7 Alternativen zur Firmengründung – Nachfolge, Lizensierung & Co.

Es muss nicht immer die Neugründung sein. Bild: © Herold; Quelle: tgordievskaya

Du willst einen neuen Weg gehen, aber nicht unbedingt eine Firma neu gründen? Das muss auch nicht sein! In diesem Beitrag stellen wir dir einige Alternativen zur Neugründung vor.

Echte Alternativen zur Neugründung

Du willst echte Alternativen zur Neugründung? Im Folgenden stellen wir dir gleich vier davon vor.

1. Nachfolge/Betriebsübernahme

Die erste Alternative, die wahrscheinlich den meisten in den Sinn kommt, ist die Betriebsübernahme oder Nachfolge. Dabei kann es mehrere Ausgangssituationen geben:

  • Der/die eigentliche Betreiber:in geht in Pension und ein:e Fremde:r oder ein Familienmitglied übernimmt den Betrieb
  • Eine Firma ist in finanzieller Not und wird von einer anderen aufgekauft
  • Die Eigentümer:innen sollen aus anderen Gründen wechseln

Eine solche Nachfolge/Betriebsübernahme hat natürlich Vorteile und Nachteile:

Die Firma ist schon bekannt und hat einen festen Kundenstamm – du musst also weder das eine noch das andere neu aufbauen. Außerdem ist die Belegschaft bereits eingespielt und kennt das Unternehmen. Des Weiteren sind die Risiken zu scheitern geringer.

Auf der anderen Seite kann es dir aber auch passieren, dass die Belegschaft dich erst einmal nicht akzeptiert, da sie mit der Eigentümer-/Führungsänderung nicht klarkommt.

Tipp: Wer sich jetzt fragt, wie er ein Unternehmen findet, das zur Übernahme bereitsteht, bekommt auch darauf eine Antwort. Die WKO hat die sogenannte Nachfolgebörse ins Leben gerufen – ein Portal, auf dem du gezielt nach solchen Betrieben suchen – oder aber deinen Betrieb zur Nachfolge inserieren – kannst.

2. Unternehmenskauf

Eine Alternative, die in eine ähnliche Richtung geht, aber nicht immer gänzlich identisch ist, ist der Unternehmenskauf.

Es kann sich hier um eine Betriebsübernahme handeln, es kann aber auch sein, dass du nur Anteile einer Firma kaufst. Hierunter fällt es aber auch, wenn ein großes Unternehmen ein anderes Unternehmen kauft.

Auch hier profitierst du von den Vorteilen, die du schon bei der Betriebsübernahme kennengelernt hast.

Achte hier darauf, dass die Firma zu dir, deinen Wünschen und Anforderungen passt und dass diese finanziell gesund ist.

3. Lizenzierung

Wenn du kein Unternehmen von Grund auf neu gründen willst, gleichzeitig aber ein einzigartiges Angebot hast (z. B. ein besonderes Produkt / eine besondere Technologie), steht dir auch die Lizensierung zur Verfügung.

Dabei vergibst du Lizenzen für dein Produkt oder deine Technologie an andere Firmen. Diese zahlen für die Lizenzen, um dein Angebot nutzen zu können.

So musst du keine Firma gründen, hast aber dennoch eine weitere bzw. neue Einnahmequelle.

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4. Unternehmensentwicklung

Statt der Unternehmensneugründung kannst du aber auch die Unternehmensentwicklung anstreben. Dabei geht es darum, dass du ein bestehendes Unternehmen auf einer bestimmten Ebene weiterentwickelst.

Doch wie soll das genau gehen? Wenn du bei einem Unternehmen angestellt bist und eine gute Beziehung zu dem/der Geschäftsführer:in hast, kannst du anbieten, genau dieses Unternehmen weiterzubringen, z. B. durch folgende Dinge:

  • Neue Felder: In deinem Betrieb gibt es noch niemanden, der sich um Social Media kümmert. Du bietest an, dieses Feld komplett neu aufzubauen und dich um diesen Bereich zu kümmern.
  • Expansion: Du expandierst das Unternehmen in neue Märkte oder Länder (z. B. mithilfe von deinen Fremdsprachenkenntnissen und Verbindungen in das entsprechende Land).
  • Neue Produkte: Du hast eine Idee für ein neues Produkt, das die bestehenden ergänzt, und entwickelst dieses.

Durch diese Maßnahmen kannst du dich kreativ ausleben und das Unternehmen weiterentwickeln bzw. größer machen, ohne dass du selbst einen Betrieb gründen müsstest.

