Dachdämmung: Techniken und Dämmstoffe für die Dachisolierung

Last Updated on: 3rd September 2021, 01:09 pm

Dachboden mit Dachfenster auf dem eine Zwischensparrendämmung und Dampfbremse notwendig wäre
Die Dachdämmung kann als Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung erfolgen. Foto: Adobe Stock, (c) hanohiki

Energiedämmung ist in Österreich Pflicht. Dabei ist das Dach meist eine der größten Wärmebrücken des Hauses. Ob du eine neue Dämmung brauchst, kannst du mit Hilfe einer Thermografie in Erfahrung bringen. Mit einer ordentlichen Dachbodendämmung lässt sich viel Geld sparen, weil Heizwärme nicht mehr ungehindert entweichen kann. Bei noch nicht isolierten Dächern sind nach entsprechenden Maßnahmen Einsparungen von bis zu 40 Prozent möglich!

Dachdämmung – Welche Möglichkeiten gibt es?

Bevor es mit der neuen Dachdämmung losgeht, ist die richtige Planung entscheidend. Denn beim Dachausbau gibt es viele Vorschriften und Regelungen zu beachten. Aber keine Sorge, bei uns wirst du zum Experten fürs Dämmen und Sanieren. Mach am besten unseren Sanierungscheck und informier dich über mögliche Förderungen für Sanierung, Solarthermie und Photovoltaik!

Beim Dämmen deines Daches ist neben der Dachform vor allem sein Aufbau entscheidend. In Österreich war lange Zeit das Kaltdach der Baustandard für Dächer. Dabei ist die Dachabdichtung durch eine Hinterlüftung von der Dämmschicht getrennt, die dabei hilft Feuchtigkeit abzutransportieren und das Dach im Sommer zu kühlen. Bei Niedrigenergiehäusern wird heute hingegen das Warmdach als Baustandard umgesetzt.

Da die komplette Umrüstung auf ein Niedrigenergie- oder Passivhaus sehr kostspielig ist, entscheiden sich die meisten Hausbesitzer für eine nachträgliche Dämmung ihres bestehenden Kaltdachs. Diese muss zwingend diffusionsoffen sein, damit die Luftzirkulation nicht unterbunden wird.

Die Herausforderung besteht also darin, eine Dachdämmung zu machen, über die zwar Feuchtigkeit und Dampf, nicht aber Energie in Form von Wärme entweichen kann. Im Sommer soll die Dämmung das Gebäude und insbesondere das Dachgeschoss außerdem kühlen. Um diese Ziele zu erreichen, stehen dir im Bereich der Kaltdachdämmung drei Möglichkeiten zur Auswahl.

Dämmplatten aus Mineralwolle werden zwischen den Sparren eines Daches richtig verlegt.
Mineralwolle eignet sich hervorragend als Dämmstoff zur Dachabdichtung. Foto: Adobe Stock; (c) LianeM

Die Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung ist recht kosten- und arbeitsintensiv, da zunächst einmal die komplette Dacheindeckung (z. B. Dachziegel) entfernt werden muss. Anschließend wird die Dämmung in die Gefache, also die Zwischenräume der Dachlattung (Sparren und Dachlatten), eingebracht. Jedes einzelne Gefache muss sorgfältig mit einer Dampfbremse und Dämmung abgedichtet werden.

Bei dieser Technik der Dachdämmung besteht ein relativ hohes Risiko für Wärme- bzw. Kältebrücken. Aufgrund des großen Arbeitsaufwands solltest du dich für eine Aufsparrendämmung nur dann entscheiden, wenn es ohnehin an der Zeit für eine umfassende Dachsanierung bzw. Erneuerung der Dachhaut ist.

Aufgrund des Kostenaufwands kann es hier sogar sinnvoll sein, direkt eine Umrüstung zum Warmdach vorzunehmen. Bevor du dich für eine Aufsparrendämmung entscheidest, solltest du also sowohl einen Energieberater als auch den Zimmermann bzw. Trockenbauer deines Vertrauens zurate ziehen.

Die Zwischensparrendämmung

Bei der Zwischensparrendämmung wird die Dämmung zwischen die Dachsparren eingebracht. Hierfür eignet sich beispielsweise Klemmfilz, der etwas zu groß geschnitten und zwischen die Sparren geklemmt wird. Anschließend wird eine Folie als Dampfsperre angebracht, die an allen Abschlüssen mit speziellen Klebebändern abgedichtet ist.

Auch hier ist das Risiko für Wärme- bzw. Kältebrücken relativ groß, weshalb diese Form der Dachisolierung häufig mit der dritten Form, der Untersparrendämmung kombiniert wird.

Die Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung wird direkt auf die Dachsparren montiert. Hier wird zunächst eine quer zu den Sparren verlaufende Auflattung angebracht und die Klemmfilze zwischen Sparren und Auflattung geklemmt. Der Nachteil dieser Technik besteht darin, dass durch die Untersparrendämmung die Wandstärke zunimmt.

Wenn du also dein Dachgeschoss ausbauen möchtest, um zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen, geht bei dieser Art der Dämmung wertvoller Raum verloren. Außerdem besteht leider auch bei der Untersparrendämmung ein gewisses Risiko von Wärme- bzw. Kältebrücken.

Eine Zwischensparrendämmung auf einem Haus mit Dampfbremse zwischen den Sparren gemäß Enev.
Die effizienteste Form der Dachisolierung ist eine Kombination aus Unter- und Zwischensparrendämmung. Foto: Adobe Stock; (c) Kara

Kombination der verschiedenen Dämmtechniken

Die Zwischen- und die Untersparrendämmung lassen sich hervorragend als zweischichtige Dämmung kombinieren. Auf diese Weise kannst du die Dämmstärke verringern und etwaige Wärmebrücken neutralisieren. Da eine vollständige Wärmedämmung sowohl Zeit- als auch kostenintensiv ist, bietet es sich an, sie im Zuge einer Dachsanierung durchführen zu lassen. Nach aktuellen Standards sollte ein Dach etwa alle 50 Jahre saniert werden.

