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Im Darm bilden sich Gase und die wollen nach draußen. Doch bevor sie den Körper verlassen, können sie Blähungen erzeugen. Die sind oft ganz schön unangenehm. Denn dann rumort es im Bauch und es stellt sich ein Völlegefühl ein, manchmal auch Schmerzen oder Krämpfe. Und peinlich ist es auch, wenn man fürchten muss, in seiner Umgebung für Geruchsbelästigung zu sorgen. Also ist es besser, zu viel Luft im Bauch zu vermeiden. Aber: Wie stellt man das an? Und: Was hilft gegen Blähungen? Alle wissenswerten Tipps dazu gibt es hier!
Beim Essen und Trinken schluckt man – oft unbemerkt – reichlich Luft mit (Aerophagie). Vor allem, wenn der Verzehr hastig geschieht. Erst recht, wenn man währenddessen spricht. Ein Teil davon wird der Körper durch Aufstoßen wieder los. Der andere Teil wandert in die Gedärme.
In diesen findet eine rege Gaserzeugung statt. Denn Gase sind ein normales Nebenprodukt der Verdauung. Sie entstehen bei der Zersetzung der Nahrung durch Enzyme und Bakterien. Zudem besitzen Bakterien selbst einen Stoffwechsel, der mit Gasbildung einhergeht. Doch bauen Darmbakterien auch Gase ab.
Treten Darmgase durch die Wände des Verdauungstrakts, werden sie über den Blutweg zur Lunge geführt und dort abgeatmet.
Entweichen Gase über den After, heißen sie Winde bzw. in der medizinischen Fachsprache Flatus. Dieser Vorgang, genannt Pupsen, gehört zu den natürlichsten Sachen der Welt. Und ist gesund. Er findet bei jedem Menschen statt. Normalerweise bis zu 24 Mal täglich. Manchmal mehr, dann wieder weniger. Treten ohne erkennbare Ursache übermäßige Winde auf, bezeichnen Mediziner das als funktionelle Flatulenz.
Doch kaum jemand spricht über die Luft im Bauch. Und die meisten finden es peinlich, wenn ein Flatus in Gegenwart anderer geschieht. Denn Winde haben oft einen üblen Geruch. Den verdanken sie Gärungsprodukten wie z.B. Ammoniak, flüchtigen Fettsäuren (z.B. Buttersäure, Propionsäure) oder schwefelhaltigen Substanzen. Diese bilden sich, wenn die Darmbakterien Nahrungseiweiße abbauen. Die Hauptbestandteile der Flatulenzen – Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan und Sauerstoff – sind eigentlich geruchlos.
Zusätzlich können abgehende Winde vernehmbare Töne erzeugen. Sie entstehen durch Vibrationen der Strukturen am Darmausgang. Und: ein ungewollter Abgang von Stuhl kann sie begleiten.
Befindet sich zu viel Luft im Darm und/oder werden verstärkt Darmgase gebildet, spricht man von Blähungen. Sie sind in den meisten Fällen harmloser Natur, können jedoch auch eine Begleiterscheinung krankhafter Prozesse sein.
Gehen Blähungen nicht oder nur teilweise ab, sammeln sich also die Gase im Darm, heißt das Ganze Meteorismus alias Blähbauch. Je mehr Gase im Darm, desto mehr dehnen sich die Darmwände. Das kann schmerzhaft sein.
Manchmal erzeugen Blähungen ein beängstigendes Druckgefühl am Herzen. Etwa wenn ein voller oder aufgeblähter Magen bzw. Darm den Druck im Bauchraum erhöht. Und das Zwerchfell nach oben presst, das somit den Platz für Herz und Lunge einschränkt. Dieses Phänomen nennt man Roemheld Syndrom. Es ist mit Symptomen wie Angstzuständen, Herzrasen, Schwindel, Hitzewallungen, Kreislaufproblemen, Kurzatmigkeit sowie Schmerzen im Bereich der Brust, der Lunge, des Herzens, Magens und Darms verbunden.
