gar Position 1 zu kommen, müssen sehr umfangreiche Maßnahmen gesetzt werden. Schließlich ist die Konkurrenz hier massiv viel größer als für unsere lokale Suchanfrage „Baumeister Mödling“.

Je konkreter, desto besser

Heißt das jetzt, dass der lokale Baumeister in Mödling seine Website bedenkenlos auf die Suchanfrage „Baumeister Mödling“ optimieren kann, weil hier die Konkurrenz kleiner ist als bei der generischen Suchanfrage „Hoch- und Tiefbau“? Nein, ganz so einfach ist es nicht. Hier kommt nämlich eine weitere Differenzierung ins Spiel, die sich auf die
angebotenen Leistungen oder Produkte bezieht.

Erfahrungsgemäß verhält es sich nämlich so: Je spezieller eine Leistung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Suchender beim ersten oder zweiten Ergebnis in den SERPs bereits klickt. Außerdem bietet die Optimierung auf Leistungen und/oder Produkte auch die Möglichkeit, auf mehrere themenverwandte Keywords zu optimieren. Nehmen wir an, ein Baumeister bietet in der Region Mödling folgende Leistungen an:

  • Ziegelmassivhaus
  • Gartenhaus

Zu diesen Leistungen liefert Google folgende Suchergebnisse:

  • „Baumeister Ziegelmassivhaus Mödling“ – 41 Ergebnisse
  • „Baumeister Gartenhaus Mödling“ – 33 Ergebnisse

Sie sehen: Wir sind hier meilenweit entfernt von den 98.500 Ergebnissen für „Baumeister Mödling“ oder gar von den 9 Mio. Ergebnissen für die Suchanfrage „Hoch- und Tiefbau“. Optimiert der Mödlinger Baumeister seine Website also auf die Suchbegriffe „Baumeister Ziegelmassivhaus Mödling“ und „Baumeister Gartenhaus Mödling“, muss er auf seinem Weg nach ganz oben deutlich weniger Konkurrenten überholen. Und das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch, dass die Kosten geringer ausfallen.

Fazit: Optimierung auf Nischen ist Trumpf!

Eine Optimierung auf den allgemeinen Begriff „Hoch- und Tiefbau“ wäre wesentlich aufwändiger und teurer als die Optimierung auf spezielle Leistungen in einer bestimmten Region (zum Beispiel „Bau von Ziegelmassivhäusern Mödling“ oder „Bau von Gartenhäusern Mödling“). Tatsächlich ist es für lokale KMUs deutlich kostengünstiger, auf mehrere solcher „Nischen-Keywords“ zu optimieren, als auf ein einziges generisches Keyword. Warum? Ganz einfach: Erstens ist die Optimierung einfacher, weil die Konkurrenz kleiner ist, und zweitens sind die Chancen, bei solch „nischigen“ Keywords unter den ersten 3 Suchergebnissen zu landen, deutlich höher als bei der Optimierung auf generische Keywords.

Mit anderen Worten: „Bau von Ziegelmassivhäusern Mödling“ googeln zwar deutlich weniger User als „Hoch- und Tiefbau“. Aber wenn auch nur jeder Zweite, der „Bau von Ziegelmassivhäusern Mödling“ googelt, dadurch auf der Website unseres Mödlinger Baumeisters landet, dann hat die Neukundenaquise durch SEO für ihn bereits funktioniert. Das gilt natürlich nur, wenn seine Website ebenfalls auf Neukundenaquise ausgelegt ist.

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