Was muss ich bei der Dachdämmung beachten?

Bei der Dachisolierung müssen die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Energiedämmung erfüllt werden. Zwar unterliegen die Vorschriften der jeweiligen Landesbauordnung, dank des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB) sind diese jedoch vereinheitlicht. Weitere Auflagen werden aus der ÖNORM abgeleitet. Darüber hinaus sind Hausbesitzer per Energieausweis-Vorlage-Gesetzes (EAVG) dazu verpflichtet, einen Energieausweis erstellen zu lassen.

Die Mindestanforderungen kannst du der ÖNORM H 5055 zur Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes entnehmen. Wichtige Faktoren sind spätestens seit 2012 der Heizwärmebedarf (HWB) sowie der Gesamt-Energie-Effizienz-Faktor (fGEE) mit der Energiekennzahl in der jeweils aktuellen Fassung.

Tipp: Ein gedämmtes Dach führt zu enormen Einsparungen bei den Heizkosten und ist daher in der Regel das nachhaltigste Sanierungsprojekt.

Dachdämmung – Was für Dämmstoffe gibt es?

Bei den Materialien für die Dämmung wird grob nach Füllstoffen, Platten und Dämmschäumen unterschieden. Zu den losen Füllstoffen und Dämmstoffen gehören Rohstoffe wie Glaswolle, Schafswolle, Steinwolle oder Zellulose. Sie können als Bahnen oder Platten angebracht werden, eignen sich in Form von Granulat oder Flocken aber auch für die Einblasdämmung.

Zu den Möglichkeiten bei Dämmplatten gehören Klemmfilze, EPS Platten, PU Platten (PUR). Ebenso gibt es einige Naturmaterialien, mit denen ein Haus gedämmt werden kann. Möglich ist etwa eine Dämmung mit Hanf, Holzspänen oder Kokosfaser.

Welcher Dämmstoff hat eine gute Ökobilanz?

Die Kunststoffe EPS und PUR haben keine gute Ökobilanz. Insbesondere die Wiederverwertung und das Recycling sind hier problematisch. Häufig als Dämmmaterial eingesetzt werden auch Klemmfilze, deren Ökobilanz in Ordnung ist. Vom ökologischen Standpunkt aus gesehen ist allerdings Schafswolle die beste Wahl.

In der Regel erfolgt der Innenausbau mit Rigipsplatten in Trockenbauweise. Diese Gipskarton-Platten lassen sich hervorragend mit Zellulose hinterfüllen. Der Vorteil: Zellulose ist nahezu unbegrenzt einsetzbar und lässt sich ebenso gut wiederverwenden.

Die richtige Dachdämmung mit professioneller Hilfe auswählen

Wir empfehlen dir, einen unabhängigen Energieberater bei der Entscheidung über Dämmtechnik und -material heranzuziehen und dein Haus bzw. dein Dach nicht in Eigenregie zu dämmen. Nur, wenn du jeden einzelnen Arbeitsschritt belegen kannst und das Ergebnis den aktuellen Standards in Sachen Energie- und Wärmedämmung entspricht, kannst du dir einen Teil der Kosten über die entsprechenden Förderungen zurückholen. Für kleinere Fragen stehen dir manche Energieberater sogar kostenlos zur Verfügung und füttern dich mit Informationen.

Eine Kamin Heizung in der ein Feuer brennt.
Durch die richtige Dämmung kannst du bei deiner Heizung viel Geld sparen! Foto: Adobe Stocke, (c) Elisabeth

Wer macht eine Dachdämmung? Unsere Empfehlungen!

Josef Stöhr – Dachdämmung Wien

Der Meisterbetrieb des Dachdeckers Josef Stöhr kümmert sich rund um Wien um Dachwartung, Dachreparatur und Dachsanierung. Ein besonderer Schwerpunkt des Unternehmens ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke, eine einfache, aber effektive Methode um viel Energie zu sparen.

Tel: +43 1 4855995

Mail: stoehr.dachdeckerei@aon.at

Kontakt: Dachdeckerei Josef Stöhr, 1160 Wien

Franz Kraus – Dachdämmung Wien

Neben der Sanierung von Dachschäden hat sich der Dachdecker Franz Kraus vor allem der Dämmung mit Zellulose verschrieben. Zellulosefasern sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten ein besonders natürliches Raumklima durch ihren Feuchtigkeitsaustausch.

Tel: +43 1 8693699

Mail: office@dachschaden.co.at

Kontakt: Franz Kraus GmbH, 1230 Wien

Scanto Dachsanierung – Dachdämmung Niederösterreich

Die Firma Scanto hat sich besonders auf die Betreuung von Flachdächern spezialisiert. Im Rahmen der Sanierung suchen sie gemeinsam mit dir natürlich auch optimale Lösungen für die Wärmedämmung.

Tel: +43 1 86538500

Mail: office@scanto.at

Kontakt: Scanto Dachsanierung, 2331 Vösendorf

Spitzer Dach – Dachdämmung Steiermark

Spitzer Dach bietet dir in allen Bereichen des Dachausbau vollen Service. Zu den Leistungen des Unternehmens gehört auch ein breites Angebot an Dämmtechniken und Dämmmaterialien.

Tel: +43 316 4715710

Mail: office@spitzerdach.at

Kontakt: Spitzer Dach, 8010 Graz

Hier findest du die besten Handwerker für Dachdämmungen in deiner Nähe:

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