Last Updated on: 30th Mai 2022, 02:50 pm

Särge:
Kosten, Modelle und Materialien

Hinterbliebene nach Trauerfall tritt zur Verabschiedung an Sarg bei Aufbahrung heran.

Bei der Erdbestattung werden nur Särge aus Holz verwendet. Foto: Adobe Stock, (c) Syda Productions

Wer einen geliebten Menschen zur letzten Ruhe bettet, möchte dies natürlich in einem würdevollen Rahmen tun. Dem Sarg kommt bei Aufbahrung und Begräbnis eine wichtige Rolle zu. Entsprechend sollten Särge ganz den Vorstellungen des Verstorbenen und seiner Angehörigen entsprechen. Die Auswahl fällt in einem solch emotionalen Moment allerdings nicht leicht. In diesem Beitrag erfährst du alles über unterschiedliche Sarg Formen, welches Material für welche Art der Bestattung vorgesehen ist und was ein Sarg kosten kann.

Was muss ich bei der Sarg Auswahl beachten?

Die meisten von uns verbinden Särge vor allem mit einem Begräbnis bzw. der Erdbestattung. Tatsächlich ist in Österreich aber bei allen Bestattungsarten ein Sarg Vorschrift. Also egal ob du dich für eine Beerdigung, eine Feuerbestattung mit Urne oder Bestattungsarten wie die Seebestattung, Baumbestattung, Naturbestattung oder Diamantbestattung entscheidest: für Überführung, Transport sowie Einäscherung des Leichnams ist in jedem Fall ein Sarg notwendig.

Aus welchem Material werden Särge hergestellt?

Das Bestattungsgesetz sieht vor, dass in Österreich nur Särge aus Holz für die Erdbestattung verwendet werden dürfen, da es sich um ein biologisch abbaubares Material handelt. Holzsärge sind entsprechend bei weitem die gängigste Variante, da auch bei der Kremation ein Sarg aus Vollholz notwendig ist. Damit bei der Verbrennung keine Schadstoffe entstehen, sollte die Oberfläche unbehandelt und die Ausstattung sowie Beigaben frei von Kunststoff, Metall oder ähnlichem sein. Ein Sarg aus Metall (bzw. Holzsarg mit Zinkeinsatz) ist nur bei einer Gruftbestattung vorgesehen, da der Sarg in diesem Fall luftdicht verlötet werden muss.

Hinsichtlich der Holzart hast du weitgehend freie Auswahl. Beliebte Holzarten für Särge sind beispielsweise Fichte, Tanne, Kiefer, Eiche, Lärche oder Nuss. Die Verwendung von Tropenhölzern ist allerdings nicht gestattet. Auch Särge aus Hartholz (z.B. Ahorn) werden in einigen Fällen nicht akzeptiert, falls auf dem jeweiligen Friedhof die Bedingungen für den Abbau von harten Hölzern nicht gegeben sind.

Hinterbliebene nach Trauerfall tritt zur Verabschiedung an Sarg bei Aufbahrung heran.
Bei der Erdbestattung werden nur Särge aus Holz verwendet. Foto: Adobe Stock, (c) Syda Productions

Das Thema Nachhaltigkeit setzt sich zunehmend auch im Bestattungswesen durch – Neben Särgen aus Holz bieten einige Unternehmen für Feuerbestattungen inzwischen auch Särge aus Karton bzw. Pappe an. Diese haben den Vorteil, dass beim Verbrennen weit weniger Ressourcen verbraucht werden als bei einem herkömmlichen Holzsarg. Auch die niedrigen Kosten sind ein Vorteil bei dem Kartonsarg.

Ob ein Kartonsarg bzw. schlichter Holzsarg die richtige Wahl ist, muss jede Person für sich selbst entscheiden. Während manche Menschen ihren Leichnam auf lange Zeit gut untergebracht wissen wollen, ist es für andere Personen ein besonderes Bedürfnis, dass ihre sterblichen Überreste wieder ein Teil der Natur werden oder die Umwelt nicht zusätzlich belasten. Falls du besondere Wünsche für deine eigene Bestattung festhalten möchtest, kannst du diese übrigens mit einer Bestattungsverfügung dokumentieren.

Welche Sarg Formen gibt es?

Die häufigste Sargform bei österreichischen Begräbnissen ist die sogenannte Hausdachform. Dabei handelt es sich um Modelle, bei denen die Seiten des Oberteils wie bei einem Dach aufeinander zulaufen. Der untere Teil des Sarges ist bei dieser Form kleiner als der obere. Hier verlaufen die Wände nach innen, die Basis verengt sich also nach unten hin.

Der Truhensarg ähnelt weitestgehend dem Hausdachsarg, allerdings ist die Basis hier durchgängig rechteckig gestaltet. Die Seiten des unteren Teils verlaufen also senkrecht. Griffe aus Holz oder Metall, sowie weitere Verzierungen wie ein eingefasstes Kreuz sind bei beiden Varianten möglich. Diese Ausstattung lässt sich in der Regel individuell nach Wunsch ergänzen.