Der überwiegende Teil der Flatulenzen entsteht beim normalen Verdauungsprozess durch die Darmbakterien selbst. Diesen Vorgang verstärken bestimmte Nahrungsmittel. Demnach sind häufigste Auslöser für Blähungen ungünstige Ess- und Ernährungsgewohnheiten. Wie etwa
Zudem beeinflussen psychische Faktoren wie Stress oder Angst die Gasbildung im Verdauungstrakt. Ebenso hormonelle Veränderungen. Wie in Schwangerschaften – v.a. in der frühen Phase – durch den ansteigenden Progesteronspiegel, der den Darm träger werden lässt. Zudem durch das wachsende Baby, das den Druck im Bauchraum erhöht. Auch an den Tagen vor der Periode können Frauen einen Blähbauch entwickeln. Weil der Körper in dieser Zeit vermehrt Wasser im Gewebe einlagert. Salz- und ballaststoffarme Kost wirkt dem entgegen.
Außerdem verändern gewisse Medikamente die Darmflora so, dass es zu Blähungen kommen kann. Wie z.B. Antibiotika, orale Antidiabetika (Tabletten zur Blutzuckersenkung), Abführmittel, Diätpillen oder bestimmte Schmerzmittel (z.B. Opioide).
Bewegungsmangel kann die Verdauung träge werden lassen. Das führt zu einem längeren Verweilen der Nahrung im Darm und Verstopfung sowie begünstigt eine übermäßige Gasbildung. Auch kann die Neigung zu Flatulenzen in der Familie liegen. Oft kombiniert mit einer eher sensiblen Verdauung.
Doch sind es nicht Lebensgewohnheiten allein, die auf die Gasbildung im Darm einwirken. Auch diverse Krankheiten gehen mit Blähungen einher, u.a.:
Menschen, die eine Ernährungssonde benötigen, weisen ebenfalls häufig Flatulenzen auf. Denn Bestandteile der hierzu verabreichten künstlichen Kost können nicht gut vertragen werden, sodass es zu Blähungen kommt.
Sehr oft sind Blähungen harmlos. Manchmal aber auch Zeichen einer angegriffenen Gesundheit. Ausgeprägte und/oder länger anhaltende Flatulenzen sollten jedenfalls immer zunächst zum Hausarzt führen. Vor allem, wenn sie mit anderen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder einem veränderten Stuhlverhalten einhergehen. Weil ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken können.
Der Arzt erhebt zwecks Diagnosefindung eine ausführliche Krankengeschichte (Anamnese). Wobei ihn besonders interessiert, wann, wie oft und in welchem Zusammenhang die Blähungen auftreten. Auch will er wissen, wie es mit den Ernährungs- und Lebensgewohnheiten aussieht, welche Vorerkrankungen es gab und ob aktuell Krankheiten bestehen. Zudem, welche Medikamente eingenommen werden und ob es die Blähungen begleitende Beschwerden gibt.
Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Mit Schwerpunkt auf dem Abtasten, Abklopfen und Abhören des Bauches.
Je nach Ergebnis kann der Hausarzt den Patienten danach zum Gastroenterologen (Facharzt für Erkrankungen des Verdauungstrakts) überweisen und/oder weitere Untersuchungen veranlassen. Beispielsweise
Empfehlenswerte Gastroenterologen in Wien
Wer eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie als Auslöser der Blähungen vermutet, erleichtert dem Arzt die Diagnose, wenn er über mindestens drei Wochen ein Ernährungstagebuch führt. In diesem gilt es alles zu notieren, was man täglich zu sich nimmt. Inklusive aller Bestandteile jeder einzelnen Mahlzeit, jeden Snack und jedes Getränk. Auch Kaugummis und Medikamente. Und natürlich, welche Beschwerden zu welcher Zeit auftreten.
Ist ein Blähbauch das Symptom einer Erkrankung, muss die Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit im Vordergrund stehen. Beispielsweise eine Einnahme von Verdauungsenzymen bei einer Pankreasinsuffizienz. Oder eine Operation zur Behebung von Darmverengungen.
Sonst gilt es, wenn möglich die Auslöser der Flatulenzen zu vermeiden, sofern sie bekannt sind. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten etwa das jeweilige Lebensmittel (z.B. laktosearme Ernährung bei Laktoseintoleranz, glutenfreie Ernährung bei Zöliakie). Oder bei Medikamenten diese niedriger dosieren oder – wenn möglich – durch verträglichere ersetzen. Meist hilft bereits ein guter Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Genussgifte wie Nikotin. Also gesund leben. Darüber hinaus stehen zahlreiche pflanzliche Mittel zur Verfügung, die das Problem lindern. Und andere einfache Hilfen. Wie etwa Aktivkohle, die Schadstoffe bindet und abführt.