4.1. Familienunternehmen weiterentwickeln

Ein Unteraspekt, der das Feld der Unternehmensentwicklung leichter macht, ist es, das eigene Familienunternehmen wie oben beschrieben weiterzuentwickeln.

Das geht natürlich nur, wenn deine Familienangehörigen einen eigenen Betrieb haben. Doch wenn das der Fall ist, ist es wahrscheinlich leichter für dich, den Fuß in die Tür zu bekommen und die Chance zu bekommen, deine Ideen umzusetzen. Denn meist überzeugt man die Familie leichter als den familienexternen Chef des Unternehmens, bei dem man als Angestellte:r arbeitet.

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Firmengründung, aber anders – „halbe“ Alternativen zur Neugründung

Es gibt auch einige Möglichkeiten, die in Richtung Firmen-/Unternehmensgründung gehen, aber eben doch nicht ganz. Auch diese stellen wir dir nun vor.

1. Franchising als eine der bekannteren Alternativen zur Neugründung

Wenn du ein:e Unternehmer:in bist bzw. sein willst, dabei aber etwas weniger Risiko haben und stattdessen ein bereits erprobtes Unternehmenskonzept nutzen willst, kannst du auch auf das Franchising setzen.

Hier musst du dir kein neues Konzept überlegen, sondern übernimmst das Geschäftsmodell einer bestehenden Marke. Hierzu gehört auch, dass du Unterstützung vom Franchisegeber – z. B. in Form von Schulungen und Workshops – erhältst.

Ganz ausführlich haben wir uns mit diesem Thema in unserem gesonderten Artikel zum Franchising befasst.

2. Freiberuflichkeit / Selbstständige Tätigkeit

Möchtest du dein eigener Chef sein, aber kein formelles Unternehmen gründen, kann die Freiberuflichkeit eine Option für dich sein.

Hier arbeitest du selbstständig in der Branche, in der du über Fähigkeiten und Wissen verfügst. Diese musst du eventuell nachweisen, um auf deinem Gebiet arbeiten zu können.

Lesetipp: Welche Vor- und Nachteile die Selbstständigkeit hat, erfährst du auch in unserem Artikel „Selbstständigkeit Vorteile und Nachteile auf einen Blick“.

2.1. Teilselbstständigkeit/Nebengewerbe

Ähnlich ist es auch mit der Teilselbstständigkeit. Diese läuft genauso ab wie die eben genannte Selbstständigkeit, nur dass du dieses eben nicht in Vollzeit, sondern in Teilzeit machst.

So hast du eine gewisse finanzielle Sicherheit, weil du (in der Regel) noch in Teilzeit bei einem anderen Unternehmen angestellt bist, und die Freiberuflichkeit ebenfalls nur in Teilzeit ausübst.

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3. Partnerschaft / Kooperative / Joint Venture

Bei dieser letzten Form der Alternativen zur Neugründung wird zwar ein neues Unternehmen gegründet, allerdings nicht alleine. Stattdessen tust du dich mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen, um dann gemeinsam zu gründen.

Beim Joint Venture sind es zwei bestehende und voneinander unabhängige Unternehmen, die sich zusammenschließen.

In jedem Fall trägst du hier das Risiko nicht alleine, allerdings müssen Vereinbarungen klar definiert werden und die Kommunikation muss immer transparent sein, damit Streitigkeiten vermieden werden.

Was sollte ich bedenken, bevor ich mich entscheide?

Wichtig ist immer, dass die von dir gewählte Alternative zu dir, deiner unternehmerischen Geschäftsidee und deinen Bedürfnissen passt.

Dafür solltest du nicht nur gründlich über dich selbst reflektieren – oder dir auch gerne Feedback von Vertrauten einholen -, sondern auch eine Marktforschung durchführen, um so näher an dein Ergebnis zu kommen.

Fazit: Du hast viele Alternativen zur Neugründung

Wenn du nicht neu gründen willst, aber dennoch deinen unternehmerischen Geist ausleben willst, hast du einige Alternativen, die dir vielleicht eher zusagen. Die Betriebsübernahme ist dabei wohl die Option, die dir als erstes in den Sinn kommt, doch da hört es noch nicht auf. Auch die Lizensierung, der Unternehmenskauf, das Franchising, eine Partnerschaft und die Freiberuflichkeit sind weitere Optionen, die dir zur Verfügung stehen.

Egal, für welches Konzept zur Unternehmensgründung du dich letztendlich entscheidest: Wichtig ist, dass es zu dir, deinen Bedürfnissen und deinen Anforderungen passt.

Julia Jaekel

Julia Jaekel

Online Redakteurin

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