Zuletzt gibt es bei Särgen noch einige Sonderformen zu unterscheiden. Der amerikanische Truhensarg hat etwa ein Oberteil aus zwei Elementen, so dass die obere Hälfte mit einem Scharnier aufgeklappt werden kann. Falls eine Aufbahrung gewünscht ist, erlaubt diese Form die Verabschiedung am offenen Sarg. Ein Körperformsarg ist so geschnitten, dass er seine breiteste Stelle im Schulterbereich hat und sowohl zum Kopfende als auch zum Fußende hin zuläuft. Man spricht hier auch vom italienischen Sarg

Sarg-Modelle wie Truhensarg, italienischer Sarg für alle Bestattungsarten im Schauraum bei dem Bestatter. Planen von Bestattung nach Sterbefall.
Im Schauraum des Bestattungsunternehmens kannst du dich vor Ort über die verschiedenen Formen informieren. Foto: Adobe Stock, (c) Photographee.eu

Wie ist ein Sarg innen ausgestattet?

Im Inneren des Sarges befinden sich die Sargmatratze, eine Sterbedecke und ein Kissen. Auch die Wände sind mit Stoff ausgeschlagen. Hier kommen in der Regel Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Seide in dezenten Farben wie Weiß, Grau oder Creme zum Einsatz. Weitere Farben, besondere Muster oder Bestickungen sind auf Wunsch möglich.

Was kostet ein Sarg?

Bei Särgen gibt es eine erhebliche Preisspanne je nach gewünschtem Modell und der gewählten Bestattungsform. Ein einfacher Kremationssarg ist ab ca. € 300 erhältlich. Die Preise für schlichte Holzsärge liegen im Bereich ab € 500 aufwärts, wobei ein hochwertiger Sarg in der Regel mindestens € 1000 kostet. Hier sind nach oben hin kaum Grenzen gesetzt: Bei besonderen Wünschen oder sehr teuren Modellen ist auch ein Preis von 2000 Euro oder mehr möglich.

Die Kosten für den Sarg sind neben der Trauerfeier, Grab und Grabstein sowie diversen Gebühren nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten bei einer Bestattung. Detail zum finanziellen Aufwand einer Bestattung findest du in unserem Ratgeber zum Thema Bestattungskosten.

Gibt es auch besondere Särge?

Die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen ist eine Erfahrung, die wir alle teilen. Von Person zu Person und Kultur zu Kultur gehen wir jedoch individuell verschieden mit dem Thema Tod und Trauer um. Während manche ihren Schmerz in stiller Würde zum Ausdruck bringen, ziehen es andere vor, das Leben des Verstorbenen zu feiern und schöne Erinnerungen in den Vordergrund zu rücken.

Um den Rahmen einer Bestattung an die persönlichen Wünsche der Betroffenen anpassen zu können, bieten immer mehr Bestatter auch ausgefallene und sehr individuelle Produkte an. Das Bestattungsunternehmen deines Vertrauens berät dich gerne zu allen Möglichkeiten für individuelle Anpassungen und Sonderanfertigungen. In unserem Ratgeber möchten wir dir aber auch zwei ganz besondere Bestatter vorstellen.

Sargatelier Wien

Die Tischlerin Romana Maschek leitet das Sargatelier Wien. Hier fertigt sie gemeinsam mit ihrem Team besonders farbenfrohe Särge aus nachhaltigen Rohstoffen wie Biobaumwolle und natürlichen Lehmfarben. Als besonderes Angebot können Angehörige hier nach einem Todesfall zudem einen eintägigen Workshop buchen, bei dem sie nicht nur direkt in den Design-Prozess eingebunden werden, sondern sich mit Beigaben und Verzierungen an der ganz persönlichen Gestaltung des Sarges beteiligen können. Als Grundlage dient dabei ein schlichter Holzsarg, der gemeinsam dekoriert und vom Team des Ateliers professionell vollendet wird.

Kontakt: Sargatelier Wien, 1120 Wien | Tel: +43 664 569 44 95 | Mail: hallo@sargatelier.at

Bestattung Memoria

Der Bestatter in Marijan Martinovic bietet mit Bestattung Memoria als erstes Bestattungsunternehmen in Wien nicht nur klassische Holzsärge, sondern auch biologische Fair-Trade Särge. Diese sind mit dem FSC-Zertifikat für Nachhaltigkeit ausgezeichnet und bestehen aus Materialien wie Bambus, Bananenblättern und Weidenruten. Dass ein solches, besonders ökologisches Modell alle gängigen Vorschriften erfüllt, ist durch ein Gutachten der Stadt Wien bestätigt. Natürlich führt das Unternehmen auch gängigere Modelle, alle offenen Fragen kannst du persönlich besprechen.

Kontakt: Bestattung Memoria, 1170 Wien | Tel: +43 1 9969874 | Mail: office@bestettung-memoria.at

Die besten Bestattungsunternehmen in deiner Nähe:

HEROLD Blog Team

Herold Redaktion

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