Außerdem eine Bauchmassage, die auch anderen Verdauungsproblemen (z.B. einer Verstopfung) entgegenwirkt. Hierzu in Rückenlage Massageöl (z.B. Kümmel- oder Fenchelöl) mit den Fingerkuppen oder der flachen Hand im Uhrzeigersinn in sanften Kreisbewegungen um den Bauchnabel einmassieren. Dabei die Kreise immer größer werden lassen. Bis sie vom Schambein bis zum Rippenbogen reichen. Dann die Bewegungen wieder kleiner werden lassen und die ganze Prozedur wiederholen. Sie dient dazu, schmerzhaft drückende, festsitzende Gasblasen zu lösen.
Was oft schnell und unkompliziert gegen Blähungen hilft, ist schlicht und einfach Wärme, weil Flatulenzen gern mit schmerzhaften Verspannungen einhergehen. Eine Wärmflasche, Heizdecke. ein Kirschkernkissen oder Leibwickel (mit einem in warmes Wasser eingelegten, dann ausgewrungenen Baumwoll- oder Leinentuch) löst diese. Zur Not tut es auch ein feuchtwarmer Waschlappen.
Vorübergehend können zudem entblähende Substanzen eingesetzt werden. Diese sogenannten Entschäumer sorgen dafür, dass sich Gasansammlungen im Darm auflösen, in die Blutbahn und von dort in die Lunge zur Abatmung gelangen.
Gegen schmerzende Blähungen helfen Spasmolytika (entkrampfende Wirkstoffe). Allerdings bekämpfen sie nicht deren Ursache. Und sie können – über einen längeren Zeitraum verwendet – die Darmbewegungen verlangsamen und somit neue Flatulenzen verursachen.
Bessern sich Blähungen durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten und Bauchmassagen nicht gut oder schnell genug, kann man ihnen mit pflanzlichen Wirkstoffen, die den Verdauungstrakt beruhigen und Krämpfe lösen, zu Leibe rücken. Heilpflanzen, die auf schonende Weise zur Windstille im Bauch verhelfen, sind
Ein sehr wirkungsvolles Hausmittel gegen Blähungen ist der sogenannte 4-Winde-Tee, der Fenchel, Kümmel, Anis und Pfefferminze enthält.
Knoblauch, Koriander, Rosmarin, Salbei, Thymian, Petersilie, Löwenzahnwurzel und -kraut, Kardamom, Enzianwurzel und Kurkuma regen – als Gewürze oder Tees – die Verdauung an und können somit Blähungen verhindern. Oft sind es darin befindliche Bitterstoffe, die das bewirken.
Naturbelassener Apfelessig (2 bis 4 Teelöffel, aufgelöst in einem Glas Wasser, ev. mit ein bisschen Honig) mit geringem Zuckergehalt stabilisiert die Darmflora. Denn er bekämpft Fäulnisbakterien im Verdauungstrakt und reguliert die Verdauung. Wirkt sowohl vorbeugend als auch im Akutfall.
Kommt es zu wiederkehrenden, übermäßigen Blähungen (z.B. beim Reizdarm), kann eine Darmreinigung bzw. Darmsanierung helfen. Dabei sorgen Kräuter, Bentonit (Mineralerde mit hoher Bindungsfähigkeit) und Flohsamen oder auch zusätzlich ein Einlauf für die Ausscheidung von Schadstoffen und die Regulierung des Stuhlgangs. Danach wird die Darmflora durch Probiotika (enthalten Milchsäurebakterien) aufgebaut. Währenddessen ist es am besten, eine leicht verdauliche Kost zu verzehren.
Ein Ungleichgewicht in der Darmflora reguliert auch eine Kur mit spezieller medizinischer Hefe. Sie stellt eine gesunde Balance her in der bakteriellen Besiedelung der Darmschleimhaut. Ebenso helfen Mineral- oder Heilerden, eingerührt in Getränke, Joghurt oder das Frühstücksmüsli oder eingenommen als Kapseln.
Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt, die zu Blähungen führen, löst oft ganz einfach das Trinken von warmem bis heißem Wasser.
Besser als Blähungen behandeln zu müssen ist natürlich, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Sofern kein krankhaftes Geschehen hinter den Flatulenzen steckt, verhilft hierzu in erster Linie ein vernünftiges Essverhalten. Die Tipps helfen, Blähungen zu vermeiden:
All diese Maßregeln helfen natürlich auch, wenn bereits Blähungen bestehen. Treten diese in Zusammenhang mit psychischen Belastungen auf, verschaffen Entspannungstechniken wie z.B. autogenes Training oder die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson Erleichterung